Grafschaft Pitten: Unterschied zwischen den Versionen

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== Anfänge der Grafschaft Pitten ==
== Anfänge der Grafschaft Pitten ==
Um 1042 wird [[Arnold II. von Wels-Lambach|Markgraf Gottfried]] († 1050) erstmals als Graf von Pitten genannt. Als sein Schwiegersohn gilt [[Ekbert I. von Vornbach|Graf Ekbert (I.) von Vornbach]] († um 1109), der später ebenfalls in der früheren "Waldmark" Fuß fassen konnte. Als diese Familie 1158 in "männlicher Linie ausstarb, kam die Grafschaft Pitten unter die Herrschaft des steirischen Markgrafen [[Otakar III. (Steier)|Otakar (III.), der ein Cousin des letzten Grafen von Vornbach-Pitten war. Sie wurde Teil der [[Herzogtum Steier|Markgrafschaft Steier]] († um 1166), die 1180 zu einem Herzogtum erhoben wurde und verblieb bis zum Aussterben dieser [[Otakare|Familie]] in deren Besitz. Nach dem Tod von [[Otakar IV. (Steier)|Herzog Otakar (IV.) von Steier]] († 1192) kam sie als Teil des [[Herzogtum Steier|Herzogtums Steier]] an die [[Babenberger]]. Unter ihnen wurde Ende des 12. Jahrhunderts in der Grafschaft eine landesfürstliche Residenzstadt gegründet: die heutige Stadt  [[Wiener Neustadt]].<ref name ="valtiner"/>  
Um 1042 wird [[Arnold II. von Wels-Lambach|Markgraf Gottfried]] († 1050) erstmals als Graf von Pitten genannt. Als sein Schwiegersohn gilt [[Ekbert von Vornbach|Graf Ekbert (I.) von Vornbach]] († um 1109), der später ebenfalls in der früheren "Waldmark" Fuß fassen konnte. Als diese Familie 1158 in "männlicher Linie ausstarb, kam die Grafschaft Pitten unter die Herrschaft des steirischen Markgrafen [[Otakar III. (Steier)|Otakar (III.), der ein Cousin des letzten Grafen von Vornbach-Pitten war. Sie wurde Teil der [[Herzogtum Steier|Markgrafschaft Steier]] († um 1166), die 1180 zu einem Herzogtum erhoben wurde und verblieb bis zum Aussterben dieser [[Otakare|Familie]] in deren Besitz. Nach dem Tod von [[Otakar IV. (Steier)|Herzog Otakar (IV.) von Steier]] († 1192) kam sie als Teil des [[Herzogtum Steier|Herzogtums Steier]] an die [[Babenberger]]. Unter ihnen wurde Ende des 12. Jahrhunderts in der Grafschaft eine landesfürstliche Residenzstadt gegründet: die heutige Stadt  [[Wiener Neustadt]].<ref name ="valtiner"/>  


Im 12. Jahrhundert waren auf dem Areal der Grafschaft mehrere Adelsfamilien ansässig, die dort befestigte Ansitze und Burgen erbauen ließen.  
Im 12. Jahrhundert waren auf dem Areal der Grafschaft mehrere Adelsfamilien ansässig, die dort befestigte Ansitze und Burgen erbauen ließen.  
* Dazu gehörte die Familie der Herren von Albeck-Flatz ("''de Flaze''"), die bereits 1074 erstmals im "Pittnerland" genannt wird. Sie ließ die Befestigungen für die Anlage der Wehrkirche St. Lorenzen bei Flatz erbauen. Es wird daher vermutet, dass sich dort auch ihr Sitz befand. Die Familie starb mit [[w:Dietrich von Albeck|Dietrich von Albeck-Flatz]] († 1194), der seit 1179 Bischof von Gurk war, in "männlicher Linie" aus, nachdem sein Bruder Poppo von Albeck-Flatz bereits 1191 auf dem sogenannten "Dritten Kreuzzug" gestorben war. Bischof Dietrich schenkte daher seine Herrschaft Albeck-Flatz, inklusive der Pfarre "''St. Laurenzen zu Vlatzl''" dem im heutigen Bundesland Kärnten ansässigen Stift Gurk. Der Besitz der Pfarre wurde dem Stift Gurk 1204 durch [[w:Innozenz III.|Papst Innozenz III.]] († 1216) urkundlich bestätigt.<ref name ="valtiner"/>
* Dazu gehörte die Familie der Herren von Albeck-Flatz ("''de Flaze''"), die bereits 1074 erstmals im "Pittnerland" genannt wird. Sie ließ die Befestigungen für die Anlage der Wehrkirche St. Lorenzen bei Flatz erbauen. Es wird daher vermutet, dass sich dort auch ihr Sitz befand. Die Familie starb mit [[w:Dietrich von Albeck|Dietrich von Albeck-Flatz]] († 1194), der seit 1179 Bischof von Gurk war, in "männlicher Linie" aus, nachdem sein Bruder Poppo von Albeck-Flatz bereits 1191 auf dem sogenannten "Dritten Kreuzzug" gestorben war. Bischof Dietrich schenkte daher seine Herrschaft Albeck-Flatz, inklusive der Pfarre "''St. Laurenzen zu Vlatzl''" dem im heutigen Bundesland Kärnten ansässigen Stift Gurk. Der Besitz der Pfarre wurde dem Stift Gurk 1204 durch [[w:Innozenz III.|Papst Innozenz III.]] († 1216) urkundlich bestätigt.<ref name ="valtiner"/>
* Um 1128 erbauten die Familie der Herren von Dunkelstein die gleichnamige Burg Dunkelstein am im heutigen Ort [[Ternitz]] gelegenen Petersberg..<ref name ="valtiner"/>
* Um 1128 erbauten die [[Dunkelsteiner (Adelsfamilie)|Familie der Herren von Dunkelstein]] die gleichnamige [[w:Ruine Dunkelstein (Ternitz)|Burg Dunkelstein]] am im heutigen Ort [[Ternitz]] gelegenen Petersberg..<ref name ="valtiner"/>
* Die Familie der Herren von Stuppach erbauten um 1130 eine Burg am Ende des Stuppachgrabens..<ref name ="valtiner"/>  
* Die Familie der Herren von Stuppach erbauten um 1130 eine Burg am Ende des Stuppachgrabens..<ref name ="valtiner"/>  
* Der Ritter von Pottschach erbautet seine Burg um  1134 ebenfalls am Ende des Stuppachgrabens..<ref name ="valtiner"/>
* Der Ritter von Pottschach erbautet seine Burg um  1134 ebenfalls am Ende des Stuppachgrabens..<ref name ="valtiner"/>
* Die Familie der Herren von Stuchs erbauten um 1186 im Sierningtal die Burg Stixenstein im Sierningtal..<ref name ="valtiner"/>
* Die Familie der Herren von Stuchs erbauten um 1186 im Sierningtal die Burg Stixenstein im Sierningtal..<ref name ="valtiner"/>


Wichtige Burgen und Ansitze im 11. und in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts waren die Sitze in Flatz, Schwarzau am Steinfeld, Pitten, Haderswörth, der Hausstein von Grünbach und Dunkelstein. Nicht jede dieser Anlagen konnte bisher eindeutig lokalisiert werden.<ref name ="Kühtreiber24">vgl. Karin Kühtreiber: ''Burg Dunkelstein''. Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen eines hochmittelalterlichen Adelsitzes im südöstlichen Niederösterreich. Dissertation (ungedruckt), Universität Wien, 2006, Bd. 1, S.  24</ref>
Wichtige Burgen und Ansitze im 11. und in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts waren die Sitze in [[Flatz]], [[Schwarzau am Steinfeld]], [[Pitten]], [[Haderswörth]], der Hausstein von [[Grünbach]] und Dunkelstein. Nicht jede dieser Anlagen konnte bisher eindeutig lokalisiert werden. Zwar stieg die Anzahl von vermuteten Ansitzen und Burgen in der Grafschaft Pitten in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts, nachdem sich die Anzahl der erhaltenen schriftlichen Quellen wesentlich verbessert hatte, doch nur sehr wenige Anlagen konnten bisher auch archäologisch nachgewiesen werden wie zum Beispiel die früheren Burg Dunkelstein oder die Wasserburg von [[Lanzenkirchen]].<ref name ="Kühtreiber24">vgl. Karin Kühtreiber: ''Burg Dunkelstein''. Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen eines hochmittelalterlichen Adelsitzes im südöstlichen Niederösterreich. Dissertation (ungedruckt), Universität Wien, 2006, Bd. 1, S.  24</ref>


== Die Grafschaft Pitten unter den Habsburgern ==
== Die Grafschaft Pitten unter den Habsburgern ==
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