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Der Wiener Dialekt ist im Schwinden begriffen. Ein Grund dafür ist die hohe Migrationsrate: Bereits 2009 bestand, nach offiziellen Zahlen – also ohne Berücksichtigung der „Illegalen“ –, fast die Hälfte der Stadtbevölkerung aus sog. Neubürgern (die bereits hier geborene „zweite Generation“ eingerechnet)<ref>[[Wirtschaftskammer Österreich|Wirtschaftskammer]] Wien (Hrsg.): ''Werbung in Wien – Handbuch für Mitglieder der Fachgruppe Werbung''; 2010, S. 77</ref>, wobei der Prozentsatz unter Jüngeren noch höher liegt. Angesichts dieser fortschreitenden Entwicklung sind des örtlichen Idioms Mächtige in Wien mittlerweile de facto in der Minderheit. Andererseits gab es im Laufe der Geschichte immer wieder massive Zuwanderungswellen – zuletzt Anfang des 20. Jahrhunderts durch Tschechen –, ohne daß die Wiener Mundart dadurch wesentlich beeinträchtigt worden wäre. | Der Wiener Dialekt ist im Schwinden begriffen. Ein Grund dafür ist die hohe Migrationsrate: Bereits 2009 bestand, nach offiziellen Zahlen – also ohne Berücksichtigung der „Illegalen“ –, fast die Hälfte der Stadtbevölkerung aus sog. Neubürgern (die bereits hier geborene „zweite Generation“ eingerechnet)<ref>[[Wirtschaftskammer Österreich|Wirtschaftskammer]] Wien (Hrsg.): ''Werbung in Wien – Handbuch für Mitglieder der Fachgruppe Werbung''; 2010, S. 77</ref>, wobei der Prozentsatz unter Jüngeren noch höher liegt. Angesichts dieser fortschreitenden Entwicklung sind des örtlichen Idioms Mächtige in Wien mittlerweile de facto in der Minderheit. Andererseits gab es im Laufe der Geschichte immer wieder massive Zuwanderungswellen – zuletzt Anfang des 20. Jahrhunderts durch Tschechen –, ohne daß die Wiener Mundart dadurch wesentlich beeinträchtigt worden wäre. | ||
Die Hauptursache für das [[wp-de:Archaismus#Ursachen für das Verschwinden von Wörtern|Veralten]] findet sich derzeit im Fortschritt globaler Informationstechnologie. Die aufgrund der weitaus höheren Einwohnerzahl von Deutschen dominierte Medienwelt des Sprachraumes (Werbung, Literaturübersetzungen, Filmsynchronisation) drängt ursprüngliche Ausdrucksformen in Österreich ebenso zurück wie etwa in der Schweiz. Jüngere Generationen werden heute zudem u.a. in ihren Sprachgewohnheiten weitgehend von Massenmedien sozialisiert. Diese Effekte betreffen neben dem Dialekt auch die österreichische Hochsprache, von der Artikelwahl bis hin zur [[wp-de:Sprachmelodie|Sprachmelodie]]. Dehnung und Artikulation werden sukzessive übernommen, ebenso wie Satzstellungen oder – in Deutschland übliche – [[wp-de:Anglizismus|Anglizismen]]<ref>[http://www.evolver.at/editorial/Sprachpflege_International_Year_of_Languages_2008/ ''„Rez gscheid!“'']: [[Evolver|EVOLVER]] zum International Year of Languages 2008</ref>. | Die Hauptursache für das [[wp-de:Archaismus#Ursachen für das Verschwinden von Wörtern|Veralten]] findet sich derzeit im Fortschritt globaler Informationstechnologie. Die aufgrund der weitaus höheren Einwohnerzahl von Deutschen dominierte Medienwelt des Sprachraumes (Werbung, Literaturübersetzungen, Filmsynchronisation) drängt ursprüngliche Ausdrucksformen in Österreich ebenso zurück wie etwa in der Schweiz. Jüngere Generationen werden heute zudem u.a. in ihren Sprachgewohnheiten weitgehend von Massenmedien sozialisiert. Diese Effekte betreffen neben dem Dialekt auch die österreichische Hochsprache, von der Artikelwahl bis hin zur [[wp-de:Sprachmelodie|Sprachmelodie]]. Dehnung und Artikulation werden sukzessive übernommen, ebenso wie Satzstellungen oder – in Deutschland übliche – [[wp-de:Anglizismus|Anglizismen]] <ref>[http://www.evolver.at/editorial/Sprachpflege_International_Year_of_Languages_2008/ ''„Rez gscheid!“'']: [[Evolver|EVOLVER]] zum International Year of Languages 2008</ref>. | ||
Da auch der spezifische Wortschatz zunehmend in Vergessenheit gerät, kann man davon ausgehen, daß das genuin Wienerische im Laufe der kommenden Jahrzehnte von einer standardisierten deutschen Umgangssprache nach und nach assimiliert wird. | Da auch der spezifische Wortschatz zunehmend in Vergessenheit gerät, kann man davon ausgehen, daß das genuin Wienerische im Laufe der kommenden Jahrzehnte von einer standardisierten deutschen Umgangssprache nach und nach assimiliert wird. |
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