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Die so mit Orten verknüpften Abschnitte in [[Biografie|Lebensgeschichten]] einzelner Personen ereigneten sich in [[Österreich in der_Zeit des Nationalsozialismus|Österreich im NS-Staat]], im [[NS-Staat|Deutschland]] der NS-Zeit, der [[Schweiz]] und in [[Liechtenstein]] zwischen März 1938 und Juni 1945. Die abrufbaren Bilder und Texte geben dazu Auskunft. | Die so mit Orten verknüpften Abschnitte in [[Biografie|Lebensgeschichten]] einzelner Personen ereigneten sich in [[Österreich in der_Zeit des Nationalsozialismus|Österreich im NS-Staat]], im [[NS-Staat|Deutschland]] der NS-Zeit, der [[Schweiz]] und in [[Liechtenstein]] zwischen März 1938 und Juni 1945. Die abrufbaren Bilder und Texte geben dazu Auskunft. | ||
Die Vergangenheit soll bei dieser Fahrradtour multimedial und im Wortsinn des Fahrens, erfahrbar werden, indem einzelne Orte und ihre punktuelle Bedeutung in den Biografien der genannten Personen mit den generellen historischen Zusammenhängen der NS-Diktatur verbunden werden. Ort der Verknüpfung ist jeweils ein symbolischer [[Grenzstein]] als [[Kleindenkmal]]. Er erinnert an die jeweilige Geschichte der Verfolgung, die erfolgreiche bzw. gescheiterte Flucht im Grenzgebiet der Vierländerregion Bodensee und des Lebensendes bzw. des weiteren Lebensweges. Der beschriftete Grenzstein bietet auch den Informationszugang zur jeweiligen Internetseite (Smartphone vorausgesetzt). Die Steine befinden sich in Grenznähe, haben aber keine offizielle Funktion als Grenzsteine noch als Wegweiser des Radwegs. Die Informationen beschreiben in der Regel [[Flucht]]versuche von Personen, die durch das NS-Regime verfolgt wurden. Deren Ziel war der im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] [[Neutralität der Schweiz|neutrale Staat Schweiz]]. Dieser hatte enge wirtschaftliche Beziehungen zum NS-Staat und war auch deshalb an einem weitgehend offenen Grenzverkehr mit dem Reich interessiert. Allerdings waren Flüchtlinge nicht unbedingt willkommen. Der Grenzübertritt sollte also meist illegal erfolgen. Einige der 52 Geschichten handeln jedoch auch von der Organisation des jeweiligen Grenzregimes und dessen Respektierung durch die Anwohnerschaft<ref group=Anm> Zum Beispiel der „Grenzstein Nr. 49“ zeigt den Wechsel in der [https://ueber-die-grenze.at/indexprev3.php?id=49 Einordnung der Biografie von Meinrad Juen] in seiner Heimat: ''Vom Schmuggler zum Retter: der schillernde Abenteurer Meinrad Juen, [[St. Gallenkirch]], 1938 bis 1942''</ref><ref group=Anm>Zum Beispiel bei der ''Hörstation 23'' über den St. Galler Polizeikommandanten Hauptmann [[Paul Grüninger]] und der nach ihm 2012 benannten Brücke über den Grenzfluss bei [[Diepoldsau]].</ref><ref group=Anm>In folgenden Städten wurden Straßen oder Plätze nach Grüninger benannt: St. Gallen, [[Jerusalem]], [[Kirjat Ono]], [[Stuttgart]] und [[Rischon LeZion]]. In [[Wien]] wurde 1997 die nach den Plänen der Architekten [[Gustav Peichl]] und Rudolf Weber neuerbaute [[Paul-Grüninger-Schule|Schule]] in der Hanreitergasse nach ihm benannt.</ref> <ref>[http://www.tagblatt.ch/nachrichten/schweiz/bundesrat-weiht-paul-grueninger-strasse-in-israel-ein;art253650,5126820 ''Bundesrat weiht Paul-Grüninger-Strasse in Israel ein''], auf tagblatt.ch vom 30. Oktober 2017.</ref><ref>Marcel Elsener: [http://www.tagblatt.ch/ostschweiz/ostschweiz/tb-os/art120094,2866706 ''Eine Grenzbrücke für Grüninger.''] In: ''[[St. Galler Tagblatt]]'', 16. Februar 2012.</ref><ref>jub: [http://derstandard.at/1334797161145/Vorarlberg-Brueckendenkmal-fuer-Paul-Grueninger ''Brückendenkmal für Paul Grüninger.''] In: ''[[Der Standard]]'', Wien, vom 6. Mai 2012. Die staatenverbindende [[Paul Grüninger|Paul-Grüninger-Brücke]] wurde angesichts der Resonanz auf dessen öffentliche Rehabilitierung in den 1990er zu einem international beachteten Denkmal, das das Geschichtsprojekt einbezieht.</ref> | Die Vergangenheit soll bei dieser Fahrradtour multimedial und im Wortsinn des Fahrens, erfahrbar werden, indem einzelne Orte und ihre punktuelle Bedeutung in den Biografien der genannten Personen mit den generellen historischen Zusammenhängen der NS-Diktatur verbunden werden. Ort der Verknüpfung ist jeweils ein symbolischer [[Grenzstein]] als [[Kleindenkmal]]. Er erinnert an die jeweilige Geschichte der Verfolgung, die erfolgreiche bzw. gescheiterte Flucht im Grenzgebiet der Vierländerregion Bodensee und des Lebensendes bzw. des weiteren Lebensweges. Der beschriftete Grenzstein bietet auch den Informationszugang zur jeweiligen Internetseite (Smartphone vorausgesetzt). Die Steine befinden sich in Grenznähe, haben aber keine offizielle Funktion als Grenzsteine noch als Wegweiser des Radwegs. Die Informationen beschreiben in der Regel [[Flucht]]versuche von Personen, die durch das NS-Regime verfolgt wurden. Deren Ziel war der im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] [[Neutralität der Schweiz|neutrale Staat Schweiz]]. Dieser hatte enge wirtschaftliche Beziehungen zum NS-Staat und war auch deshalb an einem weitgehend offenen Grenzverkehr mit dem Reich interessiert. Allerdings waren Flüchtlinge nicht unbedingt willkommen. Der Grenzübertritt sollte also meist illegal erfolgen. Einige der 52 Geschichten handeln jedoch auch von der Organisation des jeweiligen Grenzregimes und dessen Respektierung durch die Anwohnerschaft<ref group=Anm>An den antisemitisch politisch aktiven [[Heinrich Rothmund]] (1888 — 1961), der zwischen 1919 und 1955 bundesweit Chef der [[Schweiz|schweizer]] [[Migrationsamt|Fremdenpolizei]] war, wird am [https://ueber-die-grenze.at/indexprev3.php?id=8 8.] und [https://ueber-die-grenze.at/indexprev3.php?id=23 23. Grenzstein] erinnert.</ref> <ref group=Anm>Zum Beispiel der „Grenzstein Nr. 49“ zeigt den Wechsel in der [https://ueber-die-grenze.at/indexprev3.php?id=49 Einordnung der Biografie von Meinrad Juen] in seiner Heimat: ''Vom Schmuggler zum Retter: der schillernde Abenteurer Meinrad Juen, [[St. Gallenkirch]], 1938 bis 1942''</ref><ref group=Anm>Zum Beispiel bei der ''Hörstation 23'' über den St. Galler Polizeikommandanten Hauptmann [[Paul Grüninger]] und der nach ihm 2012 benannten Brücke über den Grenzfluss bei [[Diepoldsau]].</ref><ref group=Anm>In folgenden Städten wurden Straßen oder Plätze nach Grüninger benannt: St. Gallen, [[Jerusalem]], [[Kirjat Ono]], [[Stuttgart]] und [[Rischon LeZion]]. In [[Wien]] wurde 1997 die nach den Plänen der Architekten [[Gustav Peichl]] und Rudolf Weber neuerbaute [[Paul-Grüninger-Schule|Schule]] in der Hanreitergasse nach ihm benannt.</ref> <ref>[http://www.tagblatt.ch/nachrichten/schweiz/bundesrat-weiht-paul-grueninger-strasse-in-israel-ein;art253650,5126820 ''Bundesrat weiht Paul-Grüninger-Strasse in Israel ein''], auf tagblatt.ch vom 30. Oktober 2017.</ref><ref>Marcel Elsener: [http://www.tagblatt.ch/ostschweiz/ostschweiz/tb-os/art120094,2866706 ''Eine Grenzbrücke für Grüninger.''] In: ''[[St. Galler Tagblatt]]'', 16. Februar 2012.</ref><ref>jub: [http://derstandard.at/1334797161145/Vorarlberg-Brueckendenkmal-fuer-Paul-Grueninger ''Brückendenkmal für Paul Grüninger.''] In: ''[[Der Standard]]'', Wien, vom 6. Mai 2012. Die staatenverbindende [[Paul Grüninger|Paul-Grüninger-Brücke]] wurde angesichts der Resonanz auf dessen öffentliche Rehabilitierung in den 1990er zu einem international beachteten Denkmal, das das Geschichtsprojekt einbezieht.</ref> | ||
Eröffnet wurde das Projekt nach umfangreichen Vorarbeiten der oben genannten Beteiligten im Juli 2022.<ref>Laura Kisser: [https://www.derstandard.de/story/2000137549797/mahnmal-zum-hoeren-ns-fluchtgeschichten-von-vorarlberg-in-die-schweiz ''Mahnmal zum Hören: NS-Fluchtgeschichten von Vorarlberg in die Schweiz.''] In: [[Der Standard]] vom 19. Juli 2022</ref> | Eröffnet wurde das Projekt nach umfangreichen Vorarbeiten der oben genannten Beteiligten im Juli 2022.<ref>Laura Kisser: [https://www.derstandard.de/story/2000137549797/mahnmal-zum-hoeren-ns-fluchtgeschichten-von-vorarlberg-in-die-schweiz ''Mahnmal zum Hören: NS-Fluchtgeschichten von Vorarlberg in die Schweiz.''] In: [[Der Standard]] vom 19. Juli 2022</ref> | ||
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* Markus Barney: ''Ein 100 Kilometer langes Denkmal.'' In der [[Wiener Zeitung]] vom 5. Juli 2022 über diese Form der [[Erinnerungskultur]]. ([https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/mehr-kultur/2153528-Ein-100-Kilometer-langes-Denkmal.html Link zur Onlineversion]) | * Markus Barney: ''Ein 100 Kilometer langes Denkmal.'' In der [[Wiener Zeitung]] vom 5. Juli 2022 über diese Form der [[Erinnerungskultur]]. ([https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/mehr-kultur/2153528-Ein-100-Kilometer-langes-Denkmal.html Link zur Onlineversion]) | ||
* Alexandra Föderl-Schmid: ''Auf Schmuggelstegen.'' In: [[Süddeutsche Zeitung]] vom 5. August 2022 (Während der Nazidiktatur versuchten viele Juden und andere Verfolgte, von Österreich in die Schweiz zu entkommen. Viele schafften es, andere leider nicht. Das interaktive Projekt "Über die Grenze" zeichnet auf bewegende Weise ihre Geschichten nach.) | * Alexandra Föderl-Schmid: ''Auf Schmuggelstegen.'' In: [[Süddeutsche Zeitung]] vom 5. August 2022 (Während der Nazidiktatur versuchten viele Juden und andere Verfolgte, von Österreich in die Schweiz zu entkommen. Viele schafften es, andere leider nicht. Das interaktive Projekt "Über die Grenze" zeichnet auf bewegende Weise ihre Geschichten nach.) | ||
* Edith Hessenberger (Hrsg.): ''Grenzüberschreitungen. Von Schleppern, Schmugglern, Flüchtlingen.'' Schruns 2008, 239 | * Edith Hessenberger (Hrsg.): ''Grenzüberschreitungen. Von Schleppern, Schmugglern, Flüchtlingen.'' Schruns 2008, 239 Seiten. Für den Heimatschutzverein im Tal Montafon. ISBN 978-3-902225-31-3. | ||
* Ursina Jud: ''Liechtenstein und die Flüchtlinge zur Zeit des Nationalsozialismus.'' Vaduz-Zürich Chronos-Verlag, 2005. 310 Seiten. In der Reihe Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission Liechtenstein Zweiter Weltkrieg (UHK-Studien), Band 1. ISBN 978-3-0340-0801-3. | * Ursina Jud: ''Liechtenstein und die Flüchtlinge zur Zeit des Nationalsozialismus.'' Vaduz-Zürich Chronos-Verlag, 2005. 310 Seiten. In der Reihe Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission Liechtenstein Zweiter Weltkrieg (UHK-Studien), Band 1. ISBN 978-3-0340-0801-3. | ||
* [[Stefan Keller (Historiker)|Stefan Keller]]: ''Grüningers Fall. Geschichten von Flucht und Hilfe.'' Rotpunktverlag, Zürich 1993, 5. Auflage 2013, ISBN 3-8586-9157-7. | * [[Stefan Keller (Historiker)|Stefan Keller]]: ''Grüningers Fall. Geschichten von Flucht und Hilfe.'' Rotpunktverlag, Zürich 1993, 5. Auflage 2013, ISBN 3-8586-9157-7. |
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