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Version vom 20. Mai 2020, 20:34 Uhr
Jean Schiltz, genannt Jay Schiltz (* 28. Jänner 1958 in Steinfort; † 20. Mai 2020)[1] war ein luxemburgischer Journalist, Autor, Dramatiker und Komiker.
Leben und Beruf
Jay Schiltz ist der Sohn des Autors Roger Schiltz (1930-2005). Er war verheiratet mit Francine Closener
1978 schloss er ein Sekundarstudium an der Athénée de Luxembourg ab und arbeitete zunächst bei der luxemburgischen Eisenbahn und dann in der Stadtverwaltung von Steinfort. Anschließend begann er seine Karriere als Journalist beim Radiosender RTL und später beim Fernsehsender RTL. Vom 1. Januar 2002 bis Anfang Dezember 2013 war er Chefredakteur bei Radio 100,7.[2][3]
Seit 1991 schrieb er Theaterstücke und seit 2000 Kabarettprogramme. Als Theaterautor schrieb Jay Schiltz auf Luxemburgisch, als Erzähler wählte er gerne die deutsche Sprache.
Von Januar 2003 bis Mai 2006 schrieb er Beiträge zu Kulturissmo , dem kulturellen Beitrag des Luxemburger Tageblatt.
1996 war er bei der vom Journée internationale de lutte contre le racisme organsierten Schülerreise in das KZ Auschwitz-Birkenau in Polen. Diese und in den Folgejahren von der Vereinigung Les Témoins de la deuxième Génération wiederholten Reisen, an denen er teilnahm, wurden unter anderem im Buch Aschengänger – Erzählung einer langen Reise verarbeitet.
Jay Schiltz war Mitglied des Luxemburger Schriftstellerverbandes (Lëtzebuerger Schrëftstellerverband) bis zu dessen Auflösung 2016.
Am 20. Mai 2020 starb er an einer Krebserkrankung im Alter von 62 Jahren.[4][5][6]
Literatur
Bücher von Jay Schiltz
- Aschengänger - Erzählung einer langen Reise, Literareon, Herbert Utz Verlag, München 2003, ISBN 978-3-8316-1127-0
- No comment - Commentairen, Éditions Ultimomondo, Sandweiler 2008, ISBN 978-2-919933-46-4
Theaterstücke
- Game over, 1991
- Schäinhelleger Owend,, 1992
- Eng Schnéischëpp, Chreschtdag an eng Rees an Italien, 1996
- E Wäibierg an Alaska, 2005
- Wanterdreem, 2007
- Papa, tu dors?, 2008
- De Schaf, 2009
- Ängri ould börds, 2013
Kabarett
- Cabarenert
- Endstatioun Geenzuucht, zusammen mit Josy Braun und Rol Gelhausen, 2000
- Onkraut vergeet net, zusammen mit Josy Braun und Rol Gelhausen, 2000
- Fixfeier, zusammen mit Josy Braun und Rol Gelhausen, 2001
- Maach d'Kräiz... an alles bleift besser, zusammen mit Rol Gelhausen, 2003
- Schwamm driwwer, zusammen mit Josy Braun und Rol Gelhausen, 2005
- Alles am A..., zusammen mit Rol Gelhausen und Claudine Muno, 2007
- Cabaret Roude Léiw
- Béierdéckelsgespréicher, 2006
- Béierdéckelsgespréicher 2, 2009
- Soloprogramm
- An-Eck-Doten, 2005
- Ex Cathédral, 2010
- No politics, 2016
Bezug zu Österreich
Aus Anlass des Auschwitz-Befreiungstags am 27. Jänner organisiert die österreichische Botschaft in Luxemburg am Sonntag, dem 29. Jänner 2017, eine Spezialausgabe der „Liesmatinée“-Reihe. Dabei traten der Wiener Autor Stefan Slupetzky, der aus seiner Erzählung Der letzte große Trost (2016) vorlas und Jay Schiltz, der Auszüge aus Aschengänger, der überarbeiten Auflage seines gleichnamigen Buches, das 2003 zum ersten Mal erschienen ist, präsentierte, auf.[7]
Weblinks
Jay Schiltz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ Wort.lu
- ↑ Lëtzebuerger Land: "A l'usure", 9. Dezember 2011, S. 5
- ↑ rtl.lu 20. Dezember 2013
- ↑ Abschied / Ein facettenreicher Kollege: Jay Schiltz stirbt im Alter von 62 Jahren, Webseite: Luxemburger Tagblatt vom 20. Mai 2020.
- ↑ Jay Schilz, Luxemburger Autorenlexikon.
- ↑ Jay Schilz ist tot, Luxemburger Wort vom 20. Mai 2020.
- ↑ Niemals vergessen, Webseite: journal.lu vom 27. Januar 2017.