Hans V. von Zelking: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (ergänzt)
Zeile 2: Zeile 2:


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Hans (V.) von Zelking stammte aus einer [[w:Zelkinger|Adelsfamilie]], die im Mittelalter Besitzungen in den heutigen Bundesländern Oberösterreich und Niederösterreich besaß. Er war der älteste Sohn von [[Christoph von Zelking|Christoph (II.) von Zelking]], aus dessen Ehe mit Margaretha von Pottendorf.<ref>vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 179 und 227</ref>
Hans (V.) von Zelking stammte aus einer [[w:Zelkinger|Adelsfamilie]], die im Mittelalter Besitzungen in den heutigen Bundesländern Oberösterreich und Niederösterreich besaß. Er war der älteste Sohn von [[Christoph von Zelking|Christoph (II.) von Zelking]], aus dessen Ehe mit Margaretha von Pottendorf.<ref>vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 179 und 227</ref> Vor dem September 1511 hatte er Magdalena von der Leiter geheiratet, Tochter von Hans von der Leiter aus dessen Ehe mit Helena von der Closen. Sein Schwiegervater war aus der Familie der [[w:Scaliger|Scaliger]], die bis 1387 über [[w:Verona|Verona]] und [[w:Vicenza|Vicenza]] geherrscht hatte, und ein Verwandter von [[w:Nikodemus della Scala|Fürstbischof Nikodemus von Freising]].<ref>vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 190ff.</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Hans (V.) von Zelking <ref name ="harrer181">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 181</ref>  
Hans (V.) von Zelking wurde angeblich 1486 in [[w:Aachen|Aachen]] zum Ritter geschlagen. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er zusammen mit seinem Bruder [[Veit von Zelking]] für sich und die anderen jüngeren Brüder [[Wilhelm II. von Zelking|Wilhelm]] und [[Wolfgang von Zelking|Wolfgang]], die zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig waren, die Herrschaften [[Weinberg]], [[Zelking]], [[Leonstein]] und [[Grafendorf]] sowie Güter zu [[Sierndorf]]. Die Belehnung aller Brüder erfolgte 1494.<ref>vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 181 und S. 183</ref>
[[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] übertrug Hans (V.) die "Pflegschaft" zu [[Freistadt]].<ref>vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 181f.</ref> Im Oktober 1490 nahm er am Feldzug von [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]] ins westliche [[w:Königreich Ungarn|ungarische Königreich]] und nach Kroatien teil. Nach dem Abschluss des [[Vertrag von Preßburg 1491|Vertrages von Preßburg]] im November 1491 kümmerte er sich um die Verwaltung und Erweiterung seiner Besitzungen und der Pflegschaft zu Freistadt. Diese sicherte er sich zunächst durch eine Geldleihe an den Kaiser, musste sie jedoch 1500 auf Befehl Maximilians [[Ladislaus von Prag]] überlassen.<ref>vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 182f. und S. 184</ref>
 
Ein Garten in der Nähe des Linzer Schlosses, den Maximilian I. Hans (V.) von Zelking und seinen Brüdern Veit, Wilhelm und Wolfgang übergeben hatte, wurde Anlass einer mehrjährigen Auseinandersetzung mit [[Bernhard von Scherffenberg]], als die Brüder auf diesem ein Haus errichten wollten. Erst 1499 kam es durch [[Georg von Losenstein]], damals Landeshauptmann des Herzogtums Österreich ob der Enns, zu einem Vergleich.<ref name ="harrer183">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 183</ref>
 
1496 kaufte Hans (V.) gemeinsam mit seinen Brüdern von [[Ludwig Thürnbacher]] (Tierbach) die [[Schloss Sierndorf|Feste Sierndorf]] (bei [[Stockerau]]. Im selben Jahr belehnte Maximilian I. in seiner Position als Landesfürst die Brüder mit dem "öden Dorf Zysterstorff".<ref name ="harrer184">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 184</ref>
 
Nach dem Tod von [[Otto VIII. von Zelking|Otto (VIII.) von Zelking(-Freidegg]] gehörte Hans (V.) zu den Vormunden für dessen unmündige Töchter [[Margret von Zelking|Margret]] und [[Magdalena von Zelking|Magdalena]].<ref name ="harrer184"/>
 
1520 erhielten Hans und seine Brüder die Festen Leonstein, Weinberg und Zelking zu "freien Eigen". 1511 verlieh Maximilian I. ihnen außerdem für die Herrschaft Weinberg die hohe und niedere Gerichtsbarkeit. 1510/11 wurden die nunmehrigen Besitzungen unter den vier Brüdern geteilt.<ref name ="harrer185">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 185</ref> Gemeinsam mit Veit übernahm Hans (V.) 1511 die Herrschaft Weinberg.<ref name ="harrer190">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 190</ref>
 
 
 
 


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 24. Mai 2019, 20:27 Uhr

Hans (V.) von Zelking (* im 15. Jahrhundert, um 1467; † im 15. oder 16. Jahrhundert), auch Johann von Zelking oder Hans von Zelking auf Weinberg, war ein Adeliger des Herzogtums Österreich[A 1].

Herkunft und Familie

Hans (V.) von Zelking stammte aus einer Adelsfamilie, die im Mittelalter Besitzungen in den heutigen Bundesländern Oberösterreich und Niederösterreich besaß. Er war der älteste Sohn von Christoph (II.) von Zelking, aus dessen Ehe mit Margaretha von Pottendorf.[1] Vor dem September 1511 hatte er Magdalena von der Leiter geheiratet, Tochter von Hans von der Leiter aus dessen Ehe mit Helena von der Closen. Sein Schwiegervater war aus der Familie der Scaliger, die bis 1387 über Verona und Vicenza geherrscht hatte, und ein Verwandter von Fürstbischof Nikodemus von Freising.[2]

Leben

Hans (V.) von Zelking wurde angeblich 1486 in Aachen zum Ritter geschlagen. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er zusammen mit seinem Bruder Veit von Zelking für sich und die anderen jüngeren Brüder Wilhelm und Wolfgang, die zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig waren, die Herrschaften Weinberg, Zelking, Leonstein und Grafendorf sowie Güter zu Sierndorf. Die Belehnung aller Brüder erfolgte 1494.[3] Kaiser Friedrich III. übertrug Hans (V.) die "Pflegschaft" zu Freistadt.[4] Im Oktober 1490 nahm er am Feldzug von Kaiser Maximilian I. ins westliche ungarische Königreich und nach Kroatien teil. Nach dem Abschluss des Vertrages von Preßburg im November 1491 kümmerte er sich um die Verwaltung und Erweiterung seiner Besitzungen und der Pflegschaft zu Freistadt. Diese sicherte er sich zunächst durch eine Geldleihe an den Kaiser, musste sie jedoch 1500 auf Befehl Maximilians Ladislaus von Prag überlassen.[5]

Ein Garten in der Nähe des Linzer Schlosses, den Maximilian I. Hans (V.) von Zelking und seinen Brüdern Veit, Wilhelm und Wolfgang übergeben hatte, wurde Anlass einer mehrjährigen Auseinandersetzung mit Bernhard von Scherffenberg, als die Brüder auf diesem ein Haus errichten wollten. Erst 1499 kam es durch Georg von Losenstein, damals Landeshauptmann des Herzogtums Österreich ob der Enns, zu einem Vergleich.[6]

1496 kaufte Hans (V.) gemeinsam mit seinen Brüdern von Ludwig Thürnbacher (Tierbach) die Feste Sierndorf (bei Stockerau. Im selben Jahr belehnte Maximilian I. in seiner Position als Landesfürst die Brüder mit dem "öden Dorf Zysterstorff".[7]

Nach dem Tod von Otto (VIII.) von Zelking(-Freidegg gehörte Hans (V.) zu den Vormunden für dessen unmündige Töchter Margret und Magdalena.[7]

1520 erhielten Hans und seine Brüder die Festen Leonstein, Weinberg und Zelking zu "freien Eigen". 1511 verlieh Maximilian I. ihnen außerdem für die Herrschaft Weinberg die hohe und niedere Gerichtsbarkeit. 1510/11 wurden die nunmehrigen Besitzungen unter den vier Brüdern geteilt.[8] Gemeinsam mit Veit übernahm Hans (V.) 1511 die Herrschaft Weinberg.[9]



Literatur

  • Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 162-179

Einzelnachweise

  1. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 179 und 227
  2. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 190ff.
  3. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 181 und S. 183
  4. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 181f.
  5. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 182f. und S. 184
  6. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 183
  7. 7,0 7,1 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 184
  8. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 185
  9. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 190

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Österreich umfasste damals das heutige Bundesland Wien und Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft endgültig dazu. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich).