Klostergasthof Heiligenkreuz: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Tagebuch des Heiligenkreuzer Priesters [[w:Balthasar Kleinschroth|Balthasar Kleinschroth]] findet sich der Eintrag zu diesem Ereignis:  „Der Mayrhoff mit dem Würthshaus ist völlig abgebrannt, was aber gewölbt gewesen, ist stehen bliben“<ref>[[w:Hermann Norbert Watzl|P. Hermann Watzl]]: ''Flucht und Zuflucht: Das Tagebuch des Priesters Balthasar Kleinschroth aus dem Türkenjahr 1683'' - 1983 ISBN 9783205072058</ref>.   
Im Tagebuch des Heiligenkreuzer Priesters [[w:Balthasar Kleinschroth|Balthasar Kleinschroth]] findet sich der Eintrag zu diesem Ereignis:  „Der Mayrhoff mit dem Würthshaus ist völlig abgebrannt, was aber gewölbt gewesen, ist stehen bliben“<ref>[[w:Hermann Norbert Watzl|P. Hermann Watzl]]: ''Flucht und Zuflucht: Das Tagebuch des Priesters Balthasar Kleinschroth aus dem Türkenjahr 1683'' - 1983 ISBN 9783205072058</ref>.   


Nach dem [[w:Clemens Schäfer|Abt Klemens Schäfer]] das Kloster wieder instand setzen ließ, wurde 1690 auch der Klostergasthof wieder hergestellt, indem auch der zum „''Alten Wiener Tor''“ vorspringende Nordwesttrakt  mit der [[w:Fleischbank|Fleischbank]] zweigeschossig ausgebaut wurde. Der Klostergasthof sowie die Fleischbank wurden durch Pächter betrieben. Einer dieser Klosterwirte und Fleischhauer war ''Ferdinand Weikmann'', der mit seiner Gattin ''Maria Anna geb. Ladein'' aus [[Alland]] den Gasthof in der Zeit der [[w:Napoleonischen Kriege|Napoleonischen Kriege]] führte. Die beiden hatten 15 Kinder, von denen die Tochter Magdalena 1808 den [[Gaaden|Gaadener]] Bestandswirt ''Georg Knozer'' ehelichte. Die Nachkommen aus dieser Verbindung waren die Wiener und Badener Fotografen Knozer, sowie Mitglieder der berühmten Familie Dommayer ([[Dommayer's Casino|Dommayer’s Casino]]) in Wien-Hietzing. Eine weitere Tochter namens Clara ehelichte 1819 [[Johann Hofer Edler von Passeyr|Johann Hofer]], den einzigen Sohn des Tiroler Oberkommandanten und Volkshelden [[w:Andreas Hofer|Andreas Hofer]], der 1812 zur Ausbildung ins Stift Heiligenkreuz gekommen war. Um das Jahr 1860 pachtete Franz Gratzer den Klostergasthof und nach dessen Tod sein Sohn [[Franz Gratzer]] II..  
Nach dem [[w:Clemens Schäfer|Abt Klemens Schäfer]] das Kloster wieder instand setzen ließ, wurde 1690 auch der Klostergasthof wieder hergestellt, indem auch der zum „''Alten Wiener Tor''“ vorspringende Nordwesttrakt  mit der [[w:Fleischbank|Fleischbank]] zweigeschoßig ausgebaut wurde. Der Klostergasthof sowie die Fleischbank wurden durch Pächter betrieben. Einer dieser Klosterwirte und Fleischhauer war ''Ferdinand Weikmann'', der mit seiner Gattin ''Maria Anna geb. Ladein'' aus [[Alland]] den Gasthof in der Zeit der [[w:Napoleonischen Kriege|Napoleonischen Kriege]] führte. Die beiden hatten 15 Kinder, von denen die Tochter Magdalena 1808 den [[Gaaden|Gaadener]] Bestandswirt ''Georg Knozer'' ehelichte. Die Nachkommen aus dieser Verbindung waren die Wiener und Badener Fotografen Knozer, sowie Mitglieder der berühmten Familie Dommayer ([[Dommayer's Casino|Dommayer’s Casino]]) in Wien-Hietzing. Eine weitere Tochter namens Clara ehelichte 1819 [[Johann Hofer Edler von Passeyr|Johann Hofer]], den einzigen Sohn des Tiroler Oberkommandanten und Volkshelden [[w:Andreas Hofer|Andreas Hofer]], der 1812 zur Ausbildung ins Stift Heiligenkreuz gekommen war. Um das Jahr 1860 pachtete Franz Gratzer den Klostergasthof und nach dessen Tod sein Sohn [[Franz Gratzer]] II..  


Die nächste Veränderung des Klostergasthofes erfolgte unter [[w:Heinrich Grünbeck|Abt Heinrich Grünbeck]], der durch den Stiftsbaumeister [[Alexander Santulik (Stiftsbaumeister)|Alexander Santulik]], der 1880/1890 einen bis zum "''Neuen Wiener Tor''" reichenden zweigeschossigen Nordtrakt mit einem im 1. Stock befindlichen Theatersaal erbauen ließ. Auch wurde ein kleiner eingezäunter Gastgarten vor dem Gebäude angelegt. Ein paar Jahre später erfolgte unter [[w:Gregor Pöck|Abt Gregor Pöck]] in den Jahren 1903/1904 ein Anbau an der Nordseite des Klostergasthofes, in welchem auch eine neue Fleischbank eingerichtet wurde (in den 1960er Jahren befand sich darin die Filiale der Allander Fleischerei Strasser, gegenüber der [[w:Tabaktrafik|Trafik]] und links neben dem "''Alten Wiener Tor''"). Später wurde auch noch die Winterküche zu einem Gastraum umgebaut, und als ''Mayerling Stüberl'' bezeichnet (heute ''Hochzeitsstüberl'').
Die nächste Veränderung des Klostergasthofes erfolgte unter [[w:Heinrich Grünbeck|Abt Heinrich Grünbeck]], der durch den Stiftsbaumeister [[Alexander Santulik (Stiftsbaumeister)|Alexander Santulik]], der 1880/1890 einen bis zum "''Neuen Wiener Tor''" reichenden zweigeschoßigen Nordtrakt mit einem im 1. Stock befindlichen Theatersaal erbauen ließ. Auch wurde ein kleiner eingezäunter Gastgarten vor dem Gebäude angelegt. Ein paar Jahre später erfolgte unter [[w:Gregor Pöck|Abt Gregor Pöck]] in den Jahren 1903/1904 ein Anbau an der Nordseite des Klostergasthofes, in welchem auch eine neue Fleischbank eingerichtet wurde (in den 1960er Jahren befand sich darin die Filiale der Allander Fleischerei Strasser, gegenüber der [[w:Tabaktrafik|Trafik]] und links neben dem "''Alten Wiener Tor''"). Später wurde auch noch die Winterküche zu einem Gastraum umgebaut, und als ''Mayerling Stüberl'' bezeichnet (heute ''Hochzeitsstüberl'').


Des Weiteren ist der Klosterwirt [[Hans Roschmann]] zu erwähnen, der den Klostergasthof von 1919 bis 1947 führte und diesen auch renovieren ließ. So wurde in den 1930er Jahren eine Zentralheizung durch die renommierte Badener Installationsfirma Novoszad eingebaut und das Lueger-Stüberl eingerichtet. Die Holzvertäfelung und Einrichtung im ''Wildegg-Stüberl'' sind heute noch im Original erhalten. Unter seiner Zeit bespielte der ''Heiligenkreuzer Theaterverein'', der in den 1930er-Jahren gegründet und seine Hochblüte hatte, den Theatersaal.  Nachdem der Pachtvertrag des Klosterwirtes Hans Roschmann endete, betrieb das Stift den Klostergasthof ab 1947 in Eigenregie. Der Gasthof wurde ab nun durch gewerberechtliche Geschäftsführer geführt.
Des Weiteren ist der Klosterwirt [[Hans Roschmann]] zu erwähnen, der den Klostergasthof von 1919 bis 1947 führte und diesen auch renovieren ließ. So wurde in den 1930er Jahren eine Zentralheizung durch die renommierte Badener Installationsfirma Novoszad eingebaut und das Lueger-Stüberl eingerichtet. Die Holzvertäfelung und Einrichtung im ''Wildegg-Stüberl'' sind heute noch im Original erhalten. Unter seiner Zeit bespielte der ''Heiligenkreuzer Theaterverein'', der in den 1930er-Jahren gegründet und seine Hochblüte hatte, den Theatersaal.  Nachdem der Pachtvertrag des Klosterwirtes Hans Roschmann endete, betrieb das Stift den Klostergasthof ab 1947 in Eigenregie. Der Gasthof wurde ab nun durch gewerberechtliche Geschäftsführer geführt.
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Unter [[w:Karl Braunstorfer|Abt Karl Braunstorfer]] und den damaligen Baudirektor [[w:Franz Gaumannmüller|P. Franz Gaumannmüller]] erfährt der Klostergasthof nach Entwürfen des Architekten Prof. Dr. Hans Pfann in den Jahren 1951 bis 1956 einen größeren Umbau. Wegen Baufälligkeit wurde der Theatersaal an der Nordseite des Gasthofes abgetragen und der ''Jagdsaal'' in seiner heutigen Form errichtet. Anstelle des Theatersaales wurde der ''Leopoldisaal'', ein großer Festsaal, im ersten Stock des Hauptgebäudes, anstelle der sich dort befindlichen Einzelräume, errichtet. Auch wurde durch den Wegfall der zweiten direkten Straßenverbindung, zwischen dem "''Neuen Wiener Tor''" und dem ''Badener Tor'', der Gastgarten auf die doppelte Fläche vergrößert und mit einer Steinmauer eingefasst. Auch [[w:Gerhard Hradil|Abt Gerhard Hradil]] ließ in den Jahren 1991 bis 1996  einige Veränderungen des Klostergasthofes durch seinen Stiftsbaumeister Arnold Link vornehmen. Die Gasträume und der Schankraum wurden umgebaut, sowie eine neue WC-Anlage errichtet.
Unter [[w:Karl Braunstorfer|Abt Karl Braunstorfer]] und den damaligen Baudirektor [[w:Franz Gaumannmüller|P. Franz Gaumannmüller]] erfährt der Klostergasthof nach Entwürfen des Architekten Prof. Dr. Hans Pfann in den Jahren 1951 bis 1956 einen größeren Umbau. Wegen Baufälligkeit wurde der Theatersaal an der Nordseite des Gasthofes abgetragen und der ''Jagdsaal'' in seiner heutigen Form errichtet. Anstelle des Theatersaales wurde der ''Leopoldisaal'', ein großer Festsaal, im ersten Stock des Hauptgebäudes, anstelle der sich dort befindlichen Einzelräume, errichtet. Auch wurde durch den Wegfall der zweiten direkten Straßenverbindung, zwischen dem "''Neuen Wiener Tor''" und dem ''Badener Tor'', der Gastgarten auf die doppelte Fläche vergrößert und mit einer Steinmauer eingefasst. Auch [[w:Gerhard Hradil|Abt Gerhard Hradil]] ließ in den Jahren 1991 bis 1996  einige Veränderungen des Klostergasthofes durch seinen Stiftsbaumeister Arnold Link vornehmen. Die Gasträume und der Schankraum wurden umgebaut, sowie eine neue WC-Anlage errichtet.


Die Generalsanierung des Klostergasthofes erfolgte dann im Jahr 2000 durch [[w:Gregor Henckel-Donnersmarck|Abt Gregor Henckel-Donnersmarck]], ebenfalls durch den Stiftsbaumeister Arnold Link. Ein neues Stiegenhaus mit Sommerschank und Wintergarten wurde angebaut, der alte enge Stiegenaufgang zum Festsaal wurde abgetragen und durch einen Personenaufzug ersetzt. Zwei neue Seminarräume wurden im Obergeschoss eingerichtet, die Küche wurde auf den letzten Stand gebracht und der Gastgarten vergrößert und neu angelegt. Ebenso erfolgte die Neuaufstellung des Brunnens von 1584 mit einem sechseckigen Brunnenbecken, welches nach alten Ansichten, neu gebaut wurde. Am Zisterzienser-Ordenstag am 13. Juni 2000 erfolgte nach mehrmonatiger Bauzeit die Segnung und Wiedereröffnung des Klostergasthofes durch Abt Gregor.
Die Generalsanierung des Klostergasthofes erfolgte dann im Jahr 2000 durch [[w:Gregor Henckel-Donnersmarck|Abt Gregor Henckel-Donnersmarck]], ebenfalls durch den Stiftsbaumeister Arnold Link. Ein neues Stiegenhaus mit Sommerschank und Wintergarten wurde angebaut, der alte enge Stiegenaufgang zum Festsaal wurde abgetragen und durch einen Personenaufzug ersetzt. Zwei neue Seminarräume wurden im Obergeschoß eingerichtet, die Küche wurde auf den letzten Stand gebracht und der Gastgarten vergrößert und neu angelegt. Ebenso erfolgte die Neuaufstellung des Brunnens von 1584 mit einem sechseckigen Brunnenbecken, welches nach alten Ansichten, neu gebaut wurde. Am Zisterzienser-Ordenstag am 13. Juni 2000 erfolgte nach mehrmonatiger Bauzeit die Segnung und Wiedereröffnung des Klostergasthofes durch Abt Gregor.


== Klosterwirte ==
== Klosterwirte ==