Johann Kaufmann: Unterschied zwischen den Versionen

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Johann Kaufmann studierte seit 1472 an der juridischen Fakultät der [[w:Universität Wien|Universität Wien]]. 1480 übersiedelte er nach [[w:Bologna|Bologna]], wo er seine Studien an der dortigen Universität beendete (Dr. jur.).<ref name ="Czeike"/> Ende Dezember des Jahres 1485 ist er am kaiserlichen Hof in [[w:Aachen|Aachen]] nachgewiesen, wo er gemeinsam mit [[w:Hugo XI. von Werdenberg|Haug von Werdenberg]] und [[Christoph von Hohenfeld]] für die Gesandtschaft nach [[w:Lüttich|Lüttich]] vorgesehen war.<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 305f.</ref> Im Februar 1486 verhandelte er im Auftrag von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] mit dem [[w:Augsburg|Augsburger]] Domkapitel über die Nachfolge von [[w:Bistum Augsburg|Bischof]] [[w:Johann II. von Werdenberg|Johann]]. Im November des selben Jahres wurde er mit einer Zahlungsangelegenheit im Zusammenhang mit der Belagerung der Stadt [[Laa an der Thaya|Laa]], die zu diesem Zeitpunkt von [[Heinrich Prüschenk]] gehalten wurde, betreut.<ref name ="heinig306"/>
Johann Kaufmann studierte seit 1472 an der juridischen Fakultät der [[w:Universität Wien|Universität Wien]]. 1480 übersiedelte er nach [[w:Bologna|Bologna]], wo er seine Studien an der dortigen Universität beendete (Dr. jur.).<ref name ="Czeike"/> Ende Dezember des Jahres 1485 ist er am kaiserlichen Hof in [[w:Aachen|Aachen]] nachgewiesen, wo er gemeinsam mit [[w:Hugo XI. von Werdenberg|Haug von Werdenberg]] und [[Christoph von Hohenfeld]] für die Gesandtschaft nach [[w:Lüttich|Lüttich]] vorgesehen war.<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 305f.</ref> Im Februar 1486 verhandelte er im Auftrag von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] mit dem [[w:Augsburg|Augsburger]] Domkapitel über die Nachfolge von [[w:Bistum Augsburg|Bischof]] [[w:Johann II. von Werdenberg|Johann]]. Im November des selben Jahres wurde er mit einer Zahlungsangelegenheit im Zusammenhang mit der Belagerung der Stadt [[Laa an der Thaya|Laa]], die zu diesem Zeitpunkt von [[Heinrich Prüschenk]] gehalten wurde, betreut.<ref name ="heinig306"/>


1498 ließ er sich nach Aufenthalten in [[w:Köln|Köln]] und [[w:Ingolstadt|Ingolstadt]], wo er 1491/92 als Rektor an der dortigen Universität belegt ist, in Wien nieder, wo er das Bürgerrecht erwarb. Dort führte er ein zurückgezogenes Leben als Privatier, wurde aber immer wieder von [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]] um Rechtsgutachten gebeten und bei der Lösung internationaler Fragen zugezogen.<ref name ="Czeike"/> Er erwarb Besitz in Rassing (heute Teil der Gemeinde [[Kapelln]])<ref group="A">Deshalb wird Rassing oft für seinen Geburtsort gehalten, vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 305</ref>.<ref name ="heinig305"/> 1508 wurde er von Maximilian zum Beisitzer des Kammergerichtes ernannt.<ref name ="heinig306">
1498 ließ er sich nach Aufenthalten in [[w:Köln|Köln]] und [[w:Ingolstadt|Ingolstadt]], wo er 1491/92 als Rektor an der dortigen Universität belegt ist, in Wien nieder. Dort erwarb er das Bürgerrecht und führte zunächst ein zurückgezogenes Leben als Privatier. Er wurde aber mehrmals von [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]] um Rechtsgutachten gebeten und bei der Lösung internationaler Fragen zugezogen.<ref name ="Czeike"/> Er erwarb Besitz in Rassing (heute Teil der Gemeinde [[Kapelln]])<ref group="A">Deshalb wird Rassing oft für seinen Geburtsort gehalten, vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 305</ref>.<ref name ="heinig305"/> 1508 wurde er von Maximilian zum Beisitzer des Kammergerichtes ernannt.<ref name ="heinig306"/>


1515 wählte der Stadtrat Johann Kaufmann zum Bürgermeister der Stadt Wien.<ref name ="WebsiteWien"/> In diesem Amt ist er urkundlich zwischen dem 14. März 1515 und dem 24. November 1515 belegt.<ref name ="Czeike"/> In seine Amtszeit fällt der [[w:Wiener Fürstentag|Wiener Fürstenkongress]] (17.-28. Juli 1515) zwischen Kaiser Maximilian, dem [[w:Königreich Böhmen|böhmisch]]-[[w:Königreich Ungarn|ungarischen]] König [[w:Vladislav II. (Böhmen und Ungarn)|Wladislaw]] und dem [[w:Polen-Litauen|polnischen König]] [[w:Sigismund I. (Polen)|Sigismund]] teilnahmen. Auf diesem Kongress wurde eine zusätzliche erbrechtliche Verbindung zwischen dem [[w:Habsburg|Haus Österreich (Habsburg)]] und den [[w:Jagiellonen|Jagiellonen]] beschlossen, die letztlich zur Doppelhochzeit zwischen dem späteren Kaiser [[w:Ferdinand I. (HRR)|Ferdinand I.]] und [[w:Anna von Böhmen und Ungarn|Anna von Böhmen und Ungarn]] sowie deren Bruder, dem böhmisch-ungarischen König [[w:Ludwig II. (Böhmen und Ungarn)|Ludwig II.]] mit Ferdinands Schwester [[w:Maria von Ungarn|Mari]] führte.<ref name ="Czeike"/> Als Bürgermeister verhinderte Kaufmann nicht, dass Kaiser Maximilian im selben Jahr den Großhandel freigab, was für die Wiener Kaufleute eine schwere Konkurrenz durch auswärtige Händler bedeutete.<ref>vgl. [[w:Andreas P. Pittler|Andreas Pittler]]: ''Die Bürgermeister Wiens''. Die Geschichte der Stadt in Porträts. Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 2003, ISBN 3-8000-3873-0, S. 23</ref>
1515 wählte der Stadtrat Johann Kaufmann zum Bürgermeister der Stadt Wien.<ref name ="WebsiteWien"/> In diesem Amt ist er urkundlich zwischen dem 14. März 1515 und dem 24. November 1515 belegt.<ref name ="Czeike"/> In seine Amtszeit fällt der [[w:Wiener Fürstentag|Wiener Fürstenkongress]] (17.-28. Juli 1515) zwischen Kaiser Maximilian, dem [[w:Königreich Böhmen|böhmisch]]-[[w:Königreich Ungarn|ungarischen]] König [[w:Vladislav II. (Böhmen und Ungarn)|Wladislaw]] und dem [[w:Polen-Litauen|polnischen König]] [[w:Sigismund I. (Polen)|Sigismund]] teilnahmen. Auf diesem Kongress wurde eine zusätzliche erbrechtliche Verbindung zwischen dem [[w:Habsburg|Haus Österreich (Habsburg)]] und den [[w:Jagiellonen|Jagiellonen]] beschlossen, die letztlich zur Doppelhochzeit zwischen dem späteren Kaiser [[w:Ferdinand I. (HRR)|Ferdinand I.]] und [[w:Anna von Böhmen und Ungarn|Anna von Böhmen und Ungarn]] sowie deren Bruder, dem böhmisch-ungarischen König [[w:Ludwig II. (Böhmen und Ungarn)|Ludwig II.]] mit Ferdinands Schwester [[w:Maria von Ungarn|Mari]] führte.<ref name ="Czeike"/> Als Bürgermeister verhinderte Kaufmann nicht, dass Kaiser Maximilian im selben Jahr den Großhandel freigab, was für die Wiener Kaufleute eine schwere Konkurrenz durch auswärtige Händler bedeutete.<ref>vgl. [[w:Andreas P. Pittler|Andreas Pittler]]: ''Die Bürgermeister Wiens''. Die Geschichte der Stadt in Porträts. Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 2003, ISBN 3-8000-3873-0, S. 23</ref>
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