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'''Josef Dietmann''' (* [[22. Mai]] [[1863]] in [[Goggendorf]] im Bezirk Hollabrunn; † [[15. Jänner]] [[1945]] in der Krainerhütte, [[w:Helenental|Helenental]] in [[Heiligenkreuz (Niederösterreich)|Heiligenkreuz)|) war ein österreichischer Hotelier. | |||
== | ==Leben== | ||
Josef Dietmann kam 1863 in Goggendorf im Bezirk Hollabrunn im westlichen [[w:Weinviertel|Weinviertel]] zur Welt. Als Sohn einer Hauer- und Gastwirtsfamilie wandte er sich demzufolge dem Gastgewerbe zu und begann seine Berufslaufbahn bereits mit 13 Jahren in einem Wiener Hotel als Lehrling bis 1879. Um sein Fachwissen auf dem Gebiet der Gastronomie zu erweitern, begab er sich danach nach [[w:Paris|Paris]] und anschließend nach [[w:London|London]], wo er auch als Butler tätig war. 1884 reiste er nach [[w:Meran|Meran]], wo er zwei Jahre im Hotel „Erzherzog Johann“ als [[w:Kellner|Oberkellner]] tätig war. | Josef Dietmann kam 1863 in Goggendorf im Bezirk Hollabrunn im westlichen [[w:Weinviertel|Weinviertel]] zur Welt. Als Sohn einer Hauer- und Gastwirtsfamilie wandte er sich demzufolge dem Gastgewerbe zu und begann seine Berufslaufbahn bereits mit 13 Jahren in einem Wiener Hotel als Lehrling bis 1879. Um sein Fachwissen auf dem Gebiet der Gastronomie zu erweitern, begab er sich danach nach [[w:Paris|Paris]] und anschließend nach [[w:London|London]], wo er auch als Butler tätig war. 1884 reiste er nach [[w:Meran|Meran]], wo er zwei Jahre im Hotel „Erzherzog Johann“ als [[w:Kellner|Oberkellner]] tätig war. | ||
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Anno 1904 vergrößerte er seinen Betrieb und baute einen einstöckigen Neubau mit 22 Hotelzimmern dazu. Damit wurde aus einer einfachen Jausenstation ein kleine aber sehr idyllische [[w:Sommerfrische|Sommerfrische]]. Durch unvorsichtiges Hantierens eines Hotelgastes mit einem Spirituskocher brach am 12. Juli 1908 ein verheerender Brand aus und die „Alte Krainerhütte“ wurde ein Raub der Flammen. Den an diesem Tag vorherrschenden starken Ostwind war es zu verdanken dass die Flammen in die entgegengesetzte Richtung züngelten, so dass wenigstens der neu erbaute Hoteltrakt unversehrt blieb. Unverzüglich lies Josef Dietmann das abgebrannte Gebäude durch einen Neubau ersetzen und nach mehrmonatiger Bauzeit strahlte die „Alte Krainerhütte“ im neuen Glanze. | Anno 1904 vergrößerte er seinen Betrieb und baute einen einstöckigen Neubau mit 22 Hotelzimmern dazu. Damit wurde aus einer einfachen Jausenstation ein kleine aber sehr idyllische [[w:Sommerfrische|Sommerfrische]]. Durch unvorsichtiges Hantierens eines Hotelgastes mit einem Spirituskocher brach am 12. Juli 1908 ein verheerender Brand aus und die „Alte Krainerhütte“ wurde ein Raub der Flammen. Den an diesem Tag vorherrschenden starken Ostwind war es zu verdanken dass die Flammen in die entgegengesetzte Richtung züngelten, so dass wenigstens der neu erbaute Hoteltrakt unversehrt blieb. Unverzüglich lies Josef Dietmann das abgebrannte Gebäude durch einen Neubau ersetzen und nach mehrmonatiger Bauzeit strahlte die „Alte Krainerhütte“ im neuen Glanze. | ||
Dietmann modernisierte sein Unternehmen ständig und so entstand, nach eigenen Entwürfen, auf dem Areal der „Alten Krainerhütte“ ein Freiluftschwimmbad mit einem 36 Meter langen Betonbassin und 40 Badekabinen, welches im Juni des Jahres 1927 in Betrieb ging. Dietmann war auch im Dienste der Allgemeinheit unermüdlich tätig. Die Helenentalstraße war nach 1918 infolge riesiger Holztransporte durch tiefe Geleisfurchen nahezu unfahrbar geworden. Als Mitglied des Bezirksstraßenausschusses setzte er durch, dass sämtliche Nachbargemeinden des Helenentales für die Finanzierung zur Einschotterung der Straßenoberfläche Geldmittel zur Verfügung stellen mussten. Im Laufe von 18 Jahren gehörte [[w:Hotel|Hotelier]] Dietmann dem Ausschuss des [[w:Gremium|Gremiums]] der Gastwirte und Kaffeesieder an, war durch 12 Jahre hindurch Gemeinderat von [[ | Dietmann modernisierte sein Unternehmen ständig und so entstand, nach eigenen Entwürfen, auf dem Areal der „Alten Krainerhütte“ ein Freiluftschwimmbad mit einem 36 Meter langen Betonbassin und 40 Badekabinen, welches im Juni des Jahres 1927 in Betrieb ging. Dietmann war auch im Dienste der Allgemeinheit unermüdlich tätig. Die Helenentalstraße war nach 1918 infolge riesiger Holztransporte durch tiefe Geleisfurchen nahezu unfahrbar geworden. Als Mitglied des Bezirksstraßenausschusses setzte er durch, dass sämtliche Nachbargemeinden des Helenentales für die Finanzierung zur Einschotterung der Straßenoberfläche Geldmittel zur Verfügung stellen mussten. Im Laufe von 18 Jahren gehörte [[w:Hotel|Hotelier]] Dietmann dem Ausschuss des [[w:Gremium|Gremiums]] der Gastwirte und Kaffeesieder an, war durch 12 Jahre hindurch Gemeinderat von [[Maria_Raisenmarkt|Raisenmarkt]], 6 Jahre Bevollmächtigter der Verzehrungssteuerkommission, Mitglied der Elementar-Schätzungskommission und drei [[w:Legislaturperiode|Legislaturperioden]] lang Mitglied der Einkommensteuerschätzungskommission. Die größten Verdienste erwarb er sich aber als Fremdenverkehrsobmann vom „Inneren [[Wienerwald (Kleinregion)|Wienerwald]]“, für welche er 1933 vom Bundespräsidenten [[w:Wilhelm Miklas|Wilhelm Miklas]] mit dem Titel „Kommerzialrat“ ausgezeichnet wurde. | ||
Der zweite Weltkrieg spielte Josef Dietmann ordentlich mit, sein zweiter Sohn Ferdinand 1944 fiel an der Italienfront und sein ältester Sohn Josef Leopold 1944 kam in englische Kriegsgefangenschaft. Anfang 1945, ein paar Monate vor Kriegsende verstarb | Der zweite Weltkrieg spielte Josef Dietmann ordentlich mit, sein zweiter Sohn Ferdinand 1944 fiel an der Italienfront und sein ältester Sohn Josef Leopold 1944 kam in englische Kriegsgefangenschaft. Anfang 1945, ein paar Monate vor Kriegsende verstarb Josef Dietmann mit 81 Jahren und wurde auf dem Badener Stadtpfarrfriedhof zur letzten Ruhe bestattet. | ||