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'''Marianne Adler (später ''Mary Ann Adler''; * [[4. April]] [[1888]] in [[w:Brixen|Brixen]], Südtirol; † [[1. August]] [[1952]] in Los Angeles, USA) war eine Künstlerin und Restauratorin.
'''Marianne Adler''' (später ''Mary Ann Adler''; * [[4. April]] [[1888]] in [[w:Brixen|Brixen]], Südtirol; † [[1. August]] [[1952]] in [[w:Los Angeles|Los Angeles]], USA) war eine Künstlerin und Restauratorin.


== Leben ==
== Leben ==
Marianne Adler, die Tochter des Journalisten Heinrich Adler, einem Bruder von [[w:Victor Adler|Victor Adler]] und der Grafikerin Maria Adler. Auf Empfehlung von [[w:Gustav KLimt|Gustav Klimt]] konnte sie die [[w:Wiener Frauenakademie|Wiener Kunstschule für Frauen und Mädchen]] besuchen. Ihre Kunstwerke wurden im Jahr 1908 in der [[w:Kunstschau Wien 1908|Kunstschau Wien]] ausgestellt.
Marianne Adler war die Tochter des Journalisten Heinrich Adler, eines Bruders von [[w:Victor Adler|Victor Adler]], und der Grafikerin Maria Adler. Auf Empfehlung von [[w:Gustav KLimt|Gustav Klimt]] konnte sie die [[w:Wiener Frauenakademie|Wiener Kunstschule für Frauen und Mädchen]] besuchen. Ihre Kunstwerke wurden im Jahr 1908 in der [[w:Kunstschau Wien 1908|Kunstschau Wien]] ausgestellt.


Eine Anstellung fand sie 1926 im [[w:Kunsthistorisches Museum Wien|Kunsthistorisches Museum]] in [[Wien]] in der Restaurierwerkstätte. Aber nur wenige Tage nach dem [[w:Anschluss Österreichs|Anschluss]] im  
Eine Anstellung fand sie 1926 im [[w:Kunsthistorisches Museum Wien|Kunsthistorischen Museum]] in [[Wien]] in der Restaurierwerkstätte. Aber nur wenige Tage nach dem [[w:Anschluss Österreichs|Anschluss]] im Jahr 1938 wurde sie entlassen, offiziell mit dem Grund (so der neue Museumsdirektor [[w:Ludwig Baldass|Ludwig Baldass]]), dass sie trotz ausgezeichneter Arbeit ''ungewöhnlich langsam'' arbeiten würde. Tatsächlich dürften rassistische ''Grunde'' eine Rolle gespielt haben, obwohl ihr Vater bereits 1884 aus der [[w:Israelitische Kultusgemeinde|Israelitischen Kultusgemeinde]] ausgetreten war.
Jahr 1938 wurde sie entlassen. Offiziell mit dem Grund, die der neue Museumsdirektor [[w:Ludwig Baldass|Ludwig Baldass]], das sie trotz ausgezeichneter Arbeit ''ungewöhnlich langsam'' arbeiten würde. Tatsächlich dürften ''rassistische Grunde'' eine Rolle gespielt haben, obwohl ihr Vater bereits 1884 aus der [[w:Israelitische Kultusgemeinde|Israelitischen Kultusgemeinde]] ausgetreten war.


In der Folge emigrierte sie und sie erfuhr ihre erste Unterstützung durch ''Kenneth Clark'', dem Direktor der [[w:National Gallery (London)|National Gallery]] in [[w:London|London]]. Sie reiste weiter nach [[w:Kalifornien|Kalifornien]], wo sie ihren Namen auf ''Mary Ann Adler'' amerikanisierte. Sie arbeitete dort im ''Huntington Museum of Art'' als Restauratorin. Das [[w:Life (Magazin)|Life Magazin]] widmete ihr einen eigenen Artikel, in dem ihre Entdeckungen im Zuge der Restaurierung des Bildes "Ecce Homo" von [[w:Urban Görtschacher|Urban Görtschacher]] beschrieben wurde.
In der Folge emigrierte sie und erfuhr ihre erste Unterstützung durch ''Kenneth Clark'', den Direktor der [[w:National Gallery (London)|National Gallery]] in [[w:London|London]]. Sie reiste weiter nach [[w:Kalifornien|Kalifornien]], wo sie ihren Namen auf ''Mary Ann Adler'' amerikanisierte. Sie arbeitete dort im ''Huntington Museum of Art'' als Restauratorin. Das [[w:Life (Magazin)|Life Magazin]] widmete ihr einen eigenen Artikel, in dem ihre Entdeckungen im Zuge der Restaurierung des Bildes „Ecce Homo“ von [[w:Urban Görtschacher|Urban Görtschacher]] beschrieben wurde.


Sie brach aber nie den Kontakt mit dem Kunsthistorischen Museum in Wien ab. Kontakt hielt sie mit Direktor [[Ernst Buschbeck]].
Sie brach aber nie den Kontakt mit dem Kunsthistorischen Museum in Wien ab. Kontakt hielt sie mit Direktor [[Ernst Buschbeck]].
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Im Jahr 1952 starb sie in Kalifornien.
Im Jahr 1952 starb sie in Kalifornien.


Vor seiner Flucht im Jahr 1938 lagerte der jüdische Kunstsammler [[Bruno Jellinek]] einen Teil seiner Sammlung in ihrer Wohnung am Wiener Brahmsplatz. Über diese Sammlungstücke wurde kurz darauf eine ''Sicherungsanordnung'' an, was eine Ausfuhr verunmöglichte. Adler musste sie stattdessen an die Sepdition ''Caro & Jellinek'' anliefern, wo sie 1941 von den Städtischen Sammlungen ersteigert wurden.  
Vor seiner Flucht im Jahr 1938 lagerte der jüdische Kunstsammler [[Bruno Jellinek]] einen Teil seiner Sammlung in ihrer Wohnung am Wiener Brahmsplatz. Über diese Sammlungstücke wurde kurz darauf eine ''Sicherungsanordnung'' erlassen, was eine Ausfuhr verunmöglichte. Adler musste sie stattdessen an die Spedition ''Caro & Jellinek'' liefern, wo sie 1941 von den Städtischen Sammlungen ersteigert wurden.  
 
 


Marianne Adler war mit dem jüdischen Kunstsammler Bruno Jellinek bekannt. Vor seiner Flucht im Frühjahr 1938 deponierte er einen Teil seiner Sammlung in ihrer Wohnung am Brahmsplatz. Am 17. Juni 1938 informierte das Devisenfahndungsamt die Zentralstelle für Denkmalschutz, dass für die Kunstsammlung eine Sicherungsanordnung gemäß § 24 der Devisenordnung für das Land Österreich verhängt und sie damit für die Ausfuhr gesperrt worden sei. Adler wurde angewiesen, die bei ihr deponierten Kunstgegenstände an die Spedition Caro & Jellinek abzuliefern. In weiterer Folge ersteigerten die Städtischen Sammlungen Wien 1941 einen Teil der Kunstsammlung im Dorotheum. Die Wiener Restitutionskommission entschied 2003, die Objekte an die RechtsnachfolgerInnen nach Bruno Jellinek zurückzustellen. Im Jahr 2003 wurde von der [[w:Restitution (Österreich)|Restitutionskommission]] die Rückgabe an die Erben von Bruno Jellinek beschlossen.
Marianne Adler war mit dem jüdischen Kunstsammler Bruno Jellinek bekannt. Vor seiner Flucht im Frühjahr 1938 deponierte er einen Teil seiner Sammlung in ihrer Wohnung am Brahmsplatz. Am 17. Juni 1938 informierte das Devisenfahndungsamt die Zentralstelle für Denkmalschutz, dass für die Kunstsammlung eine Sicherungsanordnung gemäß § 24 der Devisenordnung für das Land Österreich verhängt und sie damit für die Ausfuhr gesperrt worden sei. Adler wurde angewiesen, die bei ihr deponierten Kunstgegenstände an die Spedition Caro & Jellinek abzuliefern. In weiterer Folge ersteigerten die Städtischen Sammlungen Wien 1941 einen Teil der Kunstsammlung im Dorotheum. Die Wiener Restitutionskommission entschied 2003, die Objekte an die RechtsnachfolgerInnen nach Bruno Jellinek zurückzustellen. Im Jahr 2003 wurde von der [[w:Restitution (Österreich)|Restitutionskommission]] die Rückgabe an die Erben von Bruno Jellinek beschlossen.
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