Villa Häusle (Rankweil): Unterschied zwischen den Versionen

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Das Grundstück und die Gebäude ({{Höhe|465|AT|link=true}}) liegen im Zentrum der Marktgemeinde Rankweil. Das Grundstück ist an zwei Seiten von Straßen umgeben. Südlich führt die Sigmund-Nachbauer-Straße (L64) vorbei, östlich das St.-Peter-Gässele.
Das Grundstück und die Gebäude ({{Höhe|465|AT|link=true}}) liegen im Zentrum der Marktgemeinde Rankweil. Das Grundstück ist an zwei Seiten von Straßen umgeben. Südlich führt die Sigmund-Nachbauer-Straße (L64) vorbei, östlich das St.-Peter-Gässele.


Von der nordöstlich gelegenen [[w: Basilika Rankweil|Basilika Rankweil]] ist das Grundstück etwa 170 Meter [[w:Luftlinie| Luftlinie]] entfernt, die [[w:Pfarrkirche Rankweil-St. Peter| Pfarrkirche Rankweil-St. Peter]] rund 50 Meter.
Von der nordöstlich gelegenen [[w: Basilika Rankweil|Basilika Rankweil]] ist das Grundstück etwa 170 Meter [[w:Luftlinie| Luftlinie]] entfernt, von der [[w:Pfarrkirche Rankweil-St. Peter| Pfarrkirche Rankweil-St. Peter]] rund 50 Meter. Gegenüber der Villa Häusle steht das [[Sigmund-Nachbauer-Denkmal]].


== Gebäude ==
== Gebäude ==
Die denkmalgeschützte zweigeschossige, teilweise unterkellerte, Villa mit Dachgeschoss und [[w:Jugendstil|Jugendstilelementen]], geschwungenem Giebel und turmartigem Aufbau im Nordosten wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet.<ref>Adresse: St.-Peter-Gässele 1. Grundstücksnummer: .269 und teilweise .526 und .527 in EZ 1897 (GB Rankweil 92117).</ref> Bauherr war der Sticker Johann Marte. Vorbild für diesen Baustil soll eine Villa eines Stickers in [[w:St. Gallen|St. Gallen]] gewesen sein. Der turmartige Aufbau und die Holzveranda wurden erst einige Jahre nach dem Bau des Gebäudes errichtet. Das [[w:Polygon|polygonale]] Gebäude ist etwa 16 Meter lang und 11 Meter breit.<ref>Gemäß Grundbuchauszug beträgt die Baufläche 175&nbsp;m².</ref> Gemäß den Bauplänen<ref>Im Archiv der Marktgemeinde Rankweil.</ref> waren im Erdgeschoss der Villla ursprünglich die Büro- und Lagerräume vorgesehen (ursprünglich 4, nach der Erweiterung 1902 dann 8 Zimmer), im Obergeschoss der Wohnbereich (ursprünglich 4, dann 9 Zimmer).
Die denkmalgeschützte zweigeschoßige, teilweise unterkellerte, Villa mit Dachgeschoß und [[w:Jugendstil|Jugendstilelementen]], geschwungenem Giebel und turmartigem Aufbau im Nordosten wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet.<ref>Adresse: St.-Peter-Gässele 1. Grundstücksnummer: .269 und teilweise .526 und .527 in EZ 1897 (GB Rankweil 92117).</ref> Bauherr war der Sticker Johann Marte. Vorbild für diesen Baustil soll eine Villa eines Stickers in [[w:St. Gallen|St. Gallen]] gewesen sein. Der turmartige Aufbau und die Holzveranda wurden erst einige Jahre nach dem Bau des Gebäudes errichtet. Das [[w:Polygon|polygonale]] Gebäude ist etwa 16 Meter lang und 11 Meter breit.<ref>Gemäß Grundbuchauszug beträgt die Baufläche 175&nbsp;m².</ref> Gemäß den Bauplänen<ref>Im Archiv der Marktgemeinde Rankweil.</ref> waren im Erdgeschoß der Villla ursprünglich die Büro- und Lagerräume vorgesehen (ursprünglich 4, nach der Erweiterung 1902 dann 8 Zimmer), im Obergeschoß der Wohnbereich (ursprünglich 4, dann 9 Zimmer).


Im nördlichen Teil des Grundstücks befindet sich das denkmalgeschützte eingeschossige Wirtschaftsgebäude (ehemalige Stickerei), welches 1906 errichtet wurde.<ref>Barbara Motter, Barbara Grabherr-Schneider: Orte - Fabriken - Geschichten: 188 historische Industriebauten in Vorarlberg, Innsbruck/Wien 2014, Haymon Verlag, ISBN 978-3-7099-3575-0.</ref> Diese ehemalige Stickerei ist etwa 21 Meter lang und 6,5 Meter breit.<ref>Adresse: St.-Peter-Gässele 3. Grundstücksnummer: .607 in EZ 1897 (GB Rankweil 92117). Gemäß Grundbuchauszug 164&nbsp;m² Baufläche.</ref>
Im nördlichen Teil des Grundstücks befindet sich das denkmalgeschützte eingeschoßige Wirtschaftsgebäude (ehemalige Stickerei), welches 1906 errichtet wurde.<ref>Barbara Motter, Barbara Grabherr-Schneider: Orte - Fabriken - Geschichten: 188 historische Industriebauten in Vorarlberg, Innsbruck/Wien 2014, Haymon Verlag, ISBN 978-3-7099-3575-0.</ref> Diese ehemalige Stickerei ist etwa 21 Meter lang und 6,5 Meter breit.<ref>Adresse: St.-Peter-Gässele 3. Grundstücksnummer: .607 in EZ 1897 (GB Rankweil 92117). Gemäß Grundbuchauszug 164&nbsp;m² Baufläche.</ref>


Beide Gebäude befinden sich auf einem Grundstück mit vier verschiedenen Grundstücksnummern, das Grundstück hat eine Fläche von 839&nbsp;m².<ref>Grundstücksnummern: .269, .526, .527 und .607 in EZ 1897 (GB Rankweil 92117).</ref>
Beide Gebäude befinden sich auf einem Grundstück mit vier verschiedenen Grundstücksnummern, das Grundstück hat eine Fläche von 839&nbsp;m².<ref>Grundstücksnummern: .269, .526, .527 und .607 in EZ 1897 (GB Rankweil 92117).</ref>
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== Weblinks ==
== Weblinks ==

Aktuelle Version vom 17. März 2020, 18:36 Uhr

Die Häusle Villa 2013
Die Villa Häusle 2020 nach dem Brand

Die Villa Häusle ist ein denkmalgeschütztes[1] Wohn- und Geschäftsgebäude mit danebenstehendem Stickereigebäude in der Marktgemeinde Rankweil (Vorarlberg, Österreich). Die Villa ist in der Nacht vom 14. März auf den 15. März 2020 abgebrannt.

Der Name Villa Häusle wird umgangssprachlich verwendet und ist keine offizielle Bezeichnung.

Lage

Das Grundstück und die Gebäude (465 m ü. A.) liegen im Zentrum der Marktgemeinde Rankweil. Das Grundstück ist an zwei Seiten von Straßen umgeben. Südlich führt die Sigmund-Nachbauer-Straße (L64) vorbei, östlich das St.-Peter-Gässele.

Von der nordöstlich gelegenen Basilika Rankweil ist das Grundstück etwa 170 Meter Luftlinie entfernt, von der Pfarrkirche Rankweil-St. Peter rund 50 Meter. Gegenüber der Villa Häusle steht das Sigmund-Nachbauer-Denkmal.

Gebäude

Die denkmalgeschützte zweigeschoßige, teilweise unterkellerte, Villa mit Dachgeschoß und Jugendstilelementen, geschwungenem Giebel und turmartigem Aufbau im Nordosten wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet.[2] Bauherr war der Sticker Johann Marte. Vorbild für diesen Baustil soll eine Villa eines Stickers in St. Gallen gewesen sein. Der turmartige Aufbau und die Holzveranda wurden erst einige Jahre nach dem Bau des Gebäudes errichtet. Das polygonale Gebäude ist etwa 16 Meter lang und 11 Meter breit.[3] Gemäß den Bauplänen[4] waren im Erdgeschoß der Villla ursprünglich die Büro- und Lagerräume vorgesehen (ursprünglich 4, nach der Erweiterung 1902 dann 8 Zimmer), im Obergeschoß der Wohnbereich (ursprünglich 4, dann 9 Zimmer).

Im nördlichen Teil des Grundstücks befindet sich das denkmalgeschützte eingeschoßige Wirtschaftsgebäude (ehemalige Stickerei), welches 1906 errichtet wurde.[5] Diese ehemalige Stickerei ist etwa 21 Meter lang und 6,5 Meter breit.[6]

Beide Gebäude befinden sich auf einem Grundstück mit vier verschiedenen Grundstücksnummern, das Grundstück hat eine Fläche von 839 m².[7]

Die beiden Gebäude waren über Jahre hinweg aufgrund der Eigentümersituation in äußerst schlechten Bauzustand und es wurden vom Bundesdenkmalamt Notreparaturen empfohlen und von der zuständigen Bezirkshauptmannschaft angeordnet. Die Villa Häusle samt den Grundstück und dem denkmalgeschützten Wirtschaftsgebäude wurden im Dezember 2019 von der Gemeinde Rankweil um 755.000 Euro gekauft[8], um diese für die Nachwelt zu erhalten und öffentlich nutzen zu können.[9]

Brand

Der Brand begann etwa um 22 Uhr und um 3 Uhr früh war Brandaus. Lediglich die Außenmauern blieben erhalten. Es wird davon ausgegangen, dass alle im Haus befindlichen Antiquitäten verbrannt sind.[10][9]

An den Löscharbeiten waren Feuerwehren aus den Gemeinden Rankweil, Götzis, Meiningen, Feldkirch-Altenstadt, der Stadt Feldkirch, Mäder und Zwischenwasser mit insgesamt 126 Mann und 26 Fahrzeugen beteiligt. Das Rote Kreuz war mit 22 Mann und 5 Fahrzeugen und die Bundespolizei mit drei Fahrzeugen vor Ort. [9][11]

Weblinks

 Villa Häusle (Rankweil) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Villa Häusle, Wohngebäude und Stickereigebäude, ObjektID: 30017.
  2. Adresse: St.-Peter-Gässele 1. Grundstücksnummer: .269 und teilweise .526 und .527 in EZ 1897 (GB Rankweil 92117).
  3. Gemäß Grundbuchauszug beträgt die Baufläche 175 m².
  4. Im Archiv der Marktgemeinde Rankweil.
  5. Barbara Motter, Barbara Grabherr-Schneider: Orte - Fabriken - Geschichten: 188 historische Industriebauten in Vorarlberg, Innsbruck/Wien 2014, Haymon Verlag, ISBN 978-3-7099-3575-0.
  6. Adresse: St.-Peter-Gässele 3. Grundstücksnummer: .607 in EZ 1897 (GB Rankweil 92117). Gemäß Grundbuchauszug 164 m² Baufläche.
  7. Grundstücksnummern: .269, .526, .527 und .607 in EZ 1897 (GB Rankweil 92117).
  8. Kaufvertrag vom 13. Dezember 2019.
  9. 9,0 9,1 9,2 Altehrwürdige Häusle Villa in Flammen, Vorarlberger Nachrichten vom 16. März 2020, S. B1.
  10. Denkmalgeschütztes Haus abgebrannt. In: vorarlberg.ORF.at. 15. März 2020, abgerufen am 15. März 2020.
  11. Vbg: Denkmalgeschützte Häusle Villa in Rankweil in Vollbrand, Webseite: fireworld.at vom 15. März 2020.

47.2690649.641641Koordinaten: 47° 16′ 9″ N, 9° 38′ 30″ O