Johanna von Pfirt: Unterschied zwischen den Versionen

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Johanna von Pfirt wird im Wesentlichen positiv gesehen. In der Geschichtsschreibung gilt sie gewöhnlich als temperamentvoll, beherzt und geistreich. Sie soll auch sehr schön gewesen sein und einen aufwändigen Lebensstil gepflegt haben. Dass sie oft reiste, ist belegt, angeblichh soll sie diese Rundreisen sehr gerne unternommen haben. Sie soll außerdem Interesse für Kunst gezeigt haben, zumindest ist belegt, dass sie um 1330 einem Maler aus [[Graz]] einen Auftrag erteilt hat. Auf politischen Gebiet entfaltete sie eine rege Tätigkeit, daneben soll sie auch geschäftlich hervorgetreten sein.<ref>vgl. Gabrielle Claerr-Stamm: ''Johanna von Pfirt'', 1996, S. 19 und 48</ref> In wieweit dieses Bild den Kriterien der aktuellen Geschichtsforschung standhält, wäre noch zu überprüfen.
Johanna von Pfirt wird im Wesentlichen positiv gesehen. In der Geschichtsschreibung gilt sie gewöhnlich als temperamentvoll, beherzt und geistreich. Sie soll auch sehr schön gewesen sein und einen aufwändigen Lebensstil gepflegt haben. Dass sie oft reiste, ist belegt, angeblichh soll sie diese Rundreisen sehr gerne unternommen haben. Sie soll außerdem Interesse für Kunst gezeigt haben, zumindest ist belegt, dass sie um 1330 einem Maler aus [[Graz]] einen Auftrag erteilt hat. Auf politischen Gebiet entfaltete sie eine rege Tätigkeit, daneben soll sie auch geschäftlich hervorgetreten sein.<ref>vgl. Gabrielle Claerr-Stamm: ''Johanna von Pfirt'', 1996, S. 19 und 48</ref> In wieweit dieses Bild den Kriterien der aktuellen Geschichtsforschung standhält, wäre noch zu überprüfen.


In einigen Chroniken gilt Johanna als Giftmörderin. Sie soll ihre Schwägerin [[Elisabeth von Niederbayern|Elisabeth]] († 1330), die Ehefrau von [[Otto der Fröhliche|Herzog Otto von Österreich ("''Otto des Fröhlichen''"]] und später auch diesen und dann noch seine Söhne Friedrich und Leopold (beide † 1344) mit Gift ermordet haben.<ref name ="claerr54"/> Nach der zeitgenössischen "Cronica S. Petri Erfordensis moderna" wird ihr außerdem unterstellt, am Tod von [[Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig (IV.) "''den Bayern''"]] († 1347) beteiligt gewesen zu sein, indem sie ihm vergifteten Wein trinken ließ. Diese Geschichte wurde von einigen späteren Chronisten und Geschichtsschreibern übernommen und wesentlich ausgeschmückt. Ursprünglich dürfte es sich bei dieser wohl fiktiven Geschichte aber um eine Abwehrstrategie gehandelt haben, mit welchem versucht wurde, negative Interpretationen über den Tod von Kaiser Ludwig als "schlechter" Tod abzuwenden.<ref>vgl. Manuel Kamenzin: ''Die Tode der römisch-deutschen Könige und Kaiser (1150-1349)'' (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Karl Ubl|Karl Ubl]] (Hrsg.): ''Mittelalterforschungen''. Bd. 64). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2020.  
In einigen Chroniken gilt Johanna als Giftmörderin. Sie soll ihre Schwägerin [[Elisabeth von Niederbayern|Elisabeth]] († 1330), die Ehefrau von [[Otto der Fröhliche|Herzog Otto von Österreich ("''Otto des Fröhlichen''"]] und später auch diesen und dann noch seine Söhne Friedrich und Leopold (beide † 1344) mit Gift ermordet haben.<ref name ="claerr54"/> Nach der zeitgenössischen "Cronica S. Petri Erfordensis moderna" wird ihr außerdem unterstellt, am Tod von [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig (IV.) "''den Bayern''"]] († 1347) beteiligt gewesen zu sein, indem sie ihm vergifteten Wein trinken ließ. Diese Geschichte wurde von einigen späteren Chronisten und Geschichtsschreibern übernommen und wesentlich ausgeschmückt. Ursprünglich dürfte es sich bei dieser wohl fiktiven Geschichte aber um eine Abwehrstrategie gehandelt haben, mit welchem versucht wurde, negative Interpretationen über den Tod von Kaiser Ludwig als "schlechter" Tod abzuwenden.<ref>vgl. Manuel Kamenzin: ''Die Tode der römisch-deutschen Könige und Kaiser (1150-1349)'' (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Karl Ubl|Karl Ubl]] (Hrsg.): ''Mittelalterforschungen''. Bd. 64). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2020.  
ISBN 978-3-7995-4385-9. S. 384-390 und S. 397</ref>
ISBN 978-3-7995-4385-9. S. 384-390 und S. 397</ref>


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