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Das '''Heiligengeistspital''' wurde Anfang des 13. Jahrhunderts vor den Toren der Stadt [[Wien]] errichtet und war die erste Niederlassung des Ordens der Hospitaliter vom Heiligen Geist (Heiligen-Geist-Ordens). Um 1400 war es eine wichtige Wirtschaftsinstitution. Es wurde 1529 zerstört und nicht wieder aufgebaut. | Das '''Heiligengeistspital''' wurde Anfang des 13. Jahrhunderts vor den Toren der Stadt [[Wien]] errichtet und war die erste Niederlassung des Ordens der Hospitaliter vom Heiligen Geist (Heiligen-Geist-Ordens). Um 1400 war es eine wichtige Wirtschaftsinstitution. Es wurde 1529 zerstört und nicht wieder aufgebaut. Das Heiligengeistspital dürfte jenes Spital gewesen sein, wo 1404 die erste öffentliche Obduktion einer Leiche nördlich der Alpen stattfand. | ||
== Ungefähre Lage | == Ungefähre Lage des Heiligengeistspitals == | ||
Das Heiligengeistspital lag südlich des [[w:Wien (Fluss)|Wienflusses]] vor der Stadt [[Wien]] außerhalb des Kärntnertors. Es befand sich an der heutigen Wiedner Hauptstraße im [[Wieden (Wien)|4. Wiener Gemeindebezirk]], in etwa im Bereich der Porrhausgründe.<ref name ="Czeike3-114">vgl. {{Czeike|3|114||Heiligengeistpital}}</ref> | Das Heiligengeistspital lag südlich des [[w:Wien (Fluss)|Wienflusses]] vor der Stadt [[Wien]] außerhalb des Kärntnertors. Es befand sich an der heutigen Wiedner Hauptstraße im [[Wieden (Wien)|4. Wiener Gemeindebezirk]], in etwa im Bereich der Porrhausgründe.<ref name ="Czeike3-114">vgl. {{Czeike|3|114||Heiligengeistpital}}</ref> | ||
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Das Ordensspital diente zunächst nur der Armen- und Krankenversorgung und -pflege. Erst Ende des 13. Jahrhunderts kam es durch Schenkungen zu Wohlstand und konnte Höfe, Wiesen, Häuser, Wälder und Wirtschaftsbetriebe im Umfeld von Wien und vor allem am Oberlauf des Wienflusses erwerben.<ref name ="Czeike3-114"/> Nicht zuletzt durch die Konkurrenz zum [[w:Bürgerspital (Wien)|Wiener Bürgerspital]], das sich am anderen Ufer des Wienflusses befand, setzte bereits im 14. Jahrhundert sein Niedergang ein. 1529 wurde das Heiligengeistspital während der [[Türkenkriege in Österreich|Ersten Wiener Türkenbelagerung]] zerstört und nicht mehr wiedererrichtet. Sein damals vorhandener Besitz und seine Rechte kamen 1533 an das Bistum Wien. | Das Ordensspital diente zunächst nur der Armen- und Krankenversorgung und -pflege. Erst Ende des 13. Jahrhunderts kam es durch Schenkungen zu Wohlstand und konnte Höfe, Wiesen, Häuser, Wälder und Wirtschaftsbetriebe im Umfeld von Wien und vor allem am Oberlauf des Wienflusses erwerben.<ref name ="Czeike3-114"/> Nicht zuletzt durch die Konkurrenz zum [[w:Bürgerspital (Wien)|Wiener Bürgerspital]], das sich am anderen Ufer des Wienflusses befand, setzte bereits im 14. Jahrhundert sein Niedergang ein. 1529 wurde das Heiligengeistspital während der [[Türkenkriege in Österreich|Ersten Wiener Türkenbelagerung]] zerstört und nicht mehr wiedererrichtet. Sein damals vorhandener Besitz und seine Rechte kamen 1533 an das Bistum Wien. | ||
Das Heiligengeistspital gilt als jenes Wiener Spital, wo [[Galeazzo Santasofia]] (†1427), der Leibarzt von [[Albrecht IV. (Österreich)|Herzog Albrecht (IV.) von Österreich]] am 12. Februar 1404 erstmals nördlich der Alpen öffentlich eine Leiche sezierte.<ref name ="oegpath>vgl. [https://oegpath.at/1404/02/12/erste-leichenoeffnung-in-oesterreich/ Erste Leichenöffnung in Österreich], Oegpath.AT, abgerufen am 15. Dezember 2024</ref> | |||
== Besitzungen des Heiligengeistspitals == | == Besitzungen des Heiligengeistspitals == | ||
Zu den Besitzungen des Heiligengeistspitals gehörten mehrere Mühlen an der Wien und an der [[w:Schwechat (Fluss)|Schwechat]] wie die [[Heumühle]]. Die bedeutendste dieser Mühlen war die [[Heiligengeistmühle]], wo der Großteil der Wiener Bürgerschaft das Getreide mahlen ließ.<ref name ="Lohmann26">vgl. [[w:Klaus Lohrmann|Klaus Lohrmann]]: ''Die alten Mühlen an der Wien'' (= (Wiener Bezirkskulturführer, H. 26). Verlag Jugend & Volk, Wien / München, 1980. ISBN 3-7141-6229-1., S. 24</ref> | Zu den Besitzungen des Heiligengeistspitals gehörten mehrere Mühlen an der Wien und an der [[w:Schwechat (Fluss)|Schwechat]] wie die [[Spitalsmühle]] und die [[Heumühle]]. Die bedeutendste dieser Mühlen war die [[Heiligengeistmühle]], wo der Großteil der Wiener Bürgerschaft das Getreide mahlen ließ.<ref name ="Lohmann26">vgl. [[w:Klaus Lohrmann|Klaus Lohrmann]]: ''Die alten Mühlen an der Wien'' (= (Wiener Bezirkskulturführer, H. 26). Verlag Jugend & Volk, Wien / München, 1980. ISBN 3-7141-6229-1., S. 24</ref> | ||
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== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=32324 AT-OeStA/HHStA UR AUR 406], Österreichisches Staatsarchiv | |||
* {{WiWi|Heiligengeistspital||Heiligengeistspital}}, | * {{WiWi|Heiligengeistspital||Heiligengeistspital}}, | ||
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