| Unter Heinrich (IV.) bzw. nach dem Tod seines Vaters begann der endgültige Abstieg der Grafen von Görz-Tirol, vermutlich eine Ursache für Heinrichs schlechten Leumund. Dass Heinrich Opfer eines [[w:Rufmord|"Rufmordes"]] ist, kann ebenfalls nicht ausgeschlossen werden.<ref>Die Hauptquelle zu seiner Person war bis in die Gegenwart die Beschreibung, die sein Zeitgenosse [[w:Pius II.|Enea Silvio Piccolomini]] überliefert hat und die sehr negativ ist. Es lag vermutlich an dem Respekt vor dem großen Denker und Humanisten Piccolomini, dass seine Beschreibung von Heinrich (und auch von anderen Personen) in der späteren Geschichtsschreibung für "bare Münze" genommen und nicht kritisch hinterfragt wurde. Da Enea Silvio Piccolomini jedoch viele Jahre im Dienst des späteren Kaisers Friedrich III. stand, der zu den politischen Gegnern Heinrichs zählte, ist er für Heinrich von Görz-Tirol sicher kein unvoreingenommener Zeitzeuge. Seine Beschreibung von Graf Heinrich dürfte außerdem als politische Propaganda einzustufen sein. Vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 233f.</ref> Zu berücksichtigen ist, dass Heinrich ein sehr schwieriges Erbe antrat. Seine Position aufgrund der geographischen Lage seiner Länder wurde sowohl von den Habsburgern bedroht, als auch von der Republik Venedig und den Grafen von Cilli, die wiederum vom ungarischen König Siegmund gefördert wurden, der gleichzeitig der König des Heiligen Römischen Reiches war. Hinzu kamen noch verwandtschaftliche Beziehungen zu den Herzögen von Bayern, die ebenfalls politisch Einfluss zu nehmen versuchten, und das [[w:Erzbistum Salzburg|Erzbistum Salzburg]]. Auch wenn Heinrichs Politik insgesamt relativ glücklos war, spricht für ihn, dass er sich wenigstens zu behaupten versuchte und dass ihm dies trotz widriger Umstände doch halbwegs gelungen sein muss, wie gerade der Umstand zeigt, dass seine Söhne letztlich seine Nachfolge antreten konnten. | | Unter Graf Heinrich (IV.) bzw. nach dem Tod seines Vaters begann der endgültige Abstieg der Grafen von Görz-Tirol. Heinrich trat ein schwieriges Erbe an. Aufgrund der geographischen Lage seiner Herrschaften war er sowohl von den [[w:Habsburg|Herzögen von Österreich (Habsburgern)]] bedroht, als auch von der [[w:Republik Venedig|Republik Venedig]] und den Grafen von Cilli, die wiederum vom ungarischen König Sigismund gefördert wurden. Hinzu kamen noch verwandtschaftliche Beziehungen zu den Herzögen von Baiern, die ebenfalls dies politisch zu nutzen versuchten, und das [[w:Erzbistum Salzburg|Erzbistum Salzburg]]. Auch wenn Heinrichs Politik insgesamt relativ glücklos war, spricht für ihn, dass er sich wenigstens zu behaupten versuchte und dass ihm dies trotz widriger Umstände noch halbwegs gelungen sein muss, wie gerade der Umstand zeigt, dass seine Söhne letztlich seine Nachfolge antreten konnten. |