Stadtpfarrfriedhof Baden: Unterschied zwischen den Versionen

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==Chronik==
==Chronik==
In der Zeit der [[w:Koalitionskriege|napoleonischen Kriege]] fand im Jahre 1806 einige Badener Bürger, dass der Friedhof mitten in der mondänen Kurstadt das Badener Flair störe und forderte eine Verlegung des Friedhofes an einer günstigeren Stelle außerhalb der Stadt. Nachdem ein paar Jahre nach einem geeigneten Platz gesucht wurde, war es 1812 so weit. In diesem Jahr kaufte die Pfarre St. Stephan zwei [[w:Joch (Einheit)|Joch]] Ackergrund bei der ehemaligen ''Halser Hütten'' um 600 [[w:Gulden|Gulden]] [[w:Konventionsmünze|Konventionsmünze]]. Die Ablöse für den bisherigen Pächter betrug 1.200 Gulden und die Baukosten für Baumeister Hantl 800 Gulden. Der nunmehrige neue Friedhof lag nun eine halbe Stunde von der Stadt entfernt, sodass die Stadtgemeinde gezwungen war, die Anschotterung des zum neuen Leichenhofe führenden Weges zu veranlassen.
In der Zeit der [[w:Koalitionskriege|napoleonischen Kriege]] fanden im Jahre 1806 einige Badener Bürger, dass der Friedhof mitten in der mondänen Kurstadt das Badener Flair störe und forderte eine Verlegung des Friedhofes an einer günstigeren Stelle außerhalb der Stadt. Nachdem ein paar Jahre nach einem geeigneten Platz gesucht wurde, war es 1812 so weit. In diesem Jahr kaufte die Pfarre St. Stephan zwei [[w:Joch (Einheit)|Joch]] Ackergrund bei der ehemaligen ''Halser Hütten'' um 600 [[w:Gulden|Gulden]] [[w:Konventionsmünze|Konventionsmünze]]. Die Ablöse für den bisherigen Pächter betrug 1.200 Gulden und die Baukosten für Baumeister Hantl 800 Gulden. Der nunmehrige neue Friedhof lag nun eine halbe Stunde von der Stadt entfernt, sodass die Stadtgemeinde gezwungen war, die Anschotterung des zum neuen Leichenhofe führenden Weges zu veranlassen.


Als nach knapp 50 Jahren nach seiner Gründung der Friedhof zu klein wurde und die Eingliederung des mittlerweile aufgelösten [[w:Cholera|Cholera]]-Friedhofes auch nichts half, erwarb die Pfarre St. Stephan von der Herrschaft Weikersdorf im Jahre 1865 ein Nachbargrundstück im Ausmaß von zwei Joch um 1100 Gulden, von denen 1000 Gulden der alte Pfarrer Wisgrill persönlich stiftete. Der Friedhofsfläche verdoppelte sich damit und es dauerte noch einige Jahre bis das Verwaltungsgebäude, die Friedhofsmauer und das schöne gusseiserne Kreuz, das den Mittelpunkt der neuen Anlage bildete, fertig war und der Friedhof 1870 eingeweiht werden konnte.
Als nach knapp 50 Jahren nach seiner Gründung der Friedhof zu klein wurde und die Eingliederung des mittlerweile aufgelösten [[w:Cholera|Cholera]]-Friedhofes auch nichts half, erwarb die Pfarre St. Stephan von der Herrschaft Weikersdorf im Jahre 1865 ein Nachbargrundstück im Ausmaß von zwei Joch um 1100 Gulden, von denen 1000 Gulden der alte Pfarrer Wisgrill persönlich stiftete. Der Friedhofsfläche verdoppelte sich damit und es dauerte noch einige Jahre bis das Verwaltungsgebäude, die Friedhofsmauer und das schöne gusseiserne Kreuz, das den Mittelpunkt der neuen Anlage bildete, fertig war und der Friedhof 1870 eingeweiht werden konnte.
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Der heutige Stadtfriedhof besteht nun, entsprechen seinen Entwicklungsphasen aus dem „''alten Friedhof''“ von 1812, dem "''mittleren Friedhof''" aus den Jahren 1865/1887 und dem „''neuen Friedhof''“ aus dem Jahr 1939. Nach dem I. Weltkrieg wurde, wie in vielen Städten und Orten, ein Heldendenkmal für die Gefallenen für "Gott, Kaiser und Vaterland"  in Form eines Heldenfriedhofes errichtet.
Der heutige Stadtfriedhof besteht nun, entsprechen seinen Entwicklungsphasen aus dem „''alten Friedhof''“ von 1812, dem "''mittleren Friedhof''" aus den Jahren 1865/1887 und dem „''neuen Friedhof''“ aus dem Jahr 1939. Nach dem I. Weltkrieg wurde, wie in vielen Städten und Orten, ein Heldendenkmal für die Gefallenen für "Gott, Kaiser und Vaterland"  in Form eines Heldenfriedhofes errichtet.


Nach dem II. Weltkrieg bestimmten die Sieger, wie der Friedhof auszusehen hatte. Der schönste Teil des Friedhofes wurde nun zur Grablege gefallener bzw. verstorbenen russischer Besatzungssoldaten adaptiert und mit einem [[w:Obelisk|Obelisken]] mit aufgesetztem [[w:Sowjetstern|Sowjetstern]] ausgestattet, indem man die schon vorher bestatteten Leichen exhumierte und diese auf einem anderen Platz neu beerdigte. Die letzte Beerdigung auf dem „Russenfriedhof“ fand 1954 statt. Da die Republik Österreich nach Artikel 19 des Staatsvertrags zur Erhaltung der Gräber alliierter Soldaten und Kriegsgefangener verpflichtet ist, wurde der russische Soldatenfriedhof 1984 renoviert.  
Nach dem II. Weltkrieg bestimmten die Sieger, wie der Friedhof auszusehen hatte. Der schönste Teil des Friedhofes wurde nun zur Grablege gefallener bzw. verstorbenen russischer Besatzungssoldaten adaptiert und mit einem [[w:Obelisk|Obelisken]] mit aufgesetztem [[w:Sowjetstern|Sowjetstern]] ausgestattet, indem man die schon vorher bestatteten Leichen exhumierte und diese auf einem anderen Platz neu beerdigte. Die letzte Beerdigung auf dem „Russenfriedhof“ fand 1954 statt. Da die Republik Österreich nach Artikel 19 des Staatsvertrags zur Erhaltung der Gräber alliierter Soldaten und Kriegsgefangener verpflichtet ist, wurde der russische Soldatenfriedhof 1984 renoviert.


==Vom Leichenhaus zur Einsegnungshalle==
==Vom Leichenhaus zur Einsegnungshalle==