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Josef Paul Florian (* 29. August 1875 in Klagenfurt; + 17. Dezember 1947 in Baden) war ein österreichischer Geschäfts- und Kaufmann in Baden bei Wien.
'''Josef''' <small>Paul</small> '''Florian''' (* [[29. August]] [[1875]] in [[Klagenfurt]]; † [[17. Dezember]] [[1947]] in [[Baden bei Wien]]) war ein österreichischer Geschäfts- und Kaufmann.


Leben
== Leben ==
Josef Florian kam im August 1875 als Sohn des aus Tarvis stammenden Stationsdieners der k.k. Kronprinz Rudolfs-Bahn, Josef Florian und der Kutscherstochter Pauline Kreiger in der Klagenfurter Vorstadt Nr. 266 unehelich zur Welt, wurde in der Pfarrkirche Sankt Nikolai in Villach getauft und vier Jahre später legitimiert.
Josef Florian kam im August 1875 als Sohn des aus [[w:Tarvis|Tarvis]] stammenden Stationsdieners der [[w:Kronprinz Rudolf-Bahn|k.k. priv. Kronprinz Rudolfs-Bahn]], Josef Florian und der Kutscherstochter Pauline Kreiger in der Klagenfurter Vorstadt Nr. 266 unehelich zur Welt<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/gurk/villach-st-nikolai/V09_011-1/?pg=32 Villach, Pfarre Sankt Nikolai – Taufbuch 1873-1882 (pag.28)] </ref>, wurde in der [[w:Nikolaikirche Villach|Pfarrkirche Sankt Nikolai]] in [[Villach]] getauft und vier Jahre später legitimiert. Nach seiner Grundschul- und Ausbildungszeit kam Florian 1896 nach Baden und wurde Handlungsgehilfe des ''Delikatessen- und Spezereiwarengeschäftes Johann Mayerwalter'' in der Wassergasse Nr. 7. Wenige Jahre später machte er sich selbständig und übernahm im Dezember 1900 käuflich die ''Spezerei- und Delikatessenhandlung Dorn'' in der Wassergasse Nr. 10<ref>{{ANNO|bzt|01|12|1900|4|Geschäfts Übernahme|HERVORHEBUNG=Josef_Florian}}</ref>. Im April 1904 war es dann so weit, Florian vermählte sich mit Johanna Mayerwalter, der Tochter seines früheren Arbeitgebers in der [[w:Mariahilferkirche (Graz)|Pfarrkirche Mariahilf]] in [[Graz]]<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/graz-seckau/graz-mariahilf/1074/?pg=193 Graz, Pfarre Mariahilf – Trauungsbuch 1901-1905 (fol.183)]</ref>, die ihm treu zur Seite stand und ihm zwei Söhne schenkte: Dr. Hermann Florian<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/01-25/?pg=132 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1905-1907 (fol.129)] Hermann Florian (1906-1941) </ref> und Josef Paul II. Florian<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/01-26/?pg=13 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1908-1910 (fol.10)] Josef Paul II. Florian (1908-1978) </ref>.


Nach seiner Grundschul- und Ausbildungszeit kam Florian 1896 nach Baden und wurde Handlungsgehilfe des Delikatessen- und Spezereiwarengeschäftes Johann Mayerwalter in der Wassergasse Nr. 7.
Anno 1908 übersiedelte Florian sein Geschäft in die Pfarrgasse Nr. 10 und erwarb das heute noch im Familienbesitz befindliche Haus Visavis der Badener Stadttheaters im Eigentum. Ebenfalls in diesem Jahr gewann er einen gewissen Herrn Steiner, den ersten Badener Kino-Konzessionär für das Projekt, ein Kino zu bauen und es entstand Badens erste Lichtspielbühne, das heute nicht mehr existente ''Zentralkino'' in der Breyerstraße Nr. 1. 1917 gesellte sich auch eine Marmeladenfabrik in der Wienerstraße 9 zu seinen Unternehmungen, die aber nur kurze Zeit florierte.  


Wenige Jahre später machte er sich selbständig und übernahm im Dezember 1900 käuflich die Spezerei- und Delikatessenhandlung Dorn in der Wassergasse Nr. 10 (2). Im April 1904 war es dann so weit, Florian vermählte sich mit Johanna Mayerwalter, der Tochter seines früheren Arbeitgebers in der Pfarrkirche Mariahilf in Graz (3), die ihm treu zur Seite stand und ihm zwei Söhne schenkte: Dr. Hermann Florian (1906-1941) (7) und Josef Paul II. Florian (1908-1978) (8)
Im [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] übernahm Florian die Lebensmittel-Großverteilung für die Stadt, welche nach dem Krieg zur Gründung der ''Badener Einkaufsgenossenschaft'' führte, an welcher er maßgebend mitarbeitete. Anfang der 1920er Jahre wurde die Badensia Gesellschaft m. b. H. gegründet, deren Zweck die Schaffung eines Vergnügungsparks im Dobelhoffpark war. Zu den Gesellschaftern gehörten neben Josef Florian, der Fotograf [[w:Anton Schiestl (Fotograf)|Anton Schiestl]], der Drogist [[Hans Prokopp]] sowie die Herren Wagenhofer und Pichler. Bei der Gründung ging es nicht um den Profit, die Herren wollten Baden nur etwas Gutes tun. Im Jahre 1931 legte Florian und einige andere Herren ihre Gesellschaftsanteile zurück<ref>{{ANNO|wrz|22|10|1931|16|Baden bei Wien - Badensia Gesellschaft|HERVORHEBUNG=Josef_Florian}}</ref>.


Anno 1908 übersiedelte Florian sein Geschäft in die Pfarrgasse Nr. 10 und erwarb das heute noch im Familienbesitz befindliche Haus im Eigentum.  
Im Jahre 1927 erfolgte in nur viermonatiger Bauzeit die Errichtung des Badener Beethovenkinos, welches Florian zusammen mit Dr. Ernst Schmied initiierte und dessen Eröffnung am 30. November erfolgte<ref>{{ANNO|bzt|03|12|1927|2|Eröffnung des Beethovenkinos}}</ref>. Unter anderem richtete er auch gemeinsam mit Theaterdirektor Autheried die Filmbühne im [[w:Stadttheater Baden|Stadttheater Baden]], welches beide gemeinsam führten. Diesen Umstand ist es zu verdanken, dass das Stadttheater auch heute noch eine Kinokonzession besitzt, die seit ungefähr Mitte der 1980er Jahre nicht mehr genutzt wird. Auch bemühte er sich gemeinsam mit anderen Badener [[w:Honoratioren|Honoratioren]] für die Errichtung des Spielcasinos im Badener Kurhaus, welches im April 1934 eröffnet wurde<ref>{{ANNO|wnm|09|04|1934|5|Kur Casino Baden b. Wien}}</ref>. Zwei Jahre nach Ende des [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] verstarb Josef Florian am 17. Dezember 1947 in Baden und wurde am hiesigen [[Stadtpfarrfriedhof Baden|Stadtpfarrfriedhof]] im Grab seiner Schwiegereltern Mayerwalter im Beisein zahlreicher Badener Honoratioren zur letzten Ruhe bestattet<ref>(10) Verstorbenensuche https://stadtpfarrfriedhof-baden.at/verstorbenensuche/personendaten/?pdb=6245</ref><ref>{{Verstorbenensuche Baden}}</ref>.


Ebenfalls in diesem Jahr gewann er einen gewissen Herrn Steiner, den ersten Badener Kino-Konzessionär für das Projekt, ein Kino zu bauen und es entstand Badens erste Lichtspielbühne, das Zentralkino in der Breyerstraße Nr. 1.
Sein gleichnamiger Sohn Josef Florian, der 1937 Erna Sähli, die Tochter des Heiligenkreuzer Volksschuldirektors und Bürgermeisters Wilhelm Sähli in der Badener Pfarrkirche Sankt Helena geehelicht hatte (9), übernahm den Betrieb seines Vaters in der Pfarrgasse Nr. 10 und das dazugehörige Wohnhaus.


1917 gesellte sich auch eine Marmeladenfabrik in der Wienerstraße 9 zu seinen Unternehmungen, die aber nur kurze Zeit florierte.


Im Ersten Weltkrieg übernahm Florian die Lebensmittel-Großverteilung für die Stadt, welche nach dem Krieg zur Gründung der Badener Einkaufsgenossenschaft führte, an welcher er maßgebend mitarbeitete.
Anfang der 1920er Jahre wurde die Badensia Gesellschaft m. b. H. gegründet, deren Zweck die Schaffung eines Vergnügungsparks im Dobelhoffpark war. Zu den Gesellschaftern gehörten neben Josef Florian, der Fotograf Anton Schiestl, der Drogist Hans Prokopp und die Herren Wagenhofer und Pichler. Bei der Gründung ging es nicht um den Profit, die Herren wollten Baden nur etwas Gutes tun. Im Jahre 1931 legte Florian und einige andere Herren ihre Gesellschaftsanteile zurück (4).
Im Jahre 1927 erfolgte in nur viermonatiger Bauzeit die Errichtung des Badener Beethovenkinos, welches Florian zusammen mit Dr. Ernst Schmied initiierte und dessen Eröffnung am 30. November erfolgte (5).
Unter anderem richtete er auch gemeinsam mit Theaterdirektor Autheried die Filmbühne im Stadttheater Baden, welches beide gemeinsam führten. Diesen Umstand ist es zu verdanken, dass das Stadttheater auch heute noch eine Kinokonzession besitzt, die seit ungefähr Mitte der 1980er Jahre nicht mehr genutzt wird. Auch bemühte er sich gemeinsam mit anderen Badener Honoratioren für die Errichtung des Spielcasinos im Badener Kurhaus, welches im April 1934 eröffnet wurde (6).
Zwei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges verstarb Josef Florian am 17. Dezember 1947 in Baden und wurde am hiesigen Stadtpfarrfriedhof Baden im Grab seiner Schwiegereltern Mayerwalter im Beisein zahlreicher Badener Honoratioren zur letzten Ruhe bestattet (10).
Sein gleichnamiger Sohn Josef Florian, der 1937 Erna Sähli, die Tochter des Heiligenkreuzer Volksschuldirektors und Bürgermeisters Wilhelm Sähli in der Badener Pfarrkirche Sankt Helena geehelicht hatte (9), übernahm den Betrieb seines Vaters in der Pfarrgasse Nr. 10 und das dazugehörige Wohnhaus.


== Literatur ==
{{ANNO|bzt|27|12|1947|1|Josef Florian +|HERVORHEBUNG=Josef_Florian}}


== Einzelnachweise ==
<references />


Literatur
{{ANNO|bzt|27|12|1947|1|Josef Florian +|HERVORHEBUNG=Josef_Florian}}


Einzelnachweise
(1) Villach, Pfarre Sankt Nikolai – Taufbuch 1873-1882 (pag.28)
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/gurk/villach-st-nikolai/V09_011-1/?pg=32


(2) {{ANNO|bzt|01|12|1900|4|Geschäfts Übernahme|HERVORHEBUNG=Josef_Florian}}
(9) Baden, Pfarre Sankt Helena – Trauungsbuch 1937-1938 (fol.6) https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-helena-baden-st-christoph/02-09/?pg=9
(3) Graz, Pfarre Mariahilf – Trauungsbuch 1901-1905 (fol.183)
      https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/graz-seckau/graz-mariahilf/1074/?pg=193
(4) {{ANNO|wrz|22|10|1931|16|Baden bei Wien - Badensia Gesellschaft|HERVORHEBUNG=Josef_Florian}}
(5) {{ANNO|bzt|03|12|1927|2|Eröffnung des Beethovenkinos}}
(6) {{ANNO|wnm|09|04|1934|5|Kur Casino Baden b. Wien}}
(7) Baden, Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1905-1907 (fol.129) Hermann Florian (1906-1941) https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/01-25/?pg=132
(8) Baden, Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1908-1910 (fol.10) Josef Paul II. (1908-1978)
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/01-26/?pg=13
(9) Baden, Pfarre Sankt Helena – Trauungsbuch 1937-1938 (fol.6)
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-helena-baden-st-christoph/02-09/?pg=9
(10) Verstorbenensuche https://stadtpfarrfriedhof-baden.at/verstorbenensuche/personendaten/?pdb=6245
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