Sigmund von Niedertor: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
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Sigmund von Niedertor war [[w:Kämmerer|Kämmerer]] am Hof von Kaiser Friedrich III. und fungierte häufig als Kreditgeber für diesen.<ref name ="heinig301"/> Zu Beginn der 1470er-Jahre war er offiziell Kammerschreiber am kaiserlichen Kammergericht, wobei er de facto das nach dem Tod von [[Johann Ungnad]] nicht mehr besetzte Amt des Kammermeisters ausübte.<ref name ="heinig302">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 302</ref> Er besaß damals Zugang zur Schlafkammer des Kaisers, was belegt, dass er zu dessen engsten Vertrauten zählte.<ref name ="heinig303">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 303</ref>
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Als er 1478 außerdem Kämmer und Rat von [[Maximilian I. (HRR)|Erzherzog Maximilian]] wurde, war er für die Koordination zwischen den Höfen von diesem und dessen Vater zuständig. Unter Maximilian wurde er in den 1490er-Jahren Mitglied des niederösterreichischen Regiments und Hauptmann der [[Hofburg|Wiener Burg]].<ref name ="heinig302"> Obwohl er auch Pfleger von [[w:Neuburg am Inn|Neuburg am Inn]] war, gehörte er in den 1480er-Jahren zur "anti-bayerischen" Partei am Hofe des Kaiser.<ref name ="heinig303"/>
Als er 1478 außerdem Kämmer und Rat von [[Maximilian I. (HRR)|Erzherzog Maximilian]] wurde, war er für die Koordination zwischen den Höfen von diesem und dessen Vater zuständig. Unter Maximilian wurde er in den 1490er-Jahren Mitglied des niederösterreichischen Regiments und Hauptmann der [[Hofburg|Wiener Burg]].<ref name ="heinig302"> Obwohl er auch Pfleger von [[w:Neuburg am Inn|Neuburg am Inn]] war, gehörte er in den 1480er-Jahren zur "anti-bayerischen" Partei am Hofe des Kaiser.<ref name ="heinig303"/>

Version vom 25. August 2018, 12:05 Uhr

Ritter Sigmund (III.) von Niedertor (* im 15. Jahrhundert; † um 1476) war ein Adliger der Grafschaft Tirol[A 1] und wichtiger Mitarbeiter von Kaiser Friedrich III.

Herkunft und Familie

Sigmund von Niedertor war einer der Söhne des Ritters Sigmund von Niedertor aus dessen Ehe mit Dorothea von Liechtenstein. Seine Brüder waren Georg von Niedertor, Veit von Niedertor und Zyprian von Niedertor.[1]

Sigmund von Niedertor entstammte aus einer eher unbedeutenden Tiroler Adelsfamilie, die in der landesfürstlichen Stadt Bozen ansässig war. Im 14. Jahrhundert beerbten die Herren von Niedertor die Adelsfamilie der Velser (Völs) von Steineck. 1382 gelangten sie in den Besitz des Gerichtes Neuhaus bei Terlan. 1479 kaufte Arnold von Niedertor von Heinrich von Auer die Fragsburg, ein landesfürstliches Lehen bei Meran. Die Familie starb 1558 mit Georg von Niedertor aus.[1]

Leben

Sigmund von Niedertor war Kämmerer am Hof von Kaiser Friedrich III. und fungierte häufig als Kreditgeber für diesen.[1] Zu Beginn der 1470er-Jahre war er offiziell Kammerschreiber am kaiserlichen Kammergericht, wobei er de facto das nach dem Tod von Johann Ungnad nicht mehr besetzte Amt des Kammermeisters ausübte.[2] Er besaß damals Zugang zur Schlafkammer des Kaisers, was belegt, dass er zu dessen engsten Vertrauten zählte.[3]

Als er 1478 außerdem Kämmer und Rat von Erzherzog Maximilian wurde, war er für die Koordination zwischen den Höfen von diesem und dessen Vater zuständig. Unter Maximilian wurde er in den 1490er-Jahren Mitglied des niederösterreichischen Regiments und Hauptmann der Wiener Burg.<ref name ="heinig302"> Obwohl er auch Pfleger von Neuburg am Inn war, gehörte er in den 1480er-Jahren zur "anti-bayerischen" Partei am Hofe des Kaiser.[3]

Nach seinem Tod wurde Sigmund von Niedertor in der Pfarrkirche von Terlan beigesetzt.[1]

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12). Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 1993, ISBN 3-412-03793-1, Bd. 1 (Rezension)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 301
  2. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 302
  3. 3,0 3,1 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 303

Anmerkungen

  1. Zu seiner Zeit umfasste das Gebiet der Grafschaft Tirol im Wesentlichen das heutige Nordtirol (außer den Städten Rattenberg, Kitzbühel und Kufstein) und Südtirol. Das heutige Osttirol stand damals noch unter der Herrschaft der Grafen von Görz.