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Die '''3. Gebirgs-Division''' war ein Großverband der [[w:Gebirgstruppe (Deutschland)#Gebirgstruppe der Wehrmacht|Gebirgstruppe der Wehrmacht]] im [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Die Division entstand im April 1938 nach dem [[w:Anschluss Österreichs|„Anschluss“ Österreichs]] an das [[w:Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutsche Reich]] aus Einheiten des [[w:Bundesheer (1. Republik)|Österreichischen Bundesheeres]]. | Die '''3. Gebirgs-Division''' war ein Großverband der [[w:Gebirgstruppe (Deutschland)#Gebirgstruppe der Wehrmacht|Gebirgstruppe der Wehrmacht]] im [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Die Division entstand im April 1938 nach dem [[w:Anschluss Österreichs|„Anschluss“ Österreichs]] an das [[w:Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutsche Reich]] aus Einheiten des [[w:Bundesheer (1. Republik)|Österreichischen Bundesheeres]]. | ||
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Siehe dazu (Wikipedia): [[w:3._Gebirgs-Division_(Wehrmacht)#Aufstellung|Geschichte der 3. Gebirgsdivision - Aufstellung]] | Siehe dazu (Wikipedia): [[w:3._Gebirgs-Division_(Wehrmacht)#Aufstellung|Geschichte der 3. Gebirgsdivision - Aufstellung]] | ||
In | In den Jägerkasernen von Pinkafeld und Oberwart waren 1938/39 Einheiten des Infanterie-Regiments 138 stationiert. Unter anderem erfolgte am 1. Mai 1939 die Angelobung neuer [[w:Rekrut|Rekruten]] in Pinkafeld. | ||
=== Gliederung von 1942 bis 1945 === | === Gliederung von 1942 bis 1945 === | ||
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=== Gustav Wenzel, gestorben (?) am 2. März 1941 === | === Gustav Wenzel, gestorben (?) am 2. März 1941 === | ||
Gustav Wenzel, geboren am 28. April 1910 in [[Oberschützen|Unterschützen]], war Angehöriger der 4. Kompanie des Gebirgs-Jäger-Regiments 139.<ref name=" | Gustav Wenzel, geboren am 28. April 1910 in [[Oberschützen|Unterschützen]], war Angehöriger der 4. Kompanie des Gebirgs-Jäger-Regiments 139.<ref name="stefan20">Stefan Bundschuh: ''Darstellung des Schicksals der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges der Stadt Pinkafeld '', Seite 20, Vorwissenschaftliche Arbeit, Gymnasium Oberschützen 2016</ref> Sein Todesort wurde von der [[w:Deutsche Dienststelle (WASt)|Deutschen Dienststelle (WASt)]] mit ''Kaserne [[w:Harstad|Harstad]]'' angegeben. Da es zu dieser Zeit keine Kampfhandlungen gab, könnte er bei einem Unfall ums Leben gekommen sein. Sein Grab befindet sich auf dem Soldatenfriedhof<ref>[http://www.volksbund.de/kriegsgraeberstaette/narvik.html Soldatenfriedhof Narvik], Webseite www.volksbund.de, abgerufen am 28. Juli 2017</ref> in [[w:Narvik|Narvik]]. Über die [[w:Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge#Gräbersuche online|Onlinegräbersuche]] des [[w:Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge|Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge]] kann als Endgrablage ''Block 13 Reihe N Grab 8'' ermittelt werden. | ||
=== Albert Posch, gefallen am 6. Juli 1941 === | === Albert Posch, gefallen am 6. Juli 1941 === | ||
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=== Alois Seper, gefallen am 13. September 1941 === | === Alois Seper, gefallen am 13. September 1941 === | ||
[[Datei:Брод на реке Западная Лица.JPG|mini|Die Liza wurde von den Veteranen der Gebirgs-Jäger-Divisionen auch als "Schicksalsfluss" bezeichnet, weil hier ihr Vorstoß auf Murmansk steckenblieb und die Front danach bis 1944 in einem Stellungskrieg erstarrte.]] | [[Datei:Брод на реке Западная Лица.JPG|mini|Die Liza wurde von den Veteranen der Gebirgs-Jäger-Divisionen auch als "Schicksalsfluss" bezeichnet, weil hier ihr Vorstoß auf Murmansk steckenblieb und die Front danach bis 1944 in einem Stellungskrieg erstarrte.]] | ||
Alois Seper, geboren am 22. Dezember 1915 in Unterschützen, war Angehöriger der 10. Kompanie des Gebirgs-Jäger-Regiments 139. Der Obergefreite fiel am 13. September 1941 beim "Demeltkopf" (Anmerkung: Die Soldaten führten eine [[w:Geländetaufe|Geländetaufe]] durch und die vielen namenlosen Hügeln und Seen in dieser menschenleeren Gegend erhielten dadurch oft die Namen von Vorgesetzten.) ostwärts der Liza.<ref name=" | Alois Seper, geboren am 22. Dezember 1915 in Unterschützen, war Angehöriger der 10. Kompanie des Gebirgs-Jäger-Regiments 139. Der Obergefreite fiel am 13. September 1941 beim "Demeltkopf" (Anmerkung: Die Soldaten führten eine [[w:Geländetaufe|Geländetaufe]] durch und die vielen namenlosen Hügeln und Seen in dieser menschenleeren Gegend erhielten dadurch oft die Namen von Vorgesetzten.) ostwärts der Liza.<ref name="stefan9">Stefan Bundschuh: ''Darstellung des Schicksals der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges der Stadt Pinkafeld '', Seite 9, Vorwissenschaftliche Arbeit, Gymnasium Oberschützen 2016</ref> Sein Grab konnte bis jetzt vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge noch nicht im Rahmen einer Umbettungsaktion gefunden werden. | ||
Die 3. Gebirgs-Division hatte am 7. September 1941 noch einmal versucht, den Angriff auf Murmansk in Schwung zu bringen. Dazu war es ein weiteres Mal notwendig, die Liza zu überqueren. Es folgten drei Wochen für beide Seiten verlustreicher Kämpfe. Die Wehrmacht stellte daraufhin den Vormarsch auf Murmansk endgültig ein. Die Front erstarrte in einem zweijährigen Stellungskrieg, ehe es 1944 der [[w:Rote Armee|Roten Armee]] gelang, die deutschen Truppen wieder aus ihrem Staatsgebiet zurückzudrängen. | Die 3. Gebirgs-Division hatte am 7. September 1941 noch einmal versucht, den Angriff auf Murmansk in Schwung zu bringen. Dazu war es ein weiteres Mal notwendig, die Liza zu überqueren. Es folgten drei Wochen für beide Seiten verlustreicher Kämpfe. Die Wehrmacht stellte daraufhin den Vormarsch auf Murmansk endgültig ein. Die Front erstarrte in einem zweijährigen Stellungskrieg, ehe es 1944 der [[w:Rote Armee|Roten Armee]] gelang, die deutschen Truppen wieder aus ihrem Staatsgebiet zurückzudrängen. | ||
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=== Ralph Sjöström, gefallen am 27. August 1943 === | === Ralph Sjöström, gefallen am 27. August 1943 === | ||
[[Datei:Karte - Kämpfe am Mius August 1943.png|mini|Der Gegenangriff der Kampfgruppe Picker im August 1943 am [[w:Mius|Mius]]]] | [[Datei:Karte - Kämpfe am Mius August 1943.png|mini|Der Gegenangriff der Kampfgruppe Picker im August 1943 am [[w:Mius|Mius]]]] | ||
Ralph Sjöström, geboren am 2. Februar 1924, war Angehöriger der 13. Kompanie des Gebirgs-Jäger-Regiments 138. Er fiel am 27. August 1943 bei Petrowskij.<ref name=" | Ralph Sjöström, geboren am 2. Februar 1924, war Angehöriger der 13. Kompanie des Gebirgs-Jäger-Regiments 138. Er fiel am 27. August 1943 bei Petrowskij.<ref name="stefan20"></ref> | ||
Nach dem Ausbruch aus dem Kessel von Millerowo zum Jahreswechsel 1942/43 kämpfte die 3. Gebirgs-Division für mehrere Monate in der Mius-Stellung. Im August 1943 kam die Front durch die [[w:Donezbecken-Operation|Donezbecken-Operation]] wieder in Bewegung. Nachdem der Roten Armee etwa 60 Kilometer südlich der Stellungen der 3. Gebirgs-Division ein tiefer Einbruch gelungen war, wurde aus Alarmeinheiten die "Kampfgruppe Picker" zusammengestellt. Diese hatte die Aufgabe, die vorgestoßenen Sowjeteinheiten von ihrem Nachschub abzuschneiden und in weiterer Folge zu vernichten. Der Kommandeur dieser Kampfgruppe, zur der auch rund 2000 Mann der 3. Gebirgs-Divison gehörten, war deren neuer Kommandeur Generalleutnant Egbert Picker. Von diesen 2000 Mann sollten nach tagelangen schweren Kämpfen nur rund ein Zehntel wieder zur alten Division zurückkehren. Zu diesen Kräften gehörte auch das III. Bataillon, mit der 13. Kompanie von Ralph Sjöström, des Gebirgs-Jäger-Regiments 138. | Nach dem Ausbruch aus dem Kessel von Millerowo zum Jahreswechsel 1942/43 kämpfte die 3. Gebirgs-Division für mehrere Monate in der Mius-Stellung. Im August 1943 kam die Front durch die [[w:Donezbecken-Operation|Donezbecken-Operation]] wieder in Bewegung. Nachdem der Roten Armee etwa 60 Kilometer südlich der Stellungen der 3. Gebirgs-Division ein tiefer Einbruch gelungen war, wurde aus Alarmeinheiten die "Kampfgruppe Picker" zusammengestellt. Diese hatte die Aufgabe, die vorgestoßenen Sowjeteinheiten von ihrem Nachschub abzuschneiden und in weiterer Folge zu vernichten. Der Kommandeur dieser Kampfgruppe, zur der auch rund 2000 Mann der 3. Gebirgs-Divison gehörten, war deren neuer Kommandeur Generalleutnant Egbert Picker. Von diesen 2000 Mann sollten nach tagelangen schweren Kämpfen nur rund ein Zehntel wieder zur alten Division zurückkehren. Zu diesen Kräften gehörte auch das III. Bataillon, mit der 13. Kompanie von Ralph Sjöström, des Gebirgs-Jäger-Regiments 138. | ||
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Siehe dazu (Wikipedia): [[w:3._Gebirgs-Division_(Wehrmacht)#Kampf in der Mius-Stellung|Geschichte der 3. Gebirgsdivision - Kampf in der Mius-Stellung]] | Siehe dazu (Wikipedia): [[w:3._Gebirgs-Division_(Wehrmacht)#Kampf in der Mius-Stellung|Geschichte der 3. Gebirgsdivision - Kampf in der Mius-Stellung]] | ||
=== Karl Plank, gefallen am 23. Oktober 1943 === | |||
[[Datei:Karte - Donezbecken-Operation 1943.png|hochkant|mini|alt=Karte der sowjetischen Offensive|Verlauf der Operationen bis Mitte September 1943]] | |||
Karl Plank, geboren am 11. März 1924, war Angehöriger der 12. Kompanie des Gebirgs-Jäger-Regiments 138. Er verstarb am 23. Oktober 1943 im [[w:Feldlazarett|Feldlazarett]] 68 in Gr. Beloserka.<ref name="stefan14">Stefan Bundschuh: ''Darstellung des Schicksals der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges der Stadt Pinkafeld '', Seite 14, Vorwissenschaftliche Arbeit, Gymnasium Oberschützen 2016</ref> | |||
Die Donezbecken-Operation zwang die Heeresgruppe Süd ihre Verbände nach Westen zurückzunehmen. Gegen den Widerstand von [[w:Adolf Hitler|Adolf Hitler]] wurde das aus seiner Sicht kriegswirtschaftliche [[w:Donezbecken|Donezbecken]] aufgegeben und eine Stellung östlich von [[w:Donezk|Stalino]] bezogen. | |||
Die 3. Gebirgs-Division zog sich in mehreren Etappen nach Westen zurück:<ref>Paul Klatt: ''Die 3. Gebirgs-Division 1939–1945'', Seite 181 bis 189, Podzun, Bad Nauheim 1958. </ref> | |||
* Am 9. September setzte sie sich in die sogenannte „Eidechsen“-Stellung ab. | |||
* Am 13. September wurde die Zwischenstellung im Abschnitt Antonowka – Selenoplje – Ssloadko – Wodnaja erreicht. | |||
* Am 14. September befand sich die Division am Westufer des Gaitschul. | |||
* Am 16. September stand sie am Westufer des Konka. | |||
* In der Zeit von 20. September bis zum 9. Oktober befand sie sich in der vorbereiteten „Wotan“-Stellung. Dann wurde der Druck der Roten Armee so groß, dass sich die Front wieder in Bewegung setzte. Die Division zog sich daraufhin in Richtung [[w:Nikopol (Ukraine)|Nikopol]] an den [[w:Dnepr|Dnepr]] zurück. | |||
Karl Plank verstarb am 23. Oktober 1943 im Feldlazarett seiner Division. Vermutlich war er am Tag zuvor bei einem Gegenstoß seines III. Bataillons des Gebirgs-Jäger-Regiments 138 in Kalinowka verwundet worden. | |||
Die Divisionsgeschichte der 3. Gebirgs-Division enthält einen Bericht über die Schrecken der Kämpfe in Kalinowka, der das Geschehen am 23. Oktober, also jenem Tag an dem Karl Plank im Fronthinterland verstarb, beschreibt: | |||
{{Zitat|Verfolgt man das Ringen um Kalinowka weiter, so ist der 23.10. ein Spiegelbild des Tages davor. Der Ort wurde in der Frühe vom Feind genommen, gegen Mittag von den [[w:Pionier (Militär)|Pionieren]] zurückerobert, kurz darauf nur noch verbissen im Südteil verteidigt, um schließlich mit letzter Kraft in seiner ganzen Ausdehnung wiedererobert zu werden, als es bereits dunkel war. Im Feuer unserer [[w:Batterie (Militär)|Batterien]] und Sturmgeschütze gerieten 5 russische Schützendivisionen durcheinander. Der Russe half sich auf seine Art. Er schickte Offiziere nach vorn. Sie trieben die Masse der Versprengten ohne Rücksicht auf [[w:Truppengattung|Waffengattung]] und Truppenzugehörigkeit zusammen mit einigen hundert Zivilisten, die gerade eingetroffen waren, gegen die deutschen Stellungen. Auch uns waren Krisen nicht erspart geblieben. Südlich von Kalinowka hatte sich das Gespenst der Panik gezeigt...|Quelle=Paul Klatt: ''Die 3. Gebirgs-Division, 1939–1945'', Podzun Verlag 1958, S. 206}} | |||
=== Erich Franz, gefallen am 20. Dezember 1943 === | === Erich Franz, gefallen am 20. Dezember 1943 === | ||
Erich Franz, geboren am 12. August 1925, war Angehöriger der 6. Kompanie des Gebirgs-Jäger-Regiments 144. Er fiel am 20. Dezember 1943 bei Dneprovka im Brückenkopf von | Erich Franz, geboren am 12. August 1925, war Angehöriger der 6. Kompanie des Gebirgs-Jäger-Regiments 144. Er fiel am 20. Dezember 1943 bei Dneprovka im Brückenkopf von Nikopol.<ref name="stefan9">Stefan Bundschuh: ''Darstellung des Schicksals der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges der Stadt Pinkafeld '', Seite 9, Vorwissenschaftliche Arbeit, Gymnasium Oberschützen 2016</ref> | ||
Die heute ukrainische Stadt Nikopol, am | Die heute ukrainische Stadt Nikopol, am Dnepr gelegen, wurde von der Deutschen Wehrmacht deswegen hartnäckig verteidigt, weil es ein Zentrum der [[w:Mangan|Mangan]]-Gewinnung bzw. [[w:Metallurgie|-Verhüttung]] war. Das dort gewonnene Metall war von großer Bedeutung für die deutsche Kriegswirtschaft. Die 3. Gebirgs-Division kämpfte vom 26. Oktober 1943 bis zur Räumung des Brückenkopfes Anfang Februar 1944 bei Nikopol. Dabei musste sie zahlreiche Großangriffe überlegener Verbände der Roten Armee abwehren. Manchmal reichten die Mittel der Gebirgs-Divison nicht aus, um die Verteidigung aufrechtzuerhalten. In diesen Fällen griffen Einheiten der in einer Reservestellung liegenden [[w:24. Panzer-Division (Wehrmacht)|24. Panzer-Division]] ein, um das verloren gegangene Gelände wieder einzunehmen. | ||
Einer Angehöriger der 24. Panzer-Division schilderte in seinen Kriegserinnerungen die Situation der Stellungsdivisionen im Brückenkopf: | Einer Angehöriger der 24. Panzer-Division schilderte in seinen Kriegserinnerungen die Situation der Stellungsdivisionen im Brückenkopf: | ||
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=== Karl Pongratz, gefallen am 19. Februar 1944 === | === Karl Pongratz, gefallen am 19. Februar 1944 === | ||
[[Datei:Bundesarchiv Bild 101I-289-1091-26, Russland, Pferdegespann im Schlamm.jpg|mini|Im Frühjahr und im Herbst machte die Rasputiza die Wege in der Sowjetunion grundlos]] | |||
Karl Pongratz, geboren am 5. Oktober 19??, war Angehöriger der 11. Kompanie des Gebirgs-Jäger-Regiments 144. Er fiel am 19. Februar 1944 beim Ausbruch der 3. Gebirgs-Division aus dem Brückenkopf von Nikopol.<ref name="stefan14"></ref> | |||
Die Lage der im deutschen Brückenkopf von Nikopol verteidigenden deutschen Divisionen verschärfte sich im Laufe des Jänners 1944 immer mehr. Nördlich des Brückenkopfes waren die Verbände der Roten Armee bereits über den Dnepr gegangen und hatten tiefe Einbrüche in die deutsche Front erzielt. Aufgrund dieser Lage erfolgte ab 8. Februar die Räumung des Brückenkopfes durch die deutschen Stellungsdivisionen. Der Rückzug in Richtung [[w:Rumänien|Rumänien]], der für die 3. Gebirgs-Division bis Mitte März dauern sollte, brachte für die deutschen Einheiten vielfache existentielle Krisen. Die Soldaten mussten sich nicht nur gegen die vorstoßende Rote Armee wehren, sondern auch mit den Widrigkeiten der [[w:Rasputiza|Rasputiza]] fertigwerden. Die Frühjahrsschlammperiode ließ alle Wege grundlos werden und erschwerte das Absetzen der deutschen Verbände in Richtung Westen beträchtlich.<ref>Paul Klatt: ''Die 3. Gebirgs-Division 1939–1945'', Seite 240ff, Podzun, Bad Nauheim 1958. </ref> | |||
In der Divisionsgeschichte der 3. Gebirgs-Division sind diese Widrigkeiten beschrieben, denen die Soldaten ausgesetzt waren: | |||
{{Zitat|Wir standen in brettebenen Steppenland ohne Baum und Strauch. Wo der Boden unter dem Schnee hervortrat, war er schwarz und von einer Eisschicht überzogen. Jeder Versuch zum Stellungsbau erwies sich als nutzlos. Die gefrorene Scholle widerstand dem Spaten. Schneeverwehungen waren die einzige Deckung. Zum überwiegenden Teil standen die Jäger aufrecht da...Die Uniformen waren verrottet und zerlumpt. Hunger und Kälte zehrten die letzten Kräfte auf. Bald gab es die ersten Toten infolge Erschöpfung. Der Feind stand auf Rufweite gegenüber. Es fiel aber kein Schuss. Alles Fühlen und Denken erstarb unter dem Eishauch der Steppe...Damals schlichen Freund und Feind im Niemandsland einen Strohhaufen an. Sie entdeckten einander, hielten aber dennoch in seinem Schutz bis zum Morgen auf. Nichts geschah. Was sie vor einander schützte, war eine 5 m starke Schicht Stroh und der allem Denken entkleidete Trieb zur Selbsterhaltung.||Quelle=Paul Klatt: ''Die 3. Gebirgs-Division, 1939–1945'', Podzun Verlag 1958, S. 246}} | |||
Diese Begebenheit mit dem Strohhaufen trug sich in der Nacht zum 18. Februar beim Nachbarbataillon von Karl Pogratz zu. Er selbst dürfte bei einem Gegenstoß des Gebirgs-Jäger-Regiments 144 bei Bolschaja Kostromka gefallen sein.<ref name="klatt246">Paul Klatt: ''Die 3. Gebirgs-Division 1939–1945'', Seite 246, Podzun, Bad Nauheim 1958. </ref> Da es hinsichtlich seines Sterbeort von seiten der [[w:Deutsche Dienststelle (WASt)|Deutsche Dienststelle (WASt)]] keine Informationen gibt, handelt es sich hierbei um eine Vermutung. Der Vorstoss des Gebirgs-Jäger-Regiments 144 auf Bolschaja Kostromka stellte an diesem Tag aber das einzige größere Angriffsunternehmen im Bereich der 3. Gebirgs-Division dar.<ref name="klatt246" /> | |||
Siehe dazu (Wikipedia): [[w:3._Gebirgs-Division_(Wehrmacht)#Räumung des Brückenkopfes Nikopol und Rückzug in Richtung Rumänien|Geschichte der 3. Gebirgsdivision - Räumung des Brückenkopfes Nikopol und Rückzug in Richtung Rumänien]] | Siehe dazu (Wikipedia): [[w:3._Gebirgs-Division_(Wehrmacht)#Räumung des Brückenkopfes Nikopol und Rückzug in Richtung Rumänien|Geschichte der 3. Gebirgsdivision - Räumung des Brückenkopfes Nikopol und Rückzug in Richtung Rumänien]] | ||
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=== Johann Frühstück, vermisst am 8. April 1945 === | === Johann Frühstück, vermisst am 8. April 1945 === | ||
Johann Frühstück, geboren am 3. September 1910, war Angehöriger der 1. leichten Kolonne des Gebirgs-Jäger-Regiments 138. Der Obergefreite gilt seit 8. April 1945 als vermisst.<ref name="stefan9"></ref> | Johann Frühstück, geboren am 3. September 1910, war Angehöriger der 1. leichten Kolonne des Gebirgs-Jäger-Regiments 138. Der Obergefreite gilt seit 8. April 1945 als vermisst.<ref name="stefan9"></ref> | ||
Nach dem Rückzug der 3. Gebirgs-Division über Rumänien, [[w:Ungarn|Ungarn]] und die [[w:Slowakei|Slowakei]] überquerte die Division Ende Februar 1945 die [[w:Beskiden|Beskiden]]. Sie befand sich in den nächsten Wochen im [[w:Regierungsbezirk Kattowitz|Regierungsbezirk Kattowitz]], einem etwa 10.500 km2 großem Gebiet, das nach dem Ende des Polenfeldzuges der [[w:Provinz Oberschlesien|Provinz Oberschlesien]] eingegliedert worden war, und somit zum [[w:Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] gehörte. Die 3. Gebirgs-Division hatte in dieser Zeit eine ungefähr 50 Kilometer lange Front zu besetzen, die von [[w:Jablunkov|Jablunkov]] bis nach [[w:Karviná|Freistadt]] reichte. An diesem Frontabschnitt blieb es im Vergleich zu anderen Frontabschnitten sehr ruhig. Vereinzelt wurden von den Gebirgsjägern [[w:Partisan|Partisanen]] oder Vertreter des [[w:Nationalkomitee Freies Deutschland|Nationalkomitees Freies Deutschland]] aufgegriffen. Zu größeren Kampfhandlungen kam es nicht. Am 4. April begann aufgrund der Entwicklungen an den Nachbarfrontabschnitten der Rückzug in Richtung Westen. Am 9. April zogen sich die Gebirgsjäger-Verbände hinter die [[w:Weichsel|Weichsel]] zurück.<ref>Paul Klatt: ''Die 3. Gebirgs-Division 1939–1945'', Seite 32 bis 323, Podzun, Bad Nauheim 1958. </ref> Am 8. Mai schließlich kapitulierte die 3. Gebirgs-Division bei [[w:Havlíčkův Brod|Deutsch Brod]] vor der Roten Armee und die meisten ihrer Soldaten gingen anschließend in sowjetische [[w:Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges|Kriegsgefangenschaft]].<ref>Paul Klatt: ''Die 3. Gebirgs-Division 1939–1945'', Seite 326 bis 329, Podzun, Bad Nauheim 1958. </ref> | |||
Seit diesem Rückzug hinter die Weichsel gilt Johann Frühstück als vermisst. Ob er in sowjetische Kriegsgefangenschaft geriet und dort verstarb oder ob er Opfer eines Partisanenüberfalls geworden ist, darüber gibt es keinerlei Informationen. Als Angehöriger der 1. leichten Kolonne war Frühstück Nachschubsoldat und als solcher im Fronthinterland oft allein unterwegs. | |||
Siehe dazu (Wikipedia): [[w:3._Gebirgs-Division_(Wehrmacht)#Kämpfe im Regierungsbezirk Kattowitz|Geschichte der 3. Gebirgsdivision - Kämpfe im Regierungsbezirk Kattowitz]] | |||
== Literatur == | == Literatur == |