Pfingststrudel: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Pfingststrudel ist ein traditionelles Germ-Gebäck aus der Steiermark in Österreich, welches meist zu Pfingsten gebacken wird und heute vor allem in der Weststeiermark noch verbreitet ist. Die regionale Spezialität ist insbesondere für den süßlich-pikanten Geschmack bekannt, der sich auf den süßlichen Germteig und die Zugabe von pikant schmeckenden Liebstöckel in die Fülle („Füllmasse“) zurückführen lässt. Anders als der Name andeutet, handelt es sich dabei nicht um einen Strudel im eigentlichen Sinn.
Geschichte
Pfingststrudel gehört zu den Brauchtums-Gebäcken, die früher meist nach überlieferten Familienrezepten gebacken wurden und die vor allem in der regionalen bäuerlichen Küche verbreitet waren. Solche Rezepte wurden in den Familien von Generation zu Generation weitergegeben und erhielten ihre Besonderheit zudem aus ihrer anlassbezogenen und zeitlich begrenzten Zubereitung im Jahreslauf, wie hier jeweils als regelmäßige Brauchtumsspeise nur zum Pfingstfest.[1]
Heute versuchen Institutionen wie das Steirische Heimatwerk und das Steirische Volkskundemuseum in Graz oder der Verein Steirische Milchstrasse in Voitsberg, die kulinarische Tradition von steirischem Brauchtumsgebäck wie dem Pfingststrudel zu erhalten.[2][3]
Liebstöckel, unter anderem auch als Luststock und vor allem in der Steiermark als Nussstock bezeichnet, gehört zu denjenigen Nutzpflanzen, deren Anbau von Karl dem Großen im Mittelalter vorgeschrieben wurde. Die Pflanze ist daher in allen Kloster- und vielen Hausgärten zu finden und ihr Vorkommen lässt sich zudem sowohl für herrschaftliche Küchengärten als auch für Gärten von größeren Bauerngütern in der mittelalterlichen Steiermark nachweisen.[4][5] Die einfach zu kultivierende Pflanze wurde in den feuchten und nährstoffreichen Gärten im Alpenraum schnell und gut aufgenommen, als sie aus dem Süden einwanderte. Liebstöckel schmeckt „kräftig würzig, durchdringend, leicht scharf, ein wenig süßlich-hefig […]“ und sein intensiver Geschmack gilt als gewöhnungsbedürftig.[4] In vergangenen Jahrhunderten wurde das Kraut als Gemüse gegessen, so auch in der Steiermark, während die Pflanze heute allgemein nur noch eine randständige Bedeutung als Würzkraut für Suppen und einige andere Speisen hat.[6]
Inzwischen gehört der Pfingsstrudel in der Steiermark zu den Buschenschank-Gebäcken, die zu Pfingsten von den Betreibern von Buschenschänken ergänzend zu den ausgeschenkten Getränken angeboten werden.[7]
Zutaten und Zubereitung
Je nach Region gibt es leicht unterschiedliche Rezepte für die Zubereitung des Pfingststrudels. Für den Germteig werden Mehl, Eier, Germ, Butter, Zucker, Backpulver sowie Vanillezucker und lauwarme Milch benötigt. Für die Zubereitung der Fülle werden Butter, Zucker, Eidotter, Vanillezucker, Rum sowie frisches Liebstöckelkraut benötigt, gelegentlich werden auch Rosinen hinzugegeben.[3]
All die Zutaten für den Teig werden verknetet und anschließend zum Aufgehen stehen gelassen. Das Liebstöcklkraut wird fein geschnitten und mit Butter angeschwitzt. Zum Abschmecken werden Vanillezucker, Rum und Zucker hinzugegeben und die Eidotter werden in der Masse untergerührt. Der fertige Teig wird flach ausgerollt, die Fülle darauf verteilt und anschließend im Teig eingerollt. Die fertige Rolle wird noch etwas bei Raumtemperatur stehen gelassen, mit verquirltem Ei bestrichen und mit einer Gabel angestochen, ehe sie gebacken wird.[3]
Verbreitung
Früher wurde der Pfingststrudel in vielen Teilen der Steiermark zum Pfingstfest gebacken. Heute findet man ihn hauptsächlich in der Weststeiermark, vor allem in der Gegend um Voitsberg.[8][9]
Weblinks
- Ein süßes Geheimnis Kaum jemand kennt ihn, den Pfingststrudel: Er ist ein süßes Germgebäck mit würzigem Liebstöckel-beigeschmack. In: Kleine Zeitung. www.pressreader.com, 31. Mai 2017, abgerufen am 24. März 2018 (deutsch).
- Pfingststrudel, Rezept bei Chefkoch.de
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. z. B.: Kulinarik und Kultur. Speisen als kulturelle Codes in Zentraleuropa. Böhlau, Wien 2014, ISBN 978-3-205-79539-1, S. 103 ff. (Konferenzschrift, 2012, Zagreb).
- ↑ Steirisches Heimatwerk: Schon was vom Pfingststrudel gehört? In: facebook.com. 14. Mai 2016, abgerufen am 27. März 2018.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Pfingststrudel. www.milchstrasse.at, abgerufen am 24. März 2018 (deutsch). Christine Bäuchler:
- ↑ 4,0 4,1 Küchenlexikon >> Liebstöckel. In: spar.at. SPAR Österreichische Warenhandels-AG, abgerufen am 27. März 2018.
- ↑ Albert von Muchar: Geschichte des Herzogthums Steiermark. Dritter Teil. Damian und Sorge, Grätz 1846, S. 122.
- ↑ Waverley Root: Das Mundbuch. Eine Enzyklopädie alles Eßbaren. Eichborn, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-8218-4445-0, S. 210–211.
- ↑ Vgl.: Ergebnisliste. Prämierung von Osterbrot & Buschenschankgebäck. In: stmk.lko.at. Landwirtschaftskammer Steiermark, 2018, abgerufen am 29. März 2018.
- ↑ Eine Rolle mit Luststock und Rosinen. In: Kleine Zeitung. www.kleinezeitung.at, 25. Mai 2012, abgerufen am 24. März 2018 (deutsch).
- ↑ Ein süßes Geheimnis Kaum jemand kennt ihn, den Pfingststrudel: Er ist ein süßes Germgebäck mit würzigem Liebstöckel-beigeschmack. In: Kleine Zeitung. www.pressreader.com, 31. Mai 2017, abgerufen am 24. März 2018 (deutsch).