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Er starb in der Nacht des 6. Jänners 1916 an den Folgen eines Schlaganfalls in seinem Haus Hauptstraße 68. Sein Begräbnis fand drei Tage später statt und wurde trotz Winterzeit und Weltkrieg sehr feierlich begangen; Zeitungsberichte berichten von einer außergewöhnlich großen Beteiligung.<ref>{{ANNO|noe|||1916|18|Bezirksvertreter Carl Müller †|anno-plus=ja}}</ref> Sein Grab am Mödlinger | Er starb in der Nacht des 6. Jänners 1916 an den Folgen eines Schlaganfalls in seinem Haus Hauptstraße 68. Sein Begräbnis fand drei Tage später statt und wurde trotz Winterzeit und Weltkrieg sehr feierlich begangen; Zeitungsberichte berichten von einer außergewöhnlich großen Beteiligung.<ref>{{ANNO|noe|||1916|18|Bezirksvertreter Carl Müller †|anno-plus=ja}}</ref> Sein Grab am Mödlinger | ||
Friedhof zierte ein von den Feuerwehren des [[ | Friedhof zierte ein von den Feuerwehren des [[Bezirksfeuerwehrverband Mödling|Bezirksfeuerwehrverbandes Mödling]] gestifteter Grabstein, der am 1. November 1916 feierlich enthüllt wurde (nicht mehr erhalten). | ||
== Öffentliche Funktionen == | == Öffentliche Funktionen == | ||
=== Gemeindepolitik === | === Gemeindepolitik === | ||
Müller gehörte als Mitglied der Fortschrittsparteil von 1888 bis 1891 dem Mödlinger Gemeindeausschuss an. Ab 1888, nachdem er bei der Wahl mit 238 Stimmen das beste Wahlergebnis sämtlicher Kandidaten aller Wahlkörper erreicht hatte, war er als 6. Gemeinderat Mitglied des neunköpfigen Gemeindevorstandes. 1891 erhielt er für eine Wiederwahl nicht mehr ausreichend Stimmen, obwohl er das beste Votum seiner Partei verzeichnen konnte. | Müller gehörte als Mitglied der Fortschrittsparteil von 1888 bis 1891 dem Mödlinger Gemeindeausschuss an. Ab 1888, nachdem er bei der Wahl mit 238 Stimmen das beste Wahlergebnis sämtlicher Kandidaten aller Wahlkörper erreicht hatte, war er als 6. Gemeinderat Mitglied des neunköpfigen Gemeindevorstandes. 1891 erhielt er für eine Wiederwahl nicht mehr ausreichend Stimmen, obwohl er das beste Votum seiner Partei verzeichnen konnte. | ||
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=== Feuerwehrwesen === | === Feuerwehrwesen === | ||
==== Ortsebene ==== | ==== Ortsebene ==== | ||
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Müller war ab 2. September 1888 Obmann-Stellvertreter des Bezirksfeuerwehrverbandes Mödling und wurde am 14. März 1897 in der Nachfolge von [[Heinrich Eggendorfer]] zum Bezirksfeuerwehrverbandsobmann gewählt, nachdem er den Verband bereits einige Monate provisorisch geführt hatte. Er sollte das Amt bis zu seinem Tod behalten, obwohl es 1903 Bestrebungen gab, ihn aus dem Amt zu drängen. | Müller war ab 2. September 1888 Obmann-Stellvertreter des Bezirksfeuerwehrverbandes Mödling und wurde am 14. März 1897 in der Nachfolge von [[Heinrich Eggendorfer]] zum Bezirksfeuerwehrverbandsobmann gewählt, nachdem er den Verband bereits einige Monate provisorisch geführt hatte. Er sollte das Amt bis zu seinem Tod behalten, obwohl es 1903 Bestrebungen gab, ihn aus dem Amt zu drängen. | ||
Müller hatte als Bezirksobmann einige Probleme zu lösen, eines der größten war die Bezirks-Telephonleitung, die die Feuerwehren untereinander verband. Laufend waren Verhandlungen mit Gemeinden und Behörden bezüglich Erhaltung und Instandsetzung zu führen und auch die Zusammenarbeit mit den benachbarten Bezirksverbänden von [[ | Müller hatte als Bezirksobmann einige Probleme zu lösen, eines der größten war die Bezirks-Telephonleitung, die die Feuerwehren untereinander verband. Laufend waren Verhandlungen mit Gemeinden und Behörden bezüglich Erhaltung und Instandsetzung zu führen und auch die Zusammenarbeit mit den benachbarten Bezirksverbänden von [[Bezirksfeuerwehrverband Baden|Baden]] und [[Bezirksfeuerwehrverband Liesing|Liesing]] gestaltete sich nicht immer einfach. Eine entscheidende Verbesserung konnte aber 1912 erreicht werden, als eine neue Telephonanlage zwischen den Feuerwehren des Bezirks in Betrieb genommen wurde, die auch an das Staatstelephon angeschlossen war. Weitere Verbesserungen für die Feuerwehren des Bezirkes waren die Errichtung einer [[Hydrant|Hydrantenanlage]] in der Stadt Mödling im Jahr 1904 und der 1912 gefasste Beschluss, sukzessive einheitliche Schlauchkupplungen ([[w:Wm. Knaus|Knaust]]-Kupplungen) bei den Feuerwehren im Bezirk einzuführen. | ||
Während Müllers Ära als Bezirksobmann gab es im Stand der Feuerwehren des Bezirks folgende Änderungen: 1896 wurde die [[FF Dornbach]] als Filiale von Sittendorf gegründet und 1897 verließ die [[FF Vösendorf]] den Bezirksverband Mödling und schloss sich Liesing an. Zwischen 1901 und 1913 kam es | Während Müllers Ära als Bezirksobmann gab es im Stand der Feuerwehren des Bezirks folgende Änderungen: 1896 wurde die [[FF Dornbach]] als Filiale von Sittendorf gegründet und 1897 verließ die [[FF Vösendorf]] den Bezirksverband Mödling und schloss sich Liesing an. Zwischen 1901 und 1913 kam es | ||
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==== Landesebene ==== | ==== Landesebene ==== | ||
* 1899–1916: Vertrauensmann-Stellvertreter des NÖ Landesausschusses in Feuerwehrangelegenheiten für den Verwaltungsbezirk Mödling | * 1899–1916: Vertrauensmann-Stellvertreter des NÖ Landesausschusses in Feuerwehrangelegenheiten für den Verwaltungsbezirk Mödling | ||
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=== Evangelische Gemeinde === | === Evangelische Gemeinde === | ||
Dem Aufbau der Evangelischen Gemeinde in Mödling widmete Müller seine ganze Kraft. Bereits im Haus seiner Eltern und dann im Haus seines Bruders Samuel wurden evangelische Hausgottesdienste gehalten. Am 18. Mai 1871 fand in Müllers Gasthof die konstituierende Sitzung des neuen ''Vereins evangelischer Glaubensgenossen in Mödling und Umgebung'' – die erste Gemeindeversammlung – statt. Als am 24. August | Dem Aufbau der Evangelischen Gemeinde in Mödling widmete Müller seine ganze Kraft. Bereits im Haus seiner Eltern und dann im Haus seines Bruders Samuel wurden evangelische Hausgottesdienste gehalten. Am 18. Mai 1871 fand in Müllers Gasthof die konstituierende Sitzung des neuen ''Vereins evangelischer Glaubensgenossen in Mödling und Umgebung'' – die erste Gemeindeversammlung – statt. Als am 24. August | ||
1873 das erste Presbyterium der evangelischen Filialgemeinde Mödling gewählt werden konnte, wurde auch Müller in dieses Gremium berufen. Die folgenden mehr als 40 Jahre wirkte er dann zum Wohle der evangelischen Gemeinde, wobei er sich vor allem für die Verwaltung und Instandhaltung der Pfarrimmobilien verantwortlich zeigte. Sein handwerkliches Geschick dürfte dafür den Ausschlag gegeben haben. | 1873 das erste Presbyterium der evangelischen Filialgemeinde Mödling gewählt werden konnte, wurde auch Müller in dieses Gremium berufen. Die folgenden mehr als 40 Jahre wirkte er dann zum Wohle der evangelischen Gemeinde, wobei er sich vor allem für die Verwaltung und Instandhaltung der Pfarrimmobilien verantwortlich zeigte. Sein handwerkliches Geschick dürfte dafür den Ausschlag gegeben haben. | ||
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=== Vereinswesen === | === Vereinswesen === | ||
Müller war 29 Jahre Vorstandstellvertreter der Mödlinger ''Innung der Hufschmiede, Wagner und Sattler''. Möglicherweise war er vor 1867 auch Mitglied des ''Mödlinger Turnvereins''. | Müller war 29 Jahre Vorstandstellvertreter der Mödlinger ''Innung der Hufschmiede, Wagner und Sattler''. Möglicherweise war er vor 1867 auch Mitglied des ''Mödlinger Turnvereins''. |
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