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Richard Klinger (* 31. Dezember 1860 in Böhmisch Aicha (Böhmen); † 15. Dezember 1928 in Gumpoldskirchen) war Industrieller und Erfinder.
Leben
Richard Klinger, der Sohn eines Baumeisters, studierte in Wien an der Technischen Hochschule Maschinenbau. Nach diesem Studium gründete er im Jahr 1886 eine kleine Werkstätte zur Erzeugung von Plissiermaschinen (Faltenlegmaschinen) und Facettenschleifmaschinen. Auch Geräte zum Schleifen von Gablonzer Glassteinen stellte er darin her. Angeregt durch die Glassteine, entwickelte er 1888 Reflexionsglas, das er zum Bau von Wasserstandsanzeiger von Dampfkessel einsetzte. Diese Anzeiger meldete er 1890 als Patent an.
Diese Erfindung ermöglichte ihm im Jahr 1893 eine Maschinen- und Metallwarenfabrik in Gumpoldskirchen zu errichten. Dazu kaufte er eine Brandruine einer Papierfabrik von Arthur H. Perger. Zu diesem Wasserstandanzeiger entwickelte er eine aus Asbestfaser mit Gummibindung hergestellte Dichtungsplatte. Dieses Dichtungsmaterial erlangte als Klingerit Weltgeltung.
Nach 1900 begann er auf Basis dieses Materials die Herstellung von Azetylengasanlagen, sowie Stopfbüchsen auf Asbestbasis, sowie Wasserpumpen und Fettpressen. Im Jahr 1922 entwickelte er als weitere Neuheit Ventile mit zylindrischen Kolben, bei denen die Dichtringe nachgedichtet werden können. Mit diesen Entwicklungen eroberte er die Märkte für die Installationen im Nieder- und Mitteldruckbereich für Dampf, Wasser, Gase aber auch Chemikalien.
Im Jahr 1912 errichte er eine eigene Werkssiedlung. Die von ihm gegründete Firma wandelte er 1912 in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung um.
Klinger starb im Jahr 1928, seine erben führten das Unternehmen fort und vergrößerten es, sodass heute Zweigwerke und Niederlassungen weltweit zu finden sind.
Literatur
- Richard Klinger. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 411.
- Gerhard A. Stadler: Das industrielle Erbe Niederösterreichs, 2006, ISBN 3-2577460-4 Online