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[[Wilhelm Popp]], Thomas Mallys Großvater mütterlicherseits, war Schauspieler und Theaterdirektor an verschiedenen Bühnen deutschsprachiger Minderheiten der Donaumonarchie. Er war der Halbbruder des sozialdemokratischen Politikers [[Julius Popp]] und Schwager von dessen Frau [[w:Adelheid Popp|Adelheid Popp]], der sozialdemokratischen Aktivistin und Frauenrechtlerin. Auch der Vater von Thomas Mally, Leo Mally, kam aus dem Theatermilieu. Er war Schauspieler in Mährisch-Ostrau, wo sein Schwiegervater Wilhelm Popp zeitweilig als Direktor wirkte. Leo Mally gründete, mit Unterstützung der russischen Besatzungsmacht, im August 1945 das ambitionierte [[Urfahrer Volkstheater]]<ref>Heide Stockinger:'' [http://www.linz.at/images/Stockinger_Scheinwerfer.pdf Laienspiel und Bühnenkunst]'', S.18f.</ref> . | [[Wilhelm Popp]], Thomas Mallys Großvater mütterlicherseits, war Schauspieler und Theaterdirektor an verschiedenen Bühnen deutschsprachiger Minderheiten der Donaumonarchie. Er war der Halbbruder des sozialdemokratischen Politikers [[Julius Popp]] und Schwager von dessen Frau [[w:Adelheid Popp|Adelheid Popp]], der sozialdemokratischen Aktivistin und Frauenrechtlerin. Auch der Vater von Thomas Mally, Leo Mally, kam aus dem Theatermilieu. Er war Schauspieler in Mährisch-Ostrau, wo sein Schwiegervater Wilhelm Popp zeitweilig als Direktor wirkte. Leo Mally gründete, mit Unterstützung der russischen Besatzungsmacht, im August 1945 das ambitionierte [[Urfahrer Volkstheater]]<ref>Heide Stockinger:'' [http://www.linz.at/images/Stockinger_Scheinwerfer.pdf Laienspiel und Bühnenkunst]'', S.18f.</ref> . | ||
Thomas Mally galt im [[Bundesrealgymnasium Kandlgasse]] als Schulgenie. Er studierte nach Ablegung der Matura Germanistik und danach Spanisch am Dolmetschinstitut der [[w:Universität Wien|Universität Wien]], allerdings ohne Abschluss. Mally wohnte die größte Zeit seines Lebens bei seiner Mutter und finanzierte beider Existenz durch Nachhilfestunden in praktisch allen relevanten Fächern. Daneben befasste er sich früh mit Computerschach und war in diesem Bereich publizistisch tätig. Er konzipierte das einschlägige Programm "Wappler", sammelte Folksongs, betrieb aber auch vielfältige Sprachstudien und Übersetzungen (etwa von russischer Lyrik und von niederländischen Theaterstücken für den [[Thomas Sessler-Verlag]]). | Thomas Mally galt im [[w:GRG7 Kandlgasse|Bundesrealgymnasium Kandlgasse]] als Schulgenie. Er studierte nach Ablegung der Matura Germanistik und danach Spanisch am Dolmetschinstitut der [[w:Universität Wien|Universität Wien]], allerdings ohne Abschluss. Mally wohnte die größte Zeit seines Lebens bei seiner Mutter und finanzierte beider Existenz durch Nachhilfestunden in praktisch allen relevanten Fächern. Daneben befasste er sich früh mit Computerschach und war in diesem Bereich publizistisch tätig. Er konzipierte das einschlägige Programm "Wappler", sammelte Folksongs, betrieb aber auch vielfältige Sprachstudien und Übersetzungen (etwa von russischer Lyrik und von niederländischen Theaterstücken für den [[Thomas Sessler-Verlag]]). | ||
Mally fungierte als Herausgeber der Bücher "Kritisches Glossar" und "Städtebilder" von Robert Schediwy, gestaltete den Computersatz des Buches "Wiener Stadtbildverluste" und schrieb selbst als Hauptautor eine "Wiener Spurensuche". Sein exemplarisches Scheitern trotz seiner enormen und vielfältigen Begabungen mündete in eine zumindest äußerlich fröhlich wirkende Resignation. | Mally fungierte als Herausgeber der Bücher "Kritisches Glossar" und "Städtebilder" von Robert Schediwy, gestaltete den Computersatz des Buches "Wiener Stadtbildverluste" und schrieb selbst als Hauptautor eine "Wiener Spurensuche". Sein exemplarisches Scheitern trotz seiner enormen und vielfältigen Begabungen mündete in eine zumindest äußerlich fröhlich wirkende Resignation. |