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Im 12. Jahrhundert waren auf dem Areal der Grafschaft mehrere Adelsfamilien ansässig, die dort befestigte Ansitze und Burgen erbauen ließen. | Im 12. Jahrhundert waren auf dem Areal der Grafschaft mehrere Adelsfamilien ansässig, die dort befestigte Ansitze und Burgen erbauen ließen. | ||
* Dazu gehörte die Familie der Herren von Albeck-Flatz ("''de Flaze''"), die bereits 1074 erstmals im "Pittnerland" genannt wird. Sie ließ die Befestigungen für die Anlage der Wehrkirche St. Lorenzen bei Flatz erbauen. Es wird daher vermutet, dass sich dort auch ihr Sitz befand. Die Familie starb mit [[w:Dietrich von Albeck|Dietrich von Albeck-Flatz]] († 1194), der seit 1179 Bischof von Gurk war, in "männlicher Linie" aus, nachdem sein Bruder Poppo von Albeck-Flatz bereits 1191 auf dem sogenannten "Dritten Kreuzzug" gestorben war. Bischof Dietrich schenkte daher seine Herrschaft Albeck-Flatz, inklusive der Pfarre "''St. Laurenzen zu Vlatzl''" dem im heutigen Bundesland Kärnten ansässigen Stift Gurk. Der Besitz der Pfarre wurde dem Stift Gurk 1204 durch [[w:Innozenz III.|Papst Innozenz III.]] († 1216) urkundlich bestätigt.<ref name ="valtiner"/> | * Dazu gehörte die Familie der Herren von Albeck-Flatz ("''de Flaze''"), die bereits 1074 erstmals im "Pittnerland" genannt wird. Sie ließ die Befestigungen für die Anlage der Wehrkirche St. Lorenzen bei Flatz (heute Teil der Gemeinde [[Ternitz]]) erbauen. Es wird daher vermutet, dass sich dort auch ihr Sitz befand. Die Familie starb mit [[w:Dietrich von Albeck|Dietrich von Albeck-Flatz]] († 1194), der seit 1179 Bischof von Gurk war, in "männlicher Linie" aus, nachdem sein Bruder Poppo von Albeck-Flatz bereits 1191 auf dem sogenannten "Dritten Kreuzzug" gestorben war. Bischof Dietrich schenkte daher seine Herrschaft Albeck-Flatz, inklusive der Pfarre "''St. Laurenzen zu Vlatzl''" dem im heutigen Bundesland Kärnten ansässigen Stift Gurk. Der Besitz der Pfarre wurde dem Stift Gurk 1204 durch [[w:Innozenz III.|Papst Innozenz III.]] († 1216) urkundlich bestätigt.<ref name ="valtiner"/> | ||
* Um 1128 erbauten die [[Dunkelsteiner (Adelsfamilie)|Familie der Herren von Dunkelstein]] | * Um 1128 erbauten die [[Dunkelsteiner (Adelsfamilie)|Familie der Herren von Dunkelstein]] am Petersberg (heute Teil der Gemeinde Ternitz) ihre [[w:Ruine Dunkelstein (Ternitz)|Dunkelstein]].<ref name ="valtiner"/> | ||
* Die Familie der Herren von Stuppach erbauten um 1130 eine Burg am Ende des Stuppachgrabens..<ref name ="valtiner"/> | * Die Familie der Herren von Stuppach erbauten um 1130 eine Burg am Ende des Stuppachgrabens..<ref name ="valtiner"/> | ||
* Der Ritter von Pottschach erbautet seine Burg um 1134 ebenfalls am Ende des Stuppachgrabens..<ref name ="valtiner"/> | * Der Ritter von Pottschach erbautet seine Burg (heute Teil der Gemeinde Ternitz) um 1134 ebenfalls am Ende des Stuppachgrabens..<ref name ="valtiner"/> | ||
* Die Familie der Herren von Stuchs erbauten um 1186 im Sierningtal die Burg Stixenstein | * Die [[Albrecht IV. Stuchs#Die Stuchse|Familie der Herren von Stuchs]] erbauten um 1186 im Sierningtal die Burg Stixenstein (heute Teil der Gemeinde Ternitz).<ref name ="valtiner"/> | ||
Wichtige Burgen und Ansitze im 11. und in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts waren die Sitze in [[Flatz]], [[Schwarzau am Steinfeld]], [[Pitten]], [[Haderswörth]], der Hausstein von [[Grünbach]] und Dunkelstein. Nicht jede dieser Anlagen konnte bisher eindeutig lokalisiert werden. Zwar stieg die Anzahl von vermuteten Ansitzen und Burgen in der Grafschaft Pitten in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts, nachdem sich die Anzahl der erhaltenen schriftlichen Quellen wesentlich verbessert hatte, doch nur sehr wenige Anlagen konnten bisher auch archäologisch nachgewiesen werden wie zum Beispiel die früheren Burg Dunkelstein oder die Wasserburg von [[Lanzenkirchen]].<ref name ="Kühtreiber24">vgl. Karin Kühtreiber: ''Burg Dunkelstein''. Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen eines hochmittelalterlichen Adelsitzes im südöstlichen Niederösterreich. Dissertation (ungedruckt), Universität Wien, 2006, Bd. 1, S. 24</ref> | Wichtige Burgen und Ansitze im 11. und in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts waren die Sitze in [[Flatz]], [[Schwarzau am Steinfeld]], [[Pitten]], [[Haderswörth]] (heute Teil der Gemeinde Lanzenkirchen), der Hausstein von [[Grünbach am Schneeberg|Grünbach]] und die Burg Dunkelstein (heute Teil der Gemeinde Ternitz). Nicht jede dieser Anlagen konnte bisher eindeutig lokalisiert werden. Zwar stieg die Anzahl von vermuteten Ansitzen und Burgen in der Grafschaft Pitten in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts, nachdem sich die Anzahl der erhaltenen schriftlichen Quellen wesentlich verbessert hatte, doch nur sehr wenige Anlagen konnten bisher auch archäologisch nachgewiesen werden wie zum Beispiel die früheren Burg Dunkelstein oder die Wasserburg von [[Lanzenkirchen]].<ref name ="Kühtreiber24">vgl. Karin Kühtreiber: ''Burg Dunkelstein''. Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen eines hochmittelalterlichen Adelsitzes im südöstlichen Niederösterreich. Dissertation (ungedruckt), Universität Wien, 2006, Bd. 1, S. 24</ref> | ||
== Die Grafschaft Pitten unter den Habsburgern == | == Die Grafschaft Pitten unter den Habsburgern == |
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