Burgruine Neuburg: Unterschied zwischen den Versionen

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1188 wird erstmals Heinricus Tumbo als einer der Dienstmannen der Neuburg urkundlich erwähnt, von dem vermutlich Friedrich und Heinrich von Neuburg abstammen, die um 1240 als Besitzer der Neuburg nachgewiesen sind. Diese Familie, die später als die [[w:Thumb von Neuburg|Thumb(en) von Neuburg]] bezeichnet wurde, dürfte zuvor in "''Friesun''" (heute: [[Sankt Gerold]] bei [[Bludenz]]) ansässig gewesen sein, wo sie die [[Sankt Gerold#Sehenswürdigkeiten|Propstei Sankt Gerold]] stifteten<ref>vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Vorarlberg im Mittelalter'' (= ders.: ''Geschichte Vorarlbegs'', Bd. 1). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2014, S. 168</ref>. Zu Ende des 13. Jahrhunderts unterstanden die Thumben von Neuburg als Reichsritter direkt dem König bzw. Kaiser des [[w:Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reichs]].<ref name ="koblach"/> Noch im 13. Jahrhundert spalteten sich die Thumben in den Neuburger und den "Behaim"-Zweig (Wild-Behaim) auf, der auf [[Birkach (Birken)]] am Südhang des Kummens bei [[Feldkirch]] und im Rheintal bei [[w:St. Gallen|St. Gallen]] ansässig wurde. Ein weiterer Zweig der Thumb von Neuburg ist im 2. und 3. Viertel des 14. Jahrhunderts auf der [[w:Burg Neuburg (Untervaz)|Neuburg]] bei [[w:Untervaz|Untervaz]] in [[w:Graubünden|Graubünden]] nachgewiesen. Viele Mitglieder der Thumb sind als Kleriker belegt, besonders unter den Domherren von [[w:Chur|Chur]], von denen es einige bis zum [[w:Bistum Chur|Bischof]] brachten.<ref>vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Vorarlberg im Mittelalter'' (= ders.: ''Geschichte Vorarlbegs'', Bd. 1). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2014, S. 168f.</ref>
1188 wird erstmals Heinricus Tumbo als einer der Dienstmannen der Neuburg urkundlich erwähnt, von dem vermutlich Friedrich und Heinrich von Neuburg abstammen, die um 1240 als Besitzer der Neuburg nachgewiesen sind. Diese Familie, die später als die [[w:Thumb von Neuburg|Thumb(en) von Neuburg]] bezeichnet wurde, dürfte zuvor in "''Friesun''" (heute: [[Sankt Gerold]] bei [[Bludenz]]) ansässig gewesen sein, wo sie die [[Sankt Gerold#Sehenswürdigkeiten|Propstei Sankt Gerold]] stifteten<ref>vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Vorarlberg im Mittelalter'' (= ders.: ''Geschichte Vorarlbegs'', Bd. 1). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2014, S. 168</ref>. Zu Ende des 13. Jahrhunderts unterstanden die Thumben von Neuburg als Reichsritter direkt dem König bzw. Kaiser des [[w:Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reichs]].<ref name ="koblach"/> Noch im 13. Jahrhundert spalteten sich die Thumben in den Neuburger und den "Behaim"-Zweig (Wild-Behaim) auf, der auf [[Birkach (Birken)]] am Südhang des Kummens bei [[Feldkirch]] und im Rheintal bei [[w:St. Gallen|St. Gallen]] ansässig wurde. Ein weiterer Zweig der Thumb von Neuburg ist im 2. und 3. Viertel des 14. Jahrhunderts auf der [[w:Burg Neuburg (Untervaz)|Neuburg]] bei [[w:Untervaz|Untervaz]] in [[w:Graubünden|Graubünden]] nachgewiesen. Viele Mitglieder der Thumb sind als Kleriker belegt, besonders unter den Domherren von [[w:Chur|Chur]], von denen es einige bis zum [[w:Bistum Chur|Bischof]] brachten.<ref>vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Vorarlberg im Mittelalter'' (= ders.: ''Geschichte Vorarlbegs'', Bd. 1). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2014, S. 168f.</ref>


Mit ihren Besitzungen in Koblach und [[Götzis]] gerieten die Thumb von Neuburg in Konflikte mit den Grafen von [[w:Montfort (Adelsgeschlecht|Montfort zu Feldkirch]], zudem sie in der Folge noch weitere Besitzungen im Gebiet der heutigen Stadt Feldkirch gewannen: die [[Burg Blasenstein]] bei Illbrugg (heute Feldkirch-Heiligkreuz), zinspflichte Hofstätten und das Patronat über die Kirche in [[w:Tisis|Tisis]] (heute Teil von Feldkirch). 1311 wurde die Neuburg während der [[w:Neuburger Fehde|Neuburger Fehde]]<ref group="A">Bei der "Neuburger Fehde" dürfte es auch das Vogtei-Recht für die Propstei Sankt Gerold gegangen sein, deren Kirche und Propsteigebäude als Folge gebrandschatzt wurden, vgl. [https://www.propstei-stgerold.at/fileadmin/filemanager/Dokumente/Wechselvolle_Propstei_detail_webversion.pdf Geschichte], Website Sankt Gerold</ref>, die Graf [[w:Rudolf III. von Montfort-Feldkirch|Rudolf III. von Montfort-Feldkirch]] mit Unterstützung der Grafen Hugo V. von Montfort-Bregenz und Hugo IV. von Werdenberg-Heiligenberg führte, belagert. Dieser errichtete etwas später auf dem Neuburger Gebiet bei Götzis die Burg [[Neu-Montfort (Burg)|Neu-Montfort]]. In der Folge kam es jedoch zu einer Annäherung mit den Grafen von Montfort. Die Ritter Thumb von Neuburg brachten einen Teil der Herrschaft Feldkirch mit der Burg Neu-Montfort als Pfandschaft unter ihre Herrschaft.<ref>vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Vorarlberg im Mittelalter'' (= ders.: ''Geschichte Vorarlbegs'', Bd. 1). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2014, S. 169f.</ref>  
Mit ihren Besitzungen in Koblach und [[Götzis]] gerieten die Thumb von Neuburg in Konflikte mit den Grafen von [[w:Montfort (Adelsgeschlecht|Montfort zu Feldkirch]], zudem sie in der Folge noch weitere Besitzungen im Gebiet der heutigen Stadt Feldkirch gewannen: die [[Burg Blasenstein]] bei Illbrugg (heute Feldkirch-Heiligkreuz), zinspflichte Hofstätten und das Patronat über die Kirche in [[w:Tisis|Tisis]] (heute Teil von Feldkirch). 1311 wurde die Neuburg während der [[w:Neuburger Fehde|Neuburger Fehde]]<ref group="A">Bei der "Neuburger Fehde" dürfte es auch um das Vogtei-Recht für die Propstei Sankt Gerold gegangen sein, deren Kirche und Propsteigebäude als Folge gebrandschatzt wurden. Vgl. [https://www.propstei-stgerold.at/fileadmin/filemanager/Dokumente/Wechselvolle_Propstei_detail_webversion.pdf Geschichte], Website Sankt Gerold</ref>, die Graf [[w:Rudolf III. von Montfort-Feldkirch|Rudolf III. von Montfort-Feldkirch]] mit Unterstützung der Grafen Hugo V. von Montfort-Bregenz und Hugo IV. von Werdenberg-Heiligenberg führte, belagert. Dieser errichtete etwas später auf dem Neuburger Gebiet bei Götzis die Burg [[Neu-Montfort (Burg)|Neu-Montfort]]. In der Folge kam es jedoch zu einer Annäherung mit den Grafen von Montfort. Die Ritter Thumb von Neuburg brachten einen Teil der Herrschaft Feldkirch mit der Burg Neu-Montfort als Pfandschaft unter ihre Herrschaft.<ref>vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Vorarlberg im Mittelalter'' (= ders.: ''Geschichte Vorarlbegs'', Bd. 1). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2014, S. 169f.</ref>  


In der Auseinandersetzung der Grafen von Werdenberg und Montfort zu Feldkirch Mitte des 14. Jahrhunderts standen die Thumb von Neuburg auf der Seite der Werdenberger. 1362 wurde Hugo Thumb von Neuburg trotz des kaiserlichen Schutzes, in welchen er getreten war, bei einem Aufenthalt in Feldkirch von Graf Rudolf IV. von Montfort gefangen genommen. Daraufhin zog dieser vor die Burg Neu-Montfort, deren Besatzung sich ergab. Wenig später kam es zu einer Einigung, worauf Hugo wieder freikam.<ref name ="niederstätter">vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Vorarlberg im Mittelalter'' (= ders.: ''Geschichte Vorarlbegs'', Bd. 1). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2014, S. 170</ref>
In der Auseinandersetzung der Grafen von Werdenberg und Montfort zu Feldkirch Mitte des 14. Jahrhunderts standen die Thumb von Neuburg auf der Seite der Werdenberger. 1362 wurde Hugo Thumb von Neuburg trotz des kaiserlichen Schutzes, in welchen er getreten war, bei einem Aufenthalt in Feldkirch von Graf Rudolf IV. von Montfort gefangen genommen. Daraufhin zog dieser vor die Burg Neu-Montfort, deren Besatzung sich ergab. Wenig später kam es zu einer Einigung, worauf Hugo wieder freikam.<ref name ="niederstätter">vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Vorarlberg im Mittelalter'' (= ders.: ''Geschichte Vorarlbegs'', Bd. 1). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2014, S. 170</ref>
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