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Herzog Otto war zweimal verheiratet, | Herzog Otto war zweimal verheiratet, | ||
: | :⚭ in 1. Ehe seit 1325 mit [[Elisabeth von Niederbayern|Elisabeth von Niederbaiern]]<ref>vgl. Matthias Becher - Harald Wolter-von dem Knesebeck (Hrsg.): ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2, S. 140</ref>. Aufgrund einer zu nahen Verwandtschaft<ref group="A">Herzog [[w:Heinrich XIII. (Bayern)|Heinrich von Niederbaiern]] († 1290), der Großvater von Elisabeth von Niederbaiern, war ein Bruder von Ottos Großmutter [[Elisabeth von Bayern (1227–1273)|Elisabeth]] († 1273), die als Witwe von König Konrad IV. den Grafen [[Meinhard II.|Meinhard von Görz und Tirol]] († 1295) geheiratet hatte. Otto und seine erste Ehefrau waren daher Cousin und Cousine dritten Grades, was im Mittelalter bereits als zu nahe Verwandtschaft und somit als Hindernis für eine Eheschließung gesehen wurde.</ref> war für die Eheschließung ein päpstlicher Dispens erforderlich, der erst nach der Heirat eingeholt wurde, weswegen dem Ehepaar vom Bischof von Passau im päpstlichen Auftrag eine Kirchenbuße auferlegt wurde, die Gründung eines Klosters.<ref name ="sauter43-48-49">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 43, mit den Fußnoten 48 und 49</ref> | ||
:::* [[Elisabeth von Niederbayern#Herkunft und Familie|Herzog Friedrich (II.) von Österreich]] († 11. Dezember 1344) | :::* [[Elisabeth von Niederbayern#Herkunft und Familie|Herzog Friedrich (II.) von Österreich]] († 11. Dezember 1344) | ||
:::* [[Elisabeth von Niederbayern#Herkunft und Familie|Herzog Leopold (II.) von Österreich]] († 10. August 1344) | :::* [[Elisabeth von Niederbayern#Herkunft und Familie|Herzog Leopold (II.) von Österreich]] († 10. August 1344) | ||
: | :⚭ in 2. Ehe (Eheschließung nach der Chronik von [[w:Johann von Winterthur|Johann von Winterthur]] am 29. Februar 1335<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 74</ref>) mit [[Anna von Böhmen]], einer jüngeren Schwester des späteren Kaisers [[w:Karl IV. (HRR)|Karls IV.]]. | ||
== Politisches Wirken: Überblick == | == Politisches Wirken: Überblick == | ||
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Es wird für möglich gehalten, dass Otto, wie auch sein Bruder Albrecht, ursprünglich für eine geistliche Laufbahn vorgesehen war. Jedenfalls erhielt er, soweit es sich beurteilen lässt, wie dieser eine sorgfältige Ausbildung.<ref name ="hamann377"/> Nach der Stiftung des Zisterzienserklosters in Neuberg an der Mürz (im August 1327), welche von Ottos Brüdern Friedrich und Albrecht offiziell befürwortet wurde, begann Otto von Österreich, vielleicht als Folge des Todes von seinem älteren Bruder Leopold<ref group="A">Ein weiterer möglicher Zusammenhang könnte die Eheschließung mit Elisabeth gewesen sein, welche seinen Status innerhalb der Familie zumindest formal verbessert hatte. Auch ein Zusammenhang mit der Geburt seines ersten Sohnes Friedrich (* 1327) ist nicht auszuschließen. Otto hatte zu diesem Zeitpunkt somit als einziger seiner Brüder einen "(reichs-)lehensrechtlich erberechtigten" Sohn, was für seine Stellung innerhalb der Familie eine wesentliche Stärkung bedeutete. Vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 45</ref>, seine Teilhabe an der Herrschaft einzufordern, wobei er sogar eine Herrschaftsteilung verlangte.<ref>vgl. Gerald Schwedler: ''Familienmodell im Wandel''. Zu kooperativen und dynastischen Vorstellung der Habsburger zur Zeit Friedrichs des Schönen. In: [[w:Matthias Becher|Matthias Becher]] - [[w:Harald Wolter-von dem Knesebeck|Harald Wolter-von dem Knesebeck]] (Hrsg.): ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2, S. 140</ref><ref name ="redik376">vgl. Annelies Redik: ''Friedrich der Schöne und die Steiermark''. In: Anja Thaller - Johannes Giessauf - Günther Bernhard (Hrsg.): ''Nulla historia sine fontibus''. Festschrift für [[w:Reinhard Härtel|Reinhard Härtel]] zum 65. Geburtstag. Leykam, Graz, 2010. ISBN 978-3-7011-0201-3. S. 396</ref> Dieser Konflikt ist nach der bisher erschlossenen, eher dürftigen Quellenlage in entscheidenden Details nicht gut erforscht. So ist zum Beispiel bisher nicht eindeutig geklärt, ob Otto eine Realteilung des "Habsburger-Besitzes" wollte oder es nur eine "Mutschierung"<ref group="A">Eine "Mutschierung" meint im Unterschied einer tatsächlichen Teilung eine Verwaltungsteilung.</ref> ging.<ref name ="sauter45">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 45</ref> Um seine Forderungen durchzusetzen, soll er sogar selbst militärische Hilfe von den Gegnern seiner Familie erbeten haben, woraufhin sein späterer Schwiegervater, der [[w:Königreich Böhmen|böhmische König]] [[w:Johann von Böhmen|Johann von Böhmen]] ("''Johann der Blinde''") und der [[w:Königreich Ungarn|ungarische König]] [[w:Karl I. (Ungarn)|Karl (I.)]] 1328 in die Herzogtümer Österreich und Steier einfielen.<ref>vgl. Gerald Schwedler: ''Familienmodell im Wandel''. Zu kooperativen und dynastischen Vorstellung der Habsburger zur Zeit Friedrichs des Schönen. In: [[w:Matthias Becher|Matthias Becher]] - [[w:Harald Wolter-von dem Knesebeck|Harald Wolter-von dem Knesebeck]] (Hrsg.): ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2, S. 141</ref> Eine Teilung der Herzogtümer lehnten seine älteren Brüder [[Friedrich der Schöne|Friedrich (I.)]] und [[Albrecht II. (Österreich)|Albrecht (II.)]] trotzdem ab. Bereits vor dem Friedensschluss mit dem Ungarnkönig am 21. September 1328 in [[Bruck an der Leitha]]<ref name ="Raidl115">vgl. Heribert Raidl: ''Die Herren von Kapellen.'' (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2002, S. 116</ref>, den Otto und seine Brüder einvernehmlich schlossen, muss es zwischen ihnen zu einer Einigung gekommen sein. In den Quellen ist vage angedeutet, dass daran der Landadel des Herzogtums Österreich beteiligt war.<ref name ="redik376"/> 1329 übernahm Otto anstelle von Albrecht die Verwaltung der Herrschaften der Familie in der früheren [[w:Schwaben|Reichslandschaft Schwaben]] (später die "[[w:Vorderösterreich|Vorderen Lande]]").<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 132</ref> | Es wird für möglich gehalten, dass Otto, wie auch sein Bruder Albrecht, ursprünglich für eine geistliche Laufbahn vorgesehen war. Jedenfalls erhielt er, soweit es sich beurteilen lässt, wie dieser eine sorgfältige Ausbildung.<ref name ="hamann377"/> Nach der Stiftung des Zisterzienserklosters in Neuberg an der Mürz (im August 1327), welche von Ottos Brüdern Friedrich und Albrecht offiziell befürwortet wurde, begann Otto von Österreich, vielleicht als Folge des Todes von seinem älteren Bruder Leopold<ref group="A">Ein weiterer möglicher Zusammenhang könnte die Eheschließung mit Elisabeth gewesen sein, welche seinen Status innerhalb der Familie zumindest formal verbessert hatte. Auch ein Zusammenhang mit der Geburt seines ersten Sohnes Friedrich (* 1327) ist nicht auszuschließen. Otto hatte zu diesem Zeitpunkt somit als einziger seiner Brüder einen "(reichs-)lehensrechtlich erberechtigten" Sohn, was für seine Stellung innerhalb der Familie eine wesentliche Stärkung bedeutete. Vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 45</ref>, seine Teilhabe an der Herrschaft einzufordern, wobei er sogar eine Herrschaftsteilung verlangte.<ref>vgl. Gerald Schwedler: ''Familienmodell im Wandel''. Zu kooperativen und dynastischen Vorstellung der Habsburger zur Zeit Friedrichs des Schönen. In: [[w:Matthias Becher|Matthias Becher]] - [[w:Harald Wolter-von dem Knesebeck|Harald Wolter-von dem Knesebeck]] (Hrsg.): ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2, S. 140</ref><ref name ="redik376">vgl. Annelies Redik: ''Friedrich der Schöne und die Steiermark''. In: Anja Thaller - Johannes Giessauf - Günther Bernhard (Hrsg.): ''Nulla historia sine fontibus''. Festschrift für [[w:Reinhard Härtel|Reinhard Härtel]] zum 65. Geburtstag. Leykam, Graz, 2010. ISBN 978-3-7011-0201-3. S. 396</ref> Dieser Konflikt ist nach der bisher erschlossenen, eher dürftigen Quellenlage in entscheidenden Details nicht gut erforscht. So ist zum Beispiel bisher nicht eindeutig geklärt, ob Otto eine Realteilung des "Habsburger-Besitzes" wollte oder es nur eine "Mutschierung"<ref group="A">Eine "Mutschierung" meint im Unterschied einer tatsächlichen Teilung eine Verwaltungsteilung.</ref> ging.<ref name ="sauter45">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 45</ref> Um seine Forderungen durchzusetzen, soll er sogar selbst militärische Hilfe von den Gegnern seiner Familie erbeten haben, woraufhin sein späterer Schwiegervater, der [[w:Königreich Böhmen|böhmische König]] [[w:Johann von Böhmen|Johann von Böhmen]] ("''Johann der Blinde''") und der [[w:Königreich Ungarn|ungarische König]] [[w:Karl I. (Ungarn)|Karl (I.)]] 1328 in die Herzogtümer Österreich und Steier einfielen.<ref>vgl. Gerald Schwedler: ''Familienmodell im Wandel''. Zu kooperativen und dynastischen Vorstellung der Habsburger zur Zeit Friedrichs des Schönen. In: [[w:Matthias Becher|Matthias Becher]] - [[w:Harald Wolter-von dem Knesebeck|Harald Wolter-von dem Knesebeck]] (Hrsg.): ''Die Königserhebung Friedrichs des Schönen im Jahr 1314''. Krönung, Krieg und Kompromiss. Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 2017, ISBN 978-3-412-50546-2, S. 141</ref> Eine Teilung der Herzogtümer lehnten seine älteren Brüder [[Friedrich der Schöne|Friedrich (I.)]] und [[Albrecht II. (Österreich)|Albrecht (II.)]] trotzdem ab. Bereits vor dem Friedensschluss mit dem Ungarnkönig am 21. September 1328 in [[Bruck an der Leitha]]<ref name ="Raidl115">vgl. Heribert Raidl: ''Die Herren von Kapellen.'' (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2002, S. 116</ref>, den Otto und seine Brüder einvernehmlich schlossen, muss es zwischen ihnen zu einer Einigung gekommen sein. In den Quellen ist vage angedeutet, dass daran der Landadel des Herzogtums Österreich beteiligt war.<ref name ="redik376"/> 1329 übernahm Otto anstelle von Albrecht die Verwaltung der Herrschaften der Familie in der früheren [[w:Schwaben|Reichslandschaft Schwaben]] (später die "[[w:Vorderösterreich|Vorderen Lande]]").<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 132</ref> | ||
Nach dem Tod Friedrichs des Schönen herrschte Otto zusammen mit Albrecht (II.) seit 1330 über die Herzogtümer [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steiermark|Steier]], die [[w:Krain|Mark Krain]], die [[w:Windische Mark|Windische Mark]] und [[w:Pordenone|Portenau]].<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 132 und S. 135</ref> Im Herbst 1330 traf er sich mit [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig (IV.) "''dem Baiern''"]] in der Reichsstadt [[w:Augsburg|Augsburg]], wo beide einen Vertrag über eine erste Aufteilung der Reichsfürstentümer, die damals noch [[Heinrich von Kärnten|Herzog Heinrich (VI.) von Kärnten]], Graf von Tirol, beherrschte, schlossen. Da dieser nur Töchter hatte, sollte das [[Herzogtum Kärnten]] nach seinem Tod und dem Rückfall ans Reich an die Habsburger verliehen werden, welche dafür Kaiser Ludwig bei der Inbesitznahme der [[Grafschaft Tirol]] unterstützen würden.<ref name ="Hörmann142">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Der fremde Fürst im Land''. Zur Regierung Johann Heinrichs von Böhmen in Tirol. In: [[w:Michel Pauly|Michel Pauly]] (Hrsg.): Die Erbtochter, der fremde Fürst und das Land.'' Die Ehe von Johann dem Blinden und Elisabeth von Böhmen in vergleichender europäischer Perspektive. Colloque international organisé par le musée d’histoire de la ville de Luxembourg et l’université du Luxembourg les 30 septembre et 1er octobre 2010 à Luxembourg (= Publications du CLUDEM, 38). Cludem, Luxemburg, 2013. ISBN 2-919979-28-0. S. 142</ref> 1331 ernannte Kaiser Ludwig "''der Baier''" Otto zum [[w:Reichsvikar|Reichsvikar]].<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 135</ref> | Nach dem Tod Friedrichs des Schönen herrschte Otto zusammen mit Albrecht (II.) seit 1330 über die Herzogtümer [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steiermark|Steier]], die [[w:Krain|Mark Krain]], die [[w:Windische Mark|Windische Mark]] und [[w:Pordenone|Portenau]].<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 132 und S. 135</ref> Im Herbst 1330 traf er sich mit [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig (IV.) "''dem Baiern''"]] in der Reichsstadt [[w:Augsburg|Augsburg]], wo beide einen Vertrag über eine erste Aufteilung der Reichsfürstentümer, die damals noch [[Heinrich von Kärnten|Herzog Heinrich (VI.) von Kärnten]], Graf von Tirol, beherrschte, schlossen. Da dieser nur Töchter hatte, sollte das [[Herzogtum Kärnten]] nach seinem Tod und dem Rückfall ans Reich an die Habsburger verliehen werden, welche dafür Kaiser Ludwig bei der Inbesitznahme der [[Grafschaft Tirol]] unterstützen würden.<ref name ="Hörmann142">vgl. [[Julia Hörmann-Thurn und Taxis]]: ''Der fremde Fürst im Land''. Zur Regierung Johann Heinrichs von Böhmen in Tirol. In: [[w:Michel Pauly|Michel Pauly]] (Hrsg.): Die Erbtochter, der fremde Fürst und das Land.'' Die Ehe von Johann dem Blinden und Elisabeth von Böhmen in vergleichender europäischer Perspektive. Colloque international organisé par le musée d’histoire de la ville de Luxembourg et l’université du Luxembourg les 30 septembre et 1er octobre 2010 à Luxembourg (= Publications du CLUDEM, 38). Cludem, Luxemburg, 2013. ISBN 2-919979-28-0. S. 142</ref> 1331 ernannte Kaiser Ludwig "''der Baier''" Otto zum [[w:Reichsvikar|Reichsvikar]].<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 135</ref> | ||
Nach dem Tod von Herzog Heinrich von Kärnten belehnte der Kaiser die Brüder Albrecht und Otto am 2. Mai 1335 in [[Linz]] gemeinsam mit dem [[Herzogtum Kärnten]], mit der Mark Krain und Teilen der [[Grafschaft Tirol]].<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 136 und S. 137</ref> Das hatte zur Folge, dass der böhmische König Johann, mit dem 1332 Frieden geschlossen worden war<ref name ="hamann377"/>, erneut in das Herzogtum Österreich einfiel, und der ungarische König Karl nochmals das Herzogtum Steier bedrohte.<ref>vgl. Werner Tscherne: ''Die frühen Habsburger in der Steiermark'', S. 27</ref> In diesem Zusammenhang dürfte die zweite Eheschließung von Otto mit einer Tochter von König Johann beschlossen worden sein. 1336 wurde dann mit diesem und seiner Familie der Friede von [[Enns]] geschlossen.<ref name ="hamann378">vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 378</ref> | Nach dem Tod von Herzog Heinrich von Kärnten belehnte der Kaiser die Brüder Albrecht und Otto am 2. Mai 1335 in [[Linz]] gemeinsam mit dem [[Herzogtum Kärnten]], mit der Mark Krain und Teilen der [[Grafschaft Tirol]].<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 136 und S. 137</ref> Das hatte zur Folge, dass der böhmische König Johann, mit dem 1332 Frieden geschlossen worden war<ref name ="hamann377"/>, erneut in das Herzogtum Österreich einfiel, und der ungarische König Karl nochmals das Herzogtum Steier bedrohte.<ref>vgl. Werner Tscherne: ''Die frühen Habsburger in der Steiermark'', S. 27</ref> In diesem Zusammenhang dürfte die zweite Eheschließung von Otto mit einer Tochter von König Johann beschlossen worden sein. 1336 wurde dann mit diesem und seiner Familie der Friede von [[Enns]] geschlossen.<ref name ="hamann378">vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 378</ref> | ||
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=== Das Veilchenfest === | === Das Veilchenfest === | ||
Einige Bauern aus [[Heiligenstadt]] spielen dem Ritter [[w:Neidhart von Reuenthal|Neidhart von Reuenthal]] einen üblen Streich, als dieser das erste Veilchen entdeckt hat und blamieren ihn so vor Herzog Otto und der Hofgesellschaft. Es gelingt dem Ritter die Geschichte aufzuklären, Rache an den Bauern zu nehmen und sich mit Herzog und Hof wieder zu versöhnen.<ref>vgl. [ | Einige Bauern aus [[Heiligenstadt]] spielen dem Ritter [[w:Neidhart von Reuenthal|Neidhart von Reuenthal]] einen üblen Streich, als dieser das erste Veilchen entdeckt hat und blamieren ihn so vor Herzog Otto und der Hofgesellschaft. Es gelingt dem Ritter die Geschichte aufzuklären, Rache an den Bauern zu nehmen und sich mit Herzog und Hof wieder zu versöhnen.<ref>vgl. [https://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/wien/19_bezirk/veilchenfest.html Das Veilchenfest] auf Sagen.at</ref> Um das Veilchenfest geht es auch im [[w:Neidhartspiel|Neidhartspiel]]. | ||
=== Der Koch und sein Söhnchen === | === Der Koch und sein Söhnchen === | ||
In der Chronik des [[w:Johannes von Viktring|Johannes von Viktring]] finden sich Andeutungen, dass Ottos erste Ehefrau Elisabeth an einer Lebensmittelvergiftung starb, die sein Bruder Albrecht II., wenn gleich mit schwer geschädigter Gesundheit, überlebte. Hier dürfte die Legende von einem angeblichen Mordanschlag auf die herzögliche Familie ihren Ursprung haben, die beinahe die Hinrichtung des unschuldigen [[Stibor Chrezzel|Küchenmeisters]] zur Folge gehabt haben soll. Herzog Otto hat in dieser Geschichte insofern Glück, als er den Mordanschlag unbeschadet übersteht.<ref>vgl. [http://www.sagenreisen.at/pdf/Sagen%20Hofburg.pdf Der Koch und sein Söhnchen]</ref> In einer Version <ref>vgl. [ | In der Chronik des [[w:Johannes von Viktring|Johannes von Viktring]] finden sich Andeutungen, dass Ottos erste Ehefrau Elisabeth an einer Lebensmittelvergiftung starb, die sein Bruder Albrecht II., wenn gleich mit schwer geschädigter Gesundheit, überlebte. Hier dürfte die Legende von einem angeblichen Mordanschlag auf die herzögliche Familie ihren Ursprung haben, die beinahe die Hinrichtung des unschuldigen [[Stibor Chrezzel|Küchenmeisters]] zur Folge gehabt haben soll. Herzog Otto hat in dieser Geschichte insofern Glück, als er den Mordanschlag unbeschadet übersteht.<ref>vgl. [http://www.sagenreisen.at/pdf/Sagen%20Hofburg.pdf Der Koch und sein Söhnchen]</ref> In einer Version <ref>vgl. [https://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/wien/16_bezirk/meisterkoch.html Der Meisterkoch und sein Söhnlein]</ref> ist die Legende um den Küchenmeister mit einigen Sagen um den späteren "Pfaffen" vom Kahlenberg zu einer zusammenhängenden Erzählung verknüpft. | ||
:''Siehe auch: [[:Kategorie:Sage aus Wien|Sage aus Wien]] | :''Siehe auch: [[:Kategorie:Sage aus Wien|Sage aus Wien]] |