Ägidius Johann Niedrist
Ägidius Johann Niedrist OFM (* 30. August 1828 in Tisens in Südtirol; † 29. Juni 1886 in Obladis in Tirol) war ein Geistlicher, Komponist und Organist.
Leben
Niedrist erlernte bereits als J`Kind das Orgelspiel. Ab 1839 besuchte er das Gymnasium der Franziskaner in Bozen, wo er unter Pater Johann Kliebenschädel auch als Sängerknabe in der Ordenskirche sang. Im Jahr 1845 trat er in Salzburg in das Franziskanerkloster. Sein Novizenmeister und Musiklehrer war Pater Peter Singer. In den Jahren 1846 bis 1848 studierte Niedrist in Schwaz Philosophie und in Bozen, Hall in Tirol und Kaltern in Südtirol Theologie. Seien Priesterweihe erhielt er im Jahr 1851 und wurde zuerst Religionslehrer und Organist in Lienz und Hall, bevor er 1855 in Schwaz und Bozen als Lektor und Organist tätig war.
In den Jahren 1872 bis 1878 war er Provinzial. Ab da bekleidete er noch weitere höhere Ämter im Orden.
Von den Cäcilianern wurde er oft für seine von ihm komponierten und beliebten Marienliedern kritisiert.
Werke
- Messen (Pastoralmesse 1857)
- Andachtslieder wie Im Ernst und Scherz stets himmelwärts, Sieben Erheiterungs-Lieder
- Herz Jesu- u. Marienlieder(1867)
- Salve Regina
- Tantum ergo
- Psalme, Gradualien und Responsorien
Literatur
- E. Knapp: Kirchenmusik Südtirols, 1993
- E. Knapp: Kirchenmusik Südtirols, Ergänzungsband, 1997
- Ägidius Johann Niedrist. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 7, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1978, ISBN 3-7001-0187-2, S. 119.
- K. Drexel/M. Fink (Hg.): Musikgeschichte Tirols 2, (2004)
- W. Hoffmann in J. Lanz/K. Eichbichler (Red.), [Kgr.-Ber.]: Cäcilianismus in Tirol. Brixener Initiative Musik u. Kirche. Fünfzehntes Symposion 2002, 2003
- Wurzbach 20 (1869).