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'''Niklas Pillung''' (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach dem 7. Februar 1403)<ref group="A">vgl. | '''Niklas Pillung''' (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach dem 7. Februar 1403)<ref group="A">vgl. Christian Lackner: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 146</ref>, auch '''Niklas Pillung von Gilgenberg''', war einer der Hofmarschalle von [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") († 1395) und zählte später zu den Vertrauensleuten von [[Wilhelm (Österreich)|Herzog Wilhelm von Österreich]] ("''Wilhelm dem Freundlichen''") († 1406). Am Ende seines Lebens war er einige Monate Hauptmann von Steier<ref group="A">Das Amt des Hauptmanns von Steier gilt als eines der Vorläuferämter der späteren Landeshauptleute der Kronländer im Habsburgerreich und der Bundesländer im heutigen Österreich.</ref> und somit der erste aus dem Ritterstand, der dieses Amt bekleidete. | ||
== Herkunft und Familie == | == Herkunft und Familie == | ||
Niklas Pillung hatte mindestens zwei Brüder: Pillung den Älteren von [[Groß-Siegharts|Siegharts]] und Pillung den Jüngeren von [[Schönberg am Kamp|Freischling]], die sich nach ihren Stammsitzen benannten. Vor 1362 hatte er Katharina, Tochter von Wulfing Feyertager, geheiratet. Sie war eine Nichte von Ulrich Feyertager, einem bekannten Propst von [[St. Pölten]].<ref name ="Lackner144>vgl. | Niklas Pillung hatte mindestens zwei Brüder: Pillung den Älteren von [[Groß-Siegharts|Siegharts]] und Pillung den Jüngeren von [[Schönberg am Kamp|Freischling]], die sich nach ihren Stammsitzen benannten. Vor 1362 hatte er Katharina, Tochter von Wulfing Feyertager, geheiratet. Sie war eine Nichte von Ulrich Feyertager, einem bekannten Propst von [[St. Pölten]].<ref name ="Lackner144>vgl. Christian Lackner: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 144</ref> Aus dieser Ehe hatte er eine Tochter: Margarethe. Sie war in 1. Ehe (geschlossen vor 1388) mit Smil von Pernstein († 1390), ansässig in der [[w:Markgrafschaft Mähren|Markgrafschaft Mähren]], und in 2. Ehe mit Konrad (II.) Kraiger auf Landstein verheiratet.<ref name ="Lackner145>vgl. Christian Lackner: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 145</ref> | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Niklas Pillung war Ritter und benannte sich nach seinem Stammsitz Gilgenberg (heute Teil der Gemeinde [[Waldkirchen an der Thaya]]). Urkundlich ist er erstmals 1362 genannt. Von seinem Schwiegervater erbten er und seine Ehefrau Katharina die Feste Rennersdorf<ref group="A">Die heute abgegangene Burg befand sich in Rennersdorf, heute eine Kastralgemeinde von [[Ober-Grafendorf]].</ref>, die sie gemeinsam 1368 an ihren Onkel Ulrich Feyertager verkauften.<ref name ="Lackner144/> 1375-1378 war er Hofmarschall von Herzog Albrecht (III.) von Österreich.<ref>vgl. | Niklas Pillung war Ritter und benannte sich nach seinem Stammsitz Gilgenberg (heute Teil der Gemeinde [[Waldkirchen an der Thaya]]). Urkundlich ist er erstmals 1362 genannt. Von seinem Schwiegervater erbten er und seine Ehefrau Katharina die Feste Rennersdorf<ref group="A">Die heute abgegangene Burg befand sich in Rennersdorf, heute eine Kastralgemeinde von [[Ober-Grafendorf]].</ref>, die sie gemeinsam 1368 an ihren Onkel Ulrich Feyertager verkauften.<ref name ="Lackner144/> 1375-1378 war er Hofmarschall von Herzog Albrecht (III.) von Österreich.<ref>vgl. Christian Lackner: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 183 und 145</ref> 1383 war Niklas Pillung vorübergehend im Besitz der [[Burg Rappottenstein]] (heute Teil der [[Rappottenstein|gleichnamigen Gemeinde]]), die zuvor als "freies Eigen" Heinrich von Dachsberg gehört hatte.<ref name ="Lackner145m234>vgl. Christian Lackner: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 145, mit Fußnote 234</ref> Es wird vermutet, dass er die Feste Rappottenstein 1383 im Zuge einer Fehde gegen diesen Heinrich von Dachsberg an sich gebracht hatte.<ref name ="Lackner40f.FN4.1>vgl. Christian Lackner: ''Ein Rechnungsbuch Herzog Albrechts III. von Österreich''. Edition und Textanalyse (= Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde. Band 23) (= NÖ-Schriften (Wissenschaft). Bd. 93). Selbstverlag des NÖ Instituts für Landeskunde, Wien, 1996. ISBN 3850060853. S. 40f., Fußnote 4.1</ref> Herzog Albrecht (III.) verpfändete ihm 1383-1395 Drosendorf (heute Teil der Gemeinde [[Drosendorf-Zissersdorf]]) und Weikertschlag (heute Teil der Gemeinde [[Raabs an der Thaya]]), seit 1395 die [[Burgruine Weitenegg|Herrschaft Weitenegg]]. Außerdem war Niklas Pillung zwischen 1390-1393 landesfürstlicher Pfleger<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> von [[Waidhofen an der Thaya]].<ref name ="Lackner145m234/> | ||
Seit den 1380er-Jahren unterhielt Niklas Pillung gute Kontakte zum Hof des Markgrafen [[w:Jobst von Mähren|Jobst von Mähren]] († 1411), für den er ein kapitalkräftiger Geldgeber war. 1394 wurden ihm deshalb die in Südmähren gelegene Burg und Herrschaft [[w:Schloss Vranov nad Dyjí|Frain]] verpfändet.<ref name ="Lackner145/> In seinen letzten Lebensjahren findet sich Niklas Pillung am Hof von Herzog Wilhelm von Österreich.<ref>vgl. | Seit den 1380er-Jahren unterhielt Niklas Pillung gute Kontakte zum Hof des Markgrafen [[w:Jobst von Mähren|Jobst von Mähren]] († 1411), für den er ein kapitalkräftiger Geldgeber war. 1394 wurden ihm deshalb die in Südmähren gelegene Burg und Herrschaft [[w:Schloss Vranov nad Dyjí|Frain]] verpfändet.<ref name ="Lackner145/> In seinen letzten Lebensjahren findet sich Niklas Pillung am Hof von Herzog Wilhelm von Österreich.<ref>vgl. Christian Lackner: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 145f.</ref> 1402 war er für einige Monate Hauptmann von Steier. Damit übernahm er als Ritter erstmals ein Amt, das zuvor nur von Zugehörigen des Herrenstandes bekleidet worden war. Letztmals ist er am 7. Februar 2403 bezeugt.<ref name ="Lackner146>vgl. Christian Lackner: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 146</ref> | ||
== Literatur == | == Literatur == |