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== Leben == | == Leben == | ||
Mit 23 Jahren heiratete Karl Schmid in [[Wiener Neustadt]] die 18-jährige Müllerstochter Anna Mayer (auch Maar, 1788-1822)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/wiener-neustadt-hauptpfarre/02-12/?pg=153 Wiener Neustadt, Hauptpfarre - Trauungsbuch 1784-1815 (fol.151)]</ref>. Ihr Vater war früherer Inhaber der Mühle in Günselsdorf, das zu dieser Zeit Poststation war. Trauzeugen waren „Georg Pözlberger Mihlnermeister zu Liesing und Adam Döllbach, Mihlnermeister alhier (Anm.: also Wiener Neustadt )“. Ihre Mutter Anna Maria Schöner war eine Bäckerstochter. Aus dieser Ehe stammen neun Kinder. Anna Schmid verstarb im Zuge einer im Sterbeeintrag nicht näher genannten Epidemie mit 34 Jahren<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/guenselsdorf/03-01/?pg=121 Pfarre Günselsdorf - Sterbebuch 1783-1825 (fol136)]</ref>. Auch eine Magd auf der Günselsdorfer Mühle wird zu jener Zeit als Opfer dieser Epidemie eingetragen. | Mit 23 Jahren heiratete Karl Schmid in [[Wiener Neustadt]] die 18-jährige Müllerstochter Anna Mayer (auch Maar, 1788-1822)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/wiener-neustadt-hauptpfarre/02-12/?pg=153 Wiener Neustadt, Hauptpfarre - Trauungsbuch 1784-1815 (fol.151)]</ref>. Ihr Vater war früherer Inhaber der Mühle in Günselsdorf, das zu dieser Zeit Poststation war. Trauzeugen waren „Georg Pözlberger, Mihlnermeister zu Liesing und Adam Döllbach, Mihlnermeister alhier (Anm.: also Wiener Neustadt)“. Ihre Mutter Anna Maria Schöner war eine Bäckerstochter. Aus dieser Ehe stammen neun Kinder. Anna Schmid verstarb im Zuge einer im Sterbeeintrag nicht näher genannten Epidemie mit 34 Jahren<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/guenselsdorf/03-01/?pg=121 Pfarre Günselsdorf - Sterbebuch 1783-1825 (fol136)]</ref>. Auch eine Magd auf der Günselsdorfer Mühle wird zu jener Zeit als Opfer dieser Epidemie eingetragen. | ||
Zwei Jahre später heiratet Karl Schmid die | Zwei Jahre später heiratet Karl Schmid die 48-jährige Theresia Steurer, geborene Kindig (1776-1859), Tochter eines Theresienfelder Fleischhauermeisters<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/guenselsdorf/02-01/?pg=28 Pfarre Günselsdorf - Trauungsbuch 1783-1827 (fol.27)]</ref>. Die Ehe blieb kinderlos. Mit 46 Jahren stirbt Karl Schmid 1829 „am Schlag“<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/guenselsdorf/03-02/?pg=41 Pfarre Münchendorf - Sterbebuch 1845-1889 (fol.27)]</ref>. Da alle Kinder noch minderjährig waren, wird die Mühle Günselsdorf in der Wiener Zeitung lizitiert und wie folgt beschrieben: | ||
{{Zitat|1=Von der Herrschaft Schönau wird Hiermit bekannt gemacht: Es sey auf Ansuchen der Vormünder der m.Carl Schmid'schen Erbsinteressenten, in die öffentliche Feilbiethung nachstehender Verlassenschafts=Realitäten und Fahrnisse, gewilliget worden, als: der an der Triesting, gleich bey der Straße sub Nr. Consc. 48 in Ginselsdorf befindlichen, bey der k. k. privil. Wechselseitigen Brandschaden – Versicherung=Anstalt mit 8000 fl. C. M. versicherten Mahlmühle, bestehend aus vier unterschlächtigen Mahlgängen, dann einer separirten kleinen Mühle mit einem unterschlächtigen Gange, sammt dem dazu gehörigen Halblehen mit 18 Joch und 466 Quadratklafter Hausgründen nach der neuen Vermessung, nämlich : Aecker, Wiesen und Weingärten, gerichtlich geschätzt auf 13000 fl. C. M., dann nachstehender freyen Ueberlände, nähmlich: 1 Joch Acker in Stubenfeld, zur Herrschaft Kottingbrunn dienstbar, gerichtlich geschätzt auf 120 fl. C. M., 2 Joch Acker in Besuch, gerichtlich geschätzt auf 40 fl. C. M., 1 Tagwerk Wiesen am Schleifer pr. 120 fl. C. M., beyde zur Herrschaft Schönau dienstbar, 3/4 Joch Acker in Neufeld pr. 32 fl. C. M., wieder 3/4 Joch Acker in Neufeld pr. 32 fl. C. M. und 3/4 Joch Acker in Neufeld pr. 32 fl. C. M., diese drey letzten Freyüberlände sind zur Herrschaft Enzesfeld dienstbar; dann der sämmtlichen Fährnisse, als: Einrichtungsstücke, Mühl- und Wirthschaftsgeräthschaften, der Wagen, Caleschen, Pferde und sonstigen Viehes, so wie der gedroschenen und ungedroschenen heurigen Körner und des Heues.[...]“|2={{ANNO|wrz|12|08|1830|16|HERVORHEBUNG=Carl_Schmid}}}} | {{Zitat|1=Von der Herrschaft Schönau wird Hiermit bekannt gemacht: Es sey auf Ansuchen der Vormünder der m.Carl Schmid'schen Erbsinteressenten, in die öffentliche Feilbiethung nachstehender Verlassenschafts=Realitäten und Fahrnisse, gewilliget worden, als: der an der Triesting, gleich bey der Straße sub Nr. Consc. 48 in Ginselsdorf befindlichen, bey der k. k. privil. Wechselseitigen Brandschaden – Versicherung=Anstalt mit 8000 fl. C. M. versicherten Mahlmühle, bestehend aus vier unterschlächtigen Mahlgängen, dann einer separirten kleinen Mühle mit einem unterschlächtigen Gange, sammt dem dazu gehörigen Halblehen mit 18 Joch und 466 Quadratklafter Hausgründen nach der neuen Vermessung, nämlich : Aecker, Wiesen und Weingärten, gerichtlich geschätzt auf 13000 fl. C. M., dann nachstehender freyen Ueberlände, nähmlich: 1 Joch Acker in Stubenfeld, zur Herrschaft Kottingbrunn dienstbar, gerichtlich geschätzt auf 120 fl. C. M., 2 Joch Acker in Besuch, gerichtlich geschätzt auf 40 fl. C. M., 1 Tagwerk Wiesen am Schleifer pr. 120 fl. C. M., beyde zur Herrschaft Schönau dienstbar, 3/4 Joch Acker in Neufeld pr. 32 fl. C. M., wieder 3/4 Joch Acker in Neufeld pr. 32 fl. C. M. und 3/4 Joch Acker in Neufeld pr. 32 fl. C. M., diese drey letzten Freyüberlände sind zur Herrschaft Enzesfeld dienstbar; dann der sämmtlichen Fährnisse, als: Einrichtungsstücke, Mühl- und Wirthschaftsgeräthschaften, der Wagen, Caleschen, Pferde und sonstigen Viehes, so wie der gedroschenen und ungedroschenen heurigen Körner und des Heues.[...]“|2={{ANNO|wrz|12|08|1830|16|HERVORHEBUNG=Carl_Schmid}}}} | ||
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== Nachkommen == | == Nachkommen == | ||
* Anna Schmid (* 29. September 1807) heiratete Adalbert Tamele, Amtmann und | * Anna Schmid (* 29. September 1807) heiratete Adalbert Tamele, Amtmann und Justitiar des Fürsten Liechtenstein | ||
* Josef Schmid (*7. März 1809) heiratete 1831 Anna Eipeldauer, Tochter eines Badener Landkutschers. Die beiden betrieben die Günselsdorfer Mühle, die Edelschachenmühle in [[Leesdorf]] und spätestens ab 1837 eine Mühle in [[St. Pölten]], wo er auch das Bürgerrecht erwarb. Zwei seiner Kinder übersiedelten als Müller bzw. Müllerin ins heutige [[w:Polen|Polen]]. Sohn Franz Xaver Schmid wurde 1871 Mühleninhaber in [[Götzendorf an der Leitha]], die Mühle war bis in die 1960er Jahre in Familienbesitz. | * Josef Schmid (*7. März 1809) heiratete 1831 Anna Eipeldauer, Tochter eines Badener Landkutschers. Die beiden betrieben die Günselsdorfer Mühle, die Edelschachenmühle in [[Leesdorf]] und spätestens ab 1837 eine Mühle in [[St. Pölten]], wo er auch das Bürgerrecht erwarb. Zwei seiner Kinder übersiedelten als Müller bzw. Müllerin ins heutige [[w:Polen|Polen]]. Sohn Franz Xaver Schmid wurde 1871 Mühleninhaber in [[Götzendorf an der Leitha]], die Mühle war bis in die 1960er Jahre in Familienbesitz. | ||
* Franziska Schmid (1810-1891) heiratete den Münchendorfer Mühleninhaber Ferdinand Aicher. Die Mühle blieb in Familienbesitz und ist 1903 abgebrannt. | * Franziska Schmid (1810-1891) heiratete den Münchendorfer Mühleninhaber Ferdinand Aicher. Die Mühle blieb in Familienbesitz und ist 1903 abgebrannt. | ||
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* Leopold Schmid (1812-1880) war 1840 bei seiner Hochzeit mit der Silberarbeitertochter Anna Steidl [[w:Wiener Prater|Prater]]<nowiki/>wirt. Spätestens ab 1842 ist er Mehlverschleißer in [[w:Prag|Prag]]. | * Leopold Schmid (1812-1880) war 1840 bei seiner Hochzeit mit der Silberarbeitertochter Anna Steidl [[w:Wiener Prater|Prater]]<nowiki/>wirt. Spätestens ab 1842 ist er Mehlverschleißer in [[w:Prag|Prag]]. | ||
* Edmund Schmid (1813-1881) heiratet 1837 die Bäckerstochter Katharina Parzer. Sie betreiben zuerst eine Mühle und Bäckerei in [[Schottwien]], dann Mühlen in Mannswörth (Neumühle oder Hagnmühle) und in [[Schwechat]] (Pappelmühle). Eine Tochter heiratete in die Baumeisterfamilie Schegar, eine in die Familie Hollitzer aus [[Bad Deutsch Altenburg]]. | * Edmund Schmid (1813-1881) heiratet 1837 die Bäckerstochter Katharina Parzer. Sie betreiben zuerst eine Mühle und Bäckerei in [[Schottwien]], dann Mühlen in Mannswörth (Neumühle oder Hagnmühle) und in [[Schwechat]] (Pappelmühle). Eine Tochter heiratete in die Baumeisterfamilie Schegar, eine in die Familie Hollitzer aus [[Bad Deutsch Altenburg]]. | ||
* Franz Seraphim (1816-1880) betrieb Mühlen in [[Teesdorf]], [[Kaiserebersdorf]] (Jesuitenmühle) und [[Himberg]] (Schmidmühle, später Raabmühle). Seine erste Frau (Hochzeit 1840) war Theresia Wildenauer, Tochter des Gastwirts Philipp Wildenauer aus [[Biedermannsdorf]]. Nach deren Tod heiratete er 1846 Maria, Tochter des [[w:Greißler|Greißler]]<nowiki/>s und Müllermeistes Johann Frauendorfer. | * Franz Seraphim Schmid (1816-1880) betrieb Mühlen in [[Teesdorf]], [[Kaiserebersdorf]] (Jesuitenmühle) und [[Himberg]] (Schmidmühle, später Raabmühle). Seine erste Frau (Hochzeit 1840) war Theresia Wildenauer, Tochter des Gastwirts Philipp Wildenauer aus [[Biedermannsdorf]]. Nach deren Tod heiratete er 1846 Maria, Tochter des [[w:Greißler|G]]<nowiki/>[[w:Greißler|reißler]]<nowiki/>s und Müllermeistes Johann Frauendorfer. | ||
* Josefa Schmid (1819-1892) heiratete 1840 Josef Molzer, Fleischhauermeister in [[Orth an der Donau]]. Sohn Karl (1844-1911) wurde Kaufmann in [[Gramatneusiedl]]. 1901 bis zu seinem Tod war er Bürgermeister<ref>AGSÖ - Die Richter von Gramatneusiedl 1628-1846 > [https://agso.uni-graz.at/archive/marienthal/gramatneusiedl/06_buergermeister.htm Webseite] </ref> dieser Gemeinde und wurde 1906 ihr erster Ehrenbürger<ref>AGSÖ - Ehrenbürger der Gemeinde Gramatneusiedl > [https://agso.uni-graz.at/archive/marienthal/gramatneusiedl/06_ehrenbuerger.htm Webseite]</ref>. Sohn Ferdinand wurde Orgelbauer<ref name=":0">{{OeML|2=Molzer, Familie|3=CHF|url=https://musiklexikon.ac.at/ml/musik_M/Molzer_Familie.xml}}</ref>, ebenso ihr gleichnamiger Enkel<ref name=":0" />. Enkel Hermann war Maler und Architekt. | * Josefa Schmid (1819-1892) heiratete 1840 Josef Molzer, Fleischhauermeister in [[Orth an der Donau]]. Sohn Karl (1844-1911) wurde Kaufmann in [[Gramatneusiedl]]. 1901 bis zu seinem Tod war er Bürgermeister<ref>AGSÖ - Die Richter von Gramatneusiedl 1628-1846 > [https://agso.uni-graz.at/archive/marienthal/gramatneusiedl/06_buergermeister.htm Webseite] </ref> dieser Gemeinde und wurde 1906 ihr erster Ehrenbürger<ref>AGSÖ - Ehrenbürger der Gemeinde Gramatneusiedl > [https://agso.uni-graz.at/archive/marienthal/gramatneusiedl/06_ehrenbuerger.htm Webseite]</ref>. Sohn Ferdinand wurde Orgelbauer<ref name=":0">{{OeML|2=Molzer, Familie|3=CHF|url=https://musiklexikon.ac.at/ml/musik_M/Molzer_Familie.xml}}</ref>, ebenso ihr gleichnamiger Enkel<ref name=":0" />. Enkel Hermann war Maler und Architekt. | ||
== Anmerkung == | == Anmerkung == | ||
* Text | * Text '''Brigitte Rieser''' | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
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[[Kategorie:Begraben in Günselsdorf]] | [[Kategorie:Begraben in Günselsdorf]] | ||
[[Kategorie:Mann]] | [[Kategorie:Mann]] | ||
{{DEFAULTSORT:Schmid_Karl_(Mühleninhaber)}} |
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