Anna Mautner: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Anna Neumann war die Tochter von Heinrich Neumann (1845-1896) und Ilona Helene Weiss (1851-1916)<ref name = geni/>. Sie heiratete den Sohn aus der Industriellenfamilie [[w:Mautner (Familie)|Mautner]] [[w:Konrad Mautner|Konrad]], der aber kein Interesse am väterlichen Unternehmen hatte. Sie verlegten ihren Lebensmittelpunkt nach [[Grundlsee (Gemeinde)|Grundlsee]], wo ihr Gatte  schon früher seine Sommerzeit verbrachte. Während des [[w:erster weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] verbrachte ihr Mann seinen Militärdienst in Wien. Die schon vor dem Krieg begonnenen volkstümlichen Forschungen führte ihr Mann nach dem Krieg weiter und wurde von Anna vollinhaltlich unterstützt.
Anna Neumann war die Tochter von Heinrich Neumann (1845-1896) und Ilona Helene Weiss (1851-1916)<ref name = geni/>. Sie heiratete den Sohn aus der Industriellenfamilie [[w:Mautner (Familie)|Mautner]] [[w:Konrad Mautner|Konrad]], der aber kein Interesse am väterlichen Unternehmen hatte. Sie verlegten ihren Lebensmittelpunkt nach [[Grundlsee (Gemeinde)|Grundlsee]], wo ihr Gatte  schon früher seine Sommerzeit verbrachte. Während des [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] verbrachte ihr Mann seinen Militärdienst in Wien. Die schon vor dem Krieg begonnenen volkstümlichen Forschungen führte ihr Mann nach dem Krieg weiter und wurde von Anna vollinhaltlich unterstützt.


Mit ihrem Mann hatte Anna vier Kinder (ein fünftes starb bereits als Kleinkind), als er 1924 starb. Das von Konrad begonnene ''Steyrische Trachtenbuch'' setzte sie mit dem Volkskundler Viktor Geramb fort. Als jedoch das Unternehmen ihrer Schwiegereltern 1930 in Konkurs ging, brach der Unterhalt ihrer Familie weg. So gründete sie in Grundlsee als reine [[w:Blaudruck|Blaudruckerin]] die Firma "Mautner Handdrucke" und erzeugt in diesem Trachtenstoffe um sich und die Kinder zu ernähren.
Mit ihrem Mann hatte Anna vier Kinder (ein fünftes starb bereits als Kleinkind), als er 1924 starb. Das von Konrad begonnene ''Steyrische Trachtenbuch'' setzte sie mit dem Volkskundler Viktor Geramb fort. Als jedoch das Unternehmen ihrer Schwiegereltern 1930 in Konkurs ging, brach der Unterhalt ihrer Familie weg. So gründete sie in Grundlsee als reine [[w:Blaudruck|Blaudruckerin]] die Firma "Mautner Handdrucke" und erzeugt in diesem Trachtenstoffe um sich und die Kinder zu ernähren.


Obwohl sie 1919 zum [[w:Protestantismus|protestantischen Glauben]] übergetreten ist, galt sie nach dem [[w:Anschluss Österreichs|Anschluss]] im Jahr 1938 als Jüdin und war von den Verfolgungsmaßnahmen des NS-Regimes betroffen. Sie verlor dabei sowohl Haus als auch Unternehmen in Gosau, aber auch umfangreiche volkskundlichen Sammlungen ihres Mannes in der Steiermark und in Wien. Mit ihren Kindern konnte aber die damals 60-jährige noch im März 1939 fliehen und überlebte den [[w:Zweiter weltkrieg|Krieg]] in den USA, Kanada und Großbritannien.
Obwohl sie 1919 zum [[w:Protestantismus|protestantischen Glauben]] ebenso wie ihr Gatte übergetreten ist,<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/luther-wien-waehring-hernals/01-24/?pg=22 Taufbauch] der Pfarre Wien-Währing & Hernals (Lutherkirche) auf Matricula online</ref> galt sie nach dem [[w:Anschluss Österreichs|Anschluss]] im Jahr 1938 als Jüdin und war von den Verfolgungsmaßnahmen des NS-Regimes betroffen. Sie verlor dabei sowohl Haus als auch Unternehmen in Gosau, aber auch umfangreiche volkskundlichen Sammlungen ihres Mannes in der Steiermark und in Wien. Mit ihren Kindern konnte aber die damals 60-jährige noch im März 1939 fliehen und überlebte den [[w:Zweiter weltkrieg|Krieg]] in den USA, Kanada und Großbritannien.


Nach dem Krieg kehrte sie 1946 aus den USA wieder nach Österreich, bekam aber erst durch langwierige Verhandlungen Ende 1949 ihr Haus und das Unternehmen zurückerstattet. Auch Teile der Sammmlungen wurden an sie übergeben.Das Unternehmen betrieb sie bis 1954.
Nach dem Krieg kehrte sie 1946 aus den USA wieder nach Österreich, bekam aber erst durch langwierige Verhandlungen Ende 1949 ihr Haus und das Unternehmen zurückerstattet. Auch Teile der Sammmlungen wurden an sie übergeben.Das Unternehmen betrieb sie bis 1954.


Sie starb im Jahr 1961 in Bad Aussee.  
Sie starb im Jahr 1961 in Bad Aussee. Begraben wurde sie in Gosau. Ihr Gatte wurde 2010 in Wien exhumiert und ebenso in Gosau beerdigt.<ref>[[w:Georg Gaugusch|Georg Gaugusch]]: ''Wer einmal war. Das jüdische Großbürgertum Wiens 1800–1938''. Band 2: ''L–R''. Amalthea, Wien 2016, ISBN 978-3-85002-773-1, S. 2209</ref>


Das Unternehmen wurde 1960 vom Ehepaar ''Maria & Josef Prisching'' übernommen und im Jahr 1996 an deren Tochter ''Martina Reischauer'' weiterübergeben. Sie führt noch immer den Namen Mautner Drucke, sowie das  Bild von Konrad Mautner in dem von Anna kreiierten Logo.<ref>[https://www.mautnerdrucke.at/handgedruckte-stoffe-einst-und-heute/ Einst & Heute] auf Mautner Drucke vom 2. Februar 2022</ref>
Das Unternehmen wurde 1960 vom Ehepaar ''Maria & Josef Prisching'' übernommen und im Jahr 1996 an deren Tochter ''Martina Reischauer'' weiterübergeben. Sie führt noch immer den Namen Mautner Drucke, sowie das  Bild von Konrad Mautner in dem von Anna kreiierten Logo.<ref>[https://www.mautnerdrucke.at/handgedruckte-stoffe-einst-und-heute/ Einst & Heute] auf Mautner Drucke vom 2. Februar 2022</ref>

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