Kloster Hochstrass: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 7. März 2017, 08:34 Uhr

Das Kloster vor der Revitalisierung im Jahr 2011

Das Kloster Hochstrass ist ein ehemaliges Kloster und heutiges Hotel in Hochstraß, einem Ort der Gemeinde Stössing in Niederösterreich.

Das denkmalgeschützte ehemalige Kloster wurde revitalisiert und als 2015 Refugium Hochstrass eröffnet.

Geschichte

Ursprüngliche Besitzer der Liegenschaft war die Bauernfamilie Josefa und Philipp Grundböck vulgo Obersteiner. Sie schenkt im Jahr 1894 das Grundstück an die damals noch junge Kongregation der Töchter der göttlichen Liebe mit Franziska Lechner an der Spitze, die eine Schule für die jungen Frauen aus der Umgebung errichten wollen.

Im Folgejahr kommen die ersten Schwestern, die italienischen Bauarbeitern beim Bau des Klosters zur schmerzhaften Mutter zu helfen. Der Grundstein wird am 29. April 1895 durch den K. u. K. Hof- und Stadtbaumeister Schmalzhofer gelegt. Im Jahr 1896 war der Bau von Kapelle und Kloster fertiggestellt, sodass der Orden in St. Pölten um die Errichtung einer Landwirtschaftlichen Haushaltungsschule ansuchen konnte.

Mit dem Jahr 1897 konnte der Schulbetrieb aufgenommen werden. Bereits 1902 musste aufgrund der starken Nachfrage erweitert werden. Es wurde sowohl die Kapelle vergrößert und die beiden Seitenflügel ergänzt. Angrenzende Gründe wurden mit Fichten und Eichen aufgeforstet.

Im Jahr 1903 überlässt die Familie Grundböck ihr Wohnhaus und zieht selbst ins Kloster. Fünf Jahre später wird ein Kinderheim eröffnet, das den Namen Kaiser-Jubiläums-Kinderheim trägt.

Noch im vorletzten Kriegsjahr erhält die Haushaltungsschule das Öffentlichkeitsrecht und trägt den Namen des bereits verstorbenen Kaisers als Kaiser-Franz-Josephs-Heim.

Auch in der Zwischenkriegszeit wird der Unterricht weitergeführt. Auch die Privatschule für Wiener Findel- und Waisenkinder, die bereits 1912 installiert wurde, wurde bis 1927 betrieben.[1]

Erst nach dem Anschluss wird der Unterricht durch die Nationalsozialsozialisten verboten. In der Folge werden Frauen aus dem Reichsarbeitsdienst, Evakuierte und Flüchtlinge einquartiert.

Als die Scheune im Jänner 1944 ein zweites Mal abbrennt, wird auch die Hauschronik, die hier vor den Nazis versteckt wurde, vernichtet. Aber auch in der Luft macht sich 1944 hier der Weltkrieg bemerkbar. Bei Luftkämpfen stürzen vier Maschinen in der Gegend ab. Vor Kriegsende beanspruchten die SS-Truppen, die sich auf dem Rückzug befanden, die Versorgung durch die Schwestern und nahmen schließlich gegen den Widerstand durch das Kloster das lebende Vieh und Lebensmittel mit. In der Folge gab es auch noch Plünderungen durch die nachrückende Rote Armee.

Im Jahr 1946 konnte die Haushaltungsschule wieder öffnen und begann mit 32 Schülerinnen. 1953 wurden neue Glocken eingeweiht. Da die bäuerliche Jugend verpflichtend eine berufsbildende Schule besuchen musste, wurde die Schule 1962 umorganisiert.[1]

In den folgenden Jahrzehnten investierten die Schwestern in die Landwirtschaft, bauten einen neuen Stall und kauften Maschinen und konnten so die Tierhaltung weiter ausbauen.

Nonnenfriedhof (2014)

Im Jahr 2009 mussten die Schwestern den Schulbetrieb einstellen. Einerseits wurden die Schwestern weniger, andererseits wurden auch durch die Wandlung in der Landwirtschaft die Schüler immer weniger und der Schulsprengel wurde aufgelöst.[1]

2012 wurde das gesamte Anwesen mit 167 Hektar Grund[2] an die Familie Ziegler, die aus dem Waldviertel stammt, verkauft und mit einem Hotel als Refugium Hochstrass revitalisiert und 2015 eröffnet. Erhalten blieben dabei auch der alte Nonnenfriedhof und der Kreuzweg.[3] Die Kapelle wird auch wieder für Hochzeiten oder Taufen genutzt.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Chronik-1895 der Gemeinde Stössing abgerufen am 7. März 2017
  2. Refugium Hochstrass: Wie man ein Kloster weckt in der Presse vom 16. Mai 2016 abgerufen am 7. März 2017
  3. Zur Ruhe kommen im Kloster Hochstrass in den NÖN vom 23. Juni 2014 abgerufen am 7. März 2017

Weblinks

 Kloster Hochstrass – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

48.1155615.78926Koordinaten: 48° 6′ 56″ N, 15° 47′ 21″ O