Elisabeth von Luxemburg (1358-1373): Unterschied zwischen den Versionen

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== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Prinzessin Elisabeth von Böhmen war eine Tochter von [[w:Karl IV. (HRR)|Kaiser Karl IV.]] aus dessen dritter Ehe mit [[w:Anna von Schweidnitz|Anna von Schweidnitz-Jauer]]. Nachdem ihr Vater sie zunächst mit Markgraf Otto (V.) von Brandenburg, einem Sohn von [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig IV. "''dem Baiern''"]],  verlobt hatte, wurde die, obwohl sie de facto noch ein Kind war, 1366 in [[w:Praha|Prag]] mit dem ca. 16jährigen [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") verheiratet. Aus ihrer Ehe sind keine Kinder belegt.<ref name ="claerr64">vgl.Gabrielle Claerr-Stamm: Johanna von Pfirt. Gattin des Habsburgers Albrecht II. Herzog von Oesterreich oder das europäische Schicksal einer Elsässerin. Sundgaugeschichtsverein, Riedisheim, 1996. ISBN 2-908498-06-5. S. 64</ref>
Prinzessin Elisabeth von Böhmen war eine Tochter von [[w:Karl IV. (HRR)|Kaiser Karl IV.]] aus dessen dritter Ehe mit [[w:Anna von Schweidnitz|Anna von Schweidnitz-Jauer]]. Nachdem ihr Vater sie zunächst mit Markgraf Otto (V.) von Brandenburg, einem Sohn von [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig IV. "''dem Baiern''"]],  verlobt hatte, wurde die, obwohl sie de facto noch ein Kind war, im März 1366 in [[w:Praha|Prag]]<ref name ="Lackner58">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 58</ref> mit dem ca. 16jährigen [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") verheiratet. Aus ihrer Ehe sind keine Kinder belegt.<ref name ="claerr64">vgl.Gabrielle Claerr-Stamm: Johanna von Pfirt. Gattin des Habsburgers Albrecht II. Herzog von Oesterreich oder das europäische Schicksal einer Elsässerin. Sundgaugeschichtsverein, Riedisheim, 1996. ISBN 2-908498-06-5. S. 64</ref>


== Leben ==
== Leben ==
[[File:Doll Habsburgerstammbäume detail 1.jpg|thumb|Elisabeth mit ihrem Ehemann Albrecht und ihrer Nachfolgerin Beatrix auf einem Habsburgerstammbaum aus dem Jahr 1497. Der Herzog wendet ihr den Rücken zu und seine Aufmerksamkeit gilt ausschließlich der zweiten Ehefrau.]]
[[File:Doll Habsburgerstammbäume detail 1.jpg|thumb|Elisabeth mit ihrem Ehemann Albrecht und ihrer Nachfolgerin Beatrix auf einem Habsburgerstammbaum aus dem Jahr 1497. Der Herzog wendet ihr den Rücken zu und seine Aufmerksamkeit gilt ausschließlich der zweiten Ehefrau.]]
[[File:Kartause Gaming 7541.JPG|thumb|Grabplatte in der Kartause Gaming, wo Elisabeth bei ihren Schwiegereltern beigesetzt wurde]]
[[File:Kartause Gaming 7541.JPG|thumb|Grabplatte in der Kartause Gaming, wo Elisabeth bei ihren Schwiegereltern beigesetzt wurde]]
Herzogin Elisabeth, die bereits mit 15 Jahren starb<ref name ="claerr64"/>, hat kaum irgendeine historische Spur hinterlassen. Aus der Inventarliste zur Krypta der [[Kartause Gaming]], die am 1. Juli 1737 zu dessen Erstellung geöffnet worden war, wird ein dicker, blonder Zopf erwähnt, da damals noch von ihren Überresten erhalten gewesen sein soll.<ref name ="claerr66">vgl.Gabrielle Claerr-Stamm: Johanna von Pfirt. Gattin des Habsburgers Albrecht II. Herzog von Oesterreich oder das europäische Schicksal einer Elsässerin. Sundgaugeschichtsverein, Riedisheim, 1996. ISBN 2-908498-06-5. S. 66</ref>, findet sich in der Inder  Ihre historische Bedeutung ergibt sich daraus, dass sie für ihren Vater eine Schachfigur war, die er politisch nutzen konnte. Nachdem bereits 1364 zwischen den Familien von Kaiser Karl IV. und den Habsburgern der "[[w:Brünner Erbvertrag|Brünner Erbvertrag]]" geschlossen worden war, wurde im Zusammenhang mit Elisabeths Hochzeit ein weiterer Erbvertrag zwischen beiden Dynastien geschlossen. Die neuere Forschung geht außerdem davon aus, dass Kaiser Karl IV. durch die Verlobung seiner Tochter mit Herzog Albrecht (III.) gleichzeitig und endgültig ein anderes, zu diesem Zeitpunkt noch viel versprechendes Eheprojekt verhindern konnte, das noch unter Albrechts [[Rudolf IV. (Österreich)|Vorgänger]] für diesen vereinbart worden war. In der neueren Forschung wird auch davon ausgegangen, dass die Eheschließung von Elisabeth eine Gegenleistung dafür war, von der Kaiser Karl IV. die Belehnung von Herzog Albrecht und seinen Bruder Leopold mit ihren Reichslehen abhängig machte und dass sie den Habsburgern die Herrschaft über die [[Grafschaft Tirol]] sicherte.<ref name ="hamann84">vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 84</ref>
Herzogin Elisabeth, die bereits mit 15 Jahren starb<ref name ="claerr64"/>, hat kaum irgendeine historische Spur hinterlassen. Aus der Inventarliste zur Krypta der [[Kartause Gaming]], die am 1. Juli 1737 zu dessen Erstellung geöffnet worden war, wird ein dicker, blonder Zopf erwähnt, da damals noch von ihren Überresten erhalten gewesen sein soll.<ref name ="claerr66">vgl.Gabrielle Claerr-Stamm: Johanna von Pfirt. Gattin des Habsburgers Albrecht II. Herzog von Oesterreich oder das europäische Schicksal einer Elsässerin. Sundgaugeschichtsverein, Riedisheim, 1996. ISBN 2-908498-06-5. S. 66</ref>, findet sich in der Inder  Ihre historische Bedeutung ergibt sich daraus, dass sie für ihren Vater eine Schachfigur war, die er politisch nutzen konnte. Nachdem bereits 1364 zwischen den Familien von Kaiser Karl IV. und den Habsburgern der "[[w:Brünner Erbvertrag|Brünner Erbvertrag]]" geschlossen worden war, wurde im Zusammenhang mit Elisabeths Hochzeit ein weiterer Erbvertrag zwischen beiden Dynastien geschlossen. Die neuere Forschung geht außerdem davon aus, dass Kaiser Karl IV. durch die Verlobung seiner Tochter mit Herzog Albrecht (III.) gleichzeitig und endgültig ein anderes, zu diesem Zeitpunkt noch viel versprechendes Eheprojekt verhindern konnte, das noch unter Albrechts [[Rudolf IV. (Österreich)|Vorgänger]] für diesen vereinbart worden war. In der neueren Forschung wird auch davon ausgegangen, dass die Eheschließung von Elisabeth eine Gegenleistung dafür war, von der Kaiser Karl IV. die Belehnung von Herzog Albrecht und seinen Bruder Leopold mit ihren Reichslehen abhängig machte und dass sie den Habsburgern die Herrschaft über die [[Grafschaft Tirol]] sicherte.<ref name ="hamann84">vgl. Brigitte Hamann (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 84</ref>


== Erinnerungsstätten im heutigen Österreich ==
== Erinnerungsstätten im heutigen Österreich ==
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=== Wien ===
=== Wien ===
* [[Innere Stadt (Wien)|Wien 1]]: Elisabeth ist zusammen mit ihrem Ehemann und dessen zweiter Ehefrau außerdem auf dem bekannten Habsburger-Stammbaum von Konrad Doll, der 1496 in Tirol geschaffen wurde. Dieser befindet sich heute als Teil der Sammlungen des [[Kunsthistorisches Museum|Kunsthistorischen Museums]] in der Hofjagd- und Rüstkammer der [[Hofburg|Neuen Burg]].<ref name ="pinterest">vgl. [https://www.pinterest.com/pin/358247345338636537/ Stammbaumdetail], Pinterest.COM, abgerufen am 6. August 2020</ref>
* [[Innere Stadt (Wien)|Wien 1]]: Elisabeth ist zusammen mit ihrem Ehemann und dessen zweiter Ehefrau außerdem auf dem bekannten Habsburger-Stammbaum von Konrad Doll, der 1496 in Tirol geschaffen wurde. Dieser befindet sich heute als Teil der Sammlungen des [[Kunsthistorisches Museum|Kunsthistorischen Museums]] in der Hofjagd- und Rüstkammer der [[Hofburg|Neuen Burg]].<ref name ="pinterest">vgl. [https://www.pinterest.com/pin/358247345338636537/ Stammbaumdetail], Pinterest.COM, abgerufen am 6. August 2020</ref>
== Der Frauenhofstaat von Elisabeth von Böhmen ==
Über einen Hofstaat von Herzogin Elisabeth ist kaum etwas bekannt. Sie dürfte diesen zumindest für einige Zeit zusammen mit ihrer Schwägerin [[Viridis Visconti|Viridis]] geführt haben. Als Hofmeisterin beider Herzoginnen ist [[Diemut von Landenberg]] († 1374) belegt. Eine ihrer Hofdamen war Dorothea, die um 1372 Martin Streytgruyem heiratete.<ref name ="Lackner52">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 52</ref>  Dieser wiederum war der Schenk von Herzogin Elisabeth, aber nicht von ihrer Schwägerin Viridis. 1371 verfügte Herzogin Elisabeth über ihren eigenen Küchenmeister und außerdem über ihre eigenen Türhüter und Türknechte. 1373 ist außerdem noch Rüdiger von Schiltarn als ihr Kammerschreiber bezeugt.<ref name ="Lackner53">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 53</ref>


== Literatur ==
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== Anmerkungen ==
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[[Kategorie:Gestorben in Wien]]
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