Grafen von Ortenburg: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Einer der Söhne des Vizedoms Adalbert war Otto, der 1141 erstmals als Graf von Ortenburg genannt wird, nachdem er aus dem Erbe der Grafen von Lurn das Gebiet westlich der Möllbrücke (heute Zentrum und Hauptsiedlung der Gemeinde [[Lurnfeld]]) bis zum Rennstein (westlich von [[Villach]]) unter seine Herrschaft gebracht hatte. Bei seiner Grafschaft handelte es sich um eine "Allodialgrafschaft", die aus Eigenbesitz und Lehen bestand.<ref name ="ÖsterreichischeGeschichte330"/> Ein wichtiger Bestandteil von Ottos Grafschaft waren Kirchengüter, die zuvor dem [[w:Hochstift Freising|Hochstift Freising]] gehört hatten und unter seinem Vater offensichtlich in den Besitz seiner Familie gelangt waren. Die Grafschaftsrechte (oder Teile von diesen), zu denen auch das Hochgericht gehörte, übten in der Grafschaft Ortenburg jedoch zunächst die Grafen von Görz aus. Erst 1389 gelang es den Ortenburgern, sich das große Landgericht von Möllbrücke bis zum Rennstein zu sichern.<ref >vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 330f.</ref>  
Einer der Söhne des Vizedoms Adalbert war Otto (I.), der 1141 erstmals als Graf von Ortenburg genannt wird, nachdem er aus dem Erbe der Grafen von Lurn das Gebiet westlich der Möllbrücke (heute Zentrum und Hauptsiedlung der Gemeinde [[Lurnfeld]]) bis zum Rennstein (westlich von [[Villach]]) unter seine Herrschaft gebracht hatte. Bei seiner Grafschaft handelte es sich um eine "Allodialgrafschaft", die aus Eigenbesitz und Lehen bestand.<ref name ="ÖsterreichischeGeschichte330"/> Ein wichtiger Bestandteil von Ottos Grafschaft waren Kirchengüter, die zuvor dem [[w:Hochstift Freising|Hochstift Freising]] gehört hatten und unter seinem Vater offensichtlich in den Besitz seiner Familie gelangt waren. Die Grafschaftsrechte (oder Teile von diesen), zu denen auch das Hochgericht gehörte, übten in der Grafschaft Ortenburg jedoch zunächst die Grafen von Görz aus. Erst 1389 gelang es den Ortenburgern, sich das große Landgericht von Möllbrücke bis zum Rennstein zu sichern.<ref >vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 330f.</ref> Durch seine Ehe mit Agnes von Auersperg konnte er zudem auch wichtige Besitzungen in der Mark Krain (heute Teil von Slowenien) erwerben, wo seit 1320 um [[w:Kočevje|Gottschee]] das wichtigste Herrschaftszentrum der Grafen von Ortenburg entstehen sollte.<ref name ="ÖsterreichischeGeschichte331">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 331</ref>


1191 gründete Graf Otto (II.) von Ortenburg gemeinsam mit seinem Bruder Hermann, dem früheren Gegenbischof von Gurk, in der Nähe der Stammburg an der Lieser ein Hospital für Pilger und Reisende. Aus diesem entstand die Siedlung Spittal, der im 13. Jahrhundert Marktrechte verliehen wurden und die 1242 erstmals als "forum" bezeichnet wurde. Die Grafen von Ortenburg errichteten dort und in [[Lieserhofen]] Mautstellen. Das [[Erzstift Salzburg]] überließ ihnen als Lehen einen Anteil an der Hohenburg, die einst der Sitz der Grafenfamilie von Lurn gewesen war. Das hatte zur Folge, dass die Hohenburg in eine Salzburger und eine Ortenburger Feste geteilte wurde. Beide Teile waren einem eigenen Burggrafen anvertraut.<ref name ="ÖsterreichischeGeschichte331">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 331</ref>  
1191 gründete Graf Otto (II.) von Ortenburg gemeinsam mit seinem Bruder Hermann, dem früheren Gegenbischof von Gurk, in der Nähe der Stammburg an der Lieser ein Hospital für Pilger und Reisende. Aus diesem entstand die Siedlung Spittal, der im 13. Jahrhundert Marktrechte verliehen wurden und die 1242 erstmals als "forum" bezeichnet wurde. Die Grafen von Ortenburg errichteten dort und in [[Lieserhofen]] Mautstellen. Das [[Erzstift Salzburg]] überließ ihnen als Lehen einen Anteil an der Hohenburg, die einst der Sitz der Grafenfamilie von Lurn gewesen war. Das hatte zur Folge, dass die Hohenburg in eine Salzburger und eine Ortenburger Feste geteilte wurde. Beide Teile waren einem eigenen Burggrafen anvertraut.<ref name ="ÖsterreichischeGeschichte331"/>


1309 erwarben die Grafen von Ortenburg von Graf Walter von Sternberg (aus der Grafenfamilie von Heunburg) als Pfand die [[Burgruine Sternberg|Burg Sternberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Wernberg (Kärnten)|Wernberg]]), nach der sie sich seit 1320 ebenfalls benannten. Weitere Stützpunkte der Grafenfamilie von Ortenburg waren die Burgen [[w:Burg Sommeregg|Sommereck]] (heute Teil der Gemeinde [[Seeboden am Millstätter See]]), [[Burgruine Kellerberg|Kellerberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Weißenstein]]) und [[w:Burgruine Steuerberg|Steuerberg]] (Teil der Gemeinde [[Steuerberg-Wabl]]) sowie die [[w:Burg Groppenstein|Burg Groppenstein]] ([[Obervellach]]) und die Burgen in Baldramsdorf und in Gschieß (heute Teil von Rosenheim, einer Kastralgemeinde von Baldramsdorf). Mit der Verwaltung ihrer letzten drei Burgen waren inzwischen Ministeriale betreut.<ref name ="ÖsterreichischeGeschichte331"/>
1309 erwarben die Grafen von Ortenburg von Graf Walter von Sternberg (aus der Grafenfamilie von Heunburg) als Pfand die [[Burgruine Sternberg|Burg Sternberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Wernberg (Kärnten)|Wernberg]]), nach der sie sich seit 1320 ebenfalls benannten. Weitere Stützpunkte der Grafenfamilie von Ortenburg waren die Burgen [[w:Burg Sommeregg|Sommereck]] (heute Teil der Gemeinde [[Seeboden am Millstätter See]]), [[Burgruine Kellerberg|Kellerberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Weißenstein]]) und [[w:Burgruine Steuerberg|Steuerberg]] (Teil der Gemeinde [[Steuerberg]]) sowie die [[w:Burg Groppenstein|Burg Groppenstein]] ([[Obervellach]]) und die Burgen in Baldramsdorf und in Gschieß (heute Teil von Rosenheim, einer Kastralgemeinde von Baldramsdorf). Mit der Verwaltung ihrer letzten drei Burgen waren inzwischen Ministeriale betreut.<ref name ="ÖsterreichischeGeschichte331"/>


== Bekannte Mitglieder der Grafenfamilie ==
== Bekannte Mitglieder der Grafenfamilie ==
48.827

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