Burgruine Neuburg: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Neuburg wurde wahrscheinlich im zweiten Drittel des 12. Jahrhunderts von den Welfen erbaut und um 1152 Ministerialen anvertraut, die sich nach ihr benannten. Sie bildete das Zentrum der gleichnamigen Herrschaft, zu der Besitz in Koblach, [[Götzis]] und [[Mäder]] sowie der Burgstall Blasenberg bei [[Feldkirch]] gehörte. Für die Welfen war sie ein bedeutender Stützpunkt ihrer Herrschaft in Unterrätien war, vielleicht sogar der wichtigste Stützpunkt in diesem Gebiet.<ref name ="niederstätter113">vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Welfische Spuren südlich des Bodensees und in Rätien. In: [[w:Karl-Ludwig Ay|Karl-Ludwig Ay]] - [[w:Lorenz Maier|Lorenz Maier]] - [[w:Joachim Jahn (Journalist)|Joachim Jahn (Hrsg.)]]: ''Die Welfen''. Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft (= Forum Suevicum. Beiträge zur Geschichte Ostschwabens und der benachbarten Regionen. Hrsg. von [[w:Rolf Kießling|Rolf Kießling]]. Bd. 2). Universitätsverlag UVK, Konstanz, 1998. ISBN 3-87940-598-0. S. 113</ref> 1166 spielte sie eine Rolle in der [[w:Tübinger Fehde|Tübinger Fehde]]. 1166/67 wurde Pfalzgraf [[w:Hugo II. (Tübingen)|Hugo II. von Tübingen]], der Schwiegersohn und Erbe des Grafen [[Rudolf von Bregenz]] († um 1150), hier gefangen gehalten.<ref name ="koblach">vgl. [http://koblach.at/subsites/burgruine-neuburg/die-burg/geschichte-1 Burgruine Neuburg], Burgengeschichte</ref>
Die Neuburg wurde wahrscheinlich im zweiten Drittel des 12. Jahrhunderts von den Welfen erbaut und um 1152 Ministerialen anvertraut, die sich nach ihr benannten. Sie bildete das Zentrum der gleichnamigen Herrschaft, zu der Besitz in Koblach, [[Götzis]] und [[Mäder]] sowie der Burgstall Blasenberg bei [[Feldkirch]] gehörte. Für die Welfen war sie ein bedeutender Stützpunkt ihrer Herrschaft in Unterrätien war, vielleicht sogar der wichtigste Stützpunkt in diesem Gebiet.<ref name ="niederstätter113">vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Welfische Spuren südlich des Bodensees und in Rätien. In: [[w:Karl-Ludwig Ay|Karl-Ludwig Ay]] - [[w:Lorenz Maier|Lorenz Maier]] - [[w:Joachim Jahn (Journalist)|Joachim Jahn (Hrsg.)]]: ''Die Welfen''. Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft (= Forum Suevicum. Beiträge zur Geschichte Ostschwabens und der benachbarten Regionen. Hrsg. von [[w:Rolf Kießling|Rolf Kießling]]. Bd. 2). Universitätsverlag UVK, Konstanz, 1998. ISBN 3-87940-598-0. S. 113</ref> 1166 spielte sie eine Rolle in der [[w:Tübinger Fehde|Tübinger Fehde]]. 1166/67 wurde Pfalzgraf [[w:Hugo II. (Tübingen)|Hugo II. von Tübingen]], der Schwiegersohn und Erbe des Grafen [[Rudolf von Bregenz]] († um 1150), hier gefangen gehalten.<ref name ="koblach">vgl. [http://koblach.at/subsites/burgruine-neuburg/die-burg/geschichte-1 Burgruine Neuburg], Burgengeschichte</ref>


=== Die Neuburg im Besitz Ritter Thumb von Neuburg ===
=== Die Neuburg unter den Rittern Thumb von Neuburg ===
1188 wird erstmals Heinricus Tumbo als einer der Dienstmannen der Neuburg urkundlich erwähnt, von dem vermutlich Friedrich und Heinrich von Neuburg abstammen, die um 1240 als Besitzer der Neuburg nachgewiesen sind. Diese Familie, die später als die [[w:Thumb von Neuburg|Thumb(en) von Neuburg]] bezeichnet wurde, dürfte zuvor in "''Friesun''" (heute: [[Sankt Gerold]] bei [[Bludenz]]) ansässig gewesen sein, wo sie die [[Sankt Gerold#Sehenswürdigkeiten|Propstei Sankt Gerold]] stifteten<ref>vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Vorarlberg im Mittelalter'' (= ders.: ''Geschichte Vorarlbegs'', Bd. 1). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2014, S. 168</ref>. Zu Ende des 13. Jahrhunderts unterstanden die Thumben von Neuburg als Reichsritter direkt dem König bzw. Kaiser des [[w:Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reichs]].<ref name ="koblach"/> Noch im 13. Jahrhundert spalteten sich die Thumben in den Neuburger und den "Behaim"-Zweig (Wild-Behaim) auf, der auf [[Birkach (Birken)]] am Südhang des Kummens bei [[Feldkirch]] und im Rheintal bei [[w:St. Gallen|St. Gallen]] ansässig wurde. Ein weiterer Zweig der Thumb von Neuburg ist im 2. und 3. Viertel des 14. Jahrhunderts auf der [[w:Burg Neuburg (Untervaz)|Neuburg]] bei [[w:Untervaz|Untervaz]] in [[w:Graubünden|Graubünden]] nachgewiesen. Viele Mitglieder der Thumb sind als Kleriker belegt, besonders unter den Domherren von [[w:Chur|Chur]], von denen es einige bis zum [[w:Bistum Chur|Bischof]] brachten.<ref>vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Vorarlberg im Mittelalter'' (= ders.: ''Geschichte Vorarlbegs'', Bd. 1). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2014, S. 168f.</ref>
1188 wird erstmals Heinricus Tumbo als einer der Dienstmannen der Neuburg urkundlich erwähnt, von dem vermutlich Friedrich und Heinrich von Neuburg abstammen, die um 1240 als Besitzer der Neuburg nachgewiesen sind. Diese Familie, die später als die [[w:Thumb von Neuburg|Thumb(en) von Neuburg]] bezeichnet wurde, dürfte zuvor in "''Friesun''" (heute: [[Sankt Gerold]] bei [[Bludenz]]) ansässig gewesen sein, wo sie die [[Sankt Gerold#Sehenswürdigkeiten|Propstei Sankt Gerold]] stifteten<ref>vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Vorarlberg im Mittelalter'' (= ders.: ''Geschichte Vorarlbegs'', Bd. 1). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2014, S. 168</ref>. Zu Ende des 13. Jahrhunderts unterstanden die Thumben von Neuburg als Reichsritter direkt dem König bzw. Kaiser des [[w:Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reichs]].<ref name ="koblach"/> Noch im 13. Jahrhundert spalteten sich die Thumben in den Neuburger und den "Behaim"-Zweig (Wild-Behaim) auf, der auf [[Birkach (Birken)]] am Südhang des Kummens bei [[Feldkirch]] und im Rheintal bei [[w:St. Gallen|St. Gallen]] ansässig wurde. Ein weiterer Zweig der Thumb von Neuburg ist im 2. und 3. Viertel des 14. Jahrhunderts auf der [[w:Burg Neuburg (Untervaz)|Neuburg]] bei [[w:Untervaz|Untervaz]] in [[w:Graubünden|Graubünden]] nachgewiesen. Viele Mitglieder der Thumb sind als Kleriker belegt, besonders unter den Domherren von [[w:Chur|Chur]], von denen es einige bis zum [[w:Bistum Chur|Bischof]] brachten.<ref>vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Vorarlberg im Mittelalter'' (= ders.: ''Geschichte Vorarlbegs'', Bd. 1). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2014, S. 168f.</ref>


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