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[[Datei:MartinTrumler.jpg|thumb|150px|[[Martin Trumler]], ihr Vater, Epitaph-Detail, Kartusche mit [[Freimaurer]]-Zeichen, 1705]] | [[Datei:MartinTrumler.jpg|thumb|150px|[[Martin Trumler]], ihr Vater, Epitaph-Detail, Kartusche mit [[Freimaurer]]-Zeichen, 1705]] | ||
'''Maria Regina Sünnin''' (* [[1689]] in [[Kaisersteinbruch]], [[Komitat Győr-Moson-Sopron|Westungarn]], heute [[Burgenland]]; † nach dem 17. September 1761). Maria Regina Trumlerin, [[Witwe]] nach Steinmetzmeister [[Johann Georg Haresleben]], Ehefrau des Leopold Sünn, Kornschreiber der Gräflich Fuxischen Herrschaft in [[Sommerein]]. Nach den Regeln der Zunft als Witwe handlungsberechtigte Steinmetzmeisterin. | '''Maria Regina Sünnin''' (* [[1689]] in [[Kaisersteinbruch]], [[w:Komitat Győr-Moson-Sopron|Westungarn]], heute [[Burgenland]]; † nach dem 17. September 1761). Maria Regina Trumlerin, [[w:Witwe|Witwe]] nach Steinmetzmeister [[w:Johann Georg Haresleben|Johann Georg Haresleben]], Ehefrau des Leopold Sünn, Kornschreiber der Gräflich Fuxischen Herrschaft in [[Sommerein]]. Nach den Regeln der Zunft als Witwe handlungsberechtigte Steinmetzmeisterin. | ||
== Maria Regina Trumlerin == | == Maria Regina Trumlerin == | ||
Sie war Tochter des Steinmetzmeisters [[Martin Trumler]] und der [[Maria Elisabetha Hügelin|Maria Elisabetha Ferrethin]] und somit eine Enkelin des kaiserlichen Hofsteinmetzmeisters und Richters [[Ambrosius Ferrethi]]. Sie hatte drei Brüder, [[Franz Trumler|Franz]], Ambrosius und [[Maximilian Trumler|Maximilian]]. 1705 starb Maria Reginas [[Martin Trumler|Vater]]. Ihre Mutter heiratete in zweiter Ehe den Gesellen [[Elias Hügel]] am 14. November 1706. | Sie war Tochter des Steinmetzmeisters [[w:Martin Trumler|Martin Trumler]] und der [[w:Maria Elisabetha Hügelin|Maria Elisabetha Ferrethin]] und somit eine Enkelin des kaiserlichen Hofsteinmetzmeisters und Richters [[w:Ambrosius Ferrethi|Ambrosius Ferrethi]]. Sie hatte drei Brüder, [[w:Franz Trumler|Franz]], Ambrosius und [[w:Maximilian Trumler|Maximilian]]. 1705 starb Maria Reginas [[w:Martin Trumler|Vater]]. Ihre Mutter heiratete in zweiter Ehe den Gesellen [[w:Elias Hügel|Elias Hügel]] am 14. November 1706. | ||
=== Erste Ehe === | === Erste Ehe === | ||
Am 1. Mai 1708 heiratete Maria Regina den Witwer Haresleben, der 37 Jahre alt und ein verheißungsvoller Steinmetz war. Beim [[Schloss Schönbrunn]], beim [[Palais Schönborn-Batthyány]], [[Palais Kinsky (Wien)|Palais Daun-Kinsky]], der Pfarrkirche von [[Pottendorf]] und zuletzt bei der [[Wiener Karlskirche]] war er tätig. Im Taufregister sind drei Kinder eingetragen, die aus dieser Ehe hervorgingen: Maria Barbara, Ambrosius und Maria Anna. Am 24. Juli 1716 starb Herr Haresleben und im Jahr darauf ihr Sohn Ambrosius. | Am 1. Mai 1708 heiratete Maria Regina den Witwer Haresleben, der 37 Jahre alt und ein verheißungsvoller Steinmetz war. Beim [[w:Schloss Schönbrunn|Schloss Schönbrunn]], beim [[w:Palais Schönborn-Batthyány|Palais Schönborn-Batthyány]], [[w:Palais Kinsky (Wien)|Palais Daun-Kinsky]], der Pfarrkirche von [[Pottendorf]] und zuletzt bei der [[w:Wiener Karlskirche|Wiener Karlskirche]] war er tätig. Im Taufregister sind drei Kinder eingetragen, die aus dieser Ehe hervorgingen: Maria Barbara, Ambrosius und Maria Anna. Am 24. Juli 1716 starb Herr Haresleben und im Jahr darauf ihr Sohn Ambrosius. | ||
1718 schrieb die [[Steinmetzbruderschaft]] an Abt [[Gerhard Weixelberger]] vom [[Stift Heiligenkreuz]], … ''dass die Meisterswitwe Maria Regina Hareslebin sich außer der Steinmetz-[[Profession]] zu verehelichen, und dennoch in dem Steinbruch bei ihrer Wirtschaft zu verbleiben gesinnet''. In der [[Handwerksordnung]] sei klar geregelt, alle Privilegien und Freiheiten lauten einzig auf die eigene Profession. Herr Abt möge die schon zur Ehe versprochene Witwe solange nicht verheiraten, bevor sie nicht gänzlich abstiftet. | 1718 schrieb die [[w:Steinmetzbruderschaft|Steinmetzbruderschaft]] an Abt [[w:Gerhard Weixelberger|Gerhard Weixelberger]] vom [[Stift Heiligenkreuz]], … ''dass die Meisterswitwe Maria Regina Hareslebin sich außer der Steinmetz-[[w:Profession|Profession]] zu verehelichen, und dennoch in dem Steinbruch bei ihrer Wirtschaft zu verbleiben gesinnet''. In der [[w:Handwerksordnung|Handwerksordnung]] sei klar geregelt, alle Privilegien und Freiheiten lauten einzig auf die eigene Profession. Herr Abt möge die schon zur Ehe versprochene Witwe solange nicht verheiraten, bevor sie nicht gänzlich abstiftet. | ||
=== Zweite Ehe === | === Zweite Ehe === | ||
Am 6. November 1718 heiratet Maria Regina den Junggesellen Leopold Sünn, der aus Schweinbarth in [[Transdanubien]] stammte. Er war Kornschreiber (Mühlenaufseher) in [[Sommerein]] am Leithaberg der Graf Fuxischen Herrschaft. Im herrschaftlichen Dienstbuch blieb sie - trotz dieser Heirat und den Forderungen der Bruderschaft - weiter mit ihrem Besitz angeschrieben. Ihr Ehemann wurde nicht ins Grundbuch eingetragen. Maria Regina verlegte ihren Wohnsitz nach [[Himberg]], NÖ. | Am 6. November 1718 heiratet Maria Regina den Junggesellen Leopold Sünn, der aus Schweinbarth in [[w:Transdanubien|Transdanubien]] stammte. Er war Kornschreiber (Mühlenaufseher) in [[Sommerein]] am Leithaberg der Graf Fuxischen Herrschaft. Im herrschaftlichen Dienstbuch blieb sie - trotz dieser Heirat und den Forderungen der Bruderschaft - weiter mit ihrem Besitz angeschrieben. Ihr Ehemann wurde nicht ins Grundbuch eingetragen. Maria Regina verlegte ihren Wohnsitz nach [[Himberg]], NÖ. | ||
Die letzte Nachricht von Maria Regina stammt vom 17. September 1761, als in ihrem 72. Lebensjahr stand. Sie verkaufte ihren Steinbruch dem aus [[Erzdiözese Salzburg|Salzburg]] nach Kaisersteinbruch zugewanderten Steinmetzmeister [[Johann Gehmacher]] und Theresia, seiner Ehefrau. Sicher hat die Sünnin in ihrem Steinbruch keine eigene [[Bauhütte|Steinmetzhütte]] betrieben, sondern diesen intern einem Meister weiter verpachtet. | Die letzte Nachricht von Maria Regina stammt vom 17. September 1761, als in ihrem 72. Lebensjahr stand. Sie verkaufte ihren Steinbruch dem aus [[w:Erzdiözese Salzburg|Salzburg]] nach Kaisersteinbruch zugewanderten Steinmetzmeister [[w:Johann Gehmacher|Johann Gehmacher]] und Theresia, seiner Ehefrau. Sicher hat die Sünnin in ihrem Steinbruch keine eigene [[w:Bauhütte|Steinmetzhütte]] betrieben, sondern diesen intern einem Meister weiter verpachtet. | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Helmuth Furch: ''Historisches Lexikon Kaisersteinbruch'', 2 Bände, [[Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch]], Kaisersteinbruch 2002–2004. | * Helmuth Furch: ''Historisches Lexikon Kaisersteinbruch'', 2 Bände, [[w:Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch|Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch]], Kaisersteinbruch 2002–2004. | ||
* Helmuth Furch: ''Die Bruderschaft der Kaisersteinbrucher Steinmetzmeister, eine Aufzählung 1650–1730'', (12 Seiten) Kaisersteinbruch 2007. | * Helmuth Furch: ''Die Bruderschaft der Kaisersteinbrucher Steinmetzmeister, eine Aufzählung 1650–1730'', (12 Seiten) Kaisersteinbruch 2007. | ||
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[[Kategorie:Gestorben im 18. Jahrhundert]] | [[Kategorie:Gestorben im 18. Jahrhundert]] | ||
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