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Josepha Jammer war die Tochter eines Mauteinnehmer-Gehilfen in Baden. Als dieser starb, bekam die Mutter Josephas von [[w:Anton Viktor von Österreich|Erzherzog Anton]] im Mauthaus, dem Arbeitsplatz des Vaters, nahe dem Urtelsteintunnel am Anfang des [[w:Helenental|Helenentals]] eine Kaffeeausschankerlaubnis. Von dieser übernahm es die Tochter. | Josepha Jammer war die Tochter eines Mauteinnehmer-Gehilfen in Baden. Als dieser 1813 bei der [[w:Völkerschlacht bei Leipzig|Völkerschlacht bei Leipzig]] starb, bekam die Mutter Josephas von [[w:Anton Viktor von Österreich|Erzherzog Anton]] im Mauthaus, dem Arbeitsplatz des Vaters, nahe dem Urtelsteintunnel am Anfang des [[w:Helenental|Helenentals]] eine Kaffeeausschankerlaubnis.<ref>{{ANNO|bbb|21|05|1892|1|Feuilleton: Die Jammerpepi|AUTOR=Elisa Degen}}</ref> Von dieser übernahm es die Tochter. | ||
Josepha hatte einen Freund ''Schorsch'', der aus Bayern stammte, vermutlich dort aber desertierte. Schorsch arbeitete als erster ''Zahlmarqueur'' im Café Scheiner, wo er sehr beliebt war. Mithilfe von [[w:Simon von Sina|Baron Sina]], einem Stammgast im Café Scheiner, konnte sich Schorsch eine größere Geldmenge ansparen. Als das Café verkauft wurde, wollte Schorsch Josepha heiraten. Da er jedoch seine Papiere aus Bayern nicht bekam, war diese Hochzeit vorerst nicht möglich. Erst auf Intervention der bayrischen [[w:Hildegard Luise von Bayern|Erzherzogin Hildegarde]], die oft als Gast bei Josepha verkehrte, war es möglich doch zu heiraten. Josepha war bereits 55 Jahre alt. Sie machten auch eine Hochzeitsreise nach Bayern. | Josepha hatte einen Freund ''Schorsch'', der aus Bayern stammte, vermutlich dort aber desertierte. Schorsch arbeitete als erster ''Zahlmarqueur'' im Café Scheiner, wo er sehr beliebt war. Mithilfe von [[w:Simon von Sina|Baron Sina]], einem Stammgast im Café Scheiner, konnte sich Schorsch eine größere Geldmenge ansparen. Als das Café verkauft wurde, wollte Schorsch Josepha heiraten. Da er jedoch seine Papiere aus Bayern nicht bekam, war diese Hochzeit vorerst nicht möglich. Erst auf Intervention der bayrischen [[w:Hildegard Luise von Bayern|Erzherzogin Hildegarde]], die oft als Gast bei Josepha verkehrte, war es möglich doch zu heiraten. Josepha war bereits 55 Jahre alt. Sie machten auch eine Hochzeitsreise nach Bayern. |
Version vom 27. Oktober 2019, 12:31 Uhr
Jammerpepi (bürgerlich Josepha Hörner, geborene Jammer; * 1808; † 15. April 1893 in Baden[1]) war eine Gastwirtin in Baden.
Leben
Josepha Jammer war die Tochter eines Mauteinnehmer-Gehilfen in Baden. Als dieser 1813 bei der Völkerschlacht bei Leipzig starb, bekam die Mutter Josephas von Erzherzog Anton im Mauthaus, dem Arbeitsplatz des Vaters, nahe dem Urtelsteintunnel am Anfang des Helenentals eine Kaffeeausschankerlaubnis.[2] Von dieser übernahm es die Tochter.
Josepha hatte einen Freund Schorsch, der aus Bayern stammte, vermutlich dort aber desertierte. Schorsch arbeitete als erster Zahlmarqueur im Café Scheiner, wo er sehr beliebt war. Mithilfe von Baron Sina, einem Stammgast im Café Scheiner, konnte sich Schorsch eine größere Geldmenge ansparen. Als das Café verkauft wurde, wollte Schorsch Josepha heiraten. Da er jedoch seine Papiere aus Bayern nicht bekam, war diese Hochzeit vorerst nicht möglich. Erst auf Intervention der bayrischen Erzherzogin Hildegarde, die oft als Gast bei Josepha verkehrte, war es möglich doch zu heiraten. Josepha war bereits 55 Jahre alt. Sie machten auch eine Hochzeitsreise nach Bayern.
Gemeinsam betreuten sie die Wirtschaft. Der Börsenkrach im Jahr 1873 brachte sie aber um ihre Ersparnisse. Im Winter fertigte Josepha Ansichtsbilder aus Moos und Baumrinden an oder strickte.
Pepi starb wenige Monate nach Schorsch, der 1892 starb, im Jahr 1893.
Nachwirkung
Das Ausflugslokal, das den Namen Jammerpepi nach dem Tod Josephas weiterführte, blieb ein allseits beliebtes Ausflugslokal. Erst der zunehmende Verkehr der Helenentalstraße war dem Geschäft abträglich.
Die Deutung des Hausnamens im Volksmund wurde nicht nur auf den ledigen Namen der Wirtin zurückgeführt, sondern auch auf die lockeren Felsen oberhalb des Mauthauses, weshalb man von Josepha immer wieder Bald kummt er oba, bald kommt er oba! vernahm und es als Jammern sah.[3]
Literatur
- Hildegard Hnatek: Stets freundlich lächelnd - die Jammerpepi in Badener Zuckerln Nr. 41, (Online-PDF)
Einzelnachweise
- ↑ Sterbebuch der Pfarre Baden St. Helena auf Matricula
- ↑ Elisa Degen: Feuilleton: Die Jammerpepi. In: Badener Bezirks-Blatt, 21. Mai 1892, S. 1 (online bei ANNO).
- ↑ ..zu besserer erkanntnus.., Katalogblätter des Rollettmuseums, S.39