St. Martinskirche (Mödling): Unterschied zwischen den Versionen

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== Baugeschichte ==
== Baugeschichte ==
''Medelihha'' wird erstmals im [[Lonsdorfer Codex]] am 8. September 903 erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt bestehen bereits zwei Kirchen in Mödling. Eine stand an der Stelle der heutigen [[w:Othmarkirche (Mödling)|Othmarkirche]], die andere war bereits die Martinskirche und dem fränkischen ''Nationalheiligen'' [[w:Martin von Tours|Martin von Tours]] geweiht. Die Martinskirchen in Österreich allgemein reichen meist ins 9. Jahrhundert, in die Zeit der [[w:Karolinger|Karolinger]], zurück.<ref>Alfred Weiss: ''Mödling Landschaft, Kultur und Wirtschaft'', S.89, S.91</ref> Wann die beiden jedoch tatsächlich errichtet wurden, ist nicht bekannt. Das Gebiet zwischen den beiden Kirchen, das hauptsächlich aus Weingärten bestand, nannte man noch im 15. Jahrhundert ''In zwey Kürchen''.<ref name ="mödl"/>
''Medelihha'' wird erstmals im [[Lonsdorfer Codex]] am 8. September 903 erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt bestehen bereits zwei Kirchen in Mödling. Eine stand an der Stelle der heutigen [[w:Othmarkirche (Mödling)|Othmarkirche]], die andere war bereits die Martinskirche und dem fränkischen ''Nationalheiligen'' [[w:Martin von Tours|Martin von Tours]] geweiht. Die Martinskirchen in Österreich allgemein reichen meist ins 9. Jahrhundert, in die Zeit der [[w:Karolinger|Karolinger]], zurück.<ref>Alfred Weiss: ''Mödling Landschaft, Kultur und Wirtschaft'', S.89, S.91</ref> Wann die beiden jedoch tatsächlich errichtet wurden, ist nicht bekannt. Das Gebiet zwischen den beiden Kirchen, das hauptsächlich aus Weingärten bestand, nannte man noch im 15. Jahrhundert ''In zwey Kürchen''.<ref name ="mödl">{{HkM|Georg Mödlhammer|Die St. Martins-Kirche in Mödling|5/1977}}</ref>


Um die Martinskirche selbst bestand ein mit einer Mauer umfasster Friedhof, der bis 1897 belegt wurde. Aus dem Jahr 1745 ist belegt, dass der Friedhof von einem [[w:Einsiedler|Einsiedler]] betreut wurde.<ref name ="mödl"/>
Um die Martinskirche selbst bestand ein mit einer Mauer umfasster Friedhof, der bis 1897 belegt wurde. Aus dem Jahr 1745 ist belegt, dass der Friedhof von einem [[w:Einsiedler|Einsiedler]] betreut wurde.<ref name ="mödl"/>
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Horst Doležal: ''Die St. Martinskirche in Mödling'' in: Kulturzeitschrift medilihha (2015), Nr. 14, S. 2ff.
* Horst Doležal: ''Die St. Martinskirche in Mödling'' in: Kulturzeitschrift medilihha (2015), Nr. 14, S. 2ff.
<!--* Walter Jirka: ''Von der Martinskirche bis zur Waisenhauskirche'', Eigenverlag<ref>[http://www.meinbezirk.at/moedling/lokales/buch-ueber-die-geschichte-der-waisenhauskirche-in-moedling-erschienen-d1200882.html Buch über die Geschichte der Waisenhauskirche in Mödling erschienen] in den Bezirksblättern vom 3. Jänner 2015 abgerufen am 11. Jänner 2016</ref>-->
* Walter Jirka: ''Von der Martinskirche bis zur Waisenhauskirche'', Eigenverlag
 
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== Einzelnachweise ==
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Version vom 20. Juni 2016, 19:04 Uhr

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Die St. Martinskirche war eine Kirche in Mödling-Schöffelstadt. Sie stand an der Stelle der heutigen Waisenhauskirche. Von Bedeutung war auch der umgebende Friedhof, der der Vorgänger des heutigen Mödlinger Friedhofes, der 1867 in Betrieb genommen wurde, war. Die Kirche selbst stand bis 1787.

Baugeschichte

Medelihha wird erstmals im Lonsdorfer Codex am 8. September 903 erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt bestehen bereits zwei Kirchen in Mödling. Eine stand an der Stelle der heutigen Othmarkirche, die andere war bereits die Martinskirche und dem fränkischen Nationalheiligen Martin von Tours geweiht. Die Martinskirchen in Österreich allgemein reichen meist ins 9. Jahrhundert, in die Zeit der Karolinger, zurück.[1] Wann die beiden jedoch tatsächlich errichtet wurden, ist nicht bekannt. Das Gebiet zwischen den beiden Kirchen, das hauptsächlich aus Weingärten bestand, nannte man noch im 15. Jahrhundert In zwey Kürchen.[2]

Um die Martinskirche selbst bestand ein mit einer Mauer umfasster Friedhof, der bis 1897 belegt wurde. Aus dem Jahr 1745 ist belegt, dass der Friedhof von einem Einsiedler betreut wurde.[2]

Diese Pietá bei der Othmarkirche stand ursprünglich beim Martinsfriedhof

In der Pfarrchronik wird noch beim Jahr 1773 wird über die erfolgte Sanierung, wie folgt berichtet:

„Ausser den Marckt gegen Neudorf ist noch eine uralte Kirch dem hl. Martino eingeweyhet, um welche herum der allgemeine Freydhoff ist, hat auch kein Capital, und wird wie die Pfarr, die st. Aegydy also auch diese vom Marckt Rath bey Bau erhalten. In dieser Kirch wird das Jahr hindurch zweymahl ein Gottes Dienst... gehalten. Von wann und wie sie erbauet worde, ist unbewusst. Seiner Excellenz Graf von Koschinsky hat sich erbarmet, diese Kirch, und selbe, da sie beynahe eingefallen wäre, solche auf eigene Kosten und Zügeln decken und den Thurm befestigen lassen, wie die Inschrift in der Kirche aufweiset an der Mauer Wand.“

Pfarrchronik 1773

In den folgenden Jahren werden weitere Spenden erwähnt. Nach einer Kirchenaufstellung aus denen Jahr 1783 und 1784 bestehen in der Region neben den Pfarrkichen 23 Nebenkirchen, worunter sich auch die Martinskirche befindet. In der Chronik von St. Othmar befindet sich unter 1787 sich in einem Sitzungsprotokoll, bei der auch der Dechant Gottlieb Schiechl anwesend war, ..die Spitalskirche nach Bedarf offen zuhalten und die St. Martinskirche ohne weiteres zu entweihen ist. Der Beschluss wurde noch im selben Jahr umgesetzt. Bei der Verwertung wurden die beiden kleinen Glocken dem Glockengießer für einen Neuguss einer gesprungenen Messglocke in St. Othmar zur Verfügung gestellt.

Pfarrentwicklung

Im Jahr 1113, wurde die Martinskirche in Verbindung mit der großen Pfarre mit dem Patronat des Stiftes Melk unter Leopold von Babenberg erwähnt. Die seit dem 9. Jahrhundert bestehende Urpfarre wurde ab diesem Jahr eine Mutterpfarre. Die Kirche hieß im Volksmund von Beginn an wegen der reichen Steiereinnahmen und dem großen Pfarrbezirk die große Pfarrkirche Österreichs.


Erinnerungen an den Martinsfriedhof

  • Die Pietá von 1694 neben der Othmarkirche stand beim Martinsfriedhof
  • Bei der Begräbnisstätte des Waisenhauses am Mödlinger Friedhof findet man vier Putten vom Martinsfriedhof
  • Im Museum findet man ein Gemälde aus der Gruftkapelle der Familie Vargemont, gemalt von Ritter Scheffer von Leonhardshoff[3]

Literatur

  • Horst Doležal: Die St. Martinskirche in Mödling in: Kulturzeitschrift medilihha (2015), Nr. 14, S. 2ff.
  • Walter Jirka: Von der Martinskirche bis zur Waisenhauskirche, Eigenverlag
  • Christian Fastl: Moedling. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.

Einzelnachweise

  1. Alfred Weiss: Mödling Landschaft, Kultur und Wirtschaft, S.89, S.91
  2. 2,0 2,1 Georg Mödlhammer: Die St. Martins-Kirche in Mödling in Heimatkundliche Beilagen zum Amtsblatt der BH Mödling, Ausgabe 5/1977
  3. Der Friedhof in Mödling abgerufen am 3. Jänner 2016

48.0862316.29942Koordinaten: 48° 5′ 10″ N, 16° 17′ 58″ O

Weblinks