Otakar III. (Steiermark): Unterschied zwischen den Versionen

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Markgraf Otakar (III.) war mit [[Kunigunde von Vohburg]] († 1184), der Tochter des Markgrafen [[w:Diepold III. von Vohburg|Diepold (III.) von Cham-Vohburg]] aus der [[w:Diepoldinger-Rapotonen|Familie der Diepoldinger-Rapotonen]] verheiratet.<ref group="A">Ihre ältere Halbschwester [[w:Adela von Vohburg|Adela]] († 1187) war die erste Ehefrau von [[w:Friedrich I. (HRR)|König / Kaiser Friedrich I. Barbarossa]]</ref> Aus dieser Ehe hatte er einen Sohn [[Ottokar IV. (Steiermark)|Otakar (IV.)]] († 1192), mit dem seine Familie in "männlicher Linie" ausstarb.<ref name ="Ndb640">vgl. NDB, 1999, Bd. 19, S. 640</ref>
Markgraf Otakar (III.) war mit [[Kunigunde von Vohburg]] († 1184), der Tochter des Markgrafen [[w:Diepold III. von Vohburg|Diepold (III.) von Cham-Vohburg]] aus der [[w:Diepoldinger-Rapotonen|Familie der Diepoldinger-Rapotonen]] verheiratet.<ref group="A">Ihre ältere Halbschwester [[w:Adela von Vohburg|Adela]] († 1187) war die erste Ehefrau von [[w:Friedrich I. (HRR)|König / Kaiser Friedrich I. Barbarossa]]</ref> Aus dieser Ehe hatte er einen Sohn [[Ottokar IV. (Steiermark)|Otakar (IV.)]] († 1192), mit dem seine Familie in "männlicher Linie" ausstarb.<ref name ="Ndb640">vgl. NDB, 1999, Bd. 19, S. 640</ref>


== Leben ==
== Anfänge ==
[[File:Otokar.jpg|thumb|Reitersiegel von Markgraf Otakar (III.), Zeichnung aus dem 19. Jahrhundert]]
[[File:Otokar.jpg|thumb|Reitersiegel von Markgraf Otakar (III.), Zeichnung aus dem 19. Jahrhundert]]
Markgraf Otakar (III.) wurde nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1129 offiziell steirischer Markgraf. Da er noch ein Kind war, übernahm zunächst seine Mutter die Regentschaft über die Markgrafschaft Steier. Sie fungierte bis zu seiner Volljährigkeit, vielleicht in Zusammenarbeit mit weiteren Verwandten, darunter seinem Onkel, den Grafen [[Bernhard von Spanheim|Bernhard von Trixen]] († 1147), als sein Vormund. Seine erste eigene Urkunde stellte Markgraf Otakar (III.) 1140 aus. In einer Urkunde aus dem Jahr 1160 bezeichnete er die Markgrafschaft Steier erstmals als "sein Land" ("terra nostra"). In den mehr als zwanzig Jahren seiner Herrschaft gewann der steirische Markgraf durch das erfolgreiche Einfordern von weiteren Erbschaften große Besitzungen und Ämter im heutigen Bundesland Kärnten sowie in den heutigen Staaten Slowenien und Italien, wodurch er sein Herrschaftsgebiet wesentlich vergrößerte. Er behauptete sich erfolgreich, teils mit Gewalt, gegen hoch- und edelfreie Adelige<ref group="A">Die [[w:Edelfrei|Hochfreien]] waren innerhalb des Adels ein eigener landrechtlicher Stand. Als Hochfreie galten im Mittelalter Personen, die eine dynastische Herkunft aufweisen konnten und ihren Besitz als "freies Eigen" besaßen. Die Hochfreien waren dem fürstenmäßigen hohen Adel gleichgestellt, rechtlich hatten sie eine Zwischenstellung zwischen den Personen, welche im Besitz der "wirklichen" alten Gaugrafschaften und Stammesherzogtümern waren und den nur ritterbürtigen Mittelfreien. Im Unterschied zu den [[w:Ministeriale|Ministerialen]] verdankten sie ihren Adel nicht einem Dienst- oder Lehnsverhältnisses und waren somit keiner anderen Dynastien untergeordnet. Sie unterstanden nur dem König beziehungsweise dem Kaiser. Seit dem 11. Jahrhundert galten ihre Territorien daher als "reichsfrei", "königsfrei" oder "reichsunmittelbar". Sie führten gewöhnlich den Titel Herr oder Freiherr, im Spätmittelalter oder in der frühen Neuzeit gelang einigen der Aufstieg in den Grafenstand, während sich die meisten, nicht immer gegen ihren Willen, in die Lehensabhängigkeit mächtigerer Adelsfamilien gerieten.</ref>, deren Eigengüter auf dem Areal seiner Markgrafschaft lagen und förderte und sicherte seine Herrschaft ab, in dem er Ministeriale<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref>, darunter auch solche, die zuvor im Dienst jener Adeligen gewesen waren, zu seinen wichtigsten Helfern machte.<ref name ="Ndb640"/>
Markgraf Otakar (III.) wurde nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1129 offiziell steirischer Markgraf. Da er noch ein Kind war, übernahm zunächst seine Mutter die Regentschaft über die Markgrafschaft Steier. Sie fungierte bis zu seiner Volljährigkeit, vielleicht in Zusammenarbeit mit weiteren Verwandten, darunter seinem Onkel, den Grafen [[Bernhard von Spanheim|Bernhard von Trixen]] († 1147), als sein Vormund. Seine erste eigene Urkunde stellte Markgraf Otakar (III.) 1140 aus. In einer Urkunde aus dem Jahr 1160 bezeichnete er die Markgrafschaft Steier erstmals als "sein Land" ("terra nostra"). In den mehr als zwanzig Jahren seiner Herrschaft gewann der steirische Markgraf durch das erfolgreiche Einfordern von weiteren Erbschaften große Besitzungen und Ämter im heutigen Bundesland Kärnten sowie in den heutigen Staaten Slowenien und Italien, wodurch er sein Herrschaftsgebiet wesentlich vergrößerte. Er behauptete sich erfolgreich, teils mit Gewalt, gegen hoch- und edelfreie Adelige<ref group="A">Die [[w:Edelfrei|Hochfreien]] waren innerhalb des Adels ein eigener landrechtlicher Stand. Als Hochfreie galten im Mittelalter Personen, die eine dynastische Herkunft aufweisen konnten und ihren Besitz als "freies Eigen" besaßen. Die Hochfreien waren dem fürstenmäßigen hohen Adel gleichgestellt, rechtlich hatten sie eine Zwischenstellung zwischen den Personen, welche im Besitz der "wirklichen" alten Gaugrafschaften und Stammesherzogtümern waren und den nur ritterbürtigen Mittelfreien. Im Unterschied zu den [[w:Ministeriale|Ministerialen]] verdankten sie ihren Adel nicht einem Dienst- oder Lehnsverhältnisses und waren somit keiner anderen Dynastien untergeordnet. Sie unterstanden nur dem König beziehungsweise dem Kaiser. Seit dem 11. Jahrhundert galten ihre Territorien daher als "reichsfrei", "königsfrei" oder "reichsunmittelbar". Sie führten gewöhnlich den Titel Herr oder Freiherr, im Spätmittelalter oder in der frühen Neuzeit gelang einigen der Aufstieg in den Grafenstand, während sich die meisten, nicht immer gegen ihren Willen, in die Lehensabhängigkeit mächtigerer Adelsfamilien gerieten.</ref>, deren Eigengüter auf dem Areal seiner Markgrafschaft lagen und förderte und sicherte seine Herrschaft ab, in dem er Ministeriale<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref>, darunter auch solche, die zuvor im Dienst jener Adeligen gewesen waren, zu seinen wichtigsten Helfern machte.<ref name ="Ndb640"/>
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