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[[Datei:Begräbnis Schöffel Waisenhauskirche 1910.jpg|mini|Begräbnis von Schöffel vor der Waisenhauskirche]] | [[Datei:Begräbnis Schöffel Waisenhauskirche 1910.jpg|mini|Begräbnis von Schöffel vor der Waisenhauskirche]] | ||
Josef Schöffel ist am 7. Februar 1910 gestorben. Er hat sich in den letzten Jahren völlig frustriert von der Politik zurückgezogen und war die letzten fünf Jahre täglich im Waisenhaus, um „seine“ Kinder zu besuchen. Er ließ sich – ebenso wie auch Hyrtl - als „Vater“ ansprechen. Das hat ihm so gefallen, dass er beschlossen hat, seinen Lebensabend im Waisenhaus zu verbringen. Leider war ihm das nicht mehr vergönnt – er starb kurz darauf. Schöffel wurde am 9. Februar in der Waisenhauskirche aufgebahrt, in der Kirche, zu deren Bau er Hyrtl 25 Jahre zuvor überredet hat . Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass zwar an diesem Tag ganz Mödling auf den Beinen war, es aber kaum einen Niederschlag in der Presse gegeben hat. Die wirkliche Wertschöpfung Schöffels hat erst wieder viel später, nämlich im Jahre 1970, stattgefunden, wo | Josef Schöffel ist am 7. Februar 1910 gestorben. Er hat sich in den letzten Jahren völlig frustriert von der Politik zurückgezogen und war die letzten fünf Jahre täglich im Waisenhaus, um „seine“ Kinder zu besuchen. Er ließ sich – ebenso wie auch Hyrtl - als „Vater“ ansprechen. Das hat ihm so gefallen, dass er beschlossen hat, seinen Lebensabend im Waisenhaus zu verbringen. Leider war ihm das nicht mehr vergönnt – er starb kurz darauf. Schöffel wurde am 9. Februar in der Waisenhauskirche aufgebahrt, in der Kirche, zu deren Bau er Hyrtl 25 Jahre zuvor überredet hat. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass zwar an diesem Tag ganz Mödling auf den Beinen war, es aber kaum einen Niederschlag in der Presse gegeben hat. Die wirkliche Wertschöpfung Schöffels hat erst wieder viel später, nämlich im Jahre 1970, stattgefunden, wo nach elf Jahren langer, zäher Vorarbeit der ehemaligen Zöglinge eine Briefmarke zu Ehre Schöffels herausgegeben wurde.<ref>{{austriaforum|Wissenssammlungen/Briefmarken/1970/Josef_Schöffel|60. Jahrestag von Josef Schöffel}}</ref> | ||
nach elf Jahren langer, zäher Vorarbeit der ehemaligen Zöglinge eine Briefmarke zu Ehre Schöffels herausgegeben wurde.<ref>{{austriaforum|Wissenssammlungen/Briefmarken/1970/Josef_Schöffel|60. Jahrestag von Josef Schöffel}}</ref> | |||
Für das Jahr 1922 wurde von der [[Freiwillige Feuerwehr Mödling|Feuerwehr Mödling]] vermerkt, dass die [[Betriebsfeuerwehr Hyrtl'sche Waisenanstalt Mödling]], von der sonst nicht viel bekannt ist aufgelöst wurde.<ref>[https://www.ffmoedling.at/wp-content/uploads/2017/11/150-Jahre_Festschrift_teil3.pdf 23. April] in der Festschrift 150 Jahre der FF Mödling.</ref> | |||
Direktor Dressler war ein sehr kinderliebender Mann. So gab es unter ihm fast wöchentlich Tagesausflüge, in der Regel auf den nahegelegenen [[w:Anninger|Anninger]]. Dabei zogen in der Früh einige hundert Kinder mit Musikinstrumenten lautstark musizierend durch Mödling Richtung Goldene Stiege und am Abend wieder zurück. Diese musizierenden Waisenkinder waren über Jahrzehnte fixer Bestandteil des Mödlinger Stadtbildes. Zu Schulschluss gab es dann noch mehrere Tagestouren, z. B. nach [[Zwettl-Niederösterreich|Zwettl]], [[Mariazell]] oder in die [[w:Wachau|Wachau]]. Da wurden die Kinder vom jeweiligen Bürgermeister, manchmal auch im Beisein des Bundespräsidenten, empfangen. Die Kinder spielten dann ein Konzert und bekamen als Belohnung dafür Essen, ein Eis oder Torte. Dressler sorgte darüber hinaus dafür, dass gleich fünf verschiedene Zeitungen darüber berichteten. | Direktor Dressler war ein sehr kinderliebender Mann. So gab es unter ihm fast wöchentlich Tagesausflüge, in der Regel auf den nahegelegenen [[w:Anninger|Anninger]]. Dabei zogen in der Früh einige hundert Kinder mit Musikinstrumenten lautstark musizierend durch Mödling Richtung Goldene Stiege und am Abend wieder zurück. Diese musizierenden Waisenkinder waren über Jahrzehnte fixer Bestandteil des Mödlinger Stadtbildes. Zu Schulschluss gab es dann noch mehrere Tagestouren, z. B. nach [[Zwettl-Niederösterreich|Zwettl]], [[Mariazell]] oder in die [[w:Wachau|Wachau]]. Da wurden die Kinder vom jeweiligen Bürgermeister, manchmal auch im Beisein des Bundespräsidenten, empfangen. Die Kinder spielten dann ein Konzert und bekamen als Belohnung dafür Essen, ein Eis oder Torte. Dressler sorgte darüber hinaus dafür, dass gleich fünf verschiedene Zeitungen darüber berichteten. |