Johann Baptist Tuaillon: Unterschied zwischen den Versionen

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[[1825]] bis 1827 versah er die Distriktsarztsstelle zu Zell am See provisorisch und später definitiv.<ref>Schematismus von Oesterreich ob der Enns und Salzburg: für das Jahr 1826, 203.</ref> In dieser Zeit verfasste Tuaillon eine genaue Beschreibung des Physikats Zell am See, die als Grundlage für einen Antrag des Kreisamtes diente. Mit diesem Antrag wurde die Errichtung eines eigenen Physikats-Bezirkes in [[Mittersill]] erbeten. Touaillon beschrieb das Salzachtal: "Der kleinste Teil dieses Talbodens ist für die Vegetation und Kultur geeignet, und zwar nur jener Teil, der an dem Fuße der nördlichen und südlichen Gebirgskette liegt, Deren übrigen Teil ansehnliche Lacken, Sümpfe und Moorgründe einnehmen." Ein Drittel des des Tales stehe unter Wasser, ein Drittel liefert nur schlechtes Pferdeheu und der verschwindet einerseits im Kampfe mit den Wildbächen, und andererseits mit der Versumpfung alljährlich mehr". Es sei auch eine bekannte Sache, "daß die Bewohner von Mittersill und anderen Ortschaften immer mit Schiffen versehen sind, um bei derlei nicht seltenen Vorfällen, die Kommunikation von Haus zu Haus unterhalten zu können."<ref>Landesregierungsarchiv 1787-1849 / Allgemeine Reihe Schachtel 152.</ref>
[[1825]] bis 1827 versah er die Distriktsarztsstelle zu Zell am See provisorisch und später definitiv.<ref>Schematismus von Oesterreich ob der Enns und Salzburg: für das Jahr 1826, 203.</ref> In dieser Zeit verfasste Tuaillon eine genaue Beschreibung des Physikats Zell am See, die als Grundlage für einen Antrag des Kreisamtes diente. Mit diesem Antrag wurde die Errichtung eines eigenen Physikats-Bezirkes in [[Mittersill]] erbeten. Touaillon beschrieb das Salzachtal: "Der kleinste Teil dieses Talbodens ist für die Vegetation und Kultur geeignet, und zwar nur jener Teil, der an dem Fuße der nördlichen und südlichen Gebirgskette liegt, Deren übrigen Teil ansehnliche Lacken, Sümpfe und Moorgründe einnehmen." Ein Drittel des des Tales stehe unter Wasser, ein Drittel liefert nur schlechtes Pferdeheu und der verschwindet einerseits im Kampfe mit den Wildbächen, und andererseits mit der Versumpfung alljährlich mehr". Es sei auch eine bekannte Sache, "daß die Bewohner von Mittersill und anderen Ortschaften immer mit Schiffen versehen sind, um bei derlei nicht seltenen Vorfällen, die Kommunikation von Haus zu Haus unterhalten zu können."<ref>Landesregierungsarchiv 1787-1849 / Allgemeine Reihe Schachtel 152.</ref>


[[1827]] wurde ihm die Bezirksarztstelle in [[Goldegg]] verliehen.<ref>OÖLA Landesregierungsarchiv 1787-1849 / Allgemeine Reihe Sch. 151.</ref> In Goldegg suchte er vergeblich nach einer Wohnmöglichkeit. "Derselbe überzeugte sich von der Unmöglichkeit in diesem kleinen Dorfe unterkommen zu können, indem es da durchaus keine leeren Quartiere gibt." Seit der Errichtung des Physikats Goldegg wohnten die Bezirksärzte in der [[Katastralgemeinde]] St. Johann im Pongau. Allerdings wurde Tuaillon das Missionsgebäude in [[Schwarzach im Pongau|Schwarzach]] als angemessen empfohlen. Aus dem Brief vom 5. Juni 1827 erfahren wir, dass er "eine Küche zu seiner häuslichen und pharmaceutischen Verwendung" benötigte und er "den zum Gebäude gehörigen Garten, welcher aber dermalen sehr abgekommen, und verödet ist" gerne pachten wollte. Im ersten Stock befanden sich "3 heizbarere, und 2 unheizbare Zimmer".<ref>SLA KR BIX 3 Fasz 162; Text des Briefes: [https://drive.google.com/file/d/1WIuYlOHMDfOSIGM3PH25IHKZ2dSrIMCJ/view?usp=sharing drive.google.com]</ref> Für wie lange Tuaillon im Missionshaus wohnte und wohl auch ordinierte ist nicht belegt. Als am 10. Februar 1830 sein Sohn Ernest geboren wurde, war als Adresse bereits Absdorf Nr. 1 angegeben.<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/st-veit-im-pongau/TFBIV/?pg=217 data.matricula-online.eu]</ref> Ernst Tuailllon (* [[1830]]; † [[1910]]) studierte ebenfalls Medizin und wurde praktischer Arzt in Mattsee.
Im Jahr 1827 wurde ihm die Bezirksarztstelle in [[Goldegg]] verliehen.<ref>OÖLA Landesregierungsarchiv 1787-1849 / Allgemeine Reihe Sch. 151.</ref> In Goldegg suchte er vergeblich nach einer Wohnmöglichkeit. ''"Derselbe überzeugte sich von der Unmöglichkeit in diesem kleinen Dorfe unterkommen zu können, indem es da durchaus keine leeren Quartiere gibt."'' Seit der Errichtung des Physikats Goldegg wohnten die Bezirksärzte in der [[Katastralgemeinde]] St. Johann im Pongau. Allerdings wurde Tuaillon das Missionsgebäude in [[Schwarzach im Pongau|Schwarzach]] als angemessen empfohlen. Aus dem Brief vom 5. Juni 1827 erfahren wir, dass er "eine Küche zu seiner häuslichen und pharmaceutischen Verwendung" benötigte und er "den zum Gebäude gehörigen Garten, welcher aber dermalen sehr abgekommen, und verödet ist" gerne pachten wollte. Im ersten Stock befanden sich "3 heizbarere, und 2 unheizbare Zimmer".<ref>SLA KR BIX 3 Fasz 162; Text des Briefes: [https://drive.google.com/file/d/1WIuYlOHMDfOSIGM3PH25IHKZ2dSrIMCJ/view?usp=sharing drive.google.com]</ref> Für wie lange Tuaillon im Missionshaus wohnte und wohl auch ordinierte ist nicht belegt. Als am 10. Februar 1830 sein Sohn Ernest geboren wurde, war als Adresse bereits Absdorf Nr. 1 angegeben.<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/st-veit-im-pongau/TFBIV/?pg=217 Taufbuch der Pfarre St. Veit im Pongau] auf matricula-online</ref> Ernst Tuailllon (1830-1910) studierte ebenfalls Medizin und wurde praktischer Arzt in Mattsee.
[[Datei:Tuaillon Wohnung.jpg|mini|"Zell am See 5. Juny 1827. Joh. B. Tuaillon k. k. Physikus in Goldegg derzeit in [[Zell am See]]"]]  
[[Datei:Tuaillon Wohnung.jpg|mini|"Zell am See 5. Juny 1827. Joh. B. Tuaillon k. k. Physikus in Goldegg derzeit in [[Zell am See]]"]]  
Auch in Gastein scheint Tuaillon als Physiker tätig gewesen zu sein.<ref>Landesregierungsarchiv 1787-1849 / Allgemeine Reihe Schachtel 154.</ref>
Auch in Gastein scheint Tuaillon als Physiker tätig gewesen zu sein.<ref>Landesregierungsarchiv 1787-1849 / Allgemeine Reihe Schachtel 154.</ref>
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Bei der Geburt seines Sohnes Johann Baptist Clemens am 11. November 1831, wird er als "Stadtphysikus in Salzburg" bezeichnet  und lebte in Salzburg-St. Andrä, Hausnummer 332. Wahrscheinlich war er aber zu dieser Zeit Physiker in [[Bad Gastein|Gastein]] und wechselte zwischen Gastein und Salzburg. Seine Frau war Anna Kölbl, eine Wirtstochter aus Wimspach in [[Oberösterreich]]. Als Zeuge vertrat Albert Bachauer seinen Vater Anton Bachauer, der k.k. Pfleger in [[St. Johann im Pongau]] war und den Tuaillon wohl aus seiner Zeit als Physikus von Goldegg kannte.
Bei der Geburt seines Sohnes Johann Baptist Clemens am 11. November 1831, wird er als "Stadtphysikus in Salzburg" bezeichnet  und lebte in Salzburg-St. Andrä, Hausnummer 332. Wahrscheinlich war er aber zu dieser Zeit Physiker in [[Bad Gastein|Gastein]] und wechselte zwischen Gastein und Salzburg. Seine Frau war Anna Kölbl, eine Wirtstochter aus Wimspach in [[Oberösterreich]]. Als Zeuge vertrat Albert Bachauer seinen Vater Anton Bachauer, der k.k. Pfleger in [[St. Johann im Pongau]] war und den Tuaillon wohl aus seiner Zeit als Physikus von Goldegg kannte.


[[1833]] war er dann Bezirksarzt in [[Tamsweg]]. Dort lebte er mit seiner Familie im Haus Markt 115, dem heutigen Forstamtsgebäude Sein Sohn verstarb an Scharlach und die Tochter ''Anton v Padua Josepha Barbara Maria Anna'' wurde geboren.<ref>Tamsweg 1820-1847 Sterbefälle; Tamsweg, 1820–1839 Taufen.</ref> Anschließend wurde er  Bezirksarzt von Siegharting in Oberösterreich, als Nachfolger von [[Johann Nepomuk Jessenwagner|Jessenwagner]] und lebte wie dieser in Sigharting 1, dem Schloss Sigharting . Am 3. Juli 1839 wurde ihm dort eine weiter Tochter geboren, die allerdings vermutlich nicht überlebte. Johann Baptist Tuaillon war mittlerweile 60 Jahre alt. 1848 war er immer noch Bezirksarzt in Sigharting, wohntw aber wahrscheinlich in [[Schärding]].<ref>Provinzial-Handbuch von Österreich ob der Enns und Salzburg 1848, 391.</ref>
[[1833]] war er dann Bezirksarzt in [[Tamsweg]]. Dort lebte er mit seiner Familie im Haus Markt 115, dem heutigen Forstamtsgebäude Sein Sohn verstarb an Scharlach und die Tochter ''Anton v Padua Josepha Barbara Maria Anna'' wurde geboren.<ref>Tamsweg 1820-1847 Sterbefälle; Tamsweg, 1820–1839 Taufen.</ref> Anschließend wurde er  Bezirksarzt von Siegharting in Oberösterreich, als Nachfolger von [[Johann Nepomuk Jessenwagner|Jessenwagner]] und lebte wie dieser in Sigharting 1, dem [[w:Schloss Sigharting|Schloss Sigharting]]. Am 3. Juli 1839 wurde ihm dort eine weitere Tochter geboren, die allerdings vermutlich nicht überlebte. Johann Baptist Tuaillon war mittlerweile 60 Jahre alt. 1848 war er immer noch Bezirksarzt in Sigharting, wohntw aber wahrscheinlich in [[Schärding]].<ref>Provinzial-Handbuch von Österreich ob der Enns und Salzburg 1848, 391.</ref>


Zum Jahreswechsel, am 6. Jänner 1856, starb der mittlerweile pensionierte Touaillon in Salzburg und hinterließ - wie am Grabstein zu lesen ist - Gattin und Sohn.<ref>{{ANNO|sza|11|01|1856|12|Danksagung|HERVORHEBUNG=Touaillon}}</ref> Am [[5. Dezember]] [[1875]] starb auch seine über 20 Jahre jüngere Frau Anna Tuaillon k.k. Bezirksarzt-Witwe im Alter von 75 Jahren an Apoplexie im Asyl der barmherzigen Schwester.<ref>{{ANNO|sza|14|01|1876|3|Verstorbene|HERVORHEBUNG = Tuaillon}}</ref>
Zum Jahreswechsel, am 6. Jänner 1856, starb der mittlerweile pensionierte Touaillon in Salzburg und hinterließ - wie am Grabstein zu lesen ist - Gattin und Sohn.<ref>{{ANNO|sza|11|01|1856|12|Danksagung|HERVORHEBUNG=Touaillon}}</ref> Am [[5. Dezember]] [[1875]] starb auch seine über 20 Jahre jüngere Frau Anna Tuaillon k.k. Bezirksarzt-Witwe im Alter von 75 Jahren an Apoplexie im Asyl der barmherzigen Schwester.<ref>{{ANNO|sza|14|01|1876|3|Verstorbene|HERVORHEBUNG = Tuaillon}}</ref>

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