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===Spiel 28. Februar 1929 Österreich - Deutschland=== | ===Spiel 28. Februar 1929 Österreich - Deutschland=== | ||
*Schiedsrichter: Loicq (Belgien), Beginn: 17.00 Uhr | *Schiedsrichter: Loicq (Belgien), Beginn: 17.00 Uhr | ||
*Team Österreich: Tor: Friedrich Lichtschein, | *Team Österreich: Tor: Friedrich Lichtschein, (Reginald Spevak), Verteidiger: Herbert Klang, Schwab (Pseud.), Sturm: Ulrich Lederer, Hans Ertl, Hans Tatzer, Ersatz: Konrad Glatz, Jaques Dietrichsein, | ||
*Team Deutschland: Tor: Leis, Verteidiger: Schmied, Kreisel, Sturm: Schröttle, Römer, Jaenecke, Ersatz: Rummelmayer, Ball, | *Team Deutschland: Tor: Leis, Verteidiger: Schmied, Kreisel, Sturm: Schröttle, Römer, Jaenecke, Ersatz: Rummelmayer, Ball, | ||
*:Das Spiel zwischen Österreich und Deutschland endete 1:0(1-0,0-0,0-0) vor 600 Zuschauern. Die jungen Österreicher kämpften mit Schwung und Energie. Die Deutschen zeigten wohl das bessere Kombinationsspiel, waren aber vor dem österreichischen Tor hilflos. Nur Jaenecke war gefährlich. Hans Tatzer zeichnete sich bei den Österreichern durch eine kraftvolle Verteidigungsarbeit aus. Hans Ertl zeigte Umsicht und war kämpferisch. Friedrich Lichtschein wurde nicht oft gefordert, wehrte aber mehrere Schüsse, auch wenn sie aus dem Gedränge kamen, gut ab. | *:Das Spiel zwischen Österreich und Deutschland endete 1:0(1-0,0-0,0-0) vor 600 Zuschauern. Die jungen Österreicher kämpften mit Schwung und Energie. Die Deutschen zeigten wohl das bessere Kombinationsspiel, waren aber vor dem österreichischen Tor hilflos. Nur Jaenecke war gefährlich. Hans Tatzer zeichnete sich bei den Österreichern durch eine kraftvolle Verteidigungsarbeit aus. Hans Ertl zeigte Umsicht und war kämpferisch. Friedrich Lichtschein wurde nicht oft gefordert, wehrte aber mehrere Schüsse, auch wenn sie aus dem Gedränge kamen, gut ab. | ||
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===Spiel 30. Februar 1929 Österreich - Tschechoslowakei=== | ===Spiel 30. Februar 1929 Österreich - Tschechoslowakei=== | ||
*Schiedsrichter: Loicq (Belgien), Beginn: 17.15 Uhr, | *Schiedsrichter: Loicq (Belgien), Beginn: 17.15 Uhr, | ||
*Team Österreich: Tor: Friedrich Lichtschein, Verteidiger: Walter Brück, Herbert Klang, Sturm: Walter Sell, Ulrich Lederer, Hans Ertl, Ersatz: Hans Tatzer, Josef Mayer, | *Team Österreich: Tor: Friedrich Lichtschein, (Reginald Spevak), Verteidiger: Walter Brück, Herbert Klang, Sturm: Walter Sell, Ulrich Lederer, Hans Ertl, Ersatz: Hans Tatzer, Josef Mayer, | ||
*Team Tschechoslowakei: Tor: Peka, Verteidiger: Sroubek, Pusbauer, Sturm: Dorazil, Malecek, Hromatka, Ersatz: Steigenhöfer, Heinz, Tormann Dr. Rezak, | *Team Tschechoslowakei: Tor: Peka, Verteidiger: Sroubek, Pusbauer, Sturm: Dorazil, Malecek, Hromatka, Ersatz: Steigenhöfer, Heinz, Tormann Dr. Rezak, | ||
:Wegen dem vorhergehenden Spiel wird die Eisfläche mit warmen Wasser besprengt und mit Fetzen abgezogen. Es entsteht ein gute Spiegeleisfläche. Nach dem abspielen der Hymnen werden die notwendigen Mannschaftsaufnahmen geschossen. Dann beginnen die Tschechen mit dem ersten Angriff. Die Österreicher können ihn stoppen und Gegenangriffe starten, die überwiegend von Walter Sell vorgetragen werden. Walter Sell und Herbert Klang kommen gut durch, Walter Sell schießt, aber Peka kann die Scheibe aufhalten. Die Scheibe bleibt vor Peka liegen und er wartet, dass Sroubek sie übernimmt. Dieser zögert jedoch noch. Herbert Klang fährt dazwischen und schießt die Scheibe zum 1:0 ein. Dieses Tor regt die Österreicher zum schneidigen Spiel an. Das Publikum ist auf der Seite Österreich, wobei die politische Lage sicherlich ein Rolle spielt. Österreich hat mehr vom Spiel, kann aber keinen Erfolg verbuche. Malecek kann sein Können noch nicht voll zeigen. Die gefährlichsten Angriffe kommen vom Troppauer Spieler Dorazil. Kurz vor Schluss trifft ein scharfer Schuss von Hans Tatzer den vorbeifahrenden Sroubek. Die Scheibe trifft seine Schläfe und macht ihn kampfunfähig. Schiedsrichter Loicq unterbricht das Spiel. Die scharfen Ränder der Scheibe werden abgeschliffen. Dorazil geht in die Verteidigung und Steigenhöfer spielt für ihn im Sturm. Die Angriffe der Österreicher sind nun noch gefährlicher, da Malecek seinen wichtigen Mitspieler verloren hat. Ein hoher Schuss von Hans Tatzer wird von Peka gehalten. Der Österreicher Friedrich Lichtschein im Tor kann alle Schüsse abwehren. Kurz vor der Pause muß Peka eine Scheibe im letzten Moment mit dem Fuß abwehren. Es gelingt den Österreichern einfach kein Treffer. Im zweiten Drittel kommt Sroubek wieder in die Mannschaft zurück und Dorazil geht wieder in den Sturm. Dorazil und Sroubek stürmen jetzt immer wieder vor und bei Gegenangriffen greifen die Österreicher zu Fernschüssen, die aber abgewehrt werden können. Nach einer Ruhepause kommt jetzt Walte Sell wieder in die Mannschaft. Bei einem Angriff gibt er die Scheibe an Ulrich Lederer, der aber knapp am Tor vorbeischießt. Malecek entwischt einige Male der Obhut von Hans Ertl, was diesen veranlaßt, einen Body-Chek bei Malecek anzuwenden und dieser zu Boden geht. Als sich Malecek revanchiert, erhält er einen Ausschluss von einer Minute. In der 9. Minute kann Malecek bei einem Gedränge die Scheibe ins österreichische Tor einschießen. Dorazil war mit der Scheibe hinter das Tor der Östereicher gefahren. Diese warteten an beiden Torseiten. Dorazil schaffte es aber, die Scheibe an diesen vorbei zum freistehenden Malecek zu geben und dieser schießt unhaltbar ein. Die Tschechen spielen jetzt besser und die Österreicher beginnen mit einem harten Spiel. Das Publikum begrüßt dieses, aber der Schiedsrichter ist damit nicht einverstanden und gibt im Verlauf des Drittels noch Auszeiten. Hans Tatzer begeht ein Foul gegen Malecek, wird aber nicht ausgeschlossen. Die Österreicher verstärken ihre Angriffe, die aber nicht erfolgreich sind. Der Kampf wird immer schärfer und abwechselungsreicher. Walter Sell und Ulrich Lederer müssen kurz hintereinander für eine Strafzeit von einer Minute wegen eines Fouls an Malecek auf die Bank. Ulrich Lederer ist jetzt der beste Stürmer der Österreicher, kann sich aber gegen die Verteidigung der Tschechen nicht durchsetzen. Kurz vor Schluß hat Walter Brück eine sehr gute Chance, vergibt diese aber. Die letzte Spielzeit beginnt mit einem einem Tor von Malecek. Er bringt die Scheibe mit einem Fernschuss hin zum Tor der Österreicher und schafft den Treffer zum 1:2. Die Österreicher kämpfen mit aller Energie. Hans Tatzer vergibt eine wunderschöne Chance. In der 8. Minute kann Malecek das 1:3 durch eine wunderschöne Körpertäuschung einschießen. Friedrich Lichtschein glaubte, dass Malecek die Scheibe nur abgeben und nicht ins Tor schießen würde. Steigenhöfer ist bei den Tschechoslowaken neu in die Verteidigung gekommen und leistet hervorragende Arbeit. In der letzten Minute kommt Ulrich Lederer noch in eine gute Position, die Scheibe geht aber nicht ins Tor. Die Tschechoslowaken zeigten eine lange nicht mehr gesehene kämpferische Leistung und brachten ihre große Routine mit ein. Da konnte auch die gut spielende Mannschaft der Östereicher, auch mit der Verstärkung durch Walter Brück und Walter Sell, nicht mehr mithalten. Walter Sell hatte vor dem Spiel hohes Fieber bekommen und konnte nur Teile seines Könnens aufs Eis bringen. Hans Ertl und Hans Tatzer konnten sich im Sturmspiel nicht so durchsetzen, wie gegen die Deutschen am Vortag. Man traf auf eine viel härte Verteidigung und einen brillianten Torwart. Hans Ertl hatte einen starken Gegenüber durch Malecek, der eine große Erfahrung und Routine besitzt. Im direkten Vergleich war Malecek wohl der Stärkere. Es gab aber auch einen bösen Vorfall im Torbereich. Friedrich Lichtschein, der in hervorragender Weise das östereichische Tor in zwei Dritteln verteidigte und einige harte Schüsse abwehrte, beging das Mißgeschick, einen Weitschuss selbst in das Tor zu lenken. Dieses Mißgeschick ließ in nicht los und so ließ er einige Zeit später eine weiteres Tor zu, wobei er die Scheibe sonst sicher gehalten hätte. Walter Sell spielte in diesem Match unter dem Pseudonym "Walter". Warum er ein Pseudonym benutzte, wird in der Presse nicht mitgeteilt. | :Wegen dem vorhergehenden Spiel wird die Eisfläche mit warmen Wasser besprengt und mit Fetzen abgezogen. Es entsteht ein gute Spiegeleisfläche. Nach dem abspielen der Hymnen werden die notwendigen Mannschaftsaufnahmen geschossen. Dann beginnen die Tschechen mit dem ersten Angriff. Die Österreicher können ihn stoppen und Gegenangriffe starten, die überwiegend von Walter Sell vorgetragen werden. Walter Sell und Herbert Klang kommen gut durch, Walter Sell schießt, aber Peka kann die Scheibe aufhalten. Die Scheibe bleibt vor Peka liegen und er wartet, dass Sroubek sie übernimmt. Dieser zögert jedoch noch. Herbert Klang fährt dazwischen und schießt die Scheibe zum 1:0 ein. Dieses Tor regt die Österreicher zum schneidigen Spiel an. Das Publikum ist auf der Seite Österreich, wobei die politische Lage sicherlich ein Rolle spielt. Österreich hat mehr vom Spiel, kann aber keinen Erfolg verbuche. Malecek kann sein Können noch nicht voll zeigen. Die gefährlichsten Angriffe kommen vom Troppauer Spieler Dorazil. Kurz vor Schluss trifft ein scharfer Schuss von Hans Tatzer den vorbeifahrenden Sroubek. Die Scheibe trifft seine Schläfe und macht ihn kampfunfähig. Schiedsrichter Loicq unterbricht das Spiel. Die scharfen Ränder der Scheibe werden abgeschliffen. Dorazil geht in die Verteidigung und Steigenhöfer spielt für ihn im Sturm. Die Angriffe der Österreicher sind nun noch gefährlicher, da Malecek seinen wichtigen Mitspieler verloren hat. Ein hoher Schuss von Hans Tatzer wird von Peka gehalten. Der Österreicher Friedrich Lichtschein im Tor kann alle Schüsse abwehren. Kurz vor der Pause muß Peka eine Scheibe im letzten Moment mit dem Fuß abwehren. Es gelingt den Österreichern einfach kein Treffer. Im zweiten Drittel kommt Sroubek wieder in die Mannschaft zurück und Dorazil geht wieder in den Sturm. Dorazil und Sroubek stürmen jetzt immer wieder vor und bei Gegenangriffen greifen die Österreicher zu Fernschüssen, die aber abgewehrt werden können. Nach einer Ruhepause kommt jetzt Walte Sell wieder in die Mannschaft. Bei einem Angriff gibt er die Scheibe an Ulrich Lederer, der aber knapp am Tor vorbeischießt. Malecek entwischt einige Male der Obhut von Hans Ertl, was diesen veranlaßt, einen Body-Chek bei Malecek anzuwenden und dieser zu Boden geht. Als sich Malecek revanchiert, erhält er einen Ausschluss von einer Minute. In der 9. Minute kann Malecek bei einem Gedränge die Scheibe ins österreichische Tor einschießen. Dorazil war mit der Scheibe hinter das Tor der Östereicher gefahren. Diese warteten an beiden Torseiten. Dorazil schaffte es aber, die Scheibe an diesen vorbei zum freistehenden Malecek zu geben und dieser schießt unhaltbar ein. Die Tschechen spielen jetzt besser und die Österreicher beginnen mit einem harten Spiel. Das Publikum begrüßt dieses, aber der Schiedsrichter ist damit nicht einverstanden und gibt im Verlauf des Drittels noch Auszeiten. Hans Tatzer begeht ein Foul gegen Malecek, wird aber nicht ausgeschlossen. Die Österreicher verstärken ihre Angriffe, die aber nicht erfolgreich sind. Der Kampf wird immer schärfer und abwechselungsreicher. Walter Sell und Ulrich Lederer müssen kurz hintereinander für eine Strafzeit von einer Minute wegen eines Fouls an Malecek auf die Bank. Ulrich Lederer ist jetzt der beste Stürmer der Österreicher, kann sich aber gegen die Verteidigung der Tschechen nicht durchsetzen. Kurz vor Schluß hat Walter Brück eine sehr gute Chance, vergibt diese aber. Die letzte Spielzeit beginnt mit einem einem Tor von Malecek. Er bringt die Scheibe mit einem Fernschuss hin zum Tor der Österreicher und schafft den Treffer zum 1:2. Die Österreicher kämpfen mit aller Energie. Hans Tatzer vergibt eine wunderschöne Chance. In der 8. Minute kann Malecek das 1:3 durch eine wunderschöne Körpertäuschung einschießen. Friedrich Lichtschein glaubte, dass Malecek die Scheibe nur abgeben und nicht ins Tor schießen würde. Steigenhöfer ist bei den Tschechoslowaken neu in die Verteidigung gekommen und leistet hervorragende Arbeit. In der letzten Minute kommt Ulrich Lederer noch in eine gute Position, die Scheibe geht aber nicht ins Tor. Die Tschechoslowaken zeigten eine lange nicht mehr gesehene kämpferische Leistung und brachten ihre große Routine mit ein. Da konnte auch die gut spielende Mannschaft der Östereicher, auch mit der Verstärkung durch Walter Brück und Walter Sell, nicht mehr mithalten. Walter Sell hatte vor dem Spiel hohes Fieber bekommen und konnte nur Teile seines Könnens aufs Eis bringen. Hans Ertl und Hans Tatzer konnten sich im Sturmspiel nicht so durchsetzen, wie gegen die Deutschen am Vortag. Man traf auf eine viel härte Verteidigung und einen brillianten Torwart. Hans Ertl hatte einen starken Gegenüber durch Malecek, der eine große Erfahrung und Routine besitzt. Im direkten Vergleich war Malecek wohl der Stärkere. Es gab aber auch einen bösen Vorfall im Torbereich. Friedrich Lichtschein, der in hervorragender Weise das östereichische Tor in zwei Dritteln verteidigte und einige harte Schüsse abwehrte, beging das Mißgeschick, einen Weitschuss selbst in das Tor zu lenken. Dieses Mißgeschick ließ in nicht los und so ließ er einige Zeit später eine weiteres Tor zu, wobei er die Scheibe sonst sicher gehalten hätte. Walter Sell spielte in diesem Match unter dem Pseudonym "Walter". Warum er ein Pseudonym benutzte, wird in der Presse nicht mitgeteilt. | ||
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:Da jetzt aber nur noch zwei Tage für die Finalspiele zur Verfügung standen, musste man von der Vorstellung der Spiele jeder gegen jeden zurücktreten. Es wurden für den Samstag zwei Spiele der vier Endspielteilnehmer ausgelost und am Sonntag sollten die beiden Sieger gegeneinander spielen und die beiden restlichen Mannschaften um den 3. Platz. Das Los entschied dann für die Spiele Tschechoslowakei gegen Italien und Polen gegen den Sieger der Zwischenfinalspiele. | :Da jetzt aber nur noch zwei Tage für die Finalspiele zur Verfügung standen, musste man von der Vorstellung der Spiele jeder gegen jeden zurücktreten. Es wurden für den Samstag zwei Spiele der vier Endspielteilnehmer ausgelost und am Sonntag sollten die beiden Sieger gegeneinander spielen und die beiden restlichen Mannschaften um den 3. Platz. Das Los entschied dann für die Spiele Tschechoslowakei gegen Italien und Polen gegen den Sieger der Zwischenfinalspiele. | ||
:Sollte Österreich gegen Ungarn gewinnen, so würden sie am Freitag gegen die Schweiz spielen. Gewinnen sie auch dieses Spiel, so tritt Österreich am Samstag gegen Polen an. | :Sollte Österreich gegen Ungarn gewinnen, so würden sie am Freitag gegen die Schweiz spielen. Gewinnen sie auch dieses Spiel, so tritt Österreich am Samstag gegen Polen an. | ||
===Spiel 31. Jänner 1929 Österreich - Ungarn=== | ===Spiel 31. Jänner 1929 Österreich - Ungarn=== | ||
*Schiedsrichter: Loicq (Belgien), Beginn: 19.00 Uhr | *Schiedsrichter: Loicq (Belgien), Beginn: 19.00 Uhr | ||
*Team Österreich: Tor: Friedrich Lichtschein, Verteidiger: | *Team Österreich: Tor: Friedrich Lichtschein, (Reginald Spevak), Verteidiger: walter Brück, Herbert Klang, Sturm: Hans Tatzer, Ulrich Lederer, Hans Ertl, Ersatz: Josef Mayer, Konrad Glatz, | ||
*Team Ungarn: Tor: Heinrich, Verteidiger: Krepuska, Dr. Barna, Sturm: Dr. Lator, Weiner, Minder, Ersatz: Farkas, Krempels, Tormann Benjowitsch, | *Team Ungarn: Tor: Heinrich, Verteidiger: Krepuska, Dr. Barna, Sturm: Dr. Lator, Weiner, Minder, Ersatz: Farkas, Krempels, Tormann Benjowitsch, | ||
*Das Spiel zwischen Österreich und Ungarn endete 3:0(1-0,2-0,0-0) vor 1200 Zuschauern. Der beste Spieler war heute Hans Tatzer, der immer wieder durchkam und die Scheibe gut weitergab. Auch Hans Ertl zeigte einige gute Dribblings, doch er hatte nicht den gleichen Vorwärtsdrang wie Hans Tatzer und vergaß auch ab und zu die notwendige Abgabe der Scheibe. Ulrich Lederer war wieder der Zerstörer der gegnerischen Angriffe und gab auch manche gute Vorlage. Walter Brück schonte sich, wie auch Herbert Klang, der nicht gesundheitlich nicht ganz auf dem Damm war. Friedrich Lichtschein war vor keine großen Aufgaben gestellt. Bei den Ungarn hatte Minder nicht die notwendige Unterstützung durch seine Mitspieler. Im ersten Drittel sind die Österreicher klar überlegen. Minder unternimmt den ersten Vorstoß, kommt aber nicht über die Verteidigung hinaus. Im Gegenzug kommt Hans Tatzer gut durch, der Abschluss geling ihm aber nicht. Hans Ertl versucht einen Alleingang, wird aber abgefangen. Österreich ist weiterhin im Angriff. Hans Tatzer ist in ausgezeichneter Form und greift immer wieder das gegnerische Tor an. Er schießt gut und gibt den anderen gute Vorlagen. Jetzt hat Ungarn eine gute Chance durch Dr. Lator. Er kommt zum Schuss, aber eom Verteidiger der Östereicher greift ein und verhindert so das Tor. Zweimal werden die Angriffe von Ulrich Lederer abgepfiffen, da eine Off-Side-Situation zu recht gegeben ist. In der 7. Minute gibt Ulrich Lederer Hans Tatzer die Scheibe und dieser schießt aufs Tor. Heinrich im Tor der Ungarn wehrt ab und Tatzer schießt nach. Wieder erfolgt die Abwehr durch Heinrich. Beim dritten Schuss geht die Scheibe aber an Heinrich vorbei ins Netz. Nur 25 Sekunden später muss Heinrich wieder hinter sich greifen. Mit einem Weitschuss hat Ulrich Lederer den Puck ins Tor gebracht. Die Auswechselspieler der Österreicher werden immer wieder mit eingesetzt und machen ein gutes Spiel. Auch im zweiten Drittel bleibt die Überlegenheit der österreichischen Spieler bestehen. Man sieht eine schöne Kombination Hans Tatzer, Ulrich Lederer, Hans Tatzer, der dann auch auf ds Tor schießt. Aber Heinrich hält. Auf der Gegenseite spielt Minder gut, hat aber nicht die notwendige Unterstützung seiner Mitspieler. Lediglich Weiner zeigt sich als Sturmbock. Die Zuschauer sehen gut Angriffe der Ungarn. In der 6. Minute gibt Hans Tatzer einen Schuss auf das ungarischse Tor ab und schießt Heinrich an. Die Scheibe kommt zu Walter Brück, der unhaltbar zum 3:0 einschießt. Die Ungarn greifen jetzt pausenlos an. Ulrich Lederer foult Minder in einer bremslichen Situation und wird auf eine Minute ausgeschlossen. In der letzten Spielzeit lassen die Österreicher es langsamer angehen, um sich für das morgige Spiel gegen die Schweizer zu schonen. Die Ungarn greifen weiter an, um das Spiel noch zu wenden, die Angriffe der Österreiche sind aber gefährlicher. Minder verschafft Dr. Lator eine ausgezeichnete Schussmöglichkeit, die dieser aber vergibt. Auch Hans Ertl kann beim gegnerischen Tor nichts erreichen. Zwei Schüsse von Hans Tatzer und Ulricher Lederer werden erst vom Torwart und dann von der Stange abgewehrt. Dann muß Walter Brück für eine Minute auf die Strafbank. Die Ungarn verschärfen noch einmal das Tempo, aber sie können kein Tor erzielen. Kurz vor Schluss können Ulrich Ertl und Walter Brück noch einmal ein Tor einschießen. Aber der Schiedsrichter hatte kurz zuvor wegen Off-Side abgepfiffen. | *Das Spiel zwischen Österreich und Ungarn endete 3:0(1-0,2-0,0-0) vor 1200 Zuschauern. Der beste Spieler war heute Hans Tatzer, der immer wieder durchkam und die Scheibe gut weitergab. Auch Hans Ertl zeigte einige gute Dribblings, doch er hatte nicht den gleichen Vorwärtsdrang wie Hans Tatzer und vergaß auch ab und zu die notwendige Abgabe der Scheibe. Ulrich Lederer war wieder der Zerstörer der gegnerischen Angriffe und gab auch manche gute Vorlage. Walter Brück schonte sich, wie auch Herbert Klang, der nicht gesundheitlich nicht ganz auf dem Damm war. Friedrich Lichtschein war vor keine großen Aufgaben gestellt. Bei den Ungarn hatte Minder nicht die notwendige Unterstützung durch seine Mitspieler. Im ersten Drittel sind die Österreicher klar überlegen. Minder unternimmt den ersten Vorstoß, kommt aber nicht über die Verteidigung hinaus. Im Gegenzug kommt Hans Tatzer gut durch, der Abschluss geling ihm aber nicht. Hans Ertl versucht einen Alleingang, wird aber abgefangen. Österreich ist weiterhin im Angriff. Hans Tatzer ist in ausgezeichneter Form und greift immer wieder das gegnerische Tor an. Er schießt gut und gibt den anderen gute Vorlagen. Jetzt hat Ungarn eine gute Chance durch Dr. Lator. Er kommt zum Schuss, aber eom Verteidiger der Östereicher greift ein und verhindert so das Tor. Zweimal werden die Angriffe von Ulrich Lederer abgepfiffen, da eine Off-Side-Situation zu recht gegeben ist. In der 7. Minute gibt Ulrich Lederer Hans Tatzer die Scheibe und dieser schießt aufs Tor. Heinrich im Tor der Ungarn wehrt ab und Tatzer schießt nach. Wieder erfolgt die Abwehr durch Heinrich. Beim dritten Schuss geht die Scheibe aber an Heinrich vorbei ins Netz. Nur 25 Sekunden später muss Heinrich wieder hinter sich greifen. Mit einem Weitschuss hat Ulrich Lederer den Puck ins Tor gebracht. Die Auswechselspieler der Österreicher werden immer wieder mit eingesetzt und machen ein gutes Spiel. Auch im zweiten Drittel bleibt die Überlegenheit der österreichischen Spieler bestehen. Man sieht eine schöne Kombination Hans Tatzer, Ulrich Lederer, Hans Tatzer, der dann auch auf ds Tor schießt. Aber Heinrich hält. Auf der Gegenseite spielt Minder gut, hat aber nicht die notwendige Unterstützung seiner Mitspieler. Lediglich Weiner zeigt sich als Sturmbock. Die Zuschauer sehen gut Angriffe der Ungarn. In der 6. Minute gibt Hans Tatzer einen Schuss auf das ungarischse Tor ab und schießt Heinrich an. Die Scheibe kommt zu Walter Brück, der unhaltbar zum 3:0 einschießt. Die Ungarn greifen jetzt pausenlos an. Ulrich Lederer foult Minder in einer bremslichen Situation und wird auf eine Minute ausgeschlossen. In der letzten Spielzeit lassen die Österreicher es langsamer angehen, um sich für das morgige Spiel gegen die Schweizer zu schonen. Die Ungarn greifen weiter an, um das Spiel noch zu wenden, die Angriffe der Österreiche sind aber gefährlicher. Minder verschafft Dr. Lator eine ausgezeichnete Schussmöglichkeit, die dieser aber vergibt. Auch Hans Ertl kann beim gegnerischen Tor nichts erreichen. Zwei Schüsse von Hans Tatzer und Ulricher Lederer werden erst vom Torwart und dann von der Stange abgewehrt. Dann muß Walter Brück für eine Minute auf die Strafbank. Die Ungarn verschärfen noch einmal das Tempo, aber sie können kein Tor erzielen. Kurz vor Schluss können Ulrich Ertl und Walter Brück noch einmal ein Tor einschießen. Aber der Schiedsrichter hatte kurz zuvor wegen Off-Side abgepfiffen. | ||
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===Spiel 3. Februar 1929 Österreich - Italien=== | ===Spiel 3. Februar 1929 Österreich - Italien=== | ||
*Schiedsrichter: | *Schiedsrichter: Minder (Ungarn), Beginn: 17.15 Uhr | ||
*Team Österreich: Tor: Reginald Spevak, Verteidiger: | *Team Österreich: Tor: Reginald Spevak, (Friedrich Lichtschein), Verteidiger: Jaques Dietrichstein, Schwab (Pseud.), Sturm: Hans Tatzer, Ulrich Lederer, Konrad Glatz, Ersatz: Ernst Schmucker, | ||
*Team Italien: Tor: | *Team Italien: Tor: Calcaterra, Verteidiger: Roncarelli, Botturi, Sturm: Scotti, Redaelli, Trovati, Ersatz: Baroni, Appolonio, | ||
*Das Spiel zwischen Österreich und Italien endete 4:2(0-2,2-0,2-0). Im ersten Drittel waren die Italiener stark überlegen. In der 9. Minute | *Das Spiel zwischen Österreich und Italien endete 4:2(0-2,2-0,2-0). Bei den Österreichern herrschte die Grippe und so konnten nur 7 der 8 möglichen Spieler antreten. Es fehlten Walter Brück, Hans Ertl und Walter Sell. Ernst Schmucker war erstmalig im Team aufgestellt. In den Reihen der Österreicher gab es aber zwei Kameraden, die den Kampfgeist der Mannschaft anfeuerten, Ulrich Lederer und Hans Tatzer. Besonders Hans Tatzer spielte in Höchstform, er gab schneidige Läufe zum Besten, die gerade den Weg zum Tor nahmen und überspielte so die Reihen der Gegner. Ulrich Lederer spielte im Zentrum. Wenn er sonst die scharfen Schüsse abgab, verteilte er heute die Scheiben und zeigte gute Alleingänge. Im ersten Drittel waren die Italiener stark überlegen. Roncarelli kommt mehrfach gefährlich nah an das österreichische Tor, trifft aber nicht. In einem Angriff in der 9. Minute gibt Roncarelli die Scheibe an Trovati, der den Puck ins Tor bringt. Dann macht Redaelli einen Alleingang in der 16. Minute und schießt zum 2:0 für die Italiener ein. Beide Mannschaften versuchen noch, ihr Ergebnis zu verbessern, aber es bleibt bei dem Zweitore-Vorsprung für die Italiener. Zu Beginn der zweiten Spielzeit beging der Italiener Roncarelli ein derbes Foul und musste auf die Strafbank. Ulrich Lederer und Hans Tatzer greifen verstärkt an und zahlreiche Schüsse gehen auf das italienische Tor. Nach einem Soloangriff schießt Ulrich Lederer auf das Tor. Der italienische Tormann wirft sich auf die Scheibe, sucht sie dann unter dem Körper und wirft sie dann mit der Hand weg. Ulrich Lederer reklamiert ein Tor, welches aber nicht gegeben wird. Der Druck der Österreicher wird immer stärker. Hans Tatzer kommt immer mehr in Schwung und bedroht mit seinen schneidigen Läufen das italienische Tor. Tatzer gibt jetzt einen Bombenschuss ab, den Calcaterra nur schwer halten kann. Dann kommt er nochmals durch, gibt die Scheibe an Ulrich Lederer ab, der den Anschlusstreffer zum 1:0 für Österreich einschießen kann. Sofort danach bricht Roncarelli durch, die Situation ist kritisch, als Schwab dazwischen geht und die Gefahr abwehrt. Reginald Spevak hat im Tor einiges an Arbeit. Einen schönen Schuss von Redaelli fischt er mit dem Stock vor der Ecke ab. Dann geht Hans Tatzer wieder vor und spielt sich durch die gegnerischen Reihen vor Tor der Italiener. Tormann Calcaterra wirft sich Tatzer entgegen und die Scheibe springt zu Ulrich Lederer. Es ist die 18. Minute, als dieser dann zum 2:2 einschießt. In der letzten Spielzeit drehte sich das Blatt und die Österreicher wurden stärker. Hans Tatzer kann sofort in der 1. Minute mit einem Prachtschuss den dritten Treffer für Österreich erzielen. Die Italiener versuchen, den Ausgleichstreffer zu erzielen. Die österreichische Abwehr aber steht gut und wehrt alle Angriffe ab. Roncarelli läßt sich auf ein Streitgespräch mit dem Schiedsrichter ein, der ihn für eine Minute auf die Bank schickt. Bei einem folgenden Vorstoß der Italiener wird Jaques Dietrichstein in die Zange genommen, stürzt und bleibt auf dem Eis liegen. Das Publikum stellt sich jetzt auf die Seite der Österreicher. Jaques Dietrichstein erholt sich, die Italiener aber spielen hart weiter. Redaelli geht Reginald Spevak unfair an und muss eine Minute auf die Bank. Auch Ulrich Lederer erhält jetzt eine Zeitstrafe von einer Minute, da er sich bei Roncarelli für ein Foul revanchierte. Trovati greift mehrfach an und bringt das Tor der Österreicher in Gefahr. Reginald Spevak aber hält die Scheiben. Italien ist im Angriff, als Hans Tatzer durchbricht und zu Fall gebracht wird. Er erleidet eine Knieverletzung und muss vom Platz getragen werden. Der Austauschspieler Ernst Schmucker kommt für ihn aufs Eis, kann ihn aber auch nicht ersetzten. Da rafft sich Ulrich Lederer noch einmal auf. Er spielt sich alleine durch und schießt in der letzten Minute das 4:1 ein. Schiedsrichter Minder hatte das Spiel jederzeit im Griff. | ||
:Österreich hat den 3. Platz in der Eishockey-Europameisterschaft 1929 errungen. Auf Grund der vielen Spiele, die die Mannschaft leisten musste und der vielen Erkrankungen ist dieses ein sehr gutes Ergebnis. | |||
:'''Endspiel um die Eishockey-EM 1929''' | :'''Endspiel um die Eishockey-EM 1929''' | ||
:-Polen - Tschechoslowakei 1:2(0-0,1-0,0-1,0-0,0-0,0-0,0-1) | :-Polen - Tschechoslowakei 1:2(0-0,1-0,0-1,0-0,0-0,0-0,0-1) | ||
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'''Ein Schlusswort zur Eishockey-EM 1929''' | '''Ein Schlusswort zur Eishockey-EM 1929''' | ||
Schon zu Beginn der Meisterschaft hatte Österreich beanstandet, dass der Spielmodus für einzelne Mannschaften ungerecht sein. Man konnte sich aber gegen die Meinung des Gastgebers Ungarn nicht durchsetzen. Im Spielverlauf betraf dieses Ungerechtigkeit zu allem Überfluss auch noch Österreich. Das erste Finalspiel gegen Polen war Österreichs fünftes Spiel während Polen zum zweiten Mal antreten musste. Wenn Österreich in 6 Tagen fünfmal antreten muss, so ist dieses nicht fair. Das die jungen und teilweise unerfahrenen Spieler aus Österreich dieses schafften, ist Ihnen hoch anzurechnen. Dabei hat die Grippe nach Walter Sell und Herbert Klang in Mitleidenschaft gezogen. Walter Brück hat mit starkem Fieber gegen die Schweiz gespielt. | Schon zu Beginn der Meisterschaft hatte Österreich beanstandet, dass der Spielmodus für einzelne Mannschaften ungerecht sein. Man konnte sich aber gegen die Meinung des Gastgebers Ungarn nicht durchsetzen. Im Spielverlauf betraf dieses Ungerechtigkeit zu allem Überfluss auch noch Österreich. Das erste Finalspiel gegen Polen war Österreichs fünftes Spiel während Polen zum zweiten Mal antreten musste. Wenn Österreich in 6 Tagen fünfmal antreten muss, so ist dieses nicht fair. Das die jungen und teilweise unerfahrenen Spieler aus Österreich dieses schafften, ist Ihnen hoch anzurechnen. Dabei hat die Grippe nach Walter Sell und Herbert Klang in Mitleidenschaft gezogen. Walter Brück hat mit starkem Fieber gegen die Schweiz gespielt. | ||
:Der Eishockey-Europameister 1929 Tschechoslowakei war sehr entrüstet darüber, dass der Siegespokal durch den Präsidenten der Liga, dem Belgier Loicq, beim Bankett nur im Nebenzimmer der Veranstaltung an die Siegesmannschaft überreicht wurde. Außerdem sei bei dem Bankett am Ende Meisterschaften bei den Trinksprüchen für die einzelnen Mannschaften der Name der Tschechoslowakei nicht erwähnt worden. Der Budapester Berichterstatter des Prager Tagesblattes teilt mit, dass alle Mannschaften zur Überreichung der Pokale ins Nebenszimmer gebeten wurden. Sport und Politik seien bei auch bei der Berichterstattung der örtlichen Medien immer streng getrennt worden. Soweit es Vorfälle bei den Spielen gegeben haben sollte, könnten diese das gute Verhältnis der Sportler von Ungarn und der Tschechoslowakei nicht beeinträchtigen. | |||
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