Flugfeld Hennersdorf: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 22. Juli 2019, 08:13 Uhr

Das Flugfeld Hennersdorf war ein Flugfeld in Hennersdorf südlich von Wien und bestand nur in den Jahren 1916 bis 1919.

Entstehung und Betrieb

Als die Flugzeugindustrie im Ersten Weltkrieg ausgeweitet wurde, erhielt auch die Wiener Karosseriefabrik W.Gutmann die Genehmigung Flugzeuge zu bauen und sollte im Jahr 1917 Flugzeuge der Typen Koller C II und Lloyd CV liefern.

Vom Werk, das sich in der Favoritner Laxenburger Straße 131-135 befand, mussten die Flugzeuge vor der Auslieferung auf das Flugfeld Fischamend für Probeflüge transportiert werden. Aus diesem Grund suchte man in der Nähe eine Gelegenheit, die Testflüge zu absolvieren. Einen geeigneten Platz fand man im Nordwesten der Gemeinde Hennersdorf in Richtung Rothneusiedl.

Gutmann kaufte von der Gemeinde und der Pfarre, sowie von 13 Landwirten um insgesamt 1 Million Kronen die Grundstücke in der Größe von 85 Joch (rund 50 Hektar). Seitens der Gemeinde und der Bevölkerung war man der Meinung, dass der Platz für Schauflüge verwendet würde und das Vorteile für die Gemeinde darstellen würde. Da aber Krieg herrschte wurden die Flugzeuge an der Front benötigt.

Für den dringend benötiggten Betrieb des Platzes wurde ein Kommandogebäude, ein Sägewerk, ein Hangar, sowie Werkstättengebäude errichtet. Ein Schleppbahngleis wurde zur Pottendorfer Linie gelegt, über das die fertigen Flugzeuge ausgeliefert wurden.

Beschäftigt wurden am Flugfeld 40 Arbeiter aus dem Wiener Werk. Geleitet wurde das Flugfeld vom Oberleutnant der Luftfahrttruppe Max Brociner.

Im Jahr 1918 kam es auf Grund der allgemeinen Versorgungslage der Bevölkerung, sowie ausstehenden Löhnen zu Streikdrohungen, die die Auslieferung beeinträchtigten. Trotzdem konnten noch im September 1918 14 Flugzeuge ausgeliefert werden.

WKF D1

Neben den drei Typen von Gutmann erzeugten Aviatik D1 wurde der von Frad Gasser entworfene Kampfdoppeldecker WKF D1 endmontiert und von Offizierstellvertreter Julius Arigi, der als Jagdflieger bekannt geworden ist, getestet.

Das Ende des Krieges 1918 und in der Folge die Bestimmung im Friedensvertrag von Saint-Germain mit dem Verbot des Besitzes und der Herstellung von Militärflugzeugen bedeutete auch das Ende wie aller Flugfelder im neuen Österreich. Die Maschinen und Motoren mussten zerstört werden und konnten nur als Altmaterial verkauft werden. So konnten noch 1933 Hennersdorfer Siedler Flugzeugstreben als Zaunsteher erwerben.

Nachnutzung

Durch die Gutmannsche Gutsverwaltung wurde das Gelände landwirtschaftlich genutzt. Auch nach dem Verkauf im Jahr 1931 an das Wiener Ehepaar Solich wurde es weiterhin für Landwirtschaft verwendet. Der noch länger bestehende Hangar wurde wie die gesamte Anlage bei einem Bombenangriff am 24. Mai 1944 schwer beschädigt. Die Landwirschaft besteht noch heute. Die Grundstücke änderten sich durch Baumaßnahmen an der Pottendorfer Linie etwas.

Literatur

Weblinks


16.36408748.115915Koordinaten: 16° 21′ 51″ N, 48° 6′ 57″ O