Schlossteich Niederabsdorf: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Niederabsdorf- 1821-3 6+7-4.jpg|thumb|Schlossteich im Kataster von 1821]]
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Der '''Schlossteich Niederabsdorf''' ist ein künstlich angelegter und öffentlich zugängiger Teich in ''Niederabsdorf'' im Besitz der Gemeinde [[Ringelsdorf-Niederabsdorf]].
Der '''Schlossteich Niederabsdorf''' ist ein künstlich angelegter und öffentlich zugängiger Teich in ''Niederabsdorf'' im Besitz der Gemeinde [[Ringelsdorf-Niederabsdorf]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Laut [[w:Franziszeischer Kataster|Franziszeischem Kataster]] von 1821 bestand der Teich bereits um diese Zeit. Die Teichanlage wurde von [[w:Johann I. Josef|Fürst Johann I. Josef von Liechtenstein]], der in den Jahren nach 1805 als künstlicher ca. 1,2 [[w:Hektar|ha]] großer Zierteich für [[Schloss Niederabsdorf|sein Schloss]] angelegt. Eine genaue Jahreszahl liegt nicht vor.
Laut [[w:Franziszeischer Kataster|Franziszeischem Kataster]] von 1821 bestand der Teich bereits um diese Zeit. Die Teichanlage wurde von [[w:Johann I. Josef|Fürst Johann I. Josef von Liechtenstein]] in den Jahren nach 1805 als künstlicher ca. 1,2 [[w:Hektar|ha]] großer Zierteich für [[Schloss Niederabsdorf|sein Schloss]] angelegt. Eine genaue Jahreszahl liegt nicht vor.


Im Jahr 1850 pachtete Fürst ''Salm'' die ''Liechtenstein’sche Ökonomieverwaltung Niederabsdorf'' und errichtete im Schlossgebäude eine ''Ahorn-Zuckerfabrik''. Diese hatte aber nichts mit den schon um 1812 ebenfalls in Niederabsdorf und auch in [[Wien]] errichteten Ahorn-Zuckerfabriken zu tun, die die ersten in Österreich waren. Ab 1852 versorgte der Teich die Fabrik mit Wasser.
Im Jahr 1844 (nach anderen Quellen 1850 oder 1852)<ref>[https://camerahumana.wordpress.com/2013/01/10/es-war-einmal-auf-vor-industrieller-spurensuche-in-niederabsdorf/ Verlorene Industriekultur des Weinviertels: (Vor-)industrielle Spuren in Niederabsdorf] vom 10. Jänner 2013 abgerufen am 18. April 2015</ref> pachtete ''Hugo Carl Fürst und Altgraf zu Salm-Raifferscheid'' die ''Liechtenstein’sche Oekonomieverwaltung Niederabsdorf'' und gründete 1850 die ''Graf Salm’sche Eisen- Maschinen- und Zuckerfabriken'' und richtete im Schlossgebäude eine Zuckerfabrik ein. Diese hatte aber nichts mit den schon um 1812 ebenfalls in Niederabsdorf und auch in [[Wien]] errichteten Ahorn-Zuckerfabriken zu tun, welche die ersten in Österreich waren.


Mit der zunehmenden Gewinnung des Zuckers aus der Zuckerrübe ab der Mitte des 19. Jahrhunderts und zahlreicher Zuckerfabriken in der näheren Umgebung wurde der Betrieb 1863 eingestellt.
Von 1852 bis zur Schließung der Fabrik im Jahre 1860 versorgte der Teich die Raffinerie mit Wasser.
   
   
Seit 1992 befindet sich das Schloss in Privatbesitz und beherbergt einen Reiterhof, während sich der Teich in Gemeindebesitz befindet, öffentlich zugänglich und an den örtlichen Fischereiverein ''Zander'' verpachtet ist.
Seit 1992 befindet sich das Schloss in Privatbesitz und beherbergt einen Reiterhof, der Teich ist in Gemeindebesitz, öffentlich zugänglich und an den örtlichen Fischereiverein ''Zander'' verpachtet.


== Zulauf ==
== Zulauf ==
[[Datei:Ringelsdorf-Wehr-01.jpg|thumb|Wehr in der Zista]]
[[Datei:Ringelsdorf-Wehr-01.jpg|thumb|Wehr in der Zister]]
Sein Wasser bezieht der Teich aus der ''Zister'' (auch als ''Zistersdorfer'' oder ''Eichhorner Bach'' bezeichnet), der seinen Ursprung in ''Windisch-Baumgarten'' einem Ortsteil von [[Zistersdorf]] bzw. im Zistersdorfer ''Albrechtstal'' hat und mit dem ''Gösting-'' und dem ''Groß-Inzersdorfer-Bach'' zwei weitere Bäche in sich vereint.  
Sein Wasser bezieht der Teich aus der ''Zister'' (auch als ''Zistersdorfer'' oder ''Eichhorner Bach'' bezeichnet), der seinen Ursprung in ''Windisch-Baumgarten'' einem Ortsteil von [[Zistersdorf]] bzw. im Zistersdorfer ''Albrechtstal'' hat und mit dem ''Gösting-'' und dem ''Groß-Inzersdorfer-Bach'' zwei weitere Bäche in sich vereint.  


Als der natürliche Zulauf in den 1970er Jahren durch einen Damm unterbrochen war und der Teich auszutrocknen drohte, schuf man einen künstlichen Zulauf mit einer Schleuse.
Als der natürliche Zulauf in den 1970er Jahren durch einen Damm unterbrochen war und der Teich auszutrocknen drohte, schuf man einen künstlichen Zulauf mit einer Schleuse.


Da sich bei geschlossener Schleuse die Fische nicht bachaufwärts bewegen können, entspricht dieser Zulauf nicht mehr den aktuellen naturschutzrechtlichen Bedingungen innerhalb der [[w:Richtlinie 2000/60/EG (Wasserrahmenrichtlinie)|Wasserrahmenrichtlinie]] und muss daher bis März 2016 abgebaut werden. womit dem Schlossteich abermals eine Versteppung droht.
Da sich bei geschlossener Schleuse die Fische nicht bachaufwärts bewegen konnten, entsprach dieser Zulauf nicht den aktuellen naturschutzrechtlichen Bedingungen innerhalb der [[w:Richtlinie 2000/60/EG (Wasserrahmenrichtlinie)|Wasserrahmenrichtlinie]] und musste daher bis März 2016 abgebaut werden, womit dem Schlossteich abermals eine Versteppung drohte.
 
Aufgrund des geringen Gefälles und eines kreuzenden Abwasserkanals konnte dieser Missstand nur mit einem rund 500 Meter längeren Zulauf behoben werden. Da Niederabsdorf eine Sanierungsgemeinde ist, konnten die Kosten nur mit einer mehrjährigen Pachtvorauszahlung des örtlichen Fischereivereins ''Zander'' und einer finanziellen Unterstützung vom Land Niederösterreich abgedeckt werden.<ref>[http://www.meinbezirk.at/ringelsdorf-niederabsdorf/chronik/orf-noe-interessiert-sich-fuer-niederabsdorfer-teich-d1292219.html ORF NÖ interessiert sich für Niederabsdorfer Teich] in den Bezirksblättern vom 31. März 2015 aberufen am 18. April 2015</ref>


Aufgrund des geringen Gefälles und eines kreuzenden Abwasserkanals kann dieser Missstand nur mit einem rund 500 Meter längeren Zulauf behoben werden. Da Niederabsdorf eine Sanierungsgemeinde ist, können die voraussichtlichen Kosten von € 100.000,- nur mit einer mehrjährigen Pachtvorauszahlung des örtlichen Fischereivereins ''Zander'' und einer finanziellen Unterstützung vom Land Niederösterreich abgedeckt werden.<ref>[http://www.meinbezirk.at/ringelsdorf-niederabsdorf/chronik/orf-noe-interessiert-sich-fuer-niederabsdorfer-teich-d1292219.html ORF NÖ interessiert sich für Niederabsdorfer Teich] in den Bezirksblättern vom 31. März 2015 aberufen am 18. April 2015</ref>
== Sonstiges ==
Im [[ORF Niederösterreich|Radio Niederösterreich]] wurde 2015 vom ORF-Journalist [[Fabian Fessler]] ein Bericht über die Lage des Schlossteiches erstellt. Dieser gewann auf Grund seiner Qualität Silber beim  [[w:Österreichischer Radiopreis|Radiopreis 2016]] in der Kategorie „Bester Regionalbericht“<ref>[http://www.horizont.at/home/news/detail/das-sind-die-gewinner-des-radiopreises-2016.html Bester Regionalbericht] bei ''Das sind die Gewinner des Österreichischen Radiopreises 2016'' abgerufen am 21. Juni 2016</ref>


== Quelle ==
== Quelle ==
* Kulturverein Niederabsdorf EUSEUM
* [[Heimatmuseum Niederabsdorf EUSEUM|Kulturverein Niederabsdorf EUSEUM]]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* http://othes.univie.ac.at/645/1/04-13-2008_6201500.pdf Nachbarn und Grenzen, Begegnungen und Konflikte] Diplomarbeit von 2007
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* [http://othes.univie.ac.at/645/1/04-13-2008_6201500.pdf Nachbarn und Grenzen, Begegnungen und Konflikte] Diplomarbeit von 2007
* [https://www.youtube.com/watch?v=DIWzHzQOmjs NÖ heute] auf Youtube vom 7. April 2015
* [https://www.youtube.com/watch?v=DIWzHzQOmjs NÖ heute] auf Youtube vom 7. April 2015
* [https://www.youtube.com/watch?v=rhi3WOfKvKk NÖ heute] auf Youtube vom 7. Juni 2016
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Aktuelle Version vom 21. Juni 2016, 07:06 Uhr

Teich Niederabsdorf mit Schloss
Schlossteich im Kataster von 1821

Der Schlossteich Niederabsdorf ist ein künstlich angelegter und öffentlich zugängiger Teich in Niederabsdorf im Besitz der Gemeinde Ringelsdorf-Niederabsdorf.

Geschichte

Laut Franziszeischem Kataster von 1821 bestand der Teich bereits um diese Zeit. Die Teichanlage wurde von Fürst Johann I. Josef von Liechtenstein in den Jahren nach 1805 als künstlicher ca. 1,2 ha großer Zierteich für sein Schloss angelegt. Eine genaue Jahreszahl liegt nicht vor.

Im Jahr 1844 (nach anderen Quellen 1850 oder 1852)[1] pachtete Hugo Carl Fürst und Altgraf zu Salm-Raifferscheid die Liechtenstein’sche Oekonomieverwaltung Niederabsdorf und gründete 1850 die Graf Salm’sche Eisen- Maschinen- und Zuckerfabriken und richtete im Schlossgebäude eine Zuckerfabrik ein. Diese hatte aber nichts mit den schon um 1812 ebenfalls in Niederabsdorf und auch in Wien errichteten Ahorn-Zuckerfabriken zu tun, welche die ersten in Österreich waren.

Von 1852 bis zur Schließung der Fabrik im Jahre 1860 versorgte der Teich die Raffinerie mit Wasser.

Seit 1992 befindet sich das Schloss in Privatbesitz und beherbergt einen Reiterhof, der Teich ist in Gemeindebesitz, öffentlich zugänglich und an den örtlichen Fischereiverein Zander verpachtet.

Zulauf

Wehr in der Zister

Sein Wasser bezieht der Teich aus der Zister (auch als Zistersdorfer oder Eichhorner Bach bezeichnet), der seinen Ursprung in Windisch-Baumgarten einem Ortsteil von Zistersdorf bzw. im Zistersdorfer Albrechtstal hat und mit dem Gösting- und dem Groß-Inzersdorfer-Bach zwei weitere Bäche in sich vereint.

Als der natürliche Zulauf in den 1970er Jahren durch einen Damm unterbrochen war und der Teich auszutrocknen drohte, schuf man einen künstlichen Zulauf mit einer Schleuse.

Da sich bei geschlossener Schleuse die Fische nicht bachaufwärts bewegen konnten, entsprach dieser Zulauf nicht den aktuellen naturschutzrechtlichen Bedingungen innerhalb der Wasserrahmenrichtlinie und musste daher bis März 2016 abgebaut werden, womit dem Schlossteich abermals eine Versteppung drohte.

Aufgrund des geringen Gefälles und eines kreuzenden Abwasserkanals konnte dieser Missstand nur mit einem rund 500 Meter längeren Zulauf behoben werden. Da Niederabsdorf eine Sanierungsgemeinde ist, konnten die Kosten nur mit einer mehrjährigen Pachtvorauszahlung des örtlichen Fischereivereins Zander und einer finanziellen Unterstützung vom Land Niederösterreich abgedeckt werden.[2]

Sonstiges

Im Radio Niederösterreich wurde 2015 vom ORF-Journalist Fabian Fessler ein Bericht über die Lage des Schlossteiches erstellt. Dieser gewann auf Grund seiner Qualität Silber beim Radiopreis 2016 in der Kategorie „Bester Regionalbericht“[3]

Quelle

Einzelnachweise

  1. Verlorene Industriekultur des Weinviertels: (Vor-)industrielle Spuren in Niederabsdorf vom 10. Jänner 2013 abgerufen am 18. April 2015
  2. ORF NÖ interessiert sich für Niederabsdorfer Teich in den Bezirksblättern vom 31. März 2015 aberufen am 18. April 2015
  3. Bester Regionalbericht bei Das sind die Gewinner des Österreichischen Radiopreises 2016 abgerufen am 21. Juni 2016

Weblinks

 Schlossteich Niederabsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

48.56662216.861048Koordinaten: 48° 34′ 0″ N, 16° 51′ 40″ O