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== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Die Korksteinfabrik wurde 1884 von [[Eugen Kleiner]] und [[Walter Bokmayer]] gegründet. Sie gilt als das Unternehmen, das sich als erstes in der damaligen [[ | Die Korksteinfabrik wurde 1884 von [[Eugen Kleiner]] und [[Walter Bokmayer]] gegründet. Sie gilt als das Unternehmen, das sich als erstes in der damaligen [[w:Österreich-Ungarn|Monarchie]] mit der industriellen Herstellung von Dämmmaterialien und Leichtbaustoffen beschäftigte. | ||
Die ersten Produkte waren [[ | Die ersten Produkte waren [[w:Kork|Korkschrot]] mit einer [[w:Ton (Bodenart)|Tonemulsion]], verkauft unter ''Emulgit'' und ein Korkstein, der mit heißflüssigem Steinkohleteer imprägniert wurde und unter ''Reform'' verkauft wurde. | ||
Die Grundlagen zur Herstellung künstlicher Steine aus Kork waren die Rechte aus dem Jahr 1881, von [[wp-de:Carl Grünzweig|Carl Grünzweig]], dem Gründer der ''Deutschen Kunststeinfabrik Grünzweig & Hartmann'' in [[wp-de:Ludwigshafen|Ludwigshafen]]. So wurden Isolierstoffe zu den verschiedensten Zwecken, wie Temperatur oder Schall aber auch Feuer hergestellt. Unter dem Namen ''Thermalit'' wurde nach einem Patent Grünzweigs feuerfeste Wärmeisolierstoffe für Rohrleitungen und Apparate hergestellt, die vor allem in den Zuckerfabriken der Monarchie verwendet wurden. | Die Grundlagen zur Herstellung künstlicher Steine aus Kork waren die Rechte aus dem Jahr 1881, von [[wp-de:Carl Grünzweig|Carl Grünzweig]], dem Gründer der ''Deutschen Kunststeinfabrik Grünzweig & Hartmann'' in [[wp-de:Ludwigshafen|Ludwigshafen]]. So wurden Isolierstoffe zu den verschiedensten Zwecken, wie Temperatur oder Schall aber auch Feuer hergestellt. Unter dem Namen ''Thermalit'' wurde nach einem Patent Grünzweigs feuerfeste Wärmeisolierstoffe für Rohrleitungen und Apparate hergestellt, die vor allem in den Zuckerfabriken der Monarchie verwendet wurden. | ||
Im Jahr 1885 wurde für den ''Reform''-Stein eine ''Tunkhütte'' errichtet. In den Folgejahren bis 1890 wurde ein Gleisanschluss an der [[ | Im Jahr 1885 wurde für den ''Reform''-Stein eine ''Tunkhütte'' errichtet. In den Folgejahren bis 1890 wurde ein Gleisanschluss an der [[w:Laxenburger Bahn|Laxenburger Bahn]] und einige Lagerhallen errichtet. Auch das Wohn- und Kanzlei, sowie die Trocknerei wurden in der ersten Hälfte der 1890er Jahre errichtet. Ebenso wurde das Kesselhaus vergrößert. Durch den Ankauf des Nachbargrundstückes wurde der Bau eines Rohmateriallagers mit eigenem Gleisanschluss und einem Portierhaus möglich. 1896 wurde die Liegenschaft der Firma Jaennigen & Beiselen, auf der schon Büro- und Fertigungsgebäude stand. Diese Anlage, auf der Luftbefeuchtungs- und Ventilationsanlagen standen, gehörte vorerst der [[wp-de:Südbahngesellschaft|k.u.k. Südbahngesellschaft]]. Dort entstanden ein Brennhaus sowie eine Trocknerein mit hohem Schornstein. | ||
Im Jahr 1897 wurde das Unternehmen als [[wp-de:Aktiengesellschaft|AG]]''für patentierte Korksteinfabrikation und Korksteinbauten, vormals Kleiner & Bokmayer'' mit Sitz in [[Wien]] umfirmiert. | Im Jahr 1897 wurde das Unternehmen als [[wp-de:Aktiengesellschaft|AG]]''für patentierte Korksteinfabrikation und Korksteinbauten, vormals Kleiner & Bokmayer'' mit Sitz in [[Wien]] umfirmiert. | ||
Ab der Jahrhundertwende wurde auch [[ | Ab der Jahrhundertwende wurde auch [[w:Presskork|Presskork]] erzeugt. Im Jahr 1901 wurde ein Schwesterunternehmen in [[wp-de:Kőbánya|Budapest-Kőbánya]], sowie zwei Unternehmen in [[w:Böhmen|Böhmen]] gegründet. | ||
In Mödling wurde im selben Jahr auch ein Gebäude zur Herstellung des ''Reform-Korksteines'' errichtet. 1906 wurde ein Gebäude zur Herstellung des ''KABE''-Baustoffes aufgestellt. ''KAB'', von '''K'''leiner, ''' | In Mödling wurde im selben Jahr auch ein Gebäude zur Herstellung des ''Reform-Korksteines'' errichtet. 1906 wurde ein Gebäude zur Herstellung des ''KABE''-Baustoffes aufgestellt. ''KAB'', von '''K'''leiner, '''B'''okmayer abgeleitet war ein Leichtbaustoff aus einer [[w:Emulsion|Emulsion]] aus Kalk, Zement und [[w:Kieselgur|Kieselgur]], der Weicholz-Sägespäne hinzugegeben wurden. Diese Platten wurden hauptsächlich im Hochbau verwendet. Sie wurden auch als Hohlblocksteine hergestellt. | ||
Um 1910 waren im Werk Mödling 200 Beschäftigte. Die Anschlussleistung betrug 185 Kilowatt. Im Jahr 1912 wurden das letzte Mal Grundstücke dazugekauft. 1921 wurden mehrere Hallen errichtet, in denen Wand- und Deckenhohlsteine erzeugt wurden. | Um 1910 waren im Werk Mödling 200 Beschäftigte. Die Anschlussleistung betrug 185 Kilowatt. Im Jahr 1912 wurden das letzte Mal Grundstücke dazugekauft. 1921 wurden mehrere Hallen errichtet, in denen Wand- und Deckenhohlsteine erzeugt wurden. | ||
Im Jahr 1935 drohte der Fabrik das Aus wegen finanzieller Schwierigkeiten. So erwarb 1936 Willibald Hauer und produzierte weiter. Auch während des [[ | Im Jahr 1935 drohte der Fabrik das Aus wegen finanzieller Schwierigkeiten. So erwarb 1936 Willibald Hauer und produzierte weiter. Auch während des [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] konnte die Produktion trotz Lieferschwierigkeiten von Kork aufrecht erhalten werden. | ||
Im Jahr 1955 wurde, nachdem Dämmung schon immer mehr Thema wurde, die ''Österreichische Frigolit Gesellschaft'' als Schwester der in [[ | Im Jahr 1955 wurde, nachdem Dämmung schon immer mehr Thema wurde, die ''Österreichische Frigolit Gesellschaft'' als Schwester der in [[w:Worms|Worms]] beheimateten ''Deutschen Frigolit'' gegründet. Aber schon 1959 wurde diese Verbindung umbenannt und das Unternehmen in ''Österreichische Frigolit und Korksteinfabrik Aktiengesellschaft'' umbenannt. | ||
Allerdings musste nur einige Jahre später die gesamte Produktion eingestellt werden und die Produktionsmaschinen wurden demontiert. | Allerdings musste nur einige Jahre später die gesamte Produktion eingestellt werden und die Produktionsmaschinen wurden demontiert. |