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== Geschichte und Entstehung == | == Geschichte und Entstehung == | ||
Für die Entstehung der Südstadt waren zwei Ereignisse maßgebend. Maria Enzersdorf wurde im Jahr 1954 von [[w:Groß-Wien|Groß-Wien]] losgelöst wieder eine eigenständige Gemeinde und im Jahr darauf zogen die [[w:Besetztes Nachkriegsösterreich|sowjetischen Besatzungstruppen]] auf Grund des Staatsvertrages ab. Damit verbunden war auch, dass zahlreiche Betriebe, wie [[w:Koenig & Bauer|Koenig & Bauer]] aus der [[w:USIA|USIA-Verwaltung]] wieder in private Hände gelangte. | Für die Entstehung der Südstadt waren zwei Ereignisse maßgebend. Maria Enzersdorf wurde im Jahr 1954 von [[w:Groß-Wien|Groß-Wien]] losgelöst wieder eine eigenständige Gemeinde und im Jahr darauf zogen die [[w:Besetztes Nachkriegsösterreich|sowjetischen Besatzungstruppen]] auf Grund des Staatsvertrages ab. Damit verbunden war auch, dass zahlreiche Betriebe, wie [[w:Koenig & Bauer|Koenig & Bauer]] aus der [[w:USIA|USIA-Verwaltung]] wieder in private Hände gelangte. Verbunden mit der Loslösung von Wien waren auch strukturelle Verbesserungen durch das Land [[Niederösterreich]], bekannt unter dem ''Synonym'' [[w:Groß Wien#Auswirkungen der Auflösung Groß-Wiens|7-er Schlüssel]]. | ||
Zu dieser Zeit suchten auch die NEWAG und NIOGAS, die beiden Energieversorger im Eigentum des Landes ihre Verwaltungsgebäude aus Wien nach Niederösterreich zu verlagern und dabei zu zentralisieren. Dazu waren auch Wohngebäude für die Angestellten, die mit übersiedeln sollten, notwendig. | Zu dieser Zeit suchten auch die NEWAG und NIOGAS, die beiden Energieversorger im Eigentum des Landes ihre Verwaltungsgebäude aus Wien nach Niederösterreich zu verlagern und dabei zu zentralisieren. Dazu waren auch Wohngebäude für die Angestellten, die mit übersiedeln sollten, notwendig. | ||
In Maria Enzersdorf standen um diese Zeit zahlreiche Grünflächen zwischen dem [[w:Missionshaus St. Gabriel|Kloster Sankt Gabriel]] und der damaligen [[w:Wiener Neustädter Straße|Triesterstraße B17]] frei. Auf diesen Gründen waren auch nur wenige Großgrundbesitzer, die Verhandlungen | In Maria Enzersdorf standen um diese Zeit zahlreiche Grünflächen zwischen dem [[w:Missionshaus St. Gabriel|Kloster Sankt Gabriel]] und der damaligen [[w:Wiener Neustädter Straße|Triesterstraße B17]] frei. Auf diesen Gründen waren auch nur wenige Großgrundbesitzer, was die Verhandlungen vereinfachte. Diese waren [[Georg Drasche-Wartinberg]] mit den landwirtschaftlichen Besitzungen, den [[w:Wienerberger|Wienerberger Ziegelwerken]] mit den Ziegelteichen, sowie das Missionshaus St. Gabriel. Als Käufer trat das Land Niederösterreich auf. | ||
=== Planung === | === Planung === | ||
Zur Planung für das ''Gartenstadt Süd'', wie man das Projekt nannte, wurde einerseits von den Energieversorgern eine Architektengruppe um [[w:Gustav Peichl|Gustav Peichl]], ''Wilhelm Hubatsch'' und ''Franz Kiener'' bestellt, andererseits erstellte auch die ''Abteilung für Raumplanung'' der [[w:Niederösterrösterreichische Landesregierung|Niederösterrösterreichische Landesregierung]] einen Entwurf. Von der Jury wurde dabei im Jahr 1959 dem Architektenentwurf der Vorzug gegeben. Konzipiert wurde die ''Gartenstadt'' als Fußgängerstadt mit großen Grünflächen und klarer Gliederung nach Funktion. | Zur Planung für das ''Gartenstadt Süd'', wie man das Projekt nannte, wurde einerseits von den Energieversorgern eine Architektengruppe um [[w:Gustav Peichl|Gustav Peichl]], ''Wilhelm Hubatsch'' und ''Franz Kiener'' bestellt, andererseits erstellte auch die ''Abteilung für Raumplanung'' der [[w:Niederösterrösterreichische Landesregierung|Niederösterrösterreichische Landesregierung]] einen Entwurf. Von der Jury wurde dabei im Jahr 1959 dem Architektenentwurf der Vorzug gegeben. Konzipiert wurde die ''Gartenstadt'' als Fußgängerstadt mit großen Grünflächen und klarer Gliederung nach Funktion. | ||
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=== Bau === | === Bau === | ||
Der Spatenstich erfolgte am 12. September 1960 durch Landeshauptmann [[w:Johann Steinböck|Johann Steinböck]] mit dem Zentralgebäude der heutigen EVN. Mit den Wohnblocks wurde auch ein Fernheizwerk aufgebaut, da alle Gebäude von Anfang an mit der damals noch nicht sehr verbreiteten [[w:Fernwärme|Fernwärme]] versorgt wurden. Als Bauträger traten die ''Niobau'' und ''Arbau'', später die ''Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Austria AG'', die auch heute noch Gebäudeverwaltung in der Südstadt ist. | Der Spatenstich erfolgte am 12. September 1960 durch Landeshauptmann [[w:Johann Steinböck|Johann Steinböck]] mit dem Zentralgebäude der heutigen EVN. Mit den Wohnblocks wurde auch ein Fernheizwerk aufgebaut, da alle Gebäude von Anfang an mit der damals noch nicht sehr verbreiteten [[w:Fernwärme|Fernwärme]] versorgt wurden. Als Bauträger traten die ''Niobau'' und ''Arbau'', später die ''Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Austria AG'', die auch heute noch Gebäudeverwaltung in der Südstadt ist, auf. | ||
Die ersten 400 Wohneinheiten konnten neben Infrastruktur von [[w:Leopold Figl|Leopold Figl]] übergeben und bezogen werden. [[w:Franz König|Kardinal König]] segnete sie. Die Straßenbenennungen erfolgten am 27. September 1963 nach Standorten von Kraftwerken der NEWAG. Bis Ende 1966 waren 1219 Wohneinheiten fertig. Den Schluss bildete im Jahr 1975 das sogenannte ''Y-Haus'' im Südstadtzentrum. Fertiggestellt wurden 478 Ein- und 48 Mehrfamilienhäuser, sowie mehrere Stelzen und Hochhäuser für insegsamt 2.000 Familien. | Die ersten 400 Wohneinheiten konnten neben Infrastruktur von [[w:Leopold Figl|Leopold Figl]] übergeben und bezogen werden. [[w:Franz König|Kardinal König]] segnete sie. Die Straßenbenennungen erfolgten am 27. September 1963 nach Standorten von Kraftwerken der NEWAG. Bis Ende 1966 waren 1219 Wohneinheiten fertig. Den Schluss bildete im Jahr 1975 das sogenannte ''Y-Haus'' im Südstadtzentrum. Fertiggestellt wurden 478 Ein- und 48 Mehrfamilienhäuser, sowie mehrere Stelzen und Hochhäuser für insegsamt 2.000 Familien. | ||
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=== Pfarrgemeinde === | === Pfarrgemeinde === | ||
[[File:Maria Enzersdorf 8692.jpg|thumb|Pfarrkirche Südstadt]] | [[File:Maria Enzersdorf 8692.jpg|thumb|Pfarrkirche Südstadt]] | ||
Für die Katholiken unter den neuen Bewohnern fanden die ersten Messen im Foyer des Direktionsgebäudes statt, die von Beginn an vom [[Hinterbrühl]]er Pfarrer [[w:Franz Jantsch|Franz Jantsch]] zelebriert wurden. Im Jahr 1965 schrieb die [[w:Erzdiözese Wien|Erzdiözese Wien]] einen Wettbewerb für eine neue Kirche aus, die die Architekten [[w:Hannes Lintl|Lintl]]-[[Gerhard Düh]] für sich entschieden und die [[w:Pfarrkirche Südstadt (Maria Enzersdorf)|Pfarrkirche]] in der Südstadt errichteten. Ab 1993 war die Südstadt eine eigene Pfarre, die bis 2006 von Pfarrer Jantsch betreut wurde. Seither wird sie von St. Gabriel betreut. Im Jahr 2014 wurde auch die Pfarre Maria Enzersdorf der Pfarre Südstadt zugeschlagen, sodass die Kirche Pfarrkirche für die gesamte [[Pfarre Maria Enzersdorf]] ist. | Für die Katholiken unter den neuen Bewohnern fanden die ersten Messen im Foyer des Direktionsgebäudes statt, die von Beginn an vom [[Hinterbrühl]]er Pfarrer [[w:Franz Jantsch|Franz Jantsch]] zelebriert wurden. Im Jahr 1965 schrieb die [[w:Erzdiözese Wien|Erzdiözese Wien]] einen Wettbewerb für eine neue Kirche aus, die die Architekten [[w:Hannes Lintl|Lintl]]-[[Gerhard Düh|Düh]] für sich entschieden und die [[w:Pfarrkirche Südstadt (Maria Enzersdorf)|Pfarrkirche]] in der Südstadt errichteten. Ab 1993 war die Südstadt eine eigene Pfarre, die bis 2006 von Pfarrer Jantsch betreut wurde. Seither wird sie von St. Gabriel betreut. Im Jahr 2014 wurde auch die Pfarre Maria Enzersdorf der Pfarre Südstadt zugeschlagen, sodass die Kirche Pfarrkirche für die gesamte [[Pfarre Maria Enzersdorf]] ist. | ||
=== Sportanlagen === | === Sportanlagen === |