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'''Leonhard Rott''' (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, | '''Leonhard Rott''' (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um / vor 1464<ref group="A">Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 379</ref>), auch '''Leonhard Rott von Münster''', war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der [[Grafschaft Tirol]] für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol. | ||
== Herkunft und Familie == | == Herkunft und Familie == | ||
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:* Ein Georg Rott von [[w:Rattenberg (Tirol)|Rattenberg]]<ref group="A">Rattenberg gehörte damals noch zum Herzogtum Bayern.</ref> ist 1413 als Zeuge einer Schuldverschreibung zugunsten bayrischer Schweinehändler genannt, welche Leute aus dem landesfürstliche Gericht Steinegg (heute Teil der Gemeinde [[w:Karneid|Karneid]])<ref group="A">Karneid, heute Cornedo all'Isarco, gehört seit 1919 zu [[w:Italien|Italien]].</ref> betraf.<ref name ="Wallnöfer378"/> | :* Ein Georg Rott von [[w:Rattenberg (Tirol)|Rattenberg]]<ref group="A">Rattenberg gehörte damals noch zum Herzogtum Bayern.</ref> ist 1413 als Zeuge einer Schuldverschreibung zugunsten bayrischer Schweinehändler genannt, welche Leute aus dem landesfürstliche Gericht Steinegg (heute Teil der Gemeinde [[w:Karneid|Karneid]])<ref group="A">Karneid, heute Cornedo all'Isarco, gehört seit 1919 zu [[w:Italien|Italien]].</ref> betraf.<ref name ="Wallnöfer378"/> | ||
:* Ein Peter Rott von Schönau verkauft 1420, zusammen mit einem Konrad Lindauer, für seine Enkel, die Kinder von einem Georg Rott, ein Gut zu [[Angath]], ein [[w:Lehen|Lehen]] des Klosters [[w:Fraueninsel#Geschichte des Klosters|Frauenchiemsee]]. Hier ist eine Verwandtschaft zu Leonhard Rott aus [[Münster (Tirol)|Münster]] mit Blick auf die räumliche Nähe vorstellbar.<ref>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 378f.</ref> Sicher ist, dass Leonhard Rott einen Sohn hatte: [[Peter Rott]], der allerdings nicht mit Peter Rott aus Schönau ident war.<ref name ="Wallnöfer379">vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 379</ref> | :* Ein Peter Rott von Schönau verkauft 1420, zusammen mit einem Konrad Lindauer, für seine Enkel, die Kinder von einem Georg Rott, ein Gut zu [[Angath]], ein [[w:Lehen|Lehen]] des Klosters [[w:Fraueninsel#Geschichte des Klosters|Frauenchiemsee]]. Hier ist eine Verwandtschaft zu Leonhard Rott aus [[Münster (Tirol)|Münster]] mit Blick auf die räumliche Nähe vorstellbar.<ref>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 378f.</ref> Sicher ist, dass Leonhard Rott einen Sohn hatte: [[Peter Rott]], der allerdings nicht mit Peter Rott aus Schönau ident war.<ref name ="Wallnöfer379">vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 379</ref> | ||
* Ein Jakob Rott quittierte 1490 [[Siegmund (Österreich-Tirol)|Herzog Siegmund von Österreich]] ("''Siegmund dem Münzreichen''") eine erhaltene Geldsumme.<ref name ="Wallnöfer379"/> | |||
== Leben == | == Leben == | ||
Bei der Auseinandersetzungen zwischen den Landständen der Grafschaft Tirol und [[Friedrich III. (HRR)|König Friedrich III.]] um die Herrschaftsübergabe an | Bei der Auseinandersetzungen zwischen den Landständen der Grafschaft Tirol und [[Friedrich III. (HRR)|König Friedrich III.]] um die Herrschaftsübergabe an Herzog Siegmund von Österreich wurde Leonhard Rott von Münster, Gerichtsbote des Gerichtes [[w:Burgruine Rottenburg|Rottenburg]] (heute Teil von [[Buch in Tirol]]), auf dem Landtag von [[w:Merano|Meran]] am 15. Juni 1444, gemeinsam mit den Gerichtsboten [[Sigmund Hendl]], Hans Zimmermann aus Villanders, Konrad Fuß von Glurns, Peter Rauhenpichler und Huber am Gries, zu Mitglieder der "landschaftlichen" Regierung in Meran bestellt. Am 16. November 1444 wurde er, zusammen mit den Gerichtsboten Christoph Hasler von [[w:Bolzano|Bozen]], Niklas Seibant von [[w:Neumarkt|Neumarkt]], [[Kaspar Flory]] von [[Nauders]] und [[Matheis Hochhuber]] von [[Prutz]] zu "geschworenen" Räten gewählt.<ref name ="Wallnöfer378"/> [[Friedrich IV. (Tirol)|Herzog Friedrich (IV.) von Österreich]] ("''Friedrich dem Älteren''" oder "'''Friedl mit der leeren Tasche''") hatte Leonhard Rott mit mehreren landesfürstlicher Lehen, darunter einer Hube zu [[Wiesing]] und dem Kammerland<ref group="A">Kammerland ist eine historische Bezeichnung für eine Wirtschaftseinheit, die als Eigenbetrieb ihres Besitzenden genutzt wurde. Die Erträge aus ihm wurden daher unmittelbar seiner Kammer zugeführt. Der Begriff Kammer meint hier die sogenannte Schatzkammer, er bezeichnete seit dem Frühmittelalter das "private" Vermögen von einer Grundherrschaft, einem Königreich, einem Bischofssitz und Ähnlichem. Das zu so einer Kammer gehörige Gut (Kammergut) war an die Herrschaftsfunktion seines Besitzers oder seiner Besitzerin gebunden. Im Zusammenhang mit der Grafschaft Tirol wurde der Begriff Kammer gewöhnlich auf die herzogliche Kammer bezogen. Ein Kammerland war in diesem Kontext somit ein "Eigenbebetrieb" des Tiroler Landesfürsten.</ref> Gebhartslehen in Münster, belehnt,. Diese Belehnung wurde von Herzog Siegmund 1450 erneuert.<ref name ="Wallnöfer379"/> 1454 vermittelte Leonhard Rott, gemeinsam mit [[Hans Protmann]] aus [[Kolsass]] und weiteren "Spruchleuten" im Streit um das Weiderecht in der Au zu [[Kematen in Tirol|Kematen]], für welches der Ort Kematen eine Klage gegen die Gemeindeleute von Afling (heute Teil der Gemeinde Kematen) eingebracht hatte.<ref>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 365 und S. 379</ref> 1959 ist er als Zeuge bei einer Zusammenkunft zwischen dem Abt von Georgenberg-Fiecht (heute Teil der Gemeinden [[Vomp]] und [[Stans]]) und dem Besitzer einer Liegenschaft des Klosters, in welcher über die Ansprüche aus einer Erbschaft verhandelt wurde.<ref name ="Wallnöfer379"/> | ||
== Literatur == | == Literatur == |
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