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(Die Seite wurde neu angelegt: „Wölli, Wölle Der Wölli, mildes österr. Schimpfwort, wird gebraucht immer nur für männlich und aus angestammter Bevölkerung. Wölli wird ausgesprochen m…“) |
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bildung an grenzt sich also der höhere Stand gegen den niederen Stand, der seinen Stallgeruch und seine Herkunft nicht ganz verleugnen kann, damit ab. | bildung an grenzt sich also der höhere Stand gegen den niederen Stand, der seinen Stallgeruch und seine Herkunft nicht ganz verleugnen kann, damit ab. | ||
Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Begriff nach unten durchgereicht, indem der jeweils vermeintlich höher stehende den anderen zum Wölli machte und damit abwertete. | Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Begriff nach unten durchgereicht, indem der jeweils vermeintlich höher stehende den anderen zum Wölli machte und damit abwertete. | ||
Auch als "Bölli" bezeichnet in der Publikation von Rudolf Muhr<ref name='muhr'>{{Literatur|Autor=Rudolf Muhr|Titel=Die Herzenswörter der Österreicher|Datum=2015|Verlag=Amalthea|Ort=Wien|ISBN=9783990500101|Online=[https://books.google.at/books?id=5Fd3DwAAQBAJ&pg=PT56&lpg=PT56&dq=w%C3%B6lli+schimpfwort&source=bl&ots=DhuvCVjIeg&sig=ACfU3U0MARf8nCatUUiAIpGWxD_B9OzHow&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiO2oK-6-TwAhUFH-wKHYe9DHsQ6AEwCXoECAcQAw#v=onepage&q=w%C3%B6lli%20schimpfwort&f=false Vorschau]}}</ref> mit einer Herleitung vom [[w:Wallach|Wallach]] dem kastrierten Pferd im Bedeutungszusammenhang mit der Ungestüm- und Unberechenbarkeit. | |||
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Der Zorn gärt weit verbreitet. Wölli ist gerade dabei zum Codewort für „abgehängt, unterlegen, von der Technik gegängelt und bespitzelt“ als Terminus der Selbstwahrnehmung zu werden. Gäbe es das Wort nicht schon, man müsste es erfinden. | Der Zorn gärt weit verbreitet. Wölli ist gerade dabei zum Codewort für „abgehängt, unterlegen, von der Technik gegängelt und bespitzelt“ als Terminus der Selbstwahrnehmung zu werden. Gäbe es das Wort nicht schon, man müsste es erfinden. | ||
Sich selber zum Wölli machen, nicht den Anderen, ist die Innovation. Mit ironischem Humor wird Solidarität unter denen, die sich als Verlierer empfinden, hergestellt. Möglicherweise ist das die Vorstufe zur Rebellion. | Sich selber zum Wölli machen, nicht den Anderen, ist die Innovation. Mit ironischem Humor wird Solidarität unter denen, die sich als Verlierer empfinden, hergestellt. Möglicherweise ist das die Vorstufe zur Rebellion. | ||
=== Weblinks === | |||
* [https://www.rindvieh.com/Maenner/Woelli?PageSpeed=noscript Wölli] auf rindvieh.com | |||
* [https://mundart-burgenland.at/woerterbuch.php?lang=deutsch&char=S&seite=7 Wölli] mit Aussparche auf mundart-burgenland.at | |||
=== Literatur === | |||
* {{Literatur|Autor=Rudolf Muhr|Titel=Die Herzenswörter der Österreicher|Datum=2015|Verlag=Amalthea|Ort=Wien|ISBN=9783990500101}} | |||
=== Einzelnachweise === | |||
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