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Das Gebiet von Punitz gehörte dem immerwährenden Grundherr von Güssing, so im Jahre 1588 [[w:Balthasar Batthyány|Balthasar Batthyány]]. Dieser besaß in Punitz: 7 Gehöfte, 15 Einwohnerfamilien, 4 Arme, 4 Diener, 1 Freien, 1 Vogelfänger und 1 Hirten. | Das Gebiet von Punitz gehörte dem immerwährenden Grundherr von Güssing, so im Jahre 1588 [[w:Balthasar Batthyány|Balthasar Batthyány]]. Dieser besaß in Punitz: 7 Gehöfte, 15 Einwohnerfamilien, 4 Arme, 4 Diener, 1 Freien, 1 Vogelfänger und 1 Hirten. | ||
Zur Zeit des Balthasar Batthyány wütete die Pest in furchtbarer Weise. In einem uralten Buche der Güssinger [[w:Franziskanerkloster und Klosterkirche Güssing|Franziskanerbibliothek]] steht geschrieben: 'Im Jahre 1562 wütete die [[Pest]] in ganz Ungarn.' Im Jahre 1568 bat Balthasar Batthyány seine in Güssing wohnhafte Tante ''Katharina Svetkovics'', 'sie möge sich vor dem Tode flüchten.' Nach dem obgenannten Steuerausweis befanden sich im Jahre 1588 in Punitz 'per contagiosam pestem 26 domus desertae.' - '... infolge der ansteckenden | Zur Zeit des Balthasar Batthyány wütete die Pest in furchtbarer Weise. In einem uralten Buche der Güssinger [[w:Franziskanerkloster und Klosterkirche Güssing|Franziskanerbibliothek]] steht geschrieben: 'Im Jahre 1562 wütete die [[w:Pest|Pest]] in ganz Ungarn.' Im Jahre 1568 bat Balthasar Batthyány seine in Güssing wohnhafte Tante ''Katharina Svetkovics'', 'sie möge sich vor dem Tode flüchten.' Nach dem obgenannten Steuerausweis befanden sich im Jahre 1588 in Punitz 'per contagiosam pestem 26 domus desertae.' - '... infolge der ansteckenden Pest 26 Häuser verlassen...' Und im Jahre 1595 gab es dort 35 öde Häuser. Nach einem amtlichen Häuserausweis besaß die Güssinger Herrschaft in Punitz im Jahre 1599 32 Häuser und im Jahre 1600 - 1601 nur mehr 14. Die rasche Abnahme der herrschaftlichen Häuser in Punitz, wie auch - wie wir noch sehen werden - in anderen Gemeinden der Umgebung um das Jahr 1600, ist äußerst auffallend. Einen Grund hierzu möge eine weitere Forschung zeigen. Außer der Pest wurde die arme Bevölkerung noch von einem anderen schweren Übel heimgesucht. | ||
Rudolf II. verfuhr mit den Protestanten zu streng. Die dagegen aufbegehrenden Magnaten wurden des Hochverrats beschuldigt, verhaftet und ihre Güter beschlagnahmt. Darauf versammelten sich die erbitterten Stände 1604 unter der Fahne [[w:Stephan Bocskai|Stephan Bocskays]] gegen Kaiser Rudolf. Nach erfochtenen Siegen in Siebenbürgen und Oberungarn drangen Bocskays [[w:Heiducken|Haiduken]] 1605 unter dem Oberbefehlshaber Gregor Nemethy in das [[w:Komitat Eisenburg|Eisenburger Komitat]] ein. Der Güssinger Grundherr, der zweite [[w:Franz II. Batthyány|Franz Batthyány]], blieb in diesen Kämpfen seinem Herrscher treu, griff die in [[w:Szombathely|Steinamanger]] plündernden Aufständischen an und ließ zwei Offiziere Nemethys zum abschreckenden Beispiel enthaupten. | Rudolf II. verfuhr mit den Protestanten zu streng. Die dagegen aufbegehrenden Magnaten wurden des Hochverrats beschuldigt, verhaftet und ihre Güter beschlagnahmt. Darauf versammelten sich die erbitterten Stände 1604 unter der Fahne [[w:Stephan Bocskai|Stephan Bocskays]] gegen Kaiser Rudolf. Nach erfochtenen Siegen in Siebenbürgen und Oberungarn drangen Bocskays [[w:Heiducken|Haiduken]] 1605 unter dem Oberbefehlshaber Gregor Nemethy in das [[w:Komitat Eisenburg|Eisenburger Komitat]] ein. Der Güssinger Grundherr, der zweite [[w:Franz II. Batthyány|Franz Batthyány]], blieb in diesen Kämpfen seinem Herrscher treu, griff die in [[w:Szombathely|Steinamanger]] plündernden Aufständischen an und ließ zwei Offiziere Nemethys zum abschreckenden Beispiel enthaupten. | ||
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{{Zitat|Am Osterdienstag 1945 kamen von [[Urbersdorf]] herauf die ersten sowjetischen Soldaten. Drei Wochen vorher war im Ort der deutsche Tross einquartiert worden. Bei Feichtinger und Lichtenberger waren Feldküchen, bei Eichinger (in den Bergen) stand Artillerie. die Deutschen haben sich nur zum Teil durch Flucht vor Gefangenschaft retten können. In der Nacht vor dem Einzug der roten Armee zogen größere deutsche Heeresteile durch Punitz"}} | {{Zitat|Am Osterdienstag 1945 kamen von [[Urbersdorf]] herauf die ersten sowjetischen Soldaten. Drei Wochen vorher war im Ort der deutsche Tross einquartiert worden. Bei Feichtinger und Lichtenberger waren Feldküchen, bei Eichinger (in den Bergen) stand Artillerie. die Deutschen haben sich nur zum Teil durch Flucht vor Gefangenschaft retten können. In der Nacht vor dem Einzug der roten Armee zogen größere deutsche Heeresteile durch Punitz"}} | ||
{{Zitat|Die Russen nahmen bei manchen Bauern, so bei Jelensits und Tamandl, Pferde und Wagen mit. Die Bauern oder ihre Nachbarn mußten mit den Pferden mitfahren, zum Teil über [[Wiener Neustadt|Wr. Neustadt]] hinaus. Später kamen sie mit leeren Händen heim. Auch der Vinum und der Wodka waren gefragte Substanzen. Herr Kopesky schenkte den 'Herren' ein, um Ruhe zu haben. Sie schlugen ihn zum Dank so schwer, dass er sich, wohl infolge eines Gehirndefektes, erhängte. Die Frauen mußten sich etwa drei Wochen lang vor den Übergriffen versteckt halten}} | |||
Nach den Sowjets kamen ungarische Besatzungstruppen. Auch sie hatten ihre Feldküche bei Lichtenberger und ihr Hauptquartier bei Marakovits Ferenc. Vom Urbersdorfer Meierhof aus unternahmen die Besatzungstruppen nächtliche Plünderungszüge nach Punitz. Die abgelegenen Höfe wurden deshalb geräumt. So wohnten z.B. Leitner und Richter in dieser Zeit im Schulhaus. Die damaligen Parteifunktionäre Alois Marakovits (Bürgermeister), Rudolf Leitner und Adalbert Holzgethan wurden auf einige Tage abgeführt. Herr Marakovits war am 1.11.1943 an Stelle von Lichtenberger Adolf Bürgermeister geworden. Den Gottesdienst versahen während der Kriegszeit P. Stanislaus und Pater Franz von den Franziskanern aus Güssing. Das Leben und Auskommen war während dieser Zeit erträglich, denn die 'Wäger' und 'Schätzer' drückten beim Dreschen und Sautanz ein oder auch zwei Augen zu. Der Sandriegelmeierhof war während des Krieges ein Pferdelazarett. (Die Gebäude wurden 1958 abgerissen). Während der russischen Besetzung mussten viele Leute nach Rauchwart [[w:Schanze (Festungsbau)|schanzen]] gehen. Sie wurden bei den dortigen Leuten einquartiert" <ref name=":0" />. | Nach den Sowjets kamen ungarische Besatzungstruppen. Auch sie hatten ihre Feldküche bei Lichtenberger und ihr Hauptquartier bei Marakovits Ferenc. Vom Urbersdorfer Meierhof aus unternahmen die Besatzungstruppen nächtliche Plünderungszüge nach Punitz. Die abgelegenen Höfe wurden deshalb geräumt. So wohnten z.B. Leitner und Richter in dieser Zeit im Schulhaus. Die damaligen Parteifunktionäre Alois Marakovits (Bürgermeister), Rudolf Leitner und Adalbert Holzgethan wurden auf einige Tage abgeführt. Herr Marakovits war am 1.11.1943 an Stelle von Lichtenberger Adolf Bürgermeister geworden. Den Gottesdienst versahen während der Kriegszeit P. Stanislaus und Pater Franz von den Franziskanern aus Güssing. Das Leben und Auskommen war während dieser Zeit erträglich, denn die 'Wäger' und 'Schätzer' drückten beim Dreschen und Sautanz ein oder auch zwei Augen zu. Der Sandriegelmeierhof war während des Krieges ein Pferdelazarett. (Die Gebäude wurden 1958 abgerissen). Während der russischen Besetzung mussten viele Leute nach Rauchwart [[w:Schanze (Festungsbau)|schanzen]] gehen. Sie wurden bei den dortigen Leuten einquartiert" <ref name=":0" />. |