Schlacht von Fürstenfeld (1469): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 1. Februar 2018, 14:09 Uhr
Die Schlacht von Fürstenfeld fand am 21. Juli 1469 statt. Die Schlacht bildete einen Höhepunkt in der Baumkircher-Fehde.
Vorgeschichte
Während der Baumkircher-Fehde besetzte der steirische Adelsbund unter der Führung von Andreas Baumkircher und seinem Schwiegersohn Hanns von Stubenberg die Städte Hartberg, Fürstenfeld, Feldbach, Marburg, Windischfeistritz und Gonobitz sowie das Schloss Wildon. Die Stadt Fürstenfeld war am 2. Februar 1469 durch Verrat eingenommen worden.
Ablauf der Schlacht
Am 21. Juli 1469 kam es zu einem Aufeinandertreffen der Söldnerführer Jan Holub und Andreas Baumkircher vor den Toren der Stadt Fürstenfeld. Jan Holub befehligte als kaiserlicher Feldhauptmann für Friedrich III. eine Truppe böhmischer Söldner und eine Reitertruppe (ca. 600 Pferde bzw. geharnischte Reiter). Andreas Baumkircher und seinen Truppen, unter denen sich ebenfalls böhmische Söldner befanden, gelang es die Vorhut Holubs zurückzuwerfen, ehe dessen Hauptmacht anrückte. Das überraschende Eingreifen von mährischen Söldnern und Reitern Baumkirchers entschied den Ausgang. Holub, der schwer verwundet wurde, zog sich nach Graz zurück.
Folgen der Schlacht
Die Schlacht von Fürstenfeld gilt als eine für die damaligen Verhältnisse äußerst blutige Schlacht. Trotz des Sieges hatte Baumkircher höhere Verluste: über 300 Tote, ca. 500 Schwerverwundete. Ca.400 seiner (angeblich 1.600) Reiter wurden gefangen genommen. Bei den Kaiserlichen gerieten mehrere adelige Hauptleute in Gefangenschaft. Als Folge der Kampfhandlungen wurden zahlreiche Häuser der Stadt Fürstenfeld zerstört oder niedergebrannt. Auch unter der Stadtbevölkerung gab es Verwundete.
In der Folge wurden Fürstenfeld von einer Seuche heimgesucht, große Teile der heutigen Oststeiermark (bis ins Grazer Feld) geplündert, die oststeirische Bevölkerung versuchte sich mit eigenmächtigen Abwehrmaßnahmen zu schützen und zur Anwerbung weiterer Söldner ließ der Kaiser zusätzliche Steuern einheben.
Auswirkung auf den weiteren Verlauf der Fehde
Nach der Schlacht von Fürstenfeld setzte Jan Holub mit seinen Truppen die Belagerung von Burg und Markt Wildon fort, die er deswegen unterbrochen hatte. Kurz vor Weihnachten des Jahres 1469 wurde die Burg und der Markt von Leonhard von Aschbach, der Holub als kaiserlicher Feldhauptmann nachgefolgt war, erobert. Am 2. Februar 1470 gelang Baumkircher die Rückeroberung des Marktes, aber am 11. April 1470 konnten die Kaiserlichen den mittlerweile schwer mitgenommenen Markt wieder einnehmen und im Spätsommer oder Frühherbst auch den Schlossberg.[1]
Überlieferung
Neben zeitgenössischen Beschreibungen hat sich ein ausführlicher Lagerbericht von einem Schlachtteilnehmer auf Seite der Kaiserlichen erhalten, der heute in der Grazer Universitätsbibliothek aufbewahrt wird.
Literatur
- Roland Schäffer: Die Schlacht von Fürstenfeld. In: Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): Andreas Baumkircher. Leben und Sterben im 15. Jahrhundert (= Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland 144). Eisenstadt, 2013, ISBN 978-3-85405-194-7, S. 140
Einzelnachweise
- ↑ Rudolf Kropf: Die Belagerung von Markt und Schlossberg Wildon. In: Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): Andreas Baumkircher. Leben und Sterben im 15. Jahrhundert (= Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland 144). Eisenstadt, 2013, ISBN 978-3-85405-194-7, S. 141