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# | '''Erzherzog Maximilian I. von Österreich''' (* [[22. März]] [[1459]], in [[Wiener Neustadt]], damals [[w:Herzogtum Steiermark|Herzogtum Steiermark]], heute [[Niederösterreich]]; † [[12. Jänner]] [[1519]], in [[Wels (Stadt)|Wels]], damals [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtum Österreich ob der Enns]], heute [[Oberösterreich]])<ref name ="Czeike214">vgl. {{Czeike|4|214||Maximilian I.}}</ref> war seit 1486 [[w:römisch-deutscher König|römisch-deutscher König]] und seit 1508 [[w:Römisch-deutscher Kaiser|Kaiser]] des [[w:Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reichs]]. Außerdem war er auch Herrscher über mehrere Herzogtümer und Grafschaften, die heute Teil des EU-Landes Österreich sind. | ||
== Familie == | |||
Maximilian I. entstammte der [[w:Leopoldinischen Linie|"Leopoldinischen Linie]] des Hauses [[w:Habsburg|Österreich]]. Er war ein Sohn von [[Kaiser Friedrich III.]] aus dessen Ehe mit der [[w:Eleonore Helena von Portugal|Infantin Eleonore von Portugal]]<ref name ="Czeike214"/>. | |||
Maximilian I. war zweimal verheiratet. | |||
<br />In 1. Ehe ∞ mit [[w:Maria von Burgund|Herzogin Maria von Burgund]] (1457-1482)<ref name ="Czeike214"/>, 3 Kinder: | |||
* [[w:Philipp I. (Kastilien)|Erzherzog Philipp von Österreich ("''Philipp der Schöne''")]] (1478-1506), Herzog von Burgund | |||
* [[w:Margarete von Österreich (1480–1530)|Erzherzogin Margarethe von Österreich]] (1480–1530), [[w:Statthalter der habsburgischen Niederlande|Generalstatthalterin der Niederlande]] | |||
* Franz (* 2. September 1481; † 26. Dezember 1481) | |||
In 2. Ehe ∞ mit [[w:Bianca Maria Sforza|Herzogin Bianca von Mailand]] (1472-1510), keine Nachkommen.<ref name ="Czeike214"/> | |||
Eine im Dezember 1490 "[[w:Trauung per Stellvertreter|per procurationem]]" geschlossene Ehe mit [[w:Anne de Bretagne|Herzogin Anne von der Bretagne]] (1477-1514) wurde letztlich aufgelöst. | |||
Mit seiner ersten Ehe (an deren Zustandekommen sein Vater wesentlichen Anteil hatte), der Heirat seines Sohnes Philipp mit der späteren Königin [[w:Johanna (Kastilien)|Juana von Kastilien ("''Johanna die Wahnsinnige''")]] und der 1515 "per procurationem" geschlossenen Doppelhochzeit seiner Enkel bzw. einer seiner Enkelinnen mit den Kinder des [[w:Vladislav II. (Böhmen und Ungarn)|ungarischen und böhmischen Königs Wladislaw II.]] sicherten seiner Familie letztlich die Herrschaften über die Niederlande sowie die Königreiche [[w:Königreich Spanien|Spanien]], [[w:Königreich Böhmen|Böhmen]] und [[w:Königreich Ungarn|Ungarn]].<ref name ="Czeike214"/> | |||
== Überblick - Wichtigste Lebens- und Herrschaftsdaten == | |||
* 1477-1489 Kampf um die Herrschaft über Burgund und die Niederlande, zunächst zusammen mit Maria von Burgund und danach als Regent für seinen Sohn Philipp<ref name ="Czeike214"/>. | |||
* 1486 Wahl zum [[w:römisch-deutscher König|römisch-deutscher König]]<ref name ="Czeike214"/>. | |||
* 1490 nach der Abdankung von [[w:Siegmund (Österreich-Tirol)|Erzherzog Siegmund "''dem Münzreichen''"]] Übernahme der Herrschaft über die [[w:gefürstete Grafschaft Tirol|Grafschaft Tirol]] und der "[[w:Vorderösterreich|Vorderen Lande]]".<ref name ="Czeike214"/> | |||
* Nach dem Tod von [[Matthias Corvinus|König Matthias Corvinus]] 1490-1491 relativ rasche Rückeroberung (ohne wirklichen Widerstand) der von diesem besetzten Teile des Herzogtums Österreich unter der Enns, danach kriegerische Aktionen gegen das [[w:Königreich Ungarn|ungarische Königreich]] auf dessen Herrschaftsgebiet.<ref name ="Czeike214"/> | |||
* 1493, nach dem Tod seines Vaters Übernahme der Herrschaft über das Reich und alle Herrschaften des Hauses Österreich.<ref name ="Czeike214"/> | |||
* 1500 erbte Maximilian I. nach dem Tod des Grafen [[w:Leonhard von Görz|Leonhard von Görz(-Tirol)]] die noch unter dessen Herrschaft befindlichen Teile der Grafschaft Görz, das heutige Osttirol.<ref name ="Czeike214"/> | |||
* 1504 Eroberung der Herrschaften [[Rattenberg (Tirol)|Rattenberg]], [[Kitzbühel]] und [[Kufstein]] im [[w:Landshuter Erbfolgekrieg|Landshuter Erbfolgekrieg]]", die in der Folge Teil der Grafschaft Tirol wurden (und heute zum Bundesland Tirol gehören).<ref name ="Czeike214"/> | |||
* 1508 Eroberung weiterer Teile bis zum [[w:Gardasee|Gardasee]] im heutigen [[w:Italien|Italien]]; außerdem in diesem Jahr auch die offizielle Annahme des Titels "[[w:Römisch-deutscher Kaiser|erwählter römischer Kaiser]]", ohne Krönung durch den Papst<ref name ="Czeike214"/> oder einen von diesem bevollmächtigten Stellvertreter, aber mit päpstlicher Zustimmung. | |||
== Überblick - Politik und Verwaltung == | |||
=== Verwaltungsreformen im Reich (nur teilweise verwirklicht) === | |||
* 1495 Erlassung eines ewigen Landfriedens mit Fehdeverbot<ref name ="Czeike214"/> | |||
* 1497 Einsetzung des Reichskammergerichtes<ref name ="Czeike214"/> | |||
* 1497 Einführung des "gemeinen Pfennigs" (eine Art Reichssteuer)<ref name ="Czeike214"/> | |||
* 1500 Errichtung eines Reichsregiment<ref name ="Czeike214"/> | |||
=== Verwaltungsreform in den Herrschaften des Hauses Österreich === | |||
* Einsetzung von Beamtenkollegien, die in seinem Namen die Regierung führten, zentral für alle Erbländer und regional für zwei Ländergruppen<ref name ="Czeike214"/> | |||
== Orte mit Bezug zu Maximilian I. im heutigen Österreich == | |||
=== Maximilian I. und Wien (Aufenthalte) === | |||
* Maximilian verbrachte seine ersten Lebensjahre bis 1462 in Wien, wo er die [[Belagerung der Hofburg]] im Herbst 1462 miterlebte. Danach hielt er sich nur selten in Wien auf.<ref name ="Czeike214"/> | |||
* Bei der Rückeroberung von 1490 leistete die Stadt Wien, wo eine ungarische Besatzung in der [[w:Hofburg|Hofburg]] zurückgeblieben war, zunächst Widerstand. Nachdem diese überwältigt worden war, hatte Maximilian I. für mehrere Monate seinen Sitz in Wien, wo er am 28. September 1490 einen Hoftag abhielt. Von dort führte er kriegerische Unternehmungen gegen das Königreich Ungarn, wo inzwischen [[w:Königreich Böhmen|der böhmische König]] Wladislaw II. die Nachfolge von Matthias Corvinus beanspruchte. Am 12. November 1491 wurde der zuvor zwischen Maximilian und ihm ausgehandelte Friede zwischen um die Herrschaft Ungarns in Wien proklamiert: Wladislaw verblieb die ungarische Krone, während Maximilian alle Besitzungen, die sein Haus durch den Krieg verloren hatte, offiziell zurück erhielt. In diesem Friedensschluss wurden auch die Bestimmungen aus dem [[Vertrag von Wiener Neustadt / Ödenburg]] (von 1463) übernommen. Im März 1492 leistete das Königreich Ungarn Maximilian und seinem Vater für den Fall, dass König Wladislaw ohne Nachfolger sterben sollte, einen Treueeid. | |||
* Weitere kurze Aufenthalte von Maximilian in Wien sind noch für 1493 (anlässlich der (ersten) Beisetzung seines Vaters), 1506, 1515 (anlässlich der auf dem "Wiener Fürstentag" am 22. Juli 1515 geschlossenen Doppelhochzeit) und 1517 belegt.<ref name ="Czeike214"/> | |||
=== Maximilian I. und Wien (Politik und Verwaltung) === | |||
* 1493-1501 und wieder seit 1510 war Wien Sitz des von Maximilian I. eingerichteten "Regiment" für die "niederösterreichischen Lande" (Österreich unter und ob der Enns, Steiermark, Kärnten, Krain).<ref name ="Czeike214"/> | |||
* 1515 teilweise Aufhebung des Wiener [[w:Stapelrecht|Stapelrechtes]] zugunsten der fremden Kaufleute unter dem Einfluss von [[w:Jakob Fugger|Jakob Fugger]] und anderen süddeutschen Bank- und Handelshäusern.<ref name ="Czeike215">vgl. {{Czeike|4|215||Maximilian I.}}</ref> | |||
* 1517 Erlassung eines Stadtrechtsprivilegs, durch das die städtische Autonomie wesentlich beeinträchtigt wurde.<ref name ="Czeike215"/>* Förderung der Universität Wien, zum Beispiel durch die Berufung von [[w:Konrad Celtes|Konrad Celtes]] (1497).<ref name ="Czeike215"/> | |||
=== Maximilian I. und Niederösterreich === | |||
* Im September 1490 eroberte Maximilian I. die Stadt [[Klosterneuburg]], wobei die Stadt schwere Zerstörungen erlitt. | |||
=== Maximilian I. und Oberösterreich === | |||
* 1501-1510 war [[Linz]] Sitz des von Maximilian I. eingerichteten "Regiment" für die "niederösterreichischen Lande" (Österreich unter und ob der Enns, Steiermark, Kärnten, Krain).<ref name ="Czeike214"/> | |||
=== Maximilian I. und Tirol === | |||
* Maximilian hatte keine feste Residenz, sondern war ständig unterwegs. Im heutigen Österreich hielt er sich meistens in Tirol auf.<ref name ="Czeike214"/> | |||
== Erinnerungsstätten im heutigen Österreich == | |||
=== Innsbruck === | |||
* [[w:Grabmal Kaiser Maximilians I.|Maximilian-Kenotaph]] (Guss der Statuen 1502-1550 durch die Stückgießerfamilie Löffler und Ludwig del Duca, 1584 Vollendung des Sarkophags mit der Kaiserstatue), aufgestellt in der 1553-1563 erbauten [[w:Hofkirche (Innsbruck)|Hofkirche]] (Nachdem eine Aufstellung des Kenotaphs in der Georgskapelle in Wiener Neustadt aus räumlichen Gründen nicht möglich war, standen als Aufstellungsort des Kenotaphs vor dem Bau der Hofkirche auch andere Kirchen, darunter einige in Wien, in Diskussion gezogen).<ref name ="Czeike215"/> | |||
* Museum Goldenes Dachl<ref>vgl. [https://www.innsbruck.gv.at/page.cfm?vpath=bildung--kultur/stadtmuseen--stadtgalerie/museum-goldenes-dachl Stadtmuseen Innsbruck], eingesehen am 3. September 2017</ref> | |||
* [[w:Zeughaus (Innsbruck)|Zeughaus]] | |||
=== Wels === | |||
* Maximilian-Denkmal im Garten der Welser Burg | |||
=== Wiener Neustadt === | |||
* Grabmal von Kaiser Maximilian I., St. Georgskapelle in der [[w:Theresianische Militärakademie|Theresianischen Militärakademie]] | |||
=== Straßenbenennungen === | |||
* Nach Kaiser Maximilian I. sind im heutigen EU-Land Österreich mehrerer Straßen benannt, darunter die Maximilianstraße in [[Kufstein]], die Maximilianstraße in [[Innsbruck]], die Maximilianstraße in [[Wels]] und die Maximiliangasse in [[Wiener Neustadt]]. | |||
== Maximilian I. in Legende und Sage == | |||
=== St. Maximilian === | |||
Um seinen Vornamen Maximilian, der erst mit ihm populär wurde, hat sich später eine Sage gebildet, die eine Erklärung dafür gibt, warum der Kaiser einen zu seiner völlig ungebräulichen Namen erhalten hat. Dieser Sage nach ist es der [[w:Maximilian von Celeia|Heilige Maximilian]], der während der Kriege um das Erbe der Grafen von Cilli [[Kaiser Friedrich III.|Maximilians Vater]] bei der Flucht hilft, als der Söldnerführer [[w:Jan Vitovec|Hans von Witowec (Jan Vitovec ze Hrebene)]] die Stadt [[w:Cilli|Cilli]] (im heutigen [[w:Kroatien|Kroatien]] mit der Burg Obercilli vorübergehend in seine Gewalt bringt<ref group="A">Anders als in der Sage hatte der historische Hans von Witowec keinen Verrat am Kaiser begangen, sondern er stand zu dieser Zeit noch im Dienst der Witwe des Grafen von Cilli, nachdem er zuvor diesem gedient hatte, oder bereits im Dienst des ungarischen Königs [[w:Ladislaus Postumus|Ladislaus Postumus]], der ebenfalls Anspruch auf das Erbe der Grafen von Cilli erhoben hatte. Wenige Monate später wechselte er offiziell in den Dienst von Friedrich III., dem er in den weiteren Kriegen um das Erbe des Grafen von Cilli und gegen die Grafen von Görz wichtige Dienste leistete.</ref> Aus Dankbarkeit lässt Friedrich III. daraufhin die dem Heiligen in Cilli geweihte Kirche, die schon vollkommen verfallen ist, wieder instandsetzen und gibt seinem Sohn und Erben, der wenig später geboren wird, dessen Namen.<ref>vgl. [http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/steiermark/sann/stmaximilian.html St. Maximilian], eingesehen am 4. August 2017</ref> | |||
=== Kaiser Max in der Martinswand === | |||
Auf der Jagd in der [[w:Martinswand|Martinswand]] gerät der junge Kaiser Maximilian bei der Verfolgung einer Gämse in Lebensgefahr, als er plötzlich nicht mehr imstande ist, nach irgendeiner Seite weitersteigen zu können, ohne dabei abzustürzen. Für sein Gefolge ist er zwar sichtbar, diese können ihm jedoch nicht helfen. Schließlich wird der Kaiser durch einen ortskundigen Jungen in Bauernkleidung (in einigen Versionen einen Engel), der ihn durch die Felsen wieder hinunterführt gerettet. Zu der Sage selbst gibt es unterschiedliche Fassungen, die in Details von einander abweichen.<ref>vgl. [[w:Leander Petzoldt|Leander Petzoldt]] (Hrsg.): ''Kaiser Max in der Martinswand''. In: ders.: ''Sagen aus Österreich''. Wiesbaden: MarixVerlag 2007, ISBN 978-3-86539-118-6, S. 230f.</ref> <ref>vgl. http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/tirol/zingerle/kaisermaxaufdermartinswand.html (Kaiser Max auf der Martinswand), eingesehen am 2. Juli 2017</ref> <ref>vgl. http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/tirol/div/maxmartinswand.html und http://gutenberg.spiegel.de/buch/sagen-aus-tirol-24/24 (Maximilian in der Martinswand), beide eingesehen am 2. Juli 2017</ref> Ein historischer Kern wird angenommen. | |||
==== Historischer Hintergrund ==== | |||
Die früheste Überlieferung von einem gefährlichen Zwischenfall an der Martinswand geht auf Maximilian selbst zurück, sie findet sich im 20. Abenteuer seines Buches "[[w:Theuerdank|Theuerdank]]" in der Ausgabe von 1517. In "Teutscher Nation Chronik" von Sebastian Frank von 1528 sind die Informationen aus dem "Theuerdank" mit weiteren Details ergänzt.<ref>vgl. ''Jagdzeit''. Österreichs Jagdgeschichte. Eine Pirsch. Katalog der Ausstellung in der Hermesvilla im Lainzer Tiergarten vom 28. März 1996 bis 16. Februar 1997. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1996, S. 30, Zusammenfassung unter http://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/03/html/287.htm, eingesehen am 2. Juli 2017</ref> In der "Merian-Chronik" von 1656 wird außerdem berichtet, dass der Kaiser in einer Höhle der Martinswand zwischen 1503 und 1504 ein Gedenkkreuz, flankiert von Figuren der Hl. Maria und des Hl. Johannes, aufstellen ließ.<ref>http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/tirol/zingerle/kaisermaxaufdermartinswand.html (Kaiser Max auf der Martinswand), eingesehen am 2. Juli 2017</ref> | |||
==== Nachwirken der Sage ==== | |||
* Eine Höhle in der Martinswand heißt heute "Maximiliangrotte" oder "Kaiser-Max-Grotte". Sie gilt als eine der bekanntesten Naturhöhlen Tirol, und in ihr ist ein Kreuz aufgestellt.<ref>vgl. https://orawww.uibk.ac.at/apex/uprod/f?p=LLW:3:0::NO::P3_ID:1176, eingesehen am 2. Juli 2017</ref> | |||
* Im Jahre 1936 wurde am Fuß der Martinswand an der Bundesstraße zwischen Innsbruck und Zirl ein Gedenkstein mit folgender Inschrift errichtet: "''Wanderer / Blicke empor in die Martinswand / Wo Kaiser Max am Rand / Seines Grabes stand. 1484''".<ref>vgl. https://orawww.uibk.ac.at/apex/uprod/f?p=LLW:3:0::NO::P3_ID:1176, eingesehen am 2. Juli 2017</ref> Die Datierung mit 1484 steht allerdings im Widerspruch zu Maximilians für dieses Jahr belegten Aufenthaltsorten. | |||
* Die Sage wurde mehrmals literarisch gestaltet. Der Schriftsteller [[w:Ludwig Archim von Arnim|Ludwig Archim von Arnim]] verwendete sie für seinen Roman "[[w:Die Kronenwächter|Die Kronenwächter]]". | |||
* Der Maler [[w:Moritz von Schwind|Moritz von Schwind]] gestaltete sie als Historiengemälde, das sich heute im Museum Schloss Belvedere in Wien befindet.<ref>vgl. ''Jagdzeit''. Österreichs Jagdgeschichte. Eine Pirsch. Katalog der Ausstellung in der Hermesvilla im Lainzer Tiergarten vom 28. März 1996 bis 16. Februar 1997. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1996, S. 30, Zusammenfassung unter http://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/03/html/287.htm, eingesehen am 2. Juli 2017</ref> | |||
=== Die Eroberung von Kufstein === | |||
Während des "[[w:Landshuter Erbfolgekrieg|Landshuter Erbfolgekriegs]]" in den Jahren 1504 und 1505 wurde die [[w:Festung Kufstein|Festung Kufstein]], die bis dahin den Herzögen von Baiern<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y ist aus dem 19. Jahrhundert, wo sie durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt wurde.</ref> gehörte, von Kaiser Maximilian I. erobert und kam daraufhin zu Tirol. Die historisch belegten Fakten dieser Eroberung wurden in der Folge mit sagenhaften Elementen vermischt und ausgeschmückt. | |||
* Als dem Kaiser ein erster Angriff auf die Festung nicht glückte, soll sich der bairische Festungskommandant [[w:Pienzenau#Hans von Pienzenau|Hans von Pienzenau]] darüber lustig gemacht haben, worauf sich auch der Besen, mit dem er gewöhnlich dargestellt ist, bezieht. In der Sage ist dies aber auch die Begründung dafür, dass Maximilian ihn nach der Eroberung hinrichten lässt. | |||
* Zu der Hinrichtung seiner Leute, von denen ein Teil schließlich auf Vermittlung des Herzogs [[w:Erich I. (Braunschweig-Calenberg-Göttingen)|Erich von Braunschweig]] begnadigt wurde, hat sich ebenfalls eine Legende gebildet, wonach der Kaiser allen Anwesenden nicht nur verbot, ihn um Gnade zu bitten, sondern als Bestrafung für diesen Fall noch eine Ohrfeige androhte. Nachdem ein Teil der Besatzung hingerichtet ist, kommt es in der Sage zu einem Zwischenfall, als einer der Betroffenen, statt wie die anderen würdig in den Tod zu schreiten, partout nicht sterben will und daher "würdelosen" Widerstand leistet. Damit kann er zwar nicht sein eigenes Leben retten, aber das der übrigen, da es Herzog Erich daraufhin wagt, um Gnade zu bitten und die angedrohte Ohrfeige als Strafe dafür akzeptiert, die vom Kaiser symbolisch vollzogen wird. In einer Version ist er selbst es, der dem Kaiser die Hand führt, als dieser es nicht fertig bringt, seine Drohung tatsächlich wahr zu machen.<ref>vgl. [[w:Leander Petzoldt|Leander Petzoldt]] (Hrsg.): ''Die Eroberung von Kufstein''. In: ders.: ''Sagen aus Österreich''. Wiesbaden: MarixVerlag 2007, ISBN 978-3-86539-118-6, S. 234ff.</ref> | |||
== Diverses == | |||
* 1969 wurde in Österreich eine 50-Schilling Silber-Gedenkmünze für Kaiser Maximilian I. geprägt. | |||
== Belletristische Darstellungen == | |||
* [[w:Rudolf Kremser|Rudolf Kremser]]: ''Kaiser ohne Reich'', historischer Roman (1952) | |||
== Maximilian I. als Bühnenfigur == | |||
* ''[[w:Das Nachtlager in Granada|Das Nachtlager in Granada]]'', Oper (Uraufführung 1834, [[w:Theater in der Josefstadt|Theater in der Josefstadt]]) von [[w:Conradin Kreutzer|Conradin Kreutzer]], Libretto von [[w:Karl Johann Braun von Braunthal|Karl Johann Braun von Braunthal]] nach dem Theaterstück von [[w:Johann Friedrich Kind|Johann Friedrich Kind]]<ref group="A">Die Oper spielt zwar in Spanien zur Zeit von König [[w:Philipp II. (Spanien)|Philipp II.]], mit der Figur des namenlosen Prinzregenten (Jäger) ist jedoch Kaiser Maximilian I. gemeint. (Einen Hinweis im Text des Librettos gibt der Name seines Schwertes: Theuerdank.)</ref> | |||
* ''[[w:Hans Sachs (Oper)|Hans Sachs]]'', Oper (Uraufführung 1840, Stadttheater Leipzig / Uraufführung der erweiterten Fassung 1845, Nationaltheater Mannheim) von [[w:Albert Lortzing|Albert Lortzing]] nach dem gleichnamigen Theaterstück von [[w:Johann Ludwig Deinhardstein|Johann Ludwig Deinhardstein]]<ref group="A">Kaiser Maximilian I. kommt in der erweiterten Fassung dieser Oper vor.</ref> | |||
== Literatur == | |||
=== Biographie === | |||
* Manfred Hollegger: ''Maximilian I., 1459–1519''. Herrscher und Mensch einer Zeitenwende. Kohlhammer, Stuttgart, 2005, ISBN 3-17-015557-1 | |||
=== Lexika-Artikel === | |||
* {{Czeike|4|214|215|Maximilian I.}} [https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Maximilian_I. digital] | |||
== Einzelnachweise == | |||
<references /> | |||
== Anmerkungen == | |||
<references group="A" /> | |||
{{BeiWP|Maximilian I. (HRR)}} | |||
{{SORTIERUNG:Maximilian I.}} | |||
[[Kategorie:Herrscher]] | |||
[[Kategorie:Geboren 1459]] | |||
[[Kategorie:Gestorben 1519]] | |||
[[Kategorie:Mann]] | |||
[[Kategorie:Sagenfigur]] | |||
[[Kategorie:Sage aus Tirol]] |