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| * [[w:Wiener Hofburg|Hofburg]]: Sie gilt als die von Albrecht III. bevorzugte Residenz.<ref name ="bruckner14f"/> | | * [[w:Wiener Hofburg|Hofburg]]: Sie gilt als die von Albrecht III. bevorzugte Residenz.<ref name ="bruckner14f"/> |
| * [[w:Universität Wien|Universität Wien]]: Eine (gemeinsame) Gründung der (Erz-)Herzöge Rudolf IV., Albrecht III. und Leopold III., für deren weitere Entwicklung Albrecht III. wesentlich verantwortlich war. | | * [[w:Österreichische Nationalbibliothek|Österreichische Nationalbibliothek]]: Aus Albrechts Besitz stammt das älteste im Bestand der Nationalbibliothek nachgewiesene Buch: das [[w:Evangeliar]] Evangeliar des Johann von Troppau (1368)<ref>vgl. Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung'', Wien, 2009, S. 37f.</ref> |
| | | * [[w:Universität Wien|Wiener Universität]]: Eine (gemeinsame) Gründung der (Erz-)Herzöge Rudolf IV., Albrecht III. und Leopold III., für deren weitere Entwicklung Albrecht III. wesentlich verantwortlich war. Da die Bewilligung zur Gründung der theologischen Fakultät vom 21. Februar 1384 durch [[w:Urban VI.|Papst Urban VI.]] auf seine Initiative hin erfolgte und er im Herbst desselben Jahres einen Stiftbrief ausstellen ließ, gilt er in der neueren Geschichtsforschung oft als ihr eigentlicher Gründer. Auch ihr erstes eigenes Universitätsgebäude, das "[[w:Herzogskolleg|Herzogskolleg ("''Collegium ducale''")]]" wurde von ihm gestiftet.<ref>vgl. Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation'', 2009, S. 22f.</ref> |
| == Albrecht als Förderer und Mäzen ==
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| Albrecht umgab sich mit einem Kreis von Wissenschaftlern und Künstlern. Aber auch er selbst gilt als Gelehrter, er soll insbesondere ein tüchtiger [[Mathematiker]] und außerdem [[Astrologie|Astrologe]] gewesen sein. Belegte Aktivitäten als Mäzen und Förderer lassen jedenfalls vermuten, dass Bildung dem Herzog sehr wichtig und er auch selbst sehr gebildet war. Albrecht gilt als Bücherliebhaber und Büchersammler, auf seine Initiative hin wurden mehrere lateinische Werke in die deutsche Sprache übersetzt. In der "Wiener Hofwerkstatt", die unter ihm (um 1385) ihre Tätigkeit aufnahm und zunächst aus einer Gruppe von Illuminatoren bestand, die in fürstlichem und in kirchlichem Auftrag arbeiteten, entstanden bedeutende Zeugnisse höfischer Buchmalerei<ref>Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 38</ref>.
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| Das älteste für die [[Österreichische Nationalbibliothek|Nationalbibliothek]] nachweisbare Buch, das 1368 geschriebene [[Evangeliar]] Evangeliar des Johann von Troppau (Wien, ÖNB Cod. 1182, mit wertvollen Buchmalereien) stammt aus seinem Besitz<ref>Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 37f.</ref>. Auch das umfangreichste österreichische Geschichtswerk dieses Jahrhunderts: die „Österreichische Chronik von den 95 Herrschaften“<ref>[[Peter Urbanitsch]], in: ''Ostarrîchi - Österreich 996-1996. Menschen, Mythen, Meilensteine''. Katalog der Österreichischen Länderausstellung in Neuhofen an der Ybbs und St. Pölten. Herausgegeben von [[Ernst Bruckmüller]] und Peter Urbanitsch. Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums. N.F. 388, 1996, S. 86, unter https://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/20/html/1678.htm, eingesehen am 15. Jänner 2017</ref>, die [[Leopold von Wien]] zugeschrieben wird, wurde von ihm initiiert. Sie beeinflusste wesentlich das Geschichtsbild der Habsburger im 15. und 16. Jahrhundert.
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| Von größter Bedeutung ist sein Engagement für die Erweiterung und Erhaltung der 1365 von Rudolf IV. gegründeten Universität, der [[Universität Wien|Alma Mater Rudolphina]]. Am 21. Februar 1384 erreichte Albrecht von [[Urban VI.|Papst Urban VI.]] die Bewilligung zur Gründung der theologischen Fakultät<ref>Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 22</ref>, ohne die Universitäten damals nicht als vollwertig betrachtet wurden. Der von ihm veranlasste Stiftbrief, den er vermutlich im Herbst desselben Jahres ausstellen ließ, wird von manchen Wissenschaftlern als Neugründung ausgelegt.<ref>dazu Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 22f.</ref> Im selben Jahr stiftete Albrecht mit dem [[Herzogskolleg]], dem ''Collegium ducale'', das erste eigentliche Universitätsgebäude. Die Universität Wien war damals mit insgesamt mehr als 3600 Inskribierten von 1377 bis Ende des Jahrhunderts ein Zentrum der Wissenschaft mit Ausstrahlung in den gesamten osteuropäischen Raum. Albrecht nützte die wegen des großen [[Schisma]]s ausgebrochenen Konflikte an der Pariser Universität, um namhafte Professoren nach Wien zu berufen, daneben wurden renommierte Kräfte auch aus Süddeutschland und Ungarn angeworben.
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| Außerdem soll er den von Rudolf IV. begonnenen Ausbau des [[Stephansdom (Wien)|Stephansdoms]] fortgesetzt haben<ref>dazu Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 18–20</ref>.
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| == Albrecht III. in Sagen bzw. Legenden ==
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| * Eine (humorvolle) Sage um die berüchtigte ''Teufelsmühle am Wienerberg'' ist in seiner Regierungszeit angesiedelt. Hier beauftragt Herzog Albrecht ''mit dem Zopfe'' den Protagonisten mit der Aufklärung von Spukerscheinungen.<ref>[[Gustav Gugitz (Heimatforscher)]] (Hrsg.): Die Sagen und Legenden der Stadt Wien, Wien 1952, Nr. 33, S. 53ff., digitale Version unter http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/wien/sagen_legenden_gugitz/teufelsmuehle_2.html</ref>
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| * Eine weitere Legende hat sich um die Entstehung des Zopfordens gebildet. Sie wird erstmals von [[Georg von Ehingen]] überliefert. Vorbild für diese Legende dürften Gründungslegenden um den vom englischen [[Eduard III. (England)|König Eduard III.]] 1348 gestifteten [[Hosenbandorden|Orden zum Hosenband]] sein. In einigen späteren Versionen ist die Dame, deren Zopf Albrecht zu seiner Ordensgründung inspiriert hat, seine zweite Ehefrau Beatrix.<ref>Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 48, zum Orden siehe S. 33f.</ref>
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| * Er gehört auch zu jenen Fürsten und Fürstinnen, über deren Tod eine Legende (Typus "Wanderlegende") über das Fastenbrechen erzählt wird. Diese Legende findet sich mehrmals bei spätmittelalterlichen Chronisten im Zusammenhang mit Todesbeschreibungen und dürfte damals eine beliebte Stereotype für Chronik-Gestaltung gewesen sein. Ein Christ begeht die Sünde des Fastenbrechens und wird zur Strafe dafür noch am selben Tag vom Teufel geholt, wobei diese Legende meistens bei Personen aus der Oberschicht dadurch abgemildert wird, dass der Teufel nicht explizit Erwähnung findet und der Tod nach Empfang der Sterbesakramente erfolgt. Bei Albrecht ist es, wie später auch bei seinem bekannten Großneffen, Kaiser [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]], der Genuss von Melonen, der ihm das Leben kosten. (Seriöse Belege dafür, dass die Legende zumindest einen wahren Kern hat, fehlen jedoch.)
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| == Beurteilung ==
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| In den hofnahen zeitgenössischen Quellen wurde Albrecht nach seinem Tod sehr positiv beurteilt. So widmet die „Österreichische Chronik von den 95 Herrschaften“ dem Ableben des Herzogs ein eigenes Kapitel, in dem als besondere Leistung Albrechts die Stiftung der Hochschule hervorgehoben wird<ref>Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter'', phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 46</ref>. Seine belegten Aktivitäten als Mäzen und Förderer lassen vermuten, dass er sehr gebildet war. Als Habsburger, der allerdings weder König noch Kaiser war, gehört Albrecht III. trotz seiner Bedeutung als Politiker, Familienoberhaupt und Landesfürst zu den eher unbekannten Mitgliedern dieser Familie. Zudem steht er im Schatten seines älteren Bruders, dessen begonnene Aktivitäten er zum Teil weitergeführt oder erst verwirklicht hat. Seine anfängliche Anlehnung an Karl IV., der Teilungsvertrag von Neuberg an der Mürz, die Niederlage in der Schlacht von Näfels und seine Politik im Zusammenhang mit der beginnenden Entmachtung von König Wenzel werden in der Forschung meistens negativ bewertet, wobei diese negativen Wertung allerdings nicht frei von "zeitbedingten Mode-Erscheinungen" und parteiischen bzw. perspektivisch-beschränkten Wertungen sind und auch die tatsächlichen politischen Rahmenbedingungen gewöhnlich außer achtlassen. Eine aktuelle, quellen- und kontextbezogene Biographie, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügt, gibt es bisher noch nicht.
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| == Literatur == | | == Literatur == |
| * Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter''. Phil. Dissertation (ungedruckt), Wien, 2009, S. 250–278 [http://othes.univie.ac.at/5159/1/2009-01-21_9505008.pdf digital] | | * Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter''. Phil. Dissertation (ungedruckt), Wien, 2009, S. 250–278 [http://othes.univie.ac.at/5159/1/2009-01-21_9505008.pdf digital] |
| * {{Czeike|1|42|43|Albrecht III. (Österreich)}} [https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Albrecht_III._(%C3%96sterreich) Version WienWiki] | | * {{Czeike|1|42|43|Albrecht III. (Österreich)}} [https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Albrecht_III._(%C3%96sterreich) Version WienWiki] |
| * [[Alois Niederstätter]]: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 172–193 | | * [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 172–193 |
| * Mario Schwarz (Hrsg.): ''Die Wiener Hofburg im Mittelalter''. Von der Kastellburg bis zu den Anfängen der Kaiserresidenz (= Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse 443. Veröffentlichungen zur Kunstgeschichte 12). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien, 2015, ISBN 978-3-7001-7656-5, S. 290-292 | | * Mario Schwarz (Hrsg.): ''Die Wiener Hofburg im Mittelalter''. Von der Kastellburg bis zu den Anfängen der Kaiserresidenz (= Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse 443. Veröffentlichungen zur Kunstgeschichte 12). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien, 2015, ISBN 978-3-7001-7656-5, S. 290-292 |
| * [[Franz Theuer]]: ''Der Raub der Stephanskrone'', Edition Roetzer, Eisenstadt 1994, ISBN 3-85374-242-4 (mit einer Kurzbiographie, S. 532) | | <!-- * [[w:Franz Theuer|Franz Theuer]]: ''Der Raub der Stephanskrone'', Edition Roetzer, Eisenstadt 1994, ISBN 3-85374-242-4 (mit einer Kurzbiographie, S. 532) --> |
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