Freiwillige Feuerwehr Weissenbach (BFKDO Mödling): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 16. September 2017, 07:35 Uhr
Freiwillige Feuerwehr Weissenbach | |
---|---|
Gemeinde Hinterbrühl | |
Landesfeuerwehrverband | Niederösterreich |
Bezirksfeuerwehrkommando: | Mödling |
Abschnitt /Unterabschnitt: | Mödling-Wienerwald / 1 |
Gründungsdatum: | 10. Jänner 1892 |
Kommandant: | OBI Alfred Csekits |
Mitglieder: (Jugend/Aktiv/Reserve) |
0 / 30 / 7 (31.12.2013) |
Fahrzeuge: | 1 RLF-A, 1 LF-A |
Adresse: | 2371 Weissenbach 106 |
Koordinaten: | 48° 5′ N, 16° 13′ O |
Feuerwehrnummer | 14315 |
Website: | www.ff-weissenbach.at |
Die Freiwillige Feuerwehr Weissenbach ist eine der drei Feuerwehren der Marktgemeinde Hinterbrühl. Sie gehört dem NÖ Landesfeuerwehrverband an. Das zuständige Bezirkskommando ist das Bezirkskommando Mödling. Der Feuerwehrabschnitt ist Mödling-Wienerwald, Unterabschnitt 1.
Die Feuerwehr heute
Einsatzgebiet
Das örtliche Einsatzgebiet der Feuerwehr umfasst das Gebiet der Katastralgemeinde Weißenbach[1], das eine Größe von ungefähr 5 km² aufweist. Das bedeutet, dass der Schutz der Bevölkerung nicht nur des Ortes Weissenbach selbst, sondern auch der der Rotte Wassergspreng, sowie kleine Teile des Hauptortes Hinterbrühls der Feuerwehr obliegen. Für Einsätze auf der Autobahn A 21 ist die Feuerwehr nur als Reserve zuständig.
Weitere Aufgaben
Außer den üblichen Aufgaben, für die die Feuerwehr als Ortsfeuerwehr zuständig ist, ist das Löschfahrzeug LF-A mit einer Gruppe Bestandteil des dritten Zuges des Katastrophenhilfsdienstes der 14. Bereitschaft.
Standort
Das Feuerwehrhaus steht zentral an der Kreuzung der Landesstraße L2095 und der L2096 nach Wassergspreng.
Nachbarfeuerwehren
FF Kaltenleutgeben | FF Perchtoldsdorf | FF Gießhübl |
FF Sparbach | FF Hinterbrühl | |
FF Gaaden |
Mannschaft
Der Mannschaftsstand pendelt um die 35 Mitglieder, wobei etwa 10 % bereits in der Reserve sind. Feuerwehrjugend wird keine eigene betreut. Einige der jungen Kameraden waren allerdings Mitglieder der Nachbarwehr Freiwilligen Feuerwehr Gießhübl.
Das letzte Kommando wurde im Jahr 2011 zum regulären Wahltermin komplett wiedergewählt. Nach Ausscheiden des Kommandantstellvertreter aus Altersgründen, wurde ein neuer Kamerad 2014 in diese Funktion nachgewählt.
Fuhrpark
Bezeichnung | Type | Besatzung | Aufbauer | Baujahr | Sonderausrüstung/ Bemerkung |
---|---|---|---|---|---|
TLF-A 2000 | Iveco Trakker 450 | 1:8 | Magirus Lohr | 2014 | mit kompletter Bergeausrüstung wie RLF, Wärmebildkamera |
LF-A | Mercedes 711D | 1:8 | Rosenbauer | 1991 | (1998 gebraucht von der FF Vösendorf gekauft) |
Magirus 170 | 1:8 | Lohr | 1987 | ausgeschieden 2014 |
Alarmierung
Mittels Sirene wird nur im Brandfall und bei Einsätzen mit Menschen in Gefahr zusätzlich alarmiert. Bei dem Großteil der Einsätze bekommt die Bevölkerung nichts mit, denn es wird nur die Stille Alarmierung mittels Piepserln alarmiert. Da die Analog-Piepserl auf der topografischen Gegebenheiten nur eine Reichweite im eigentlichen Ort haben, der Großteil der Mitglieder aber außerhalb des Ortes arbeiten, wurden bereits seit einigen Jahren auch zusätzliche Alarm-SMS geschickt. Ursprünglich über den SMS-Dienst Blaulicht-SMS geschickt, werden diese aktuell (2013) ebenso wie die Piepserl über Pagernet, dem Pagernetz von 144 Notruf Niederösterreich ausgesendet.
Geschichte
Die Feuerwehr Weissenbach wurde als letzte Feuerwehr im heutigen Unterabschnitt am 10. Jänner 1892 gegründet. Die Gründungsversammlung wurde im heute nicht mehr bestehenden Gasthaus Bodingbauer (heute Hausnummer 22) abgehalten. Erste Bekleidungsteile erhielten die Gründungsmitglieder von der Feuerwehr Hinterbrühl. Aber schon nach einem halben Jahr konnte eine Handdruckspritze der Firma Wm. Knaust angeschafft werden. Eingestellt wurde sie vorerst in einem privaten Schuppen des Hauptmannes Georg Hochkogler.
Der erste große Einsatz musste bereits 1894 bewältigt werden. Es brannte der Dachstuhl der Bandfabrik C. Gruber, wobei es auch drei Schwerverletzte bei der Feuerwehr Hinterbrühl gab. Aus einer Spende des Unternehmers nach dem Brand konnte ein Wasserwagen angekauft werden.
1896 konnte das Feuerwehrhaus errichtet werden. Unterstützung erfuhr die Feuerwehr dabei durch das Stift Heiligenkreuz, des Fürsten Liechtenstein, der auch heute noch zahlreiche Besitzungen (vor allem Wälder) in der Umgebung hat, wie den Tierpark Sparbach. Aber auch aus dem Kaiserhaus selbst, dem die Staatsforste unterstanden, kamen Spenden.
Im Jahr 1906 wurde eine zweirädrige Handdruckspritze angekauft. Im Ersten Weltkrieg verlor die Wehr von den 35 aktiven 5 Kameraden im Krieg. In der Zwischenkriegszeit konnten kaum neue Ausrüstung angeschafft werden.
In der Folge des Anschlusses wurde die Feuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Wien und damit der Feuerpolizei eingegliedert. Da der Großteil der Kameraden einrücken musste, wurde 1941 eine Pflichtfeuerwehr ins Leben gerufen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verfügte die Feuerwehr nur über ein Pferdegespann. Die Pferde, zwei Noriker, wurden vom damaligen Ortsvorsteher und späteren Bürgermeister, der auch Feuerwehrmitglied war, im Einsatzfall ausgeliehen.
Ein Steyr 1500 A (auch als Wüstensteyr, ein ausgedientes Wehrmachtsfahrzeug, wurde 1948 gekauft und auf Löschfahrzeug umgebaut. Es war ein offenes Fahrzeug mit drei hölzernen Sitzbänken und einer hölzernen Schiebeleiter. Der Benzinmotor des Fahrzeuges war ein Achtzylinder-V-Motor mit rund 3,5 Liter Hubraum.[2] Ähnliche Fahrzeuge waren auch bei den Nachbarwehren in Sparbach und Gießhübl in Verwendung. (Das Fahrzeug von Gießhübl befindet sich im Feuerwehrmuseum Bruck an der Leitha.
Ab 1950 gab es auch eine elektrische Motorsirene. Eine Verbesserung der Situation kam mit der Ausgliederung der Gemeinde Weissenbach aus Groß-Wien. Auch Wassergspreng kam zu diesem Zeitpunkt zur neu errichteten Gemeinde.
1960 wurde eine neu Tragskraftspritze angeschafft. Das Rüsthaus, das aus dem Jahr 1896 stammte wurde 1964 umgebaut, sodass es jetzt zwei Garageneinfahrten hatte. So wurde es möglich einen VW-Bus mit einem Anhänger als KLF auch einzustellen.
Im Jahr 1970 konnte erstmals ein neues Tanklöschfahrzeug ein Opel Blitz angeschafft werden und den Wüsten-Steyr ersetzen. Es war knapp vor dem Zeitpunkt, bevor die damals selbständige Gemeinde bei der Hinterbrühl eingemeindet wurde.
Im Jahr 1971 wurde die Feuerwehr Weissenbach, wie alle anderen Feuerwehren Niederösterreichs, von einem Verein in eine Körperschaft des öffentlichen Rechts umgewandelt. 1972 wurde die Gemeinde Weissenbach bei der Marktgemeinde eingegliedert, die Feuerwehr blieb aber selbständig. Im selben Jahr wurden die Fahrzeuge erstmals mit Funkgeräten ausgestattet, die nur wenige Jahre vorher in ganz Niederösterreich eingeführt wurden.
Ein VW-Doppelkabinenwagen, den die Wehr 1974 günstig gebraucht erstand, wurde in Eigenregie auf ein KLF umgebaut, sodass der Anhänger nicht mehr notwendig war und die Wehr kurzzeitig über drei Fahrzeuge verfügte. 1977 konnten aber beide Fahrzeuge durch ein neues KLF, einen VW LT 35 ersetzt werden.
Ab 1984 werden bei der FF auch Piepserl zur Stillen Alarmierung eingesetzt.
Im Jahr 1987 konnte die FF ein Rüstlöschfahrzeug 2000, gleichzeitig mit den Feuerwehren Hinterbrühl (ebenfalls ein RLF) und Sparbach (ein TLF), in Dienst nehmen, was für die Gemeinde eine große Herausforderung darstellte. Da das Gerätehaus noch immer jenes aus dem Jahr 1896 war und dementsprechende Dimensionen aufwies, musste das auf einem Magirus aufgebaute RLF mit kürzerem Überhang, niederen Aufbau, sowie Niederquerschnittreifen ausgerüstet werden. Auch statt einer Propellerrolle, wie sonst bei Feuerwehreilwinden üblich ist, musste mit einem Seilfenster vorlieb genommen werden.
Im Jahr 1999 konnte die Feuerwehr ein neues Gerätehaus beziehen. Gemeinsam mit den Mitgliedern des Vereins Weissenbach-Aktiv wurde viel Zeit aufgewandt, das von der Gemeinde zur Verfügung gestelltem im Inneren noch praktischer zu gestalten, so wurde feuerwehrseitig der Dachausbau von der Mannschaft ausgeführt.
2006 wurden, wie in ganz Österreich, mit den ersten digitalen Funkgeräten eine Teilnahme am Funksystem der BOS in Österreich eingeläutet.
Im November 2013 konnte die Bestellung für ein neues Tanklöschfahrzeug mit Bergeausrüstung auf einem Iveco-Fahrgestell bestellt werden.[3][4], das im November 2014 ausgeliefert wurde. Am 3. Mai 2015 wurde es Pater Elmar gesegnet und offiziell übergeben. Mit dem Ankauf des neuen Fahrzeuges wurde auch der Funk komplett auf das digitale System umgestellt.
Bis zum Jahr 2014 war Weissenbach der Stützpunkt der Strahlenschutzgruppe 14. Neben einigen Mitgliedern, die die Strahlenschutzausbildung hatten, waren auch vor allem die Messgeräte der Gruppe in Weissenbach stationiert.
Im Jahr 2017 konnte die Bewerbsgruppe, die seit 2007 regelmäßig sowohl an den Bezirksbewerben als auch an Landesbewerben entweder nur in Bronze oder in Bruonze und Silber teilnimmt, ihren größten Erfolg mit zwei zweiten Plätzen im Bezirk einfahren.[5]
Bisherige Hauptmänner bzw. Kommandanten
Kommandant | von - bis | Kommandantstellv. | von - bis | |
---|---|---|---|---|
1. | Georg Hochkogler | 1892- | ||
2. | Michael Kalcher | -1918 | ||
3. | Leitzmüller | 1918-1923 | ||
4. | Michael Bachner sen. | 1923-1927 | Michael Kalcher Anton Rappold[6] |
|
5. | Anton Rappold | 1927-1962 | Anton Hochkogler | 1952-1962 |
6. | Friedrich Wagust | 1962-1971 | Hermann Biegler | 1963-1971 |
7. | Hermann Biegler | 1971-1976 | Friedrich Wagust | 1971-1976 |
8. | Manfred Stix | 1976-2004 | Karl Gruber Klaus Scharbert Alfred Csekits |
1976-1978 1978-1991 1991-2004 |
9. | Alfred Csekits | 2004- | Thomas Nebauer Karl Gruber Franz Sulzer jun. |
2004-2008 2008-2014 2014- |
Regelmäßige Veranstaltungen
- Umwelttag mit Dorfreinigung
- Maibaumaufstellen jeweils am 30. April
- Tag der offenen Tür am Florianisonntag im Mai
- Feuerlöscherüberprüfungen in Zusammenarbeit mit einem Fachunternehmen, ebenfalls am Tag der offenen Tür
- Dorffest
- Kranzniederlegung für die verstorbenen Kameraden
- Der Großteil der Veranstaltungen wird gemeinsam mit dem Verein Weissenbach-Aktiv durchgeführt.
Literatur
- Rössl, Joachim, Günter Schneider, Hans Schneider: Das große Niederösterreichische Feuerwehrbuch-Ausgabe Süd, 1986, Seite: 379 ISBN 3-85447-179-3
Einzelnachweise
- ↑ Die Schreibweise der Katastralgemeinde und des Ortes differieren durch ß und ss
- ↑ Fahrzeuge der Wehrmacht abgerufen am 5. September 2017
- ↑ Chronik der Feuerwehr Weissenbach aus dem Jahr 2012
- ↑ Neues Tanklöschfahrzeug für die Feuerwehr Weissenbach im Gemeindeboten der Marktgemeinde Hinterbrühl vom Dezember 2013 abgerufen am 25. Dezember 2013
- ↑ Feuerwehren des Bezirks Mödling im sportlichen Wettstreit am Portal des BFKDO Mödling vom 19. Juni 2017 abgerufen am 19. Juni 2017
- ↑ Verzeichnis Mödling.: Fromme’s Oesterreichischer Feuerwehr-Kalender / Frommes Österreichischer Feuerwehr-Kalender, Jahrgang 1925, S. 63 (online bei ANNO).
Weblinks
Freiwillige Feuerwehr Weissenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons